75 % der SPD Mitglieder für die Groko-Querfront- Koalition mit Rechtspopulisten 

In der Nacht endete der Mitgliederentscheid  der SPD-Mitglieder über die Große Koalition.

Etwas mehr als 25 % stimmten gegen eine Große Koalition der SPD mit der CDU/CSU.

Von 474.820 SPD-Mitgliedern stimmten allerdings  lediglich 253.327 für die#GroKo. 221.193 Mitgl. enthielten sich oder stimmten dagegen.

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Es werden jetzt  wohl spätestens am Sonntag die Mitglieder der künftigen Bundesregierung und die Ressortzuschnitte bekannt gegeben.

 

Für Montag ist die Unterzeichnung des Koalitionsvertrages geplant. Am Dienstag soll das Kabinett der Großen Koalition aus Union und SPD vereidigt und Angela Merkel zur Kanzlerin gewählt werden. Bundespräsident Joachim Gauck kommt dabei die verfassungsrechtliche Aufgabe zu, dem Bundestag einen mehrheitsfähigen Kandidaten oder eine Kandidatin vorzuschlagen. Für die Wahl ist im ersten Wahlgang die absolute Mehrheit erforderlich. Ist diese erreicht, wird der oder die Gewählte unverzüglich vom Bundespräsidenten ernannt. 

Die bisherige Familienministerin von der Leyen (CDU)  könnte erste Kriegsministerin des Landes werden. 

 

Die Linke Vorsitzende Katja kipping kommentiert das Mitgliedervotum:

 Mit diesem Votum besiegelt die SPD einen Koalitionsvertrag, der offener Verrat des SPD-Wahlprogramms ist. Mit diesem Votum besiegelt die SPD einen Koalitionsvertrag, der mit ungedeckten Schecks in Höhe von 23 Mrd. Euro abgeschlossen wurde, da alles unter Finanzierungsvorbehalt steht. Mit diesem Votum besiegelt die spd einen Koalitionsvertrag, der eine Kapitulationserklärung vor den großen gesellschaftlichen Aufgaben unserer Zeit ist: die notwendige Gerechtigkeitswende, die anstehende Energiewendebund der notwendige Kurswechsel in Europa. Es gibt nun eine Regierung der Technokraten. Das verlangt nach einer leidenschaftlichen Opposition, die alle einlädt, denen ein sozial-ökologischer Politikwechsel am Herzen liegt.

http://internetz-zeitung.eu/index.php/1249-sechs-spd-minister-im-groko-kabinett-des-verrats

Zeitungssterben: Rainer Calmund donnert beim Verlag Dumont als Gastredner im Stile eines Sklavenhalters 

Nach der Betriebsversammlung am 11. Dezember 2013 in Köln

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Auf der Betriebsversammlung am 11. Dezember informiert der Betiebsrat von M. DuMont Schauberg in Köln über den Stand der Verhandlungen mit der Geschäftsleitung. Die geplanten 84 Kündigungen sind nicht vom Tisch. Die ver.di-Vertrauensleute von MDS Köln informieren über den aktuellen Stand in einer Gewerkschahfts-Info:

Am Montag ging’s los. Reiner Calmund donnerte die Kolleginnen und Kollegen aus den Verkaufsabteilungen an, sie sollten »arbeiten, arbiten, arbeiten«. Nicht nur 40 oder gar nur 35 Stunden, sondern »mehr, mehr, mehr«. Wer heute noch in den Verlag komme, um nur seinen Arbeitsvertrag zu erfüllen, dem gehöre eine »Briefmarke auf den Hintern geklebt«. Freigestellten Betriebsräten, die mit der Gewerkschaft Tarifrechte einfordern, gehöre der »Stecker gezogen«.

Das alles war beim »Express-Frühstück« im Betriebsrestaurant. Der Verlag hatte Calmund als Auftragsredner angeworben, um die Kolleginnen und Kollegen für das Jubiläumsjahr 2014 zu motivieren. Angesichts des geifernden, adipösen Redners blieb vielen das spendierte x-förmige Laugengebäck im Hals stecken.

 

Weiter ging’s am Mittwoch. Da war Betriebsversammlung bei MDS. Der Betriebsrat informierte die Beschäftigten über den Stand der Beratungen mit dem Unternehmen, das am Standort Köln betriebsbedingte Kündigungen und die Zerschlagung des Verlages plant.

Hart in der Sache, aber konziliant im Ton schilderte Kollege Plaßmann die Position des Betriebsrats, der mit der Unterstützung von ver.di einen langfristigen Tarifvertrag zur Beschäftigungssicherung abschließen will. Durch tarifabweichende Regelungen soll dem Unternehmen Geld zur Verfügung gestellt werden, das es diesem erlaubt, die wirtschaftlichen Probleme ohne Kündigungen und Tarifflucht zu bewältigen. Die Beratungen verliefen sehr schwierig, führte Plaßmann aus, weil das Unternehmen langfristige Bindungen scheue und nachhaltige Investitionen in die Printprodukte nicht mehr vornehmen wolle. Aber es werde weiter beraten. Die nächste Beratungsrunde finde am 19. Dezember statt und das Unternehmen habe zugesagt, während der Beratungen keine Kündigungen auszusprechen.

Für Empörung sorgte der neue Verlagsgeschäftsführer Froben, der in einem Gastbeitrag verdeutlichte, dass Calmunds peinlicher Auftritt kein Ausrutscher war, sondern Ausdruck der neuen »Kultur« im Haus. Für die neu zu gründende »Medienvermarktung Rheinland«, sagte Froben, wolle er »vollständige unternehmerische Freiheit«. Es sollen dort keine tarifvertraglichen Regelungen mehr gelten. Er wolle keinen »gleichen Lohn für gleiche Arbeit«, sondern den »War of Talents«.

Auf Froben antwortete ver.di-Landessekretär Vogt. Er verwies auf unsere demokratische Grundordnung, die zwar einerseits die Freiheit des Unternehmers garantiere, aber andererseits auch die Rechte der Beschäftigten, sich gegen unternehmerische Willkür durch Tarifverträge abzusichern. Die Mitgliedschaft in einer Gewerkschaft sei der erste und wichtigste Schritt zu einer solchen Absicherung.

Auf Froben antwortete auch ein Lokalredakteur des Kölner Stadt-Anzeigers. Er verdeutlichte die Zwickmühle, in der sich die Kolleginnen und Kollegen in den Redaktionen von Express und KStA befinden. Beide Titel werden von den Leserinnen und Lesern als soziale und moralische Institutionen gesehen. Diese Rolle können sie aber nur dann glaubwürdig vertreten, wenn im Verlag selbst soziale Regelungen gelten.

Auf der Betriebsversammlung wurde verdeutlicht, dass das Unternehmen nicht selbst mit dem Betriebrat berät. Es lässt beraten. Und hat sich dafür einen Berliner Rechtsanwalt eingekauft, der in der Branche als »harter Hund« gilt. Solche harten Hunde werden von der Leine gelassen, wenn es darum geht, eine langfristig gewachsene Unternehmenskultur wirksam zu zerstören.

(von http://koeln.verdi.de/berufe_branchen/medien_kunst_und_industrie/dumont-schauberg)

Obama verübt Blutbad per Killer-Drohnenangriff  bei Hochzeitsgesellschaft im Jemen 

Obama richtet Blutbad an

Viele Tote und Verletzte bei US-Drohnenangriff auf Hochzeitsgesellschaft im Jemen. Rüstungskonzern EADS drängt auf EU-Budget für unbemannte Flugkörper

Von Knut Mellenthin
»Warum habt ihr meine Familie getötet?« Graffit
»Warum habt ihr meine Familie getötet?« Graffiti in einer Straße in Jemens Hauptstadt Sanaa (6. November 2013)
Was eine fröhliche Feier werden sollte, endete auf Befehl von US-Präsident Barack Obama mit einem Blutbad. Am Donnerstag wurde im Jemen eine Hochzeitsgesellschaft durch Raketen US-amerikanischer Drohnen attackiert. Die Zahl der Toten wuchs schnell, von zunächst zwölf auf später 17. Über 20 Menschen wurden verletzt, von denen sich am Freitag noch mehrere in Lebensgefahr befanden. Aus Sicht des US-Geheimdienstes CIA hatten die Opfer – alles Angehörige eines örtlichen Stammes – sich dadurch »verdächtig« gemacht, daß sie mit ihren elf Fahrzeugen einen Konvoi gebildet hatten. Das soll bei Hochzeiten auch schon mal in Berlin, Hamburg oder Los Angeles vorkommen.

Jemenitische Funktionäre, die auf Anonymität Wert legten, sprachen von einem »tragischen Mißverständnis zu einem sehr kritischen Zeitpunkt«. Keiner der Getöteten sei ein »von der jemenitischen Regierung gesuchter Verdächtiger« gewesen. Aber anscheinend seien die beteiligten US-Stellen von der irrigen Annahme ausgegangen, daß es sich um eine Ansammlung von Al-Qaida-Leuten handele. Die für das Massaker Verantwortlichen in den USA verweigerten wie üblichen jeden Kommentar.

Das hatte Obama auch schon am 9. August getan, als er während einer Pressekonferenz im Weißen Haus nach der seit 2012 steil angestiegenen Zahl der Drohnenangriffe im Jemen und der ihrer Opfer gefragt wurde. Zu »operativen Vorgängen« nehme er grundsätzlich nicht Stellung, gab sich der US-Präsident demonstrativ arrogant und menschenverachtend. Aber schließlich könne jeder seine Rede vom 23. Mai nachlesen. Da hatte Obama behauptet, daß nur »Terroristen« angegriffen würden, die »eine fortwährende und unmittelbar drohende Gefahr für das amerikanische Volk darstellen«, und wenn mit nahezu absoluter Gewißheit gewährleistet sei, daß keine Zivilpersonen getötet oder verletzt werden. »Der allerhöchste Standard, den wir uns setzen können«, hatte sich der Präsident dafür selbst auf die Schulter geklopft.

Es bleibt perfide, Angehörige eines jemenitischen Stammes, die nur selten ihre Provinz verlassen, als eine »unmittelbar drohende Gefahr für das amerikanische Volk« zu bezeichnen. Aber die US-Regierung behauptet genau das weiter von den vielen Zivilisten, die ihrem Tötungsprogramm im Jemen zum Opfer fielen. 2012 wurde die Zahl der Drohnenangriffe gegenüber dem Vorjahr fast verdreifacht, 2013 nochmals erhöht. Erst am Montag waren drei Insassen eines Fahrzeugs getötet worden, zuvor drei Menschen am 19. und fünf am 7. November.

Medea Benjamin, eine Vertreterin der US-amerikanischen Friedensorganisation »Code Pink«, die sich gerade in Deutschland befindet, verurteilte am Freitag das neuerliche Massaker. An die deutsche Regierung richtete sie die Forderung, »sich klar und eindeutig gegen die rechtswidrige Praxis der US-Drohnenangriffe in Pakistan, Jemen, Somalia und anderswo auszusprechen, um damit dazu beizutragen, daß diese Praxis nicht internationales Gewohnheitsrecht wird«. Darüber hinaus verlangte sie, »klar und eindeutig zu erklären, daß die Bundesregierung dauerhaft auf die Anschaffung von bewaffneten Drohnen verzichtet«.

Im totalen Gegensatz dazu forderte der Chef des Rüstungskonzerns EADS, Thomas Enders, daß die EU sich bei ihrem Gipfeltreffen in der nächsten Woche auf ein Budget für die Anschaffung solcher Flugkörper einigen müsse, um auf diesem Gebiet nicht länger von den USA und Israel abhängig zu sein.

Der Linken-Ehrenvorsitzende Hans Modrow kritisiert die Gedenktafel für Stalin-Opfer an der ehemaligen KPD Zentrale scharf 

Dabei geht es dem Ehrenvorsitzenden ( bis 2007 ) und Vorsitzenden des Ältestenrates der Linkspartei Hans Modrow nicht um die Würdigung der Opfer der Stalin-Zeit in der Sowjetunion an sich sondern um den verfehlten Standort für die Gedanktafel kommunistischer Opfer in der damaligen Sowjetunion in der Zeit des Bürgerkrieges, der 20 er und 30 er Jahre und zur Zeit des Hitlerfaschismus und des Überfalls auf die Sowjetunion, die über 20 Mio. Russen das Leben kostete. 

Auch Sahra Wagenknecht und Breitenbacher vom linken Flügel der Partei lehnen das Vorhaben ab.

Dabei geht es nicht nur darum, dass Antikommunismus die Kern-Ideologie der Hitlerfschisten und heutiger Erzkonservativer sowie  der Rechtspopulisten ist und das der Kampf gegen den Bolschewismus sogar Sinn und Zweck der Agenda von Adolf Hitler war,  sondern auch darum, dass die Verurteilung Stalinscher Politik als Keule udn als Totschlagargument undifferenziert und aus dem historischen Kontext gezogen pauschel gegen Linke insgesamt instrumentalisiert wurde und wird.

 

Statt differenziert die Verfehlungen der Politik Stalins in den historischen Kontext zu setzen und zum Beispiel auch seinen Kampf und Krieg gegen den Hitlerfaschismus zu würdigen, wird die blindwütige Antikommunismuskeule geschwungen, um Linke insgesamt als die inkarnation des Bösen zu verteufeln.

Hans Modrow, Vorsitzender des Ältestenrates der Linken, hatte sich in der Vorstandssitzung zum Wortführer der Bedenkenträger gemacht. Der vorletzte Ministerpräsident der DDR argumentiert, er sei nicht gegen die Tafel an sich, halte das Karl-Liebknecht-Haus am Rosa-Luxemburg-Platz aber für den falschen Gedenkort. Die Frage, ob nicht der Friedhof Berlin-Friedrichsfelde mit der Gedenkstätte der Sozialisten der bessere Gedenkort sei, habe „nicht ausdiskutiert“ werden können. „Solange der Vorstand das nicht ausdiskutiert hat, werden keine weiteren Maßnahmen getroffen“, berichtete Modrow dem Tagesspiegel. Weil die nächsten Sitzung dem Bundestagswahlkampf vorbehalten sind, ist die Aufhängung der Gedenktafel nun frühestens nach dem Wahltag 22. September möglich.

Zuvor hatte im Mai die Kommunistische Plattform (KPF) in der Linken, deren langjährige Wortführerin die heutige Vize-Parteichefin Sahra Wagenknecht war, ihre Kritik an den Plänen bekräftigt. Die KPF nannte es „ungerechtfertigt“, die Gedenktafel an der Parteizentrale anzubringen. Schließlich würden seit mehr als 22 Jahren „all diejenigen, denen die DDR eine durch sie mitgestaltete Heimat war, alltägliche Verleumdungen“ erfahren. Ehemals loyale DDR-Bürger würden in der veröffentlichten Meinung „annähernd wie ein Stück Dreck“ behandelt. „Und nun sollen - durch die Anbringung der Gedenktafel am Karl-Liebknecht-Haus - Genossinnen und Genossen, Sympathisantinnen und Sympathisanten der Linken auch noch symbolisch Verantwortung für die unter Stalin in der Sowjetunion begangenen Verbrechen übernehmen? Weder die KPD noch die SED hatten darauf einen Einfluss.“ Auch wahltaktisch hielt die KPF das Vorhaben für unklug – und verwies dabei auf die Niederlage der PDS bei der Bundestagswahl 2002, der „ein Entschuldigungssommer“ vorausgegangen sei.

Modrow hatte für seine Forderung nach einem Moratorium Unterstützung von mehreren prominenten Vertretern des linken Parteiflügels bekommen. Dazu gehörten die Bundestagsabgeordneten Wolfgang Gehrcke aus Hessen und Diether Dehm aus Niedersachsen sowie Wagenknecht, die auch stellvertretende Vorsitzende der Bundestagsfraktion ist. Auch Heinz Bierbaum aus dem Saarland, einer der wichtigsten Vertrauten von Ex-Parteichef Oskar Lafontaine, schloss sich den Kritikern an. Die Entscheidung im März im geschäftsführenden Parteivorstand sei „übers Knie gebrochen“ worden, sagte er dem Tagesspiegel. Die Frage, ob das Karl-Liebknecht-Haus wirklich der geeignete Gedenkort sei, werde in der Partei „sehr kontrovers“ diskutiert.

Der Anti-Stalinismus ist die Antwort der Rechten auf den Antifaschismus der Linken. Damit soll auch der Holocaust relativiert werden. 

 

Es soll damit auch der Hitlerfaschismus und der Holocaust bzw. der industrielle Massenmord der Nazis relativiert werden  und ausgedrückt werden, dass Hitler doch gar nicht so schlimm war, zumal er ja auch gegen den bösen Stalin explizit gekämpft habe und das seine Motivation für den Krieg gegen Linke und Sozialismus gewesen sei. Zumal sich Hitler seine Politik rechtfertigend explizit auf Stalin und den Bolschewismus bezogen hatte.  

 

Deshalb wehrt sich der letzte DDR Ministerpräsident  Hans Modrow im Rahmen enes Interviews mit der "Jungen Welt" ganz massiv gegen dieses Vorhaben der Anbringung einer Tafel am Karl Liebknecht Haus, in dem auch der KPD Vorsitzende Ernst Thälmann arbeitete, der als persönlicher Gefangener Hitlers und als Staatsfekind Nr. 1 der Nazis 1944 auch mit Verweis auf die angebliche Bösartigkeit des Bolschewismus  und der Linken hingerichtet wurde.     

»Der Ort ist so falsch wie der Text«

Hans Modrow (geb. 1928) war vom 13. November 1989 bis zum 12. April 1990 Ministerpräsident der DDR, bis 1994 Abgeordneter des BRD-Bundestages und von 1999 bis 2004 Mitglied des Europaparlaments. Von 1990 bis 2007 war er Ehrenvorsitzender der PDS und ist seitdem Vorsitzender des Ältestenrats der Partei Die Linke.

In der kommenden Woche, am 17. Dezember, wird auf Beschluß des Bundesvorstandes der Partei Die Linke am Berliner Karl-Liebknecht-Haus eine Tafel enthüllt. Darauf steht:

»Ehrendes Gedenken an Tausende deutsche Kommunistinnen und Kommunisten, Antifaschistinnen und Antifaschisten, die in der Sowjetunion zwischen den 1930er und 1950er Jahren willkürlich verfolgt, entrechtet, in Straflager deportiert, auf Jahrzehnte verbannt und ermordet wurden.« Damit solle an die »Opfer des Stalinismus« erinnert werden, heißt es. Werden Sie dort sein?

Nein. Aber nicht, weil ich meinen Gesinnungsgenossen, die in der Sowjetunion ihr Leben oder ihre Gesundheit ließen, den Respekt verweigerte. Sondern weil ich gleich anderen der Auffassung bin, daß der Ort so falsch ist wie auch dieser Text.

Wie meinen Sie das?

Jene tapferen Frauen und Männer müßten nicht nur aus symbolischen Gründen in der Berliner Gedenkstätte der Sozialisten geehrt werden. Dort wird an die Aktivisten der Arbeiterbewegung der letzten hundert Jahre erinnert, beginnend mit Wilhelm Liebknecht, der dort 1900 bestattet wurde. Ihm folgten Ignaz Auer 1907, Emma Ihrer und Paul Singer 1911. 1919 wurden dort die Särge von 33 Revolutionsopfern bestattet, Nummer 31 war der von Karl Liebknecht, Nummer 32 blieb leer, weil der Leichnam der ermordeten Rosa Luxemburg noch nicht aufgefunden worden war. 1926 entstand dort das Revolutionsdenkmal von Ludwig Mies van der Rohe, des nachmaligen Bauhaus-Direktors, den die Nazis aus Deutschland vertrieben. Vor diesem Denkmal reichten sich bei der traditionellen Luxemburg-Liebknecht-Lenin-Demonstration im Januar 1933 der Vorsitzende der Sozialistischen Arbeiterjugend von Neukölln, Eberhard Hesse, und Gabo Lewin, Vorsitzender des Berliner Kommunistischen Jugendverbandes, demonstrativ die Hand. Damals stimmten Zehntausende – Parteilose, Kommunisten, Sozialdemokraten – dem Appell Wilhelm Piecks zu, über die Gräber der Toten die Bruderhände zum gemeinsamen antifaschistischen Kampf zu ergreifen heißt es in Geschichtsbüchern.

Gabo Lewin emigrierte später in die Sowjetunion und war dort von 1938 bis 1955 in verschiedenen Lagern. Sein Sohn Andrej Reder engagiert sich seit Jahren für eine angemessene Würdigung der Menschen, die wie sein Vater Opfer Stalinscher Repressionen wurden.

Reder hat, wenn ich das richtig sehe, als Mitglied des entsprechenden Arbeitskreises bei der Vereinigung der Verfolgten des Naziregimes–Bund der Antifaschisten (VVN-BdA) eine solche Würdigung angeregt und auch am ursprünglichen Text mitgewirkt.

Er hat diesen Arbeitskreis verlassen und im September 2010 die damalige Parteivorsitzende Gesine Lötzsch dazu wissen lassen, »daß die Aussage am Ende des Tafeltextes falsch ist, weil sie nicht den Tatsachen, nicht der Wahrheit entspricht. Denn der Text suggeriert faktisch, daß die Tausenden Betroffenen, die »willkürlich verfolgt, entrechtet, in Straflager deportiert, auf Jahrzehnte verbannt«, letztlich auch alle »ermordet wurden«. Reders Auffassung schloß sich auch Hanna Tomkins aus dem Arbeitskreis an.

Dagegen ließe sich einwenden: Wortklauberei. Es geht doch um ein ehrendes Gedenken für deutsche Kommunisten und Antifaschisten, die in der Sowjetunion Opfer geworden sind.

Eben. Und da stellt sich zwingend die Frage nach dem angemessenen Ort für die schon lange überfällige Würdigung. Dieser Ort kann nach meiner und der Überzeugung vieler anderer einzig die Gedenkstätte der Sozialisten in Friedrichsfelde sein. Und nicht jenes Gebäude, in dem sich von 1926 bis 1933 die Zentrale des organisierten politischen Widerstandes gegen den Faschismus in Deutschland befand und heute der Bundesvorstand der Partei Die Linke.

Aber in Friedrichsfelde gibt es bereits seit Dezember 2006 einen Gedenkstein für die »Opfer des Stalinismus«.

Ich bitte Sie! Unter diesem diffusen Begriff läßt sich doch alles versammeln. Selbst die faschistische Wehrmacht kann man als Stalins Opfer sehen, denn Stalin war Oberbefehlshaber der Roten Armee. Folgerichtig legen an diesem Stein auch Neonazis ihre Blumengebinde ab. So am 1. August 2013. Das war eine doppelte Provokation, denn das schwarz gewandete Pärchen packte justament sein Gebinde auf den Stein, als im Rondell anläßlich des 40. Todestages von Walter Ulbricht geschichtsbewußte Menschen Blumen niederlegten. Ulbricht, das nur zur Erinnerung, war jener Antifaschist, der am 23. Januar 1931 im Saalbau Friedrichshain dem Berliner Nazigauleiter Goebbels mutig die Stirn bot. Der Blumengruß der Neonazis am 1. August trug zwei schwarze Schleifen: Auf der einen stand »Den Opfern des Kommunismus«, auf der anderen »JN Berlin«, was das Kürzel für die Jugendorganisation der NPD ist.

Was natürlich die These stützt, daß es bei diesem Stein weniger um Antistalinismus, sondern mehr um Antikommunismus geht.

»Die Inschrift des Steins«, so hieß es 2006 in der Einladung zur Einweihung, »kennt keine Einschränkungen oder Ausgrenzungen.« Das sieht man an solchen Kranzschleifen: keine Einschränkung, keine Ausgrenzung, auch Neonazis können sich dahinter verstecken.

Vielleicht sollten wir, bevor wir diesen Gedanken weiter verfolgen, einmal auf die Genesis der Idee, die deutschen Opfer der Stalinschen Repression in der Sowjetunion zu ehren, eingehen. Denn diese Überlegung ist ja so neu nicht.

Der Gedanke kam, wenn ich mich recht erinnere, im Herbst 1989 aus dem Institut für Marxismus-Leninismus beim ZK der SED (IML), aus dem Umfeld von Günter Benser, der bei der Umbildung des IML zum Institut für Geschichte der Arbeiterbewegung dessen Direktor wurde. Insbesondere mit der traditionellen Luxemburg-Liebknecht-Demonstration im Januar 1990 erhielt diese Idee Nachdruck, nicht zuletzt wegen der Inschrift, die auf dem Gedenkstein in Berlin-Friedrichsfelde steht: »Die Toten mahnen uns«. Das Konzept der Anlage einschließlich der Inschrift stammte von Wilhelm Pieck, der sie 1951 mit den Worten einweihte: »Wir ehren mit dieser Gedenkstätte die Toten aus fünf Jahrzehnten deutscher Arbeiterbewegung. Wir wollen mit der gemeinsamen Ehrung der alten Sozialisten und der in der Weimarer Republik und unter dem Hitlerfaschismus gefallenen und ermordeten Kämpfer unsere unverbrüchliche Treue zur großen sozialistischen Idee zum Ausdruck bringen und geloben, die Einheit der Arbeiterklasse als das teuerste Gut der sozialistischen Bewegung zu hüten.« Pieck sprach dort übrigens nicht als Präsident der DDR, sondern als Kampfgefährte von Wilhelm Liebknecht und Paul Singer, von Karl Liebknecht und Rosa Luxemburg.

Er hätte eigentlich nur die Toten in der Sowjetunion erwähnen müssen – und der jetzige Streit wäre überflüssig.

Da bin ich mir nicht sicher. Daß 1951 – und auch später, insbesondere nach dem XX. Parteitag der KPdSU 1956 – ein solcher Bezug fehlte, hing mit der kollektiven Scham zusammen. Die Repressalien, denen viele Menschen in der Sowjetunion – nicht nur Deutsche – ausgesetzt waren, diese massenhaften Verbrechen hatten nichts zu tun mit der »großen sozialistischen Idee«, wie Pieck sie nannte. Die meisten Genossen schwiegen schamhaft und beharrlich darüber – nicht, weil sie selbst Opfer geworden waren, sondern weil sie die Deformation dieser Idee nicht verhindert hatten. Aus Parteidisziplin und eben weil die Sowjetunion die einzige tatsächliche gesellschaftliche Alternative zur weltweiten Diktatur des Kapitals war. Diese eigene Niederlage, dieses kollektive Versagen wollte man angesichts des Klassenfeindes öffentlich nicht eingestehen. In der harten Klassenauseinandersetzung, im Kalten Krieg sollte, wollte, durfte man sich nicht selbst schwächen, das war die verbreitete Meinung. Solche Aspekte spielten jedoch nach 1990, als der Kalte Krieg entschieden und unsere Niederlage total war, keine Rolle mehr. Und darum war es nur folgerichtig, sich endlich auch dieser schmerzenden Wahrheit anzunehmen und nachzuholen, was bis 1989 unterblieb, ja unterbleiben mußte.

Dennoch sei gesagt, daß wir dieses Thema durchaus behandelt haben. Ich erinnere an das 14. Plenum des ZK der SED im November 1961, da war ich Kandidat des Zentralkomitees. »Die Fehler und Verbrechen«, so Walter Ulbricht, »die unter der Führung Stalins begangen worden sind, haben der Sowjetunion und der internationalen Arbeiterbewegung schweren Schaden zugefügt.« Und Friedrich Ebert forderte, »jetzt all das auszusprechen, was gewesen ist, und daraus die notwendigen Schlußfolgerungen zu ziehen, um sicher jede Möglichkeit zur Wiederholung solcher Fehler und Verbrechen aus dem Leben der Partei auszuschalten.« Ich denke, daß dies – bei allen Ärgernissen und Beschränkungen, die uns bis 1989 begleiteten – nach und nach durchaus geschehen ist. Wir machten merkliche Fortschritte auf dem Weg zu einem sozialistischen Rechtsstaat. Dazu gehörte auch, daß Gerichtsurteile revidiert und Parteistrafen aufgehoben wurden.

Ich wiederhole meine Frage: Warum glauben Sie, daß vermutlich bei den Linken trotzdem gestritten werden würde, selbst wenn zu DDR-Zeiten dieses Thema stärker kritisch erörtert worden wäre?

Weil es bei diesem Streit primär nicht um die »Opfer des Stalinismus« geht, sondern um die Interpretation der Geschichte generell. Die politisch herrschende Klasse in der Bundesrepublik wie auch Westeuropas zieht unverändert gegen den Sozialismus zu Felde, jeder Gedanke an eine gesellschaftliche Alternative zur bestehenden Ordnung wird verteufelt. Der Kapitalismus wird von ihr nicht nur entschlossen verteidigt, sondern – Angriff gilt zu Recht als wirksamste Form der Verteidigung, das wissen nicht nur Militärs – sie begleitet das mit Attacken auf die Protagonisten eines sozialistischen Gegenentwurfs. Nicht nur der Zeitgeist ist antikommunistisch, sondern auch der Staat und seine Institutionen sind es. Die Vergangenheit wird nach politischer Zweckmäßigkeit ausgelegt, sie instrumentalisieren Geschichte und geben die Lesart vor. Der DDR warf man einen verordneten Antifaschismus vor. Wir erleben den verordneten Antikommunismus. Und das seit Jahrzehnten, was ich an meiner eigenen Person belegen kann.

Was meinen Sie?

Auf meine Anfrage ließ mich Bundesinnenminister Hans-Peter Friedrich jüngst wissen, »daß das Bundesamt für Verfassungsschutz, soweit rekonstruierbar, von 1965 bis 2012 Informationen zu Ihrer Personen erhoben hat«. Ich habe so meine Zweifel, daß meine Bespitzelung beendet worden ist und frage mich zudem, wie unsicher dieser Staat sein muß, wenn er selbst 85jährige observieren läßt. Seit 1965 hat man mich also auf dem Zettel. Es heißt weiter: »Da die zu Ihrer Person erhobenen Informationen als zeitgeschichtlich bedeutsam eingestuft wurden und damit gemäß dem Bundesarchivgesetz (vgl. Paragraphen 2, 3 Bundesarchivgesetz) für eine Abgabe an das Bundesarchiv vorgesehen sind, können sie trotz Umstellung der Beobachtungspraxis des Bundesamtes für Verfassungsschutz nicht vernichtet, sondern müssen an das Bundesarchiv übergeben werden. Dementsprechend wurden die Daten zu Ihrer Person im Bundesamt für Verfassungsschutz gesperrt.« Interessant, nicht wahr? Von diesen 47 Jahren, die der BRD-Verfassungsschutz mich bespitzelte, war ich 25 Jahre Bürger eines anderen Staates, war zudem gewählter Abgeordneter der Volkskammer, später dann des Bundestages und des Europaparlaments. Einige Zeit war ich auch Ministerpräsident eines souveränen Staates, der DDR. Und ich war nicht der einzige ostdeutsche Mandatsträger, der überwacht wurde und wird, weshalb ich die Einrichtung einer gesamtdeutschen Bundesbehörde für Geheimdienstunterlagen und deren Offenlegung für erforderlich halte.

Indirekt werfen Sie also einigen Linken und den Gedenktafelinitiatoren vor, sie besorgten die Geschäfte der Antikommunisten.

Objektiv ist das so. Das geschieht doch bereits, wenn ich deren Worte und Wendungen übernehme. Irgendwann denke ich dann auch in diesen antikommunistischen Kategorien und plappere gedankenlos die Argumentationsketten nach, die sich eigentlich gegen meine eigene politische Überzeugung richten. Nachdem die PDS sich in den 90er Jahren fortgesetzt für alles entschuldigte, was in der DDR passiert war, um dem Zeitgeist Tribut zu zollen, beteiligte sie sich auch am Schleifen und Umwidmen von Denkmalen. Aus der Neuen Wache Unter den Linden, an der zu DDR-Zeiten der Opfer »von Krieg und Faschismus« gedacht wurde, machte man beispielsweise eine Gedenkstätte für die Opfer »von Krieg und Gewaltherrschaft«. Und nun soll aus dem Karl-Liebknecht-Haus, das seit 1977 unter Denkmalschutz steht und in welchem an das Wirken der KPD und ihres von den Nazis ermordeten Vorsitzenden erinnert wird, mit dieser Tafel ein anderes Denkmal werden: eine Klagemauer gegen die Sowjetunion und ihre stalinistischen Gehilfen, die Mitschuldigen, die dort gearbeitet haben.

Vielleicht ist das den Beteiligten nicht so bewußt. Sie kennen die Geschichte nur aus der aktuellen Tagespresse und aus Fernsehproduktionen. Lesen keine Quellen oder Bücher und ignorieren Zeitzeugen? Dialektisch, also in Zusammenhängen, zu denken, ist ohnehin aus der Mode.

Das kommt gewiß hinzu. Ich erinnere mich, daß der zu Beginn der 90er Jahre gebildete Arbeitskreis der PDS schon bald, etwa 1991/92, zerfiel, als dort eingefleischte Antikommunisten wie etwa Hermann Kreutzer aktiv wurden. Ich habe mich damals mit Kreutzer getroffen, um über Schicksale und Geschichte zu sprechen. Kreutzer war Anfang 1949 von einem sowjetischen Militärtribunal verurteilt worden, er hatte, wie er später selbst zugab, in Thüringen, nachdem er 1946 die Vereinigung von KPD und SPD nicht hatte verhindern können, sich »weiter illegal in der sozialdemokratischen Untergrundarbeit« und für das Ostbüro der SPD in Westberlin engagiert. Das war nun nachweislich, um es freundlich zu formulieren, von diversen westlichen Geheimdiensten unterwandert. In jenem Arbeitskreis waren noch etliche Zeitzeugen, die sich daran erinnerten. Heutzutage gibt es sie kaum noch, und die, die sich zu Wort melden, ignoriert man. Die Erinnerungskultur der Linken wird immer mehr antikommunistischen Zeitgeist.

Menschen können sich ändern, nicht nur in der Bibel wurde aus Saulus ein Paulus. Auch Marx und Lenin gingen davon aus, daß Menschen grundsätzlich veränderbar sind. Wenn’s nicht so wäre, hätte man fast alle Deutschen 1945 internieren müssen. Da widerspreche ich nicht. Als Stalin 1953 starb, war ich als Student in Moskau. Ich marschierte an seiner Bahre vorüber. Als ich Jahre später Nikita Chruschtschows Rede über die Stalinschen Verbrechen las, habe ich im Auftrag des SED-Politbüromitglieds Alfred Neumann mit Jugendlichen in Ost und West darüber gesprochen. Nach 1990 gab zu keiner Zeit Streit in der PDS bzw. in der Linken über die Idee, der Opfer Stalinscher Repressionen würdig und angemessen zu gedenken. Das aber differenziert und unter Berücksichtigung aller Umstände, und nicht grobschlächtig und ahistorisch.

Von dieser Auseinandersetzung bekam die Öffentlichkeit kaum etwas mit. Allenfalls als am 11. Dezember 2006 der Präsident des Berliner Abgeordnetenhauses, Walter Momper (SPD), und die Bürgermeisterin von Lichtenberg, Christina Emmrich (PDS), den Stein für die »Opfer des Stalinismus« in Friedrichsfelde einweihten. Initiiert hatte es der »Förderkreis Erinnerungsstätte der deutschen Arbeiterbewegung Berlin-Friedrichsfelde«, dessen Vorsitzender Holger Hübner (SPD) betonte, daß der Vorschlag für den Stein aus den Reihen der Linken kam. Aus diesen Reihen kamen auch die ersten Proteste, als der Stein stand. Man sprach von einem »niederträchtigen Akt«, von einer Provokation, die Inschrift sei ein Kampfbegriff der Antikommunisten zur Verunglimpfung des Sozialismus usw.

Hatten sie damit nicht recht? Es ist, und so heißt es auch in meiner Stellungnahme nach der Debatte im Ältestenrat zum Beschluß des Parteivorstandes über die Anbringung dieser Tafel, ein »Klärungsprozeß« über das Verhältnis der Partei zur Geschichte und zur Erinnerungskultur »dringend notwendig«. Denn die Tafel, der Text und die intransparenten Entscheidungen darüber sind allenfalls nur ein Moment dieses Problems.

Mit anderen Worten: Die Linke braucht eine neue Geschichtsdebatte.

Eine neue? Natürlich, es gab die Diskussionen auf dem Gründungsparteitag 1989 und die Erklärung, daß mit dem Stalinismus als System gebrochen wurde. Und wir haben im Laufe der Jahre immer mal wieder Äußerungen zu Jahrestagen und Personen, die dann anschließend für Aufregung sorgten und heftig diskutiert wurden. Ich stelle nicht in Abrede, daß sich keine andere Partei in Deutschland derart mit ihrer Vergangenheit gequält hat wie die Linke. Aber eine erkennbare Positionierung, gar ein Bekenntnis vermag ich noch nicht zu erkennen. Denn dieses müßte sich, wenn man es mit der antikapitalistischen, sozialistischen Idee ernst meint, gravierend von der Position des bürgerlich-konservativen Lagers unterscheiden.

Im März 2013 wurde der Bericht der Bundesregierung über die Aufarbeitung der SED-Diktatur im Bundestag diskutiert, anschließend beschloß man Empfehlungen, die eine Verschärfung des Antikommunismus bedeuten, indem letztlich die Leichenberge der Nazis und die Aktenberge der DDR gleichgestellt wurden. Die SPD und die Grünen reagierten darauf mit Anträgen, die Linke hielt sich sehr zurück. »Die Vermittlung des menschenverachtenden Charakters der kommunistischen Diktatur in der SBZ/DDR (…) läßt sich die Bundesregierung jährlich rund 100 Millionen Euro kosten«, schreibt Dr. Claus Christoph von der Universität Hannover in der Beilage der Wochenzeitung Das Parlament, 42–43/2013. »Die Frage ist, ob diese konzeptionelle Ausrichtung nach Ende des Ost-West-Konflikts und über zwei Jahrzehnte nach der staatlichen Wiedervereinigung ausreicht, um den Umgang mit der DDR-Vergangenheit als gesamtdeutscher Unternehmung mit gemeinsamer Zukunft Orientierung zu geben.« Diese rhetorische Frage beantwortet Christoph mit Nein. Sollte nicht endlich auch Die Linke Farbe bekennen und sich zum Versuch einer sozialistischen Alternative eindeutig und kritisch im dialektischen Sinne verhalten, statt den Weg der Anpassung zu suchen? Das wäre gewiß auch im Sinne der Opfer der Stalinschen Repressionen.

http://www.jungewelt.de/2013/12-14/009.php

http://www.tagesspiegel.de/politik/zentrale-der-linkspartei-in-berlin-ultra-linke-torpedieren-gedenktafel-fuer-stalinismus-opfer/8357488.html

 

Sechs SPD Minister im Groko-Kabinett des Verrats 

  • Gabriel selbst übernimmt das Wirtschafts- und Energieministerium. Als Vize-Kanzler will Gabriel die Wirtschaftspolitik des Landes bestimmen. Die Energiewende will man bei steigenden Energiepreisen und steigenden EEG-Umlagen nicht der CDU überlassen.    
  • Frank-Walter Steinmeier soll neuer Außenminister werden. Steinmeier hatte schon einmal in dieser Funktion versagt und die Folterungen des Bremers Khaled al Masri durch CIA bei möglicher Beteiligung des BND verschleiern wollen. Als Duckmäuder gegenüber den USA ist er wegen des NSA Skandals in dieser Rolle eigentlich untragbar, da er bisher alle Schweinereien der US Regierung gedeckt oder zumindest schöngeredet hatte. 
     

    Deutsche Sicherheitsbehörden haben im US- Gefangenenlager Guantànamo auf Kuba nach einem Pressebericht dort zwei Festgehaltene befragt. Die "Süddeutschen Zeitung" berichtete, vom 21. bis 27. September 2002 seien zwei Beamte des Bundesnachrichtendienstes und ein Mitarbeiter des Bundesamts für Verfassungsschutz nach Guantànamo gereist. Sie hätten dort den in Bremen aufgewachsenen Türken Murat Kurnaz vernommen sowie den aus Mauretanien stammenden Ould Slahi, der in Duisburg gelebt hatte. Bundesinnenminister Wolfgang Schäuble (CDU) hatte am Mittwoch im Bundestag lediglich die Vernehmung eines dort Festgehaltenen bestätigt.

    Im Fall des vom US-Geheimdienst CIA angeblich entführten Deutsch- Libanesen Khaled El Masri soll dem Betroffenen nach Darstellung der US-Regierung eine Entschädigung gezahlt worden sein. Dafür habe sich El Masri zum Stillschweigen verpflichtet, berichtete Schäuble nach Informationen des ZDF und der "Süddeutschen Zeitung" am Mittwoch im Innenausschuss des Bundestags. Der Anwalt El Masris bestritt die Zahlung eines Schweigegeldes. "Es wird eine Vielzahl von Gerüchten gestreut, um das Opfer zu diskreditieren", sagte der Verteidiger Manfred Gnjidic der Zeitung.Die hannoversche Landesbischöfin Margot Käßmann appellierte an Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU), bei ihrem Antrittsbesuch in Washington das Thema Folter "ganz klar" anzusprechen. Misshandlung von Gefangenen durch die CIA sei "durch nichts, aber auch gar nichts zu rechtfertigen". Sollte sich der Verdacht bestätigen, dass auch Deutsche an CIA-Verhören beteiligt gewesen seien, könnten nur Transparenz und Aufklärung helfen, sagte Käßmann der "Neuen Osnabrücker Zeitung"seinerzeit .

  • Steinmeier als Fraktionschef nachfolgen soll der Niedersachse Thomas Oppermann, was in der Fraktion aber auf Widerstand stößt. Nicht wenige SPD-Abgeordnete würden lieber eine Frau an ihrer Spitze im Bundestag sehen. Doch Gabriel will sich dem Vernehmen nach durchsetzen.
  • Eine Überraschung gibt es offenbar auf dem Posten des Justizministers. Das Ressort soll der saarländische SPD-LandeschefHeiko Maas übernehmen. Dazu müsste er als Vizeministerpräsident aus der schwarz-roten Landesregierung ausscheiden. Angesichts des Abhörskandals hat die CDU offensichtlich kein großes Interesse an dem Ministerium mehr. Nach dem Bekanntwerden des Abhörens des Kanzlerinnen-Handys ist diese Entscheidung wohl endgültig gefallen.
  • Generalsekretärin Andrea Nahles ist als neue Arbeits- und Sozialministerin vorgesehen. Ein gesetzlicher Mindestlohn kommt erst 2017 und damit viel zu spät . Bis dahin können tarifliche Lösungen auch in Höhe von 3 €uro pro Stunde einen solchen Mindestlohn aushebeln . Der Mißbrauch der Leiharbeit wird andauern.  
  • Manuela Schwesig, Sozialministerin in Mecklenburg-Vorpommern, soll das Familienressort übernehmen, Schwesig wird die homophobe Familienpolitik der CDU repräsentieren und die rechtliche  Gleichstellung der Homo-Ehe weiterhin nicht verwirklichen. Eine Bürgerversicherung wird ebenfalls nicht kommen. 
  • Schatzmeisterin Barbara Hendricks bekommt das Umweltministerium. Das Ressort wird bislang von Peter Altmaier (CDU) geführt. Dass die CDU es abgibt, gilt als dicke Überraschung. Altmaier ist nun für das Innenministerium oder für den Posten des Kanzleramtschefs im Gespräch. Das Umweltministeriium ist durch Stillstand im Abbau der CO 2 Belastungen gekennzeichnet, zumal der Ausbau der Kohleförderung und eine Verlangsamung des Atomausstiegs zu erwarten ist. Der Ausbau der erneuerbare Energien wird gedrosselt und Energieoligopolisten werden privilegiert.