Reifen brennen wieder auf dem Maidan- gegen Klitschko 

Reifen brennen wieder auf Maidan: Proteste gegen Räumung Kiewer Stadtkerns durch Klitschko

Nahkampfübung auf Maidan: Demonstranten fordern Bestrafung Krimineller
 

Auf der zentralen Kiewer Straße Krestschatik brennen wieder Autoreifen, teilt die Webseite Gromadsjke TV am Samstag mit.  
 
Es handelt sich dabei um einen Protest von Teilnehmern der Maidan-Demonstrationen gegen den Beschluss des gewählten Oberbürgermeisters von Kiew, Vitali Klitschko, die Barrikaden auf dem Unabhängigkeitsplatz (Maidan) zu beseitigen.  
 
Letzten Dienstag besuchte Klitschko das Gebäude des Kiewer Stadtrates, in dem nach wie vor Kämpfer der Selbstverteidigungsgruppen hausen, und forderte sie auf, das Gebäude zu verlassen.  
 
„Rund 30 Männer in paramilitärischer Kleidung, einige davon vermummt, erklären, sie wollen keine Räumung von Maidan“, teilte die Webseite mit.  
 
Auf Krestschatik brennen derzeit zwei Lagerfeuer mit jeweils rund einem Dutzend Reifen. Weitere Reifen kommen hin und wieder dazu.  
 
Die Einwohner des Zeltlagers auf dem Maidan versprachen indessen, einen Teil der Barrikaden und das Lager selbst zu beseitigen, um den Platz zum Tag des Amtsantritts des neu gewählten Oberbürgermeisters zu räumen.  Das gleiche versprachen auch  die Nazi-Besetzer des Ratshauses, die dort seit den Massenprotesten im Dezember wohnen.

Mit Siegesmeldungen aus drei Himmelsrichtungen wartete die ukrainische Armeeführung zum Wochenende auf. Der Süden und Westen des Donezker und der Norden des Gebietes Lugansk seien »vollständig von Separatisten gesäubert«, meldete Verteidigungsminister Michail Kowal laut der ukrainischen Agentur UNIAN am Freitag. Ihnen warf er vor, einen »unerklärten Krieg« zu führen.

Zu der seit Mitte April laufenden »Anti-Terror-Operation« der Übergangsregierung gehörte im Donbass aber auch die Bilanz von offiziell bereits mehr als 20 getöteten Soldaten. Seit dem Beginn der Militäroffensive Mitte April sollen mehr als 200 Menschen gestorben sein, neben ukrainischen Soldaten und Aufständischen auch Zivilisten.

Mit dem Abschuss eines Armeehubschraubers durch ukraiunische Antifaschisten verschärfte sich die Lage. Der designierte Präsident Petro Poroschenko drohte den Aufständischen mit harten Strafen. Die Organisation für Sicherheit und Zusammenarbeit in Europa (OSZE) verlor in der Region Lugansk den Kontakt zu einer weiteren fünfköpfigen Beobachtergruppe. Das vierköpfige Beobachterteam, das seit Montag in Donezk vermisst wird, soll wieder frei sein. Das blieb aber unbestätigt.

Netzfrauen enthüllen das Medienmonopol der Oligarchen 

Wer macht die „öffentliche Meinung”? Ein paar wenige Medienkonzerne …

…kontrollieren was Sie denken, wie Sie denken, was Sie wissen sollen und wie Sie es wissen sollen.

bertelsmann+organigrammMeinungsfreiheit ist eine wichtige Voraussetzung für Demokratie.

Das heißt, alle müssen die Möglichkeit haben, eine Meinung auch aussprechen zu dürfen und die Medien, also etwa Fernsehen, Radio und Zeitungen oder auch das Internet, sind so ein Sprachrohr, das sich an viele Menschen wendet.

Haben Sie schon mal etwas über Medienkonzerne gehört? Das bedeutet: ein Eigentümer besitzt mehrere Zeitungen oder Fernsehstationen. Solche Unternehmen können die Meinung im Lande beeinflussen, denn eine Meinung kann dann in mehreren Zeitungen präsentiert werden. Man nennt das „Pressekonzentration“. Es ist gut zu wissen, wem welche Medien gehören.

Ein paar wenige Medienkonzerne kontrollieren was Sie denken, wie Sie denken und was Sie wissen sollen und wie Sie es wissen sollen.

Wem gehören unsere Medien

oeffentl-rechtl_sender2Öffentlich-rechtliche Sender:

ARD, ZDF, 3SAT, BR, HR, mdr, NDR, radiobremen, rbb, SR, SWR, WDR, KIKA, arte, festival, phoenix, zdftheaterkanal, BRalpha, DW-TV, 1extra, 1plus, zdfdokukanal,zdfinfokanal (bei den 3. Programmen kommen noch lokale/regionale Programme hinzu Z. Bsp. rbb/berlin oder rbb Brandenburg) einerseits und

den privaten Free-TV Sendern wie: 

RTL, SAT.1, Pro7, RTLII, KabelEins, VOX, SuperRTL, Das Vierte, D:SF, Eurosport, ComedyCentral, NICK, bibel.tv, Bloomberg, DMAX, Euronews, K-TV, N24, n-tv,TIMM, DeluxeMusic, MTV, VIVA, 9Live, HSE 24, QVC, CNN, TV5MONDE, Anexe HD u.v.m.

Zu den Öffentlich-rechtlichen lesen Sie bitte: Wer macht die “öffentliche Meinung”? Künftig soll es kein Geklüngel mehr zwischen den großen Parteien beim ZDF geben

„Mohnopoly“: Queen Liz‘ Imperium

Wer wissen will, wer an Europas größtem Medienkonzern tatsächlich wie viele Anteile hält und wer dort was zu sagen hat, verliert im Dickicht der zahlreichen Stiftungen, Familienholdings, Bruchteilsgemeinschaften sowie Verwaltungs- und Beteiligungsgesellschaften schnell die Übersicht. Auch die neue Rechtsform der SE & Co. KGaA hat die Sache nicht einfacher gemacht.

Mitglieder der Aufsichtsräte von Bertelsmann – und wie immer – alte Bekannte aus den großen Konzernen sind wieder mit dabei, auch Nestlé!

Liz Mohn

Stellvertretende Vorsitzende des Vorstands der Bertelsmann Stiftung und Vorsitzende der Gesellschafterversammlung der Bertelsmann Verwaltungsgesellschaft mbH

Dr. Brigitte Mohn

Vorstandsvorsitzende der Stiftung Deutsche Schlaganfall-Hilfe, Mitglied des Vorstands der Bertelsmann Stiftung und Gesellschafterin der Bertelsmann Verwaltungsgesellschaft mbH

Christoph Mohn

Vorsitzender des Aufsichtsrats, Vorstandsvorsitzender der Reinhard Mohn Stiftung, Geschäftsführer der Christoph Mohn Internet Holding GmbH, Gesellschafter der Bertelsmann Verwaltungsgesellschaft mbH

Prof. Dr.-Ing. Joachim Milberg

Vorsitzender des Aufsichtsrats der BMW AG (Stellvertretender Vorsitzender des Aufsichtsrats)

Prof. Dr.-Ing. Werner J. Bauer

Vorsitzender des Aufsichtsrats der Nestlé Deutschland AG

Dr. Wulf H. Bernotat

Aufsichtsratsvorsitzender der Deutschen Annington Immobilien SE und ehemaliger Vorsitzender des Vorstands der E.ON AG

Kai Brettmann

Vorsitzender des Europäischen Betriebsrats der RTL Group und Vorsitzender des Konzernbetriebsrats der Mediengruppe RTL Deutschland

Helmut Gettkant

Stellvertretender Vorsitzender des Konzernbetriebsrats der Bertelsmann SE & Co. KGaA

Ian Hudson

Vorsitzender der Führungskräftevertretung der Bertelsmann SE & Co. KGaA und Deputy Chief Executive Officer Random House UK Ltd.

Horst Keil

Vorsitzender des Konzernbetriebsrats der Bertelsmann SE & Co. KGaA

Dr. Karl-Ludwig Kley

Vorsitzender der Geschäftsleitung der Merck KGaA

Hartmut Ostrowski

Ehemaliger Vorstandsvorsitzender der Bertelsmann AG, Vorsitzender des Aufsichtsrats der DSC Arminia Bielefeld GmbH & Co. KGaA

Hans Dieter Pötsch

Mitglied des Vorstands der Volkswagen AG und Finanzvorstand der Porsche Automobil Holding SE

Kasper Rorsted

Vorsitzender des Vorstands der Henkel AG & Co. KGaA

Lars Rebien Sørensen

President & Chief Executive Officer der Novo Nordisk A/S

Christiane Sussieck

Vorsitzende des Betriebsrats Corporate Center/Leitung Club- und Direktmarketinggeschäfte, Bertelsmann SE & Co. KGaA, Gütersloh

Bodo Uebber

Vorstandsmitglied der Daimler AG

 

bertelsmann+organigramm

 

Ein paar wenige Medienkonzerne kontrollieren was Sie denken, wie Sie denken, was Sie wissen sollen und wie Sie es wissen sollen.

medienkonzerne

Funke Mediengruppe

WAZDie Funke Mediengruppe ist mit Beteiligungen an Zeitungen, Anzeigenblättern und Zeitschriften in acht europäischen Staaten und einem Gesamtangebot von über 500 Titeln das drittgrößte Verlagshaus Deutschlands und einer der größten Regionalzeitungsverlage Europas. Das Unternehmen firmierte bis 2012 als WAZ Mediengruppe (WAZ = Abkürzung für Westdeutsche Allgemeine Zeitung) und hat seinen Sitz in Essen.

Am 25. Juli 2013 kündigte die Funke Mediengruppe an, die Tageszeitungen Berliner Morgenpost und Hamburger Abendblatt, die Programmzeitschriften Hörzu, TV Digital, Funk Uhr, Bildwoche und TV Neu sowie die Frauenzeitschriften Bild der Frau und Frau von Heute für 920 Millionen Euro zum 1. Januar 2014 von der Axel Springer AG zu übernehmen.

Im März 2013 gab die Gruppe bekannt, rückwirkend zum 1. Januar unter dem Namen „Funke Mediengruppe“ zu firmieren. Im Impressum wurde zwischenzeitlich die „Funke Mediengruppe GmbH“ anstatt der „Westdeutsche Allgemeine Zeitungsverlagsgesellschaft E. Brost & J. Funke GmbH u. Co. KG“ angegeben. Im Juli 2013 wurde jedoch bekannt, dass das Medienunternehmen künftig als Funke Mediengruppe GmbH & Co. KGaA firmieren werde. Zum Vorsitzenden des Gesellschafterausschusses sowie des Aufsichtsrates wurde Martin Kall gewählt.

Martin Kall, langjähriger Unternehmensleiter des Medienkonzerns Tamedia, ist im Verwaltungsrat (Aufsichtsrat) der «Frankfurter Allgemeinen Zeitung» (FAZ). Darüber hinaus hat Kall Anfang 2013 als Delegierter Einsitz in die Verlags AG Schweizer Bauer und die Fachmedien Agrar AG genommen. Und schließlich ist er Mitglied des Verwaltungsrates der Tamedia.

Axel Springer verabschiedet sich von immer mehr Print-Titeln

Am 25.07.2013 gab die Axel Springer AG den Verkauf von all ihren Regionalzeitungen sowie Programm- und Frauenzeitschriften an die Funke Mediengruppe bekannt. Damit trennt sich Springer von einem bedeutenden Teil seiner Printtitel. Übrig bleiben noch Bild und Welt sowie die Segmente Auto, Computer und Sport und Lifestyle. Das Bundeskartellamt hat die Übernahme der Regionalzeitungen und Frauenzeitschriften der Axel Springer AG durch die Funke Mediengruppe genehmigt. Das teilte die Behörde am Dienstag mit. Und der neue Deal ist schon in der Tasche – N24 wurde nun gekauft.

dtoday.de

dtoday.de

Springer bildet nun auch per TV Ihre Meinung und übernimmt N24!

N24 gehört bislang dem ehemaligen „Spiegel“-Chefredakteur Stefan Aust und fünf Managern des Senders. Sie hatten N24 im Sommer 2010 gemeinsam von ProSiebenSat1 übernommen. N24 belieferte die Sender Sat1, ProSieben und Kabel eins aber weiterhin mit Nachrichten. Aust wird nach der Übernahme ab Januar Herausgeber der „Welt“, wie Axel Springer weiter mitteilte.

Mit dem Kauf von N24 versucht der Verlag erneut den Einstieg ins Fernsehgeschäft. Anfang 2006 hatte Axel Springer nach wochenlangem Tauziehen mit den Wettbewerbsbehörden den Übernahmeversuch von ProSiebenSat1 schließlich abgesagt. Die Medienkonzentrationsbehörde KEK sowie das Bundeskartellamt hatten den 4,2 Milliarden schweren Übernahmeversuch damals untersagt. Zu Recht – doch heutzutage rümpfen wir eh empört unsere Nase, wenn wir die Entscheidungen des Kartellamtes sehen. Also haben wir nun Italienische Verhältnisse? Nur wenige Konzerne entscheiden über das, was Sie wissen sollen.

Stefan Aust bei Springer – das ist ein Aspekt des Deals, der manchen alten Haudegen in der Branche noch immer irritiert.

Wem gehört eigentlich RTL?
Falls Sie schon immer mal wissen wollten, wem RTL „gehört”, empfehlen wir die Lektüre der Pressemitteilung der Kommission zur Ermittlung der Konzentration im Medienbereich (KEK) aus 2010: http://www.kek-online.de/.
Im Überblick stellen sich die Beteiligungsverhältnisse wie folgt dar:
http://www.kek-online.de/Inhalte/pm_07_2010_159.pdf

http://www.kek-online.de/Inhalte/pm_07_2010_159.pdf

Was also tun?

Diese Frage kann man natürlich nicht beantworten, ohne vorher einen Willen, ein persönliches Ziel im Umgang mit den Medien definiert zu haben.

Was wir uns wünschen, ist Information, die alle beteiligten Seiten zu Wort kommen lässt und nicht lanciert. Wir  möchten – auch ohne akademisches Studium – das, was wesentlich ist und uns alle betrifft, verstehen können, damit uns als mündigen Bürgern eine freie Meinungsbildung selbst überlassen bleibt.

Zuviel verlangt?

Dies war nur ein kleiner Einblick, Fortsetzung folgt.

Netzfrau Doro Schreier

Öffentliche Meinung versus veröffentlichte Meinung im Ukraine/Krim-Konflikt

Offener Brief: Wir fordern Aufklärung über SELBSTZENSUR!

Das könnte Sie auch interessieren:

Die USA will nun legal (!!) unsere Finanzdaten – Atlantik Brücke und “Group of Thirty”, Mario Draghis verschwiegene Freunde

Welch eine Verschwendung! Am 21.September erhalten 40 Millionen Haushalte kostenlos “Bild zur Wahl” – Bilden Sie sich lieber selber eine Meinung

Kampf der Giganten – Wenige Konzerne beherrschen die weltweite Lebensmittelproduktion

Eine Handvoll Energie-Giganten dominiert die Versorgung Europas mit Strom und Gas.

Unfassbar! EFSA – Monsanto ist sicher- Lobbyverflechtungen in der EFSA

http://netzfrauen.org/2013/12/10/wer-macht-die-oeffentliche-meinung-ein-paar-wenige-medienkonzerne/

BP Gauck (277 000 €) p.a. glaubt, dass es den Leuten zu gut geht - Realitätsverweigerung pur!

Vom  Untergang der "Sozialen Marktwirtschaft"

Bundespräsident Gauck behauptet auf dem Kirchentag, dass Engagement der Menschen sinke, weil " ihnen alles in den Schoß falle" sprich weil es den Menschen zu gut gehe. Auf welchem Planeten lebt der weltfremde Gauck, der auch mal Zuträger der Staatssicherheit in der DDR gewesen war und der heute den Anti-Linken mimt. 

Der Fortschritt in der neoliberalen Globalisierung erlaubt die glaubwürdige Drohung mit Produktionsverlagerung in Niedriglohnländer und hält abhängig Beschäftihte unter verstärktem Druck.

Gleichzeitig sind immer mehr Unternehmen aus der Tarifbindung ausgeschieden. Den Schutz der Gewerkschaften und der von ihnen ausgehandelten Tarifverträge gibt es nur noch in 70 % der westdeutschen und 53 % der ostdeutschen Unternehmen.

Praktisch bestand und besteht das angebliche Arbeitsplatzwunder, auf das die Bundesregierung so grenzenlos stolz zu sein scheint, weitestgehend aus einem Ersatz von Vollzeitbeschäftigten durch geringfügig Beschäftigte, Teilzeitbeschäftigte und Solo-Erwerbstätige, die neuen Selbstständigen einschließlich der 1-Mann-AGs (Abb. 17874). Immer mehr Arbeitsleistung wurde zu entsprechend niedrigerer Entlohnung in Teilzeitarbeit, vor allem der Frauen, gepresst. Zwischen 1993 und 2013 verdoppelte sich der Anteil der in Teilzeitbeschäftigten auf mehr als 27 % oder 7,5 Millionen. Dabei suchen 1,8 Millionen in Teilzeitbeschäftigte nach längerer und besser bezahlter Arbeit, finden sie aber nicht. In der Alt-EU hat Deutschland neben Großbritannien den höchsten Anteil an Teilzeitbeschäftigung, wenn man von einer Sondersituation in den Niederlanden absieht.

g1

Deutschland hatte nach der letzten Eurostat-Statistik den größten Niedriglohnsektor in Westeuropa (Abb. 15972) und befindet sich in der Spitzengruppe von vergleichbaren Ländern mit dem höchsten Anteil der in Arbeit Armen (Abb. 18044 „working poor“). Es gibt bisher keinen Mindestlohn und, wenn er einmal kommt, wird er jahrelang erhebliche Ausnahmen haben und überhaupt viel zu niedrig sein, zumal er bis 2018 nicht an die Verbraucherpreisentwicklung angepasst werden soll.

g2

g3

Seit 2002 ist die Zahl der unsicheren und daher besonders belastenden Zeitverträge um 1,1 Millionen oder fast ein Viertel gestiegen (Abb. 17847). Dabei zählt Deutschland in Westeuropa zu den Ländern mit einem besonders hohen Anteil an befristeten Arbeitsverhältnissen. Auch im öffentlichen Dienst wird bereits zu 70 % nur auf Zeitvertrag eingestellt. Wenn etwas am deutschen Arbeitsmarkt boomt, ist es die Arbeitnehmerüberlassungs-Industrie – bürokratische Umschreibung für „Leiharbeit“, die fast 800.000 Menschen bei schlechterer Entlohnung beschäftigt. Sie ist immer mehr an die Stelle regulärer Arbeitsverhältnisse getreten, wobei im Konjunkturabschwung (oder bei unternehmensspezifischen Problemen) Leiharbeiter regelmäßig als Erste entlassen werden, also einen zudem billigen Konjunkturpuffer darstellten. Bei Entlassung rauscht mehr als jeder dritte Leiharbeiter direkt auf Hartz IV durch, weil ihm das Arbeitslosengeld I entweder nicht zusteht oder weil es zur Sicherung des Lebensunterhalts nicht ausreicht.

g4

Auch hat die Nacht- und Wochenendarbeit deutlich zugenommen: 2011 arbeitete ein Viertel aller Beschäftigten auch samstags, fünfzehn Jahre zuvor, im Jahr 1996, waren es noch knapp 19 % gewesen. Der Anteil der Personen, die nachts arbeiten, erhöhte sich im selben Zeitraum auf knapp 10 % (Abb. 17433). Je älter die Arbeitnehmer werden, umso länger arbeiten sie: Bei denen zwischen 55 und 64 Jahren arbeiten schon 17 % mehr als 48 Stunden, viele davon in besonders belastender Schichtarbeit. Im internationalen Vergleich der Alt-EU-Länder arbeiten die Deutschen nach einer Übersicht von Eurostat mit die längsten Wochenarbeitszeiten. Es sind fast sechs Stunden jede Woche länger als die von den Tarifparteien in Deutschland in vielen Branchen vereinbarte Arbeitszeit und drei Stunden mehr als beispielsweise in Dänemark.

g5

Unter solchen Umständen kann es nicht überraschen, wenn fast die Hälfte der Deutschen einer neuen Umfrage der Bundesanstalt für Arbeitsschutz und Arbeitsmedizin zufolge über wachsenden Stress am Arbeitsplatz klagt. Jeder zweite Befragte muss unter starkem Termin- und Leistungsdruck arbeiten. Knapp 60 % der Befragten gaben an, verschiedene Aufgaben gleichzeitig betreuen zu müssen. Fast jeder Zweite wird bei der Arbeit ständig unterbrochen – etwa durch Telefonate und E-Mails. Weil Ruhepausen nicht in den Arbeitsablauf passen oder sie nach eigenem Bekunden zu viel Arbeit haben, verzichtet jeder Vierte auf eine Pause.

Weiterer Berufsstress kommt von dem neuerdings oft beklagten Mobbing am Arbeitsplatz. Nach der neuen DEGS-Gesundheitsstudie des Robert Koch-Instituts werden 9 % beider Geschlechter im Beruf zum Opfer psychischer Gewalt. Sie werden gemobbt, bedroht oder schikaniert. Da immer noch weniger Frauen als Männer berufstätig sind, bedeutet das Ergebnis, dass Frauen häufiger Opfer psychischer Gewalt am Arbeitsplatz sind als Männer. Über die akute Belastung hinaus drohen hier chronische Folgen für die Gesundheit wie etwa Depressionen oder Angststörungen. Dazu Robert Schlack vom RKI: „Psychische Gewalt am Arbeitsplatz ist auch ein volkswirtschaftliches Problem. Die Leistungsfähigkeit und Produktivität der Betroffenen leidet, und auf diese Weise entstehen hohe wirtschaftliche Verluste. Arbeitgeber sollten daher ein hohes Eigeninteresse an Mobbingprävention haben.“

Es sollte dann kein Wunder sein, dass nach der Gallup-Umfrage von 2013 nur noch 16 % der Arbeitnehmer eine hohe emotionale Bindung an ihr Unternehmen haben und bereit sind, sich freiwillig für dessen Ziele einzusetzen. Dagegen haben 67 % nur eine geringe und 17 % gar keine Bindung mehr (Abb. 18365). Mehr als zwei Drittel machen also nur noch Dienst nach Vorschrift und fast ein Viertel hat innerlich gekündigt. Von denen mit nur noch geringer Bindung meinte eine deutliche Mehrheit, in den letzten 30 Tagen das Gefühl gehabt zu haben, auf Grund von Arbeitsstress innerlich ausgebrannt zu sein. Bei den über 50-Jährigen hatte bei der vorherigen Umfrage der Anteil derer mit der innerlichen Kündigung sogar bei fast jedem Dritten gelegen. Und dann sollte man sich noch erinnern, dass einmal für die große Mehrheit der Deutschen die Arbeit Sinn des Lebens gewesen war.

g6

 

 

Joachim Jahnke, geboren 1939, promovierte in Rechts- und Staatswissenschaften mit Anschluss-Studium an französischer Verwaltungshochschule (ENA), Mitarbeit im Kabinett Vizepräsident EU-Kommission, Bundeswirtschaftsministerium zuletzt als Ministerialdirigent und Stellvertretender Leiter der Außenwirtschaftsabteilung. Europäiscbuchhe Bank für Wiederaufbau und Entwicklung in London, zuletzt bis Ende 2002 als Mitglied des Vorstands und Stellvertretender Präsident. Seit 2005 Herausgeber des „Infoportals“ mit kritischen Analysen der wirtschaftlichen und gesellschaftlichen Entwicklung (globalisierungskritisch). Autor von 10 Büchern zu diesem Thema, davon zuletzt „Euro – Die unmöglich Währung“, „Ich sage nur China ..“ und „Es war einmal eine Soziale Marktwirtschaft“. Seine gesellschaftskritischen Analysen beruhen auf fundierter und langjähriger Insider-Erfahrung.

Auszüge aus DWN

http://deutsche-wirtschafts-nachrichten.de/2014/05/31/arbeit-in-deutschland-auf-welchem-planeten-lebt-joachim-gauck/

Siemens Chef Kaeser will 11 600 Mitarbeiter rauswerfen und 1 Mrd € einsparen 

Damit soll auf der Kostenseite eine Milliarde €uro eingespart werden. Die Rendite soll maximiert werden. Der Marktanteil des Global Player auf dem Elektronikmarkt soll ausgeweitet werden.

Dies habe Konzernchef Joe Kaeser in einer Webcast-Konferenz am Mittwoch gesagt, meldete die Nachrichtenagentur Bloomberg am Freitag.

 

Die Pläne hatten prompt Sorgen geweckt, dass sich die 360.000 Mitarbeiter nach zahlreichen Spar- und Sanierungsprogrammen der vergangenen Jahre erneut auf Einschnitte gefasst machen müssen. 

Für die IG Metall ist klar, dass Deutschland der Schwerpunkt des drohenden Kahlschlags ist. Denn betroffen sind vor allem Verwaltungsjobs, die hierzulande konzentriert sind. Dem Plan, Betroffene intern zu versetzen, sind zudem enge Grenzen gesetzt, weil das beim gerade auslaufenden Stellenabbau, den noch Kaesers Vorgänger Peter Löscher zu verantworten hatte, schon eine nun weitgehend ausgereizte Praxis war. Unter Löscher wurden 15 000 Stellen gestrichen. Effektiv sei die Mitarbeiterzahl dann aber weltweit nur um 4000 auf 362 000 gesunken, betont Siemens.

Wir werden nicht hinnehmen, dass der Beschäftigungsabbau der letzten Jahre fortgesetzt wird“, warnt Siemens-Gesamtbetriebsratschefin Birgit Steinborn. In Deutschland habe sich die Zahl der Siemensianer in den letzten 20 Jahren auf heute rund 116 000 an über 100 Standorten halbiert. „Die Neuorganisation darf auf keinen Fall als Deckmantel für ein Programm zum Stellenabbau missbraucht werden“, mahnt auch Bayerns IG Metall-Chef Jürgen Wechsler. In nächster Zeit dürfte das Siemens-Management damit beschäftigt sein, die Wogen zu glätten und die Dimension des drohenden Abbaus intern zu erklären.

Der Global Player und Oligopolist ist auch in den USA stark  vertreten, wie schon ein Bericht aus dem Jahre 2012 im Tagesspiegel  deutlich machte.

„Die Vereinigten Staaten sind unser wichtigster Binnenmarkt“, erklärt Siemens-Vorstand Peter Solmssen bereits 2012 . „Wir werden beinahe als amerikanisches Unternehmen gesehen. Viele wissen gar nicht, dass wir eine deutsche Mutter haben.“

In den ersten neun Monaten des  Geschäftsjahres 2012  setzte Siemens in den USA 12,3 Milliarden Euro um, 15 Prozent mehr als im Vorjahreszeitraum. Allerdings ging der Auftragseingang um zwei Prozent auf 11,3 Milliarden Euro zurück.

Mehr als 60 000 Mitarbeiter beschäftigt das Unternehmen in den Vereinigten Staaten, wo es mehr als 100 Produktionsstätten hat und knapp 1,4 Milliarden Dollar für Forschung und Entwicklung ausgibt. 

Die Stadt New York zum Beispiel gehört zu den größten Kunden von Siemens weltweit. Die berühmte Carnegie Hall wurde mit Siemens-Gebäudetechnik ausgestattet, Siemens Signaltechnik sorgt dafür, dass die U-Bahnen in der Stadt in kürzerem Abstand fahren und mehr Menschen befördern können. Dort, wo früher die Türme des World Trade Centers standen, sind heute zwei riesige Brunnen, deren Wasserversorgung mit Siemens-Technik gesteuert wird. Siemens-Technik steckt auch in den neuen Wolkenkratzern, die gerade an Ground Zero entstehen. 

 

BND will Facebook, Twitter und Co in Echtzeit total überwachen 

Soziale Netzwerke im Visier des Geheimdienstes

BND plant Echtzeitüberwachung

Der BND entdeckt die sozialen Netzwerke. Laut Recherchen von NDR, WDR und "SZ" plant der Nachrichtendienst eine Echtzeitüberwachung von Twitter, Facebook und Co. Die Initiative ist Teil eines 300-Millionen-Euro-Programms des Auslandsgeheimdienstes.

 

Der BND will seine digitalen Überwachungsprogramme deutlich ausbauen. Bis 2020 sollen für eine sogenannte Strategische Initiative Technik (SIT) 300 Millionen Euro ausgegeben werden. Ein besonderer Schwerpunkt liegt auf der Überwachung der sozialen Netzwerke in Echtzeit. Das geht aus mehreren Papieren hervor, die NDR,WDR und "Süddeutscher Zeitung" vorliegen.

Bezüglich der Überwachungsprogramme orientiert sich der BND explizit an den technischen Möglichkeiten der amerikanischen NSA und des britischen GCHQ. Als neues Feld hat der BND die sozialen Netzwerke entdeckt und ein Projekt mit dem Titel "Echtzeitanalyse von Streaming-Daten" aufgelegt. So sollen künftig Programme eingesetzt werden, die Daten aus sozialen Plattformen in Echtzeit auswerten können. Damit soll es möglich sein, etwa Stimmungen in der Bevölkerung ausländischer Staaten sofort in BND-Lagebilder einfließen zu lassen, berichtet die ARD.

http://www.huffingtonpost.de/2014/05/30/bnd-soziale-netzwerke-live-aushorchen_n_5419115.html?utm_hp_ref=germany

 

BND will künftig Soziale Netzwerke überwachen