Kann man ARD und ZDF als rassistische Medien bezeichnen?

Einseitige Berichterstattung am Beispiel von Israel und den besetzten palästinensischen Gebieten

Kolumne von Jürgen Meyer und Georg Theis    8/24

Die Bundesregierung mit Nancy Faser (SPD) als Innenministerin bemüht sich vermeintlich rechtspopulistische Medien wie Compact zu  verbieten.

Dem Medium wurde auch Antisemitismus, Rassismus und Islamfeindlichkeit unterstellt. Es gab aber keinerlei Belege dafür, auch brachte Faeser so offiziell keine vor. Es gab auch nie Anzeigen, polizeiliche Ermittlungen, Verwarnungen oder Strafen gegen Compact. Sie maßt sich an, einfach Behauptungen aufzustellen und willkürlich per Dekret, vorbei an der Justiz und auf Grundlage des Vereinsgesetz, was bei Presseerzeugnissen gar nicht greift, wie das BVerfG 2018 schon urteilte. 

Allerdings hat das Gericht die Anwendung des Vereinsrechtes in diesem Fall nicht explizit gerügt.

Und wenn alle Vorwürfe gegen Compact stimmen würden und von ihr belegt wurden wären, so bleibt dennoch die Frage, wie glaubwürdig ist ihr, der Innenministerin, der Antifaschismus?

Und wenn es stimmen würde, dass Compact Isamfeindlichkeit betreibt, so fragt man sich, warum im Faeser-Ministerium nicht mit gleichen Maßstäben gemessen wird, wenn Springer und Co. gegen Palästinenser hetzen und sie als potenzielle Hamas-Terroristen bezeichnet? 

Warum wird zum Beispiel der Faschismus und Rassismus in der Ukraine von Parteien der selbsternannten Mitte und von den gleichgeschalteten Staatsmedien ARD und ZDF hingegen ignoriert oder sogar schöngeredet, gerechtfertigt oder gar geleugnet?  So hofierten beide Sender den Holocaustleugner Melnyk, wie nicht nur die Berliner Zeitung meint!   

https://www.berliner-zeitung.de/politik-gesellschaft/warum-melnyks-aussagen-ueber-bandera-ihn-als-holocaustleugner-und-antisemit-outen-li.243068

Auch findet man immer wieder Verständnis und Rechtfertigungen für das Agieren Israels in Gaza und im Westjordanland und für die Angriffe auf den Libanon, Syrien und den Iran und deutet sie zur Verteidigungsmaßnahme und zum Vergeltungsschlag um. 

Gleichzeitig steuern Parteien wie Union und SPD die sogenannten öffentlich-rechtlichen Sender wie ARD und ZDF, die Kritiker einfach als gleichgeschalteten Staatsfunk betrachten.

Die ARD berichtet über den Gazakrieg völlig einseitig.

Der legitime Freiheitskampf der Palästinenser für einen Palästinenserstaat, den die Völkergemeinschaft schon 1947 beschlossen hatte und der bis heute nicht verwirklicht wurde, und der Widerstand der Palästinenser gegen die Bombardements und Raketenangriffe und gegen die Kriegs-, Besatzungs-,  Siedlungsbau- sowie Embargo- und Abriegelungspolitik in Gaza und dem Westjordanland, die Massenproteste und der bewaffnete Aufstand, die Intifada, werden pauschal als Terror definiert und diffamiert und mit der Hamas in Verbindung gebracht. Was für eine Doppelmoral. 

Südafrika hat einen Prozess wegen Völkermord der Israelis in Gaza in Gang gesetzt und die Bundesregierung unterstützt diesen Völkermord mit Waffenlieferungen an Israel.

Palästina ist also durch Israel, das sich als Staat 1948 schon gegründet hat,  seit 76 Jahren völkerrechtswidrig besetzt, unterdrückt, , abgeriegelt, ja einem Genozid ausgesetzt.
Und anstatt eine Zweistaatenlösung mit einem souveränen Palästina zuzulassen, in den Grenzen von 1967 mit Jerusalem als palästinensische Hauptstadt, wird der Terror gegen Palästina totgeschwiegen, verharmlost oder gerechtfertigt und als Kampf gegen die Terrororganisation Hamas, die 2006 demokratisch als Regierungspartei gewählt wurde, auch wenn uns das nicht passt, dargestellt. Die Staatsgewalt als Exekutive hat also in Gaza die Hamas.

Im Übrigen ist die Hamas als Rechtfertigung für Israels Krieg, wo fast ausschließlich Zivilisten ums Leben kommen - über 40.000 allein in den letzten 10 Monaten, mehr als die Kinder und Frauen -, und die Ablehnung der Anerkennung Palästinas und der UN-Resolutionen für eine Zweistaatenlösung auch deshalb völlig verlogen, weil man ja beispielsweise auch mit der Diktatur in Ruanda oder den afghanischen Taliban zusammenarbeiten muss, wenn man denn wirklich eine Asylanten- und Flüchtlingsunterbringung vor Ort und Rücknahmeabkommen für abgelehnte und straffällig gewordene Asylbewerber und Flüchtlinge haben will. Also was soll diese Heuchelei und Doppelmoral? 

Das wird den Menschen durch ARD und ZDF alles systematisch verschwiegen : Nur um ein Apartheidsregime der Rassentrennung und damit Rassismus bis heute unterstützen zu können, werden alle Palästinenser als (potenzielle) Hamas-Terroristen hingestellt, die man bekämpfen müsse. 

Vielmehr wird auch heute zwar eingeräumt, dass die Israelis in Doha indirekt auch mit der Hamas verhandeln, die militärisch nicht zu  besiegen sind , aber es wird erneut einseitig von Geiseln der  Hamas geredet.

Es wird auch gern verschwiegen, dass erst Waffenlieferungen der USA an die Hamas und das Ausschalten der Grenzkontrollen und Satellitenüberwachungen gen Gaza den Terrorangriff der Hamas am 7. Oktober erst möglich gemacht hat, worüber US-Medien, russische Medien und sogar Arte berichteten.

Die zehntausenden Geiseln der Israelis, sogar Ärzte, Reporter, Frauen und minderjährige Palästinenserkinder, die nach Israel verschleppt  wurden, werden gleichzeitig unterschlagen.

Ist es nicht rassistisch, im  Bürgerkrieg in Palästina und beim legitimen Kampf der Palästinenser für einen Palästinenserstaat und gegen die,  wohlgemerkt illegale, israelische  Besatzung, gegen Landraub, Siedlungsklau, Siedlungsbau und Embargo und Abriegelung nur die Geiseln der Hamas zu erwähnen und die seit Jahrzehnten widerrechtlich und willkürlich aus Gaza und Westjordanland verschleppten und verhafteten Kinder zu verschweigen? Dass die Hamas völlig falsche, durch nichts zu rechtfertigende terroristische Mittel benutzt und sich als Freiheitskampf-Organisation par excellence aufspielt und den Drang nach Frieden und Freiheit der Palästinenser auf perfide und perverse Art und Weise instrumentalisiert, ist eine völlig andere Sache. Hier geht es um das Verschweigen und Verdrehen von bitteren Realitäten und ein Freund-Feind-Denken, um Heuchelei und ein Messen mit zweierlei Maß, das jeglicher Beschreibung spottet. 

Wir finden, was hier geschieht das ist ganz klar eine prorassistische Position und Grundhaltung in diesem Konflikt.

Tatsächlich sind Palästinenserkinder als Geiseln nicht weniger Wert als israelische Geiseln in Gaza. Geiseln sind Geiseln, Kinder sind Kinder, alle sind Menschen, die ein Existenzrecht und Würde haben, die unantastbar zu sein hat. Ende der Durchsage!

Aber die Chefredakteure der Sender und sonstiger Leitmedien, eher LeiDmedien, sind entweder geistig überfordert, ungebildet oder sie vertreten diese rassistische Position in voller Absicht und aus deutscher Staatsräson heraus.

Das macht aber diese rassistische Position weder besser noch richtiger.

Wie sieht es mit den  minderjährigen  und volljährigen Geiseln aus, die Israel oft ohne Verhandlung oft langjährig oder gar  dauerhaft in Gefängnisse wegsperrt?

Sie werden wie Erwachsene verhaftet, inhaftiert und verurteilt: Immer mehr palästinensische Kinder und Jugendliche geraten in Israels Militärjustiz. Sie werden nicht gemäß des humanitären Völkerrechts, das vor wenigen Tagen 75 Jahre alt wurde, und der Kinderrechtskonvention behandelt. Dies sagte Abdulkarim Sadi von der israelischen Menschenrechtsorganisation B’Tselem.

,,Gemäß Angaben von Menschenrechtsorganisationen wurden alleine im Januar und Februar dieses Jahres mehr als 1300 Palästinenserinnen und Palästinenser durch die israelische Armee verhaftet, unter ihnen 270 Minderjährige. Wie kam es zu dieser hohen Zahl von Verhaftungen?

Seit Anfang 2018 haben wir durch unser Monitoring festgestellt, dass die Armee in der Westbank verstärkt auch Kinder und Jugendliche unter 18 Jahren verhaftet. Sie werden von der Armee meistens mitten in der Nacht festgenommen, auch Kindern werden die Augen verbunden und die Hände zusammengebunden. Stunden später werden sie – müde, hungrig und verängstigt – von der israelischen Polizei befragt, ohne von einem Anwalt oder einem Familienmitglied begleitet zu werden.

Oft erst Tage später werden sie illegal in eine Haftanstalt innerhalb Israels gebracht. Dieser Transfer in ein Gefängnis in Israel ist gegen internationales Recht.

Wenn die israelischen Soldaten in palästinensische Wohngebiete eindringen, werden sie oft von Kindern mit Steinen beworfen. Die Soldaten reagieren zumeist mit Tränengas und Gummigeschossen. Dieses Steinewerfen reicht als Grund, die Kinder zu verhaften. Das Ziel dieser Festnahmen sind natürlich die Eltern, die palästinensische Gesellschaft. Sie soll in ihrem Herzen getroffen werden."

Amnesty International macht dazu weitere Ausführungen

B’Tselem hat den Umgang mit verhafteten Kindern untersucht und dokumentiert. ,,Wir haben viele Minderjährige, die verhaftet wurden, und ihre Familien interviewt. Fast alle Kinder sagten aus, dass sie vernommen wurden, ohne dass eine erwachsene Begleitperson dabei gewesen wäre. Die Polizei verwendete dabei harte Befragungstechniken, wie Anbrüllen oder Drohungen gegen ihre Familien. Man bedenke: Das sind Kinder!

Man hört auch über Folter und Misshandlung von Minderjährigen während des Arrests.

Ja, unsere Studien bestätigen dies. Einige sprechen von Schlägen, anderen wurde das Trinken oder Nahrung sowie der Gang zur Toilette verweigert. Es gibt auch sexuelle Übergriffe. Dazu kommt Schlafentzug und natürlich, dass sie von ihren Eltern getrennt werden. Ich habe Kinder getroffen, die ihre Eltern bis zu sechs Monate nicht sehen durften. Sie sahen sie letztmals vor Gericht und dort durften sie nicht einmal mit ihnen sprechen.

Israel hat die Internationale Kinderrechtskonvention unterzeichnet, welche die Verhaftung von Minderjährigen nur als allerletzte Massnahme vorsieht.

Natürlich verletzt Israel die Kinderrechtskonvention, und nicht nur diese. Die israelischen Behörden verteidigen sich damit, dass die Kinder von den Eltern zu Gewalt- akten angestiftet würden. Das finde ich eine unerhörte Unterstellung! Es sind die israelischen Soldaten, die schwerbewaffnet in die Quartiere, Gärten und Wohnungen der Familien eindringen. Sie sind es, die provozieren, nicht die Kinder. Die Besatzung kam zu ihnen, nicht umgekehrt.

Von israelischer Seite heisst es auch, die Kinder und Jugendlichen würden die israelischen Soldaten genauso wie Erwachsene an Leib und Leben gefährden, indem sie sie angreifen. Bekannt wurde ja der Fall von Ahed Tamimi, einer 16-Jährigen, die zu 8 Monaten Haft verurteilt wurde, weil sie einen Soldaten getreten und geschlagen hat. 

Zunächst: Nicht Ahed Tamimi suchte die Konfrontation, sondern die Soldaten, die auf das Grundstück ihrer Familie eindrangen. Zweitens ist eine Strafe von 8 Monaten für eine Jugendliche für das Ohrfeigen eines Soldaten absolut absurd. Der israelische Soldat, der in Hebron einen wehrlosen Palästinenser in aller Öffentlichkeit erschossen hatte, erhielt im Vergleich nur 9 Monate. Oft gehen mordende Besatzungssoldaten sogar straffrei aus.

Die Organisation B’Tselem, für die Sie arbeiten, hat es sich zur Aufgabe gemacht, die israelische Öffentlichkeit über die Realität in den besetzten Gebieten aufzuklären. Was wissen die Israelis über die Lage der palästinensischen Kinder?

Ich denke, dass die Art und Weise, wie palästinensische Kinder behandelt werden, nur dazu dient, den Konflikt und damit die Besatzung zu zementieren.

Wenn israelische Eltern wüssten, wie ihre Söhne und Töchter sich während des Militärdienstes in der Westbank benehmen und was sie tun müssen… Doch die Regierung versucht mit allen Mitteln zu verhindern, dass Informationen über den Besatzungsalltag in Israel bekannt werden und dass sich Israelis und Palästinenser begegnen."

Kinder  massenweise illegal im Gefängnis

Gemäß Unicef, Defense Children International, B'Tselem und weiteren Menschenrechtsorganisationen werden jährlich rund 700 Kinder und Jugendliche aus der Westbank durch israelische Militärgerichte strafrechtlich verfolgt. Die häufigste Anklage gegen Kinder ist das Werfen von Steinen, ein Verbrechen, das mit bis zu 20 Jahren Gefängnis bestraft werden kann. Seit 2000 wurden mehr als 12'000 palästinensische Kinder und Jugendliche inhaftiert.

Gemäß der Uno-Konvention über die Rechte des Kindes dürfen Minderjährige bis 18 Jahre nur als letztes Mittel und für den kürzesten angemessenen Zeitraum festgenommen und inhaftiert werden.

Israel hat die Konvention 1991 ratifiziert.

Für die PalästinenserInnen in der Westbank gilt jedoch seit 1967 das Militärrecht und damit illegales und rechtswidriges Besatzerrecht . Dieses wird ständig angepasst. Um den internationalen Standards stärker entgegenzukommen, wurde 2009 ein Jugend-Militärgericht eingerichtet, welches aber nur für die Gerichtsverhandlung zuständig ist. Die Verhöre werden vom «normalen» Militärgericht durchgeführt, dem auch die Erwachsenen unterstehen. 12- bis 14-Jährige müssten nach 24 Stunden vor den Richter gebracht werden, 14- bis 16-Jährige nach 48 Stunden. Das wird jedoch oft nicht eingehalten. Dazu kommt, dass die Strafe nach dem Alter zum Zeitpunkt der Verurteilung und nicht nach dem Zeitpunkt der mutmaßlichen Straftat bestimmt wird.

Nach einer Verurteilung werden 60 Prozent der palästinensischen Minderjährigen in Verletzung der Vierten Genfer Konvention in Gefängnisse innerhalb Israels überstellt.

Aufgrund der Schwierigkeit für PalästinenserInnen, eine Aufenthaltsgenehmigung für Israel zu erhalten, können die Minderjährigen nur begrenzte oder gar keine Familienbesuche erhalten. (mre)

Inmitten des Gaza-Krieges: Pogrom radikaler Siedler im besetzten Westjordanland

Die palästinensische Ortschaft Dschit stand am Donnerstag in Flammen, nachdem hunderte israelische Siedler aus Rache mehrere Häuser von Palästinensern verwüstet hatten. Jüdische Siedler töteten zudem einen jungen Palästinenser bei dem Lynch-Angriff.
Inmitten des Gaza-Krieges: Pogrom radikaler Siedler im besetzten Westjordanland
© Screenshot - Twitter

Mitten in der höchst angespannten Lage in Nahost hat es am Donnerstagabend wieder einen Lynch-Angriff auf Palästinenser im israelisch besetzen Westjordanland gegeben.

Bei dem Angriff jüdischer Siedler ist nach palästinensischen Angaben ein Mensch getötet worden. Ein weiterer Palästinenser sei schwer verletzt worden, erklärte das palästinensische Gesundheitsministerium am Donnerstag. Zahlreiche maskierte Siedler stürmten die palästinensische Ortschaft Dschit, zehn Kilometer westlich von Nablus, und steckten mindestens vier Häuser und sechs Autos in Brand, berichtete die Times of Israel unter Berufung auf eine Quelle im israelischen Sicherheitsapparat.

Der Angriff soll sich in der Ortschaft Dschit zwischen Nablus und Kalkilija ereignet haben. Die palästinensische Nachrichtenagentur Wafa meldete, bewaffnete Siedler hätten Dschit angegriffen und mehrere Fahrzeuge in Brand gesetzt. Bei dem Toten soll es sich um einen 22-Jährigen handeln.

Der 22-jährige Rashid Mahmud Abdul Qader Sada wurde von israelischen Siedlern während ihres jüngsten Pogroms in der Ortschaft Dschit durch einen Schuss in die Brust getötet. Mehrere Gebiete im besetzten Westjordanland wurden nach der Darstellung der palästinensischen Medien von Siedlern "unter dem Schutz israelischer Streitkräfte" angegriffen.

Die israelische Armee erklärte auf Anfrage der Nachrichtenagentur AFP, dass am Abend "dutzende israelische Zivilisten", einige von ihnen maskiert, in Dschit eingedrungen seien, Fahrzeuge und Infrastruktur in dem Gebiet in Brand gesetzt sowie Steine und Molotowcocktails geworfen hätten. Ein Israeli sei festgenommen worden.

 

 

 

 

Selenskij gab Terror-Befehl für Sprengung der Gaspipeline Nordstream, so der BND Chef a.D. Hanning

Selenskij betreibe Staatsterrorismus    8/24

Ex-BND-Chef Hanning: Die Präsidenten Polens und der Ukraine haben Sprengung von Nord Stream geplant

Eine neuerliche Wendung in den Nord-Stream-Ermittlungen: Ex-BND-Chef Hanning hat erklärt, dass nach deutschen Ermittlungen feststehe, dass Polen und die Ukraine gemeinsam die Sprengung der Nord-Stream-Pipelines verabredet und durchgeführt haben.

Ex-BND-Chef Hanning: Die Präsidenten Polens und der Ukraine haben Sprengung von Nord Stream geplant
Quelle: Gettyimages.ru © Sean Gallup/Getty Images

Im Interview mit der Welt berichtete der frühere BND-Präsident August Hanning, dass nach Angaben der Bundespolizei und des Bundeskriminalamts nicht nur staatliche Stellen Polens und der Ukraine an der Planung und Durchführung der Sabotage-Aktion beteiligt gewesen seien. Die Sprengung der Ostsee-Gasleitungen im September 2022 sei mit Wissen und Billigung der Staatspräsidenten Duda und Selenskij erfolgt.

Hanning "gratulierte" im Interview den deutschen Ermittlungsbehörden, die im Auftrag des Generalbundesanwalts tätig geworden waren. Hanning wörtlich:

"Ich finde es auch bemerkenswert, dass Ermittlungen stattgefunden haben, obwohl das mögliche Ergebnis natürlich politisch nicht so ganz in die Landschaft passt."

Man habe schon in der Vergangenheit Überlegungen angestellt, wer ein Interesse daran haben und auch über die erforderlichen Fähigkeiten verfügen könnte, solche Anschläge auszuführen. Sehr klar hätten sich da Polen und die Ukraine herausgeschält.

"Und so, wie es ausschaut, war es ja ein ukrainisches Team, was nach den Ergebnissen der Ermittlungen hier agiert hat. Dies war natürlich nur möglich mit Unterstützung vom Lande aus."

Das Segelboot sei ja bekanntlich von Lubmin aufgebrochen. Dabei seien "ganz offenkundig" polnische Dienststellen eingeschaltet gewesen.

Hanning präzisierte weiter:

"Und ich glaube, nicht nur Dienststellen, sondern ich glaube, das war eine Verabredung zwischen den höchsten Spitzen in der Ukraine und in Polen. "

Offenkundig habe ein ukrainisches Team den Anschlag auf die Nord-Stream-Pipelines ausgeführt: "Das ging aber nur mit starker logistischer Unterstützung aus Polen", zeigt sich der ehemalige BND-Präsident überzeugt.

"Und solche Entscheidungen fallen nicht auf unterer Ebene, sondern das sind Entscheidungen, die auf höchster politischer Ebene gefallen sind. Und ich glaube, dass es hier Verabredungen zwischen Präsident Selenskij und Präsident Duda gegeben hat, diesen Anschlag auszuführen."

Diese "weitreichen Vermutungen", so die Welt, würden erklären, warum Polen kein Interesse daran habe, die Verdächtigen zu fassen und an Deutschland auszuliefern. Hanning untermauert dies mit der Bemerkung, er habe aus Ermittlerkreisen erfahren, dass von polnischer Seite wichtige Ergebnisse zurückgehalten und die Ermittlungen generell verzögert worden seien. Vonseiten Polens bestehe kein Interesse am Erfolg der Ermittlungen. Der Grund dafür liege auf der Hand: Polen sei "massiv" in die Vorbereitung des Anschlags auf die Nord-Stream-Pipelines involviert gewesen.

Die Ermittlungen dürften nicht bei der Suche nach den unmittelbaren Tätern stehenbleiben, sondern es müssten auch die Auftraggeber ausfindig gemacht und bestraft werden, auch wenn das Ergebnis politisch "nicht opportun" sei.

Hanning erklärte dazu weiter:

"Solche Anschläge, wie sie stattgefunden haben, gehen ja nicht ohne massive staatliche Unterstützung. Das war ja von vornherein klar. Das ist ja keine Privataktion eines Tauchlehrers, wie es im Augenblick so den ersten Anschein hat."

Konkret benannte der frühere BND-Mann die in Frage kommenden Verantwortlichen:

"Das ist massiv unterstützt worden von den Militärs. Ich glaube, da spielte das polnische und das ukrainische Militär eine große Rolle – und die Nachrichtendienste ebenfalls auch. Nochmal: Solche Entscheidungen fallen auf höchster politischer Ebene."

Dann kommt Hanning auf die wirtschaftliche Dimension der Sabotage zu sprechen:

"Es ist ja ein erheblicher Schaden entstanden an den Pipelines. Die Folgeschäden – ich hab' mal mit den internen Experten gesprochen, mit den Betreibern – die belaufen sich auf bis zu 20, 30 Milliarden Euro. Ein Riesenschaden, der entstanden ist durch Staatsterrorismus. Man muss das so deutlich benennen."

Hanning "erwarte" auch von der Bundesregierung, dass "eigentlich Schadensersatz gefordert" werden müsse, auch seitens der Betreiber.  Denn es seien "Riesenschäden" entstanden – "durch Aktivitäten von ukrainischen und polnischen Regierungsdienststellen."

Erst gestern war bekannt geworden, dass der Generalbundesanwalt einen ersten Haftbefehl gegen einen Ukrainer erwirkt hatte. Zwei weitere Ukrainer würden als tatverdächtig gelten. Die Staatsanwaltschaft verfolge laut einem ARD-Bericht die Spur der Segeljacht "Andromeda" weiter .

Eine weitere Spur wurde durch das Wall Street Journal gelegt oder erneut in den Fokus gerückt: Demnach habe nicht nur Selenskij von den Plänen gewusst, sondern der frühere ukrainische Generalstabschef Saluschny habe den Plan eigenmächtig umgesetzt.

Hintergrund

Haftbefehl gegen Ukrainer wegen Terror-Sprengung der Gas-Pipeline Nordstream 2

Generalbundesanwalt Rommel erlässt Haftbefehl gegen Ukrainer

Zwei weitere Ukrainer unter dringendem Tatverdacht

Jürgen Meyer 8/24

Mit diesem deutschen Haftbefehl wird die Ukraine faktisch als Terror-Staat gebrandmarkt, wenn man davon ausgeht, dass dieser Terroranschlag auf die Gaspipeline nur mit staatlicher Hilfe durchgeführt werden konnte.

Generalbundesanwalt Rommel erwirkte im Zusammenhang mit dem Terroranschlag auf Nord Stream einen ersten Haftbefehl.

Bei dem Gesuchten handelt es sich um einen Ukrainer, der sich in Polen aufhalten soll. Seiner Verhaftung konnte er sich entziehen. Russland wird trotzdem weiterhin nicht beteiligt und kriminalistische Erkenntnisse werden wie Staatsgeheimnisse behandelt.

Knapp zwei Jahre nach dem Terroranschlag auf die Ostsee-Pipeline Nord Stream hat Generalbundesanwalt Rommel einen ersten Haftbefehl erwirkt. Bei dem Gesuchten handelt es sich laut Informationen von ARDSZ und Die Zeit um einen in Polen lebenden Ukrainer, der sich allerdings seiner Verhaftung entziehen konnte. Sicherheitskreise berichten, der Verdächtige sei womöglich gewarnt worden.

Fragen dazu ließ die Generalbundesanwaltschaft bisher unbeantwortet. Bekannt ist nur, dass zwei weitere Personen als tatverdächtig gelten. Beide sollen die ukrainische Staatsangehörigkeit besitzen.

Russische Behörden sind demnach von den Ermittlungen weiter ausgeschlossen. Der angebliche Ermittlungserfolg sei einem ausländischen Nachrichtendienst geschuldet, schreibt die ARD. Die Staatsanwaltschaft verfolge demnach die Spur der Segeljacht "Andromeda" weiter. Mit einem gemieteten Segelboot soll eine sechsköpfige Gruppe von Ukrainern Sprengsätze an den in 70 Metern Tiefe verlaufenden Pipeline-Strängen angebracht und gezündet haben.

Experten halten das für technisch unmöglich. Das Boot sei zu klein für den Transport von mehreren Hundert Kilogramm Sprengstoff und die notwendige Taucherausrüstung, die Operationen in 70 Meter Tiefe erforderlich macht. 

Die von Pulitzer-Preisträger Seymour Hersh gelegte Spur wird von der Staatsanwaltschaft demnach nicht weiter verfolgt. Mit Bezug auf eine Quelle im Umfeld von US-Präsident Joe Biden beschuldigte Hersh das Weiße Haus, den Anschlag in Auftrag gegeben zu haben. Der Journalist wurde dafür von deutschen Medien mit einer Schmutzkampagne überzogen. 

Schweden und Dänemark stellten ihre Ermittlungen zu Nord Stream bereits ohne Ergebnis ein. Ob der jetzt ausgestellte Haftbefehl ein PR-Schachzug des Generalbundesanwalts ist, um den Vorwürfen ausbleibender Ermittlungsergebnisse zuvorzukommen, die angesichts des zweiten Jahrestages des Anschlags auf Nord Stream zu erwarten waren, wird sich zeigen. 

Am 28. September 2022 wurde auf die in der Ostsee verlaufende Pipeline Nord Stream ein Terroranschlag verübt, der bis heute nicht aufgeklärt ist. Dabei wurden drei der vier Stränge der Pipeline zerstört. Das Angebot, über den letzten intakt geblieben Strang Deutschland weiterhin mit Gas zu versorgen, wird von der Bundesregierung abgelehnt. Deutschland bezieht weiterhin Pipeline-Gas aus Russland über die Transgas-Pipeline, die durch die Ukraine führt. Der Vertrag zur Durchleitung läuft indes Ende des Jahres aus und die Ukraine hat angekündigt, den Vertrag nicht verlängern zu wollen.

Für den Wirtschaftsstandort Deutschland war der Bezug von russischem Pipeline-Gas ein Wettbewerbsvorteil. Mit dem Verzicht auf russische Energieträger hat die Bundesrepublik diesen Vorteil verloren. Die Entwicklung der deutschen Wirtschaft hinkt inzwischen den Entwicklungen in anderen Ländern weit hinterher. 

 

Oskar Lafontaine (BSW): Die AfD unterstützt wie die Ampelparteien und die CDU/CSU den Völkermord im Gazastreifen und macht Wirtschaftspolitik für die oberen Zehntausend

Von Oskar Lafontaine

Picture alliance/dpa  Textedition:  Georg Theis

Im Vorfeld der Landtagswahlen in Thüringen, Sachsen und Brandenburg argumentieren viele, das BSW könne nur mit der AfD koalieren, weil es in der Außenpolitik große Übereinstimmung gäbe. Das ist eine Lüge. Zwar fordern BSW und AfD Verhandlungen über einen Waffenstillstand und eine diplomatische Beendigung des Krieges in der Ukraine, und beide plädieren für eine die Sicherheitsinteressen Moskaus berücksichtigende Außenpolitik. Aber darüber hinaus gibt es in der Sicherheitspolitik gravierende Unterschiede.

 

Die AfD unterstützt im Gegensatz zum BSW das Zwei-Prozent-Ziel der NATO, also die Finanzierung einer massiven Aufrüstung und die weitere Erhöhung des Verteidigungshaushalts. Würde man der AfD folgen, stünde noch weniger Geld für Wohnungen, Schulen und Krankenhäuser zur Verfügung. Das ist die Verbindung zur Landespolitik bei den kommenden Landtagswahlen.

Die AfD unterstützt im Gegensatz zum BSW die Osterweiterung der NATO, so zuletzt die Aufnahme Finnlands und Schwedens.

Die AfD unterstützt im Gegensatz zum BSW den Völkermord Israels im Gazastreifen und befindet sich hier im Einklang mit CDU/CSU, SPD, FDP und Grünen. Da die Mehrheit der deutschen Journalisten wohl aus Gründen der deutschen Staatsräson diesen Völkermord kaum thematisiert, ist diese gravierende Übereinstimmung der AfD mit den „Altparteien“ den meisten Wählerinnen und Wähler nicht bekannt.

Im Bereich der Wirtschafts- und Sozialpolitik unterscheiden sich BSW und AfD ohnehin beträchtlich: Das BSW fordert Renten wie in Österreich. 20 Millionen deutsche Rentner hätten jeden Monat mehrere Hundert Euro zusätzlich im Geldbeutel. Die AfD ist dagegen.

Das BSW fordert einen Mindestlohn von 14 Euro die Stunde. Das wäre eine Verbesserung für Millionen deutsche Familien, die heute kaum über die Runden kommen. Die AfD hat im Bundestag dagegen gestimmt.

Das BSW fordert eine gerechtere Besteuerung leistungsloser Kapitaleinkommen und der großen Vermögen von Multimillionären und Milliardären, um das notwendige Geld für Wohnungen, Schulen, Krankenhäuser bereitzustellen. Die AfD ist dagegen.

Daraus folgt, dass eine Regierungszusammenarbeit der AfD mit den „Altparteien“ aus inhaltlichen Gründen viel eher möglich ist als mit dem BSW. Das alles soll vor den Landtagswahlen im Osten übertüncht und weggelogen werden. Eine klägliche Rolle spielen in dieser Kampagne Grünen-Politiker aus den östlichen Bundesländern, die sich unter Führung der ehemaligen Grünen-Bundessprecherin Marianne Birthler als „Bürgerrechtler“ maskiert haben. Sie werfen dem BSW im Hinblick auf die Forderung nach einem Waffenstillstand und Friedensverhandlungen in der Ukraine Lügen vor. Diese „Bürgerrechtler“ haben von der Verletzung der Bürgerrechte in der Ukraine wohl noch nie etwas gehört. Oppositionelle Parteien und Medien sind in dem Land verboten, junge Männer werden von der Straße weg zum Kriegsdienst gezwungen, und wer sich für Friedensverhandlungen mit Russland einsetzt, um das Sterben zu beenden, läuft Gefahr, im Gefängnis zu landen. „Schwerter zu Pflugscharen“ und „Frieden schaffen ohne Waffen“, für diese Forderungen wurden die damaligen Bürgerrechtler in der DDR im Westen Deutschlands bewundert. Wer Frieden mit immer mehr Waffen schaffen will und die undemokratischen Zustände in der Ukraine nicht beklagt, sollte sich nicht auf die Bürgerrechtstradition in der DDR berufen. 

 

Hinweis der IZ: Die Kolumne von Oskar erschien zuerst bei den Nachdenkseiten, siehe hier: https://www.nachdenkseiten.de/?p=119556&fbclid=IwY2xjawEpo1pleHRuA2FlbQIxMQABHR_5EuOMeoMT1Dg4lH8_EnAyEPJZ4t7nc4N1lzvVPrY87ljMfGC1vVNJPQ_aem_D81U5GY7Mc_wwB4824QWJw

Haftbefehl gegen Ukrainer wegen Terror-Sprengung der Gas-Pipeline Nordstream 2

Generalbundesanwalt Rommel erlässt Haftbefehl gegen Ukrainer

Zwei weitere Ukrainer unter dringendem Tatverdacht

Jürgen Meyer 8/24

Mit diesem deutschen Haftbefehl wird die Ukraine faktisch als Terror-Staat gebrandmarkt, wenn man davon ausgeht, dass dieser Terroranschlag auf die Gaspipeline nur mit staatlicher Hilfe durchgeführt werden konnte.

Generalbundesanwalt Rommel erwirkte im Zusammenhang mit dem Terroranschlag auf Nord Stream einen ersten Haftbefehl.

Bei dem Gesuchten handelt es sich um einen Ukrainer, der sich in Polen aufhalten soll. Seiner Verhaftung konnte er sich entziehen. Russland wird trotzdem weiterhin nicht beteiligt und kriminalistische Erkenntnisse werden wie Staatsgeheimnisse behandelt.

Knapp zwei Jahre nach dem Terroranschlag auf die Ostsee-Pipeline Nord Stream hat Generalbundesanwalt Rommel einen ersten Haftbefehl erwirkt. Bei dem Gesuchten handelt es sich laut Informationen von ARDSZ und Die Zeit um einen in Polen lebenden Ukrainer, der sich allerdings seiner Verhaftung entziehen konnte. Sicherheitskreise berichten, der Verdächtige sei womöglich gewarnt worden.

Fragen dazu ließ die Generalbundesanwaltschaft bisher unbeantwortet. Bekannt ist nur, dass zwei weitere Personen als tatverdächtig gelten. Beide sollen die ukrainische Staatsangehörigkeit besitzen.

Russische Behörden sind demnach von den Ermittlungen weiter ausgeschlossen. Der angebliche Ermittlungserfolg sei einem ausländischen Nachrichtendienst geschuldet, schreibt die ARD. Die Staatsanwaltschaft verfolge demnach die Spur der Segeljacht "Andromeda" weiter. Mit einem gemieteten Segelboot soll eine sechsköpfige Gruppe von Ukrainern Sprengsätze an den in 70 Metern Tiefe verlaufenden Pipeline-Strängen angebracht und gezündet haben.

Experten halten das für technisch unmöglich. Das Boot sei zu klein für den Transport von mehreren Hundert Kilogramm Sprengstoff und die notwendige Taucherausrüstung, die Operationen in 70 Meter Tiefe erforderlich macht. 

Die von Pulitzer-Preisträger Seymour Hersh gelegte Spur wird von der Staatsanwaltschaft demnach nicht weiter verfolgt. Mit Bezug auf eine Quelle im Umfeld von US-Präsident Joe Biden beschuldigte Hersh das Weiße Haus, den Anschlag in Auftrag gegeben zu haben. Der Journalist wurde dafür von deutschen Medien mit einer Schmutzkampagne überzogen. 

Schweden und Dänemark stellten ihre Ermittlungen zu Nord Stream bereits ohne Ergebnis ein. Ob der jetzt ausgestellte Haftbefehl ein PR-Schachzug des Generalbundesanwalts ist, um den Vorwürfen ausbleibender Ermittlungsergebnisse zuvorzukommen, die angesichts des zweiten Jahrestages des Anschlags auf Nord Stream zu erwarten waren, wird sich zeigen. 

Am 28. September 2022 wurde auf die in der Ostsee verlaufende Pipeline Nord Stream ein Terroranschlag verübt, der bis heute nicht aufgeklärt ist. Dabei wurden drei der vier Stränge der Pipeline zerstört. Das Angebot, über den letzten intakt geblieben Strang Deutschland weiterhin mit Gas zu versorgen, wird von der Bundesregierung abgelehnt. Deutschland bezieht weiterhin Pipeline-Gas aus Russland über die Transgas-Pipeline, die durch die Ukraine führt. Der Vertrag zur Durchleitung läuft indes Ende des Jahres aus und die Ukraine hat angekündigt, den Vertrag nicht verlängern zu wollen.

Für den Wirtschaftsstandort Deutschland war der Bezug von russischem Pipeline-Gas ein Wettbewerbsvorteil. Mit dem Verzicht auf russische Energieträger hat die Bundesrepublik diesen Vorteil verloren. Die Entwicklung der deutschen Wirtschaft hinkt inzwischen den Entwicklungen in anderen Ländern weit hinterher. 

 

Haushaltsloch: Das BSW will bei Rüstung sowie bei Migration und unsinnigen Energiewendeprojekten sparen

Von Georg Theis

Ex-Linken-Ikone Sahra Wagenknecht (54) will in die deutsche Parteienlandschaft aufwirbeln

Sahra Wagenknecht - rhetorisch brillant und gewohnt scharf sowie kämpferisch-emotional im Deutschen Bundestag (Foto: Michael Kappeler (dpa))

Während die Ampel plant bei sozialstaatlichen Leistungen, wie zum Beispiel den Integrationsmaßnahmen für Arbeitslose und bei den Zuschüssen für die Rente, drastisch zu sparen und darüber hinaus die große Masse mit höheren und neuen Konsumsteuern zu belasten, will das Bündnis Sahra Wagenknecht an ganz anderen Stellen den Rotstift ansetzen und lehnt Steuererhöhungen, die die sozial Bedürftigen, die Rentner und Arbeitnehmer mit kleinen und mittleren Einkommen belasten würden, konsequent ab. 

 

Stattdessen stellte die Gründerin und Vorsitzende des BSW, Sahra Wagenknecht, nun einen 5-Punkte-Plan ihrer gleichnamigen Partei vor. 

 

Zuvor sagte sie gegenüber dem SPIEGEL, dass die Ampel mit ihrem endlosen Haushaltsstreit erneut ihre Inkompetenz unter  Beweis stelle. Wörtlich sagte sie: 

»Der endlose Haushaltsstreit zeigt erneut die Inkompetenz der Ampel. Die Bundesregierung verschleudert Milliarden für Unsinniges und spart an der falschen Stelle.«

 

Es gehe um »einen verantwortungsvollen Umgang« mit Steuergeld: »Anstatt bei Renten oder Investitionen zu sparen, sollte an mindestens fünf fragwürdigen Posten angesetzt werden.«

 

Und weiter: »Wir beziffern das Sparpotenzial im Haushalt, das sich kurzfristig durch die Streichung von unsinnigen Ausgaben ergibt, auf rund 50 Milliarden Euro.«

 

Als Erstes wolle das BSW die Finanzhilfen fürs ukrainische Militär einstellen. 4 Milliarden € waren ursprünglich im  Haushalt eingeplant, am Ende wurden sogar 8 Milliarden € ausgegeben. Für das kommende Jahr plant die Bundesregierung erneut 4 Milliarden € im Verteidigungsetat - eigentlich Kriegsetat - einzuplanen. 

 

»Kein anderes Land schröpft seine Steuerzahler so stark wie Deutschland, um Waffen für diesen sinnlosen Krieg zu finanzieren«, äußerte sich Sahra Wagenknecht empört. Und sie fuhr fort: »Dieses schwarze Loch für deutsche Steuermilliarden ließe sich durch eine vernünftige Ukrainepolitik schließen«. Erneut forderte sie einen Waffenstillstand und Friedensverhandlungen. 

 

An zweiter Stelle fordert das BSW in seinem 5-Punkte-Sofortprogramm zur Haushaltskonsolidierung klare Kante in der Asyl-, Flüchtlings- und Migrationspolitik und orientiert sich weiterhin am erfolgreichen restriktiven Modell Dänemarks. 

Für eine völlig verfehlte Asyl- und Flüchtlingspolitik, die hauptsächlich eine grenzen- und bedingungslose und vor allem unkontrollierte Masseneinwanderung ist - mit all ihren fatalen Auswirkungen für die Sozialsysteme, die innere Sicherheit, Schulen und KITAs sowie die Arbeitsmarkt- und Wohnraumsituation -, zahlt Deutschland jährlich 50 Milliarden €, davon 29,8 € allein der Bund in Form von Direktzuweisungen an die Kommunen. Diese Gelder ließen sich einsparen, sofort mindestens die Hälfte der jetzigen Ausgaben. Gegenüber dem SPIEGEL wurde sie konkret, Zitat: 

»Noch immer sind die Zahlen (Anmerkung der IZ-Redaktion: Die Asylanten- und Migrantenzahlen) viel zu hoch. 29,8 Milliarden Euro hat allein der Bund im vergangenen Jahr für die Flüchtlingspolitik ausgegeben.« Und weiter: »Durch eine Politik nach dänischem Vorbild könnten die Kosten kurzfristig mindestens halbiert werden«. 

 

Als dritten Punkt nannte sie das Heizungsgesetz, besser bekannt als Habecks Wärmepumpengesetz. 

 

Mit der Rücknahme des lediglich durch ein BVerfG-Urteil aufgeschobenen unsinnigen Gesetzes - aufgrund der späten und zu geringen Einbeziehung des Deutschen Bundestags stoppte das Bundesverfassungsgericht die Abstimmung darüber - und der Einstellung des Postens für Subventionen für die Wärmepumpenindustrie, so Sahra Wagenknecht, könnten diese 16,7 Milliarden € eingespart werden.

 

An 4. Stelle fordert die Gründerin und Vorsitzende des BSW endlich Filz und Lobbyismus im Beschaffungswesen der Bundeswehr wirksam zu bekämpfen und dort unabhängige und kompetente Leute einzusetzen, die verantwortungsbewusst mit dem Steuergeld der Bürger umgehen und die Bundeswehr ordentlich ausstatten. Auch hier trifft sie voll ins Schwarze. Denn es ist doch keinem normal denkenden Menschen vermittelbar, dass sich der Militär- und Rüstungshaushalt allein in den letzten 15 Jahren mehr als verdoppelt hat, Pistorius und andere Politiker in ihrem Größenwahn von »Kriegstüchtigkeit« fantasieren, aber wir nicht mal verteidigungsfähig sind, da wir unseren Bestand durch Rüstungsexporte - vor allem, aber nicht nur an die Ukraine - immer weiter schmälern und Unsummen für fluguntaugliche Hubschrauber sowie Funkgeräte für Geländewagen, die nicht eingebaut werden können und Panzer, bei denen die Kette reißt oder die Elektronik versagt, hinauswerfen, damit die Rüstungsindustrie dem Staat und somit dem Steuerzahler weitere Milliarden abringen kann. 

Damit muss aus Sicht des BSW endlich Schluss sein!

»Missmanagement und Steuergeldverschwendung bei der Rüstungsbeschaffung lassen die Sektkorken bei der Rüstungsindustrie knallen, die Rechnung erhält der Steuerzahler«, so Sahra Wagenknecht im Gespräch mit dem Magazin SPIEGEL. 

Es ist bekannt, dass Sahra Wagenknecht und das BSW insgesamt die Rüstungs- und Militärausgaben, auch als friedenspolitische Maßnahme, halbieren, die Rüstungsindustrie verstaatlichen und zu einer reinen Verteidigungsindustrie statt Kriegswirtschaft umbauen wollen. Rüstungsexporte, insbesondere in Kriegs- und Spannungsgebiete und an Diktaturen, sollen generell verboten werden. Durch die Überwindung des besagten Filzes und durch Dezentralität, indem nur bei konkretem Eigenbedarf entsprechende Bestellungen in Auftrag aufgegeben und bereits im Vorfeld vom BAAINBw (Bundesamt für Ausrüstung, Informationstechnik und Nutzung der Bundeswehr) und davor vom Deutschen Bundestag sorgfältig geprüft werden, könnten mit sofortiger Wirkung rund 14 Milliarden € eingespart werden. 

In diesem Zusammenhang verwies Sahra Wagenknecht gegenüber dem SPIEGEL auf einen Rüstungsbericht der Bundesregierung, wo unverhohlen zugegeben wurde, dass bei zentralen Beschaffungen Mehrkosten von circa 14 Milliarden Euro entstehen. 

 

Und als 5. Punkt fordert das BSW die sofortige Einstellung der Entschädigung für negative Strompreise bei der Ökostrom-Förderung. 

 

»Die Steuerzahler dürfen nicht länger zur Entschädigung für negative Strompreise zur Kasse gebeten werden«, so Sahra Wagenknecht. 

 

Auch durch diese Maßnahmen ließe sich ein weiterer zweistelliger Milliardenbetrag einsparen. 

 

Insgesamt könnten bei Umsetzung der Vorschläge des BSW 65 Milliarden € umgeschichtet und für Bildung, Soziales, Investitionen in die Verkehrsinfrastruktur, das Gesundheits- und Pflegewesen sowie arbeitsmarkt- und familienpolitische Maßnahmen verwendet werden.