Spanier protestieren in 55 Städten gegen neoliberale Sparpolitik
Zehntausende Spanier haben am Sonnabend gegen die Sparmaßnahmen der konservativen Regierung protestiert. Medien des Landes berichteten von friedlichen Protestzügen in 55 Städten.
Auch Forderungen nach einem Rücktritt der Regierung von Ministerpräsident Marino Rajoy wurden laut.
Die Menschen trugen Plakate mit Aufschriften wie: „Basta!“ oder „Wir haben es satt, wir haben nichts zu essen.“ Auch Forderungen nach einem Rücktritt der Regierung von Ministerpräsident Marino Rajoy wurden laut.
In Madrid wurde der Marsch Tausender zum Alcalá-Tor im Zentrum der Hauptstadt von Vertretern der Opposition, der Gewerkschaften und von Bürgerinitiativen, aber auch von Persönlichkeiten aus Kultur und Showbusiness angeführt. Zu den Kundgebungen hatte der Dachverband „Cumbre Social“ (Sozialer Gipfel) aufgerufen, in dem 150 Organisationen vereinigt sind. In Asturien, Katalonien und Andalusien sind an diesem Sonntag Demonstrationen geplant.
http://socialcumbre.blogspot.de/
Heidrun Bluhm bleibt Linken - Chefin in Mecklemburg-VP
Mit einer SED Lehrerin und einem SED Erbe zu neuen Ufern
Die zu große Nähe der Linkspartei in MV führte auch hier zu drastischen Verlusten bei der Bundestagswahl, zumal man auch in der Regierung mit der SPD seinerzeit weitgehend versagt hat und als Linke mit eigenem Profil nicht mehr erkennbar war.
So verlor man in MV alle Direktmandate der Partei - auch das des Rostockers Bockhahn, der sich sogar zur Dummheit hinreissen ließ und sich seinerzeit als Seeheimer bezeichnete - also als marktkonformer und auf Sozialpartnerschaft statt Sozialismus setzender Sozialdemokrat.
Der Verrat linker Prinzipien sollte sich auch hier bitter rächen.
Es ist ein besseres Ergebnis als bei ihrer ersten Wahl vor einem Jahr: Mit 84,6 Prozent der Delegiertenstimmen ist Heidrun Bluhm als Parteichefin der Linken in Mecklenburg-Vorpommern in ihrem Amt bestätigt worden. 2012 hatte die 55-Jährige lediglich 75 Prozent der Stimmen auf sich vereinigen können. Auf dem Landesparteitag in Greifswald stimmten 88 Delegierte für die Bundestagsabgeordnete, jeweils acht votierten gegen sie beziehungsweise enthielten sich. Auch zwei der drei bisherigen Stellvertreter wurden in ihren Ämtern bestätigt. Die 43-jährige Landtagsabgeordnete Jeannine Rösler erhielt mit 82,1 Prozent das beste Ergebnis. Der 35-jährige Politikwissenschaftler Björn Griese kam auf 77,4 Prozent. Dritter Vize ist der 24-jährige André Walther aus Schwerin (74,5 Prozent). Der bisherige Stellvertreter Torsten Koplin trat nicht wieder an.
Heidrun Bluhm war schon in DDR Zeiten in der SED
Heidrun Bluhm (geb. 18. Januar 1958 in Schwerin)
1974-1976 Berufsausbildung zur Bauzeichnerin
1976 Eintritt in die SED-Jugendorganisation FDJ
1981-1990 Lehrerin für Marxismus-Leninismus
1990 Diplom der Gesellschaftswissenschaften in Berlin
1990-1991 Landesvorstand der PDS in MV
1992 Diplom Innenarchitektur und Design in Hamburg
2002 Stellvertretende Oberbürgermeisterin Schwerins
2005 Mitglied im Bundestag (PDS)
2007 Mitglied im Vorstand der Linken in MV
2012 Wahl zur Landesvorsitzenden der Linkspartei in MV
2013 Mitglied im Bundestag (Die Linke)
Heidrun Bluhm ist geschieden und hat zwei Kinder.
Bluhm: In der Mitte der Gesellschaft agieren
Die alte und neue Landes-Chefin will ihre Partei stärker als Anwalt der sozialen Gerechtigkeit profilieren. Die Linke dürfe das Feld nicht der rot-schwarzen Landesregierung überlassen.
Bluhm hatte vor ihrer Wahl erklärt, die Partei gestärkt in den Kommunalwahlkampf im kommenden Jahr führen zu wollen. "Diese Partei muss für die Zukunft gerüstet sein. Die Probleme im Land sind groß - vor allem für die Menschen, die wir mit unserer Politik vertreten", sagte sie. In den kommenden zwei Jahren gehe es darum, "unsere Strukturen an die Zukunftsfähigkeit" anzupassen: "Wir wollen wieder stärker in der Mitte der Gesellschaft agieren mit unseren Mitgliedern."
Zwei Monate nach der Bundestagswahl zog die Partei zugleich eine ungeschönte Bilanz des Super-Wahljahres, das besser hätte laufen können: 21,5 Prozent wählten links, 2009 waren es noch 29 Prozent. Zudem verlor die Partei das Direktmandat in Rostock - statt vier sitzen nur noch drei Linken-Abgeordnete aus dem Nordosten im Bundestag. Der Wahlkampf habe die Linke an die personellen Grenzen geführt, räumte Bluhm ein.
Dies sei angesichts des Durchschnittsalters der rund 4.500 Mitglieder von knapp 69 Jahren kein Wunder. "Viel schmerzhafter ist aber für uns, dass es schon lange nicht mehr in jeder Gemeinde eine Genossin oder einen Genossen gibt, der wenn es darauf ankommt, für die Partei die rote Fahne heraushängt", konstatierte Bluhm. Auch unter der arbeitenden Bevölkerung gebe es immer weniger Parteimitglieder.
Die Linkspartei in Mecklenburg-Vorpommern kann sich aber über eine überraschend große Finanzspritze freuen. Der Landesverband hat von der Witwe des ehemaligen 1. Sekretärs der SED-Bezirksleitung, Bernhard Quandt, ein Erbe von mehreren Hunderttausend Euro überwiesen bekommen. Quandts Witwe Hermine vererbte der Partei nach Informationen von NDR 1 Radio MV 297.000 Euro.
"Wir rufen alle auf, zu helfen, dass aus dem junkerlichen Mecklenburg-Vorpommern ein Land der Demokratie, ein Mecklenburg-Vorpommern freier Bauern wird, wo die Bauern und nicht mehr die Junker die Nutznießer des Bodens sind." So liest man auf zahllosen Flugblättern im Herbst 1945 in der Sowjetischen Besatzungszone (SBZ), die für die geplante Bodenreform werben. Die Reform sieht vor, sämtliche Landwirtschaftsbetriebe über 100 Hektar sowie alle Betriebe von Nazis und Kriegsverbrechern entschädigungslos zu enteignen. Der frei werdende Grundbesitz soll zunächst einem Bodenfonds übertragen werden, der das Land in Flächen von fünf bis zehn Hektar aufteilt und an Neubauern vergibt. Anwärter hierfür gibt es genug: Zahllose Flüchtlinge, Vertriebene und Umsiedler strömen 1945 nach Mecklenburg.
Die Bodenreform soll jedoch nicht nur den Mittellosen helfen, sondern auch ein deutliches Signal sein: Die politische Elite auf dem Lande, die vielfach das Hitlerregime unterstützt hatte, soll vollständig entmachtet werden. Bei den großen Betrieben über 100 Hektar spielt jedoch das politische Verhalten keine Rolle. So trifft alle Großgrundbesitzer dasselbe Schicksal: Enteignet werden, neben Anhängern des Naziregimes, auch deren Gegner. Enteignet werden Gutbesitzer, die ihre Mitarbeiter ausgebeutet, aber auch solche, die faire Arbeitsbedingungen geschaffen hatten.
"Das kann nur der Bernhard Quandt"
Als Vater der Bodenreform in Mecklenburg gilt der Kommunist Bernhard Quandt. Aufgewachsen ist er in Gielow bei Malchin, unter dem Gutsherrn Graf von Hahn. Dessen Verhalten gegenüber den Landarbeitern hat Quandts Entschlossenheit bei der Durchführung der Bodenreform geprägt. "Wenn ich die Bodenreform durchführe, der ich inmitten der Grafen von Hahn und so weiter groß geworden bin, das Elend gesehen habe, dann muss der Tag so durchgeführt werden, dass man in 100 Jahren noch davon spricht", sagt er im Herbst 1945.
Nach jahrelanger Haft in den Konzentrationslagern von Sachsenhausen und Dachau zieht er nach Kriegsende in die Kleinstadt Güstrow. Dort wird er Erster Kreissekretär der KPD. Kurz darauf wird ihm der Posten des Landrats angeboten, und damit die Aufgabe, die Bodenreform im Kreis Güstrow zu organisieren. "Das kann eben nur ein Kommunist. Das kann nur der Bernhard Quandt", bekommt er von allen Seiten zu hören. Bernhard Quandt nimmt den Posten an.
In Mecklenburg ist Güstrow der Kreis mit den meisten Gutsbesitzern. 164 Güter muss Bernhard Quandt nun aufteilen. Doch zunächst muss er sich gegenüber seinen neuen Kollegen durchsetzen. Im Landratsamt ist er der einzige Kommunist. "Die aktiven Faschisten waren natürlich raus, aber viele Mitläufer und die ideologisch Belasteten, die waren natürlich alle noch drin", erinnert er sich. Die Zeit eilt. Im nahe gelegenen Wismar ist die Landaufteilung schon weiter fortgeschritten. Doch dort hat es auch keine ordentliche Landvermessung gegeben, sind die Pflöcke übereilt eingeschlagen worden. Bernhard Quandt will es gründlicher, demokratischer: Er beauftragt professionelle Landvermesser und setzt durch, dass die Landarbeiter selbst die Bodenkommissionen wählen, die für die Zuteilung des Landes zuständig sind.
Passagen-Ausschnitte aus dem MDR
Linke in BaWü bereitet sich auf Kommunalwahlkampf 2014 vor
Der Landesparteitag wählt die Gremien der Landespartei neu sowie die Bundesausschussvertrer/innen und Bundesparteitagsdelegierten für zwei Jahre.
Die #Linke #BaWü hat einen neuen Landesvorstand gewählt: Sahra Mirow, Heidi Scharf und Eva-Maria Glathe-Braun.
In den Geschäftsführenden Landesvorstand sind auf der gemischten Liste gewählt: Dirk Spöri und Bernhard Strasdeit.
Heidi Scharf
Landesvorstand und Landesschatzmeister werden auf dem Landesparteitag mit übergroßer Mehrheit entlastet.
Eva Maria Glathe Braun
Die Linke in Baden-Württemberg will ihren Einfluss in Rathäusern und Kreistagen verstärken.
Als Ziel für die Kommunalwahl im Mai 2014 gab die scheidende Landessprecherin Sybille Stamm an, die Zahl der Mandatsträger in Kommunalparlamenten von derzeit 86 zu verdoppeln. In einer Resolution für den Landesparteitag am Samstag in Stuttgart hieß es, die Kommunen müssten etwa über die von den Linken geforderte Millionärssteuer mehr Mittel für die öffentliche Daseinsvorsorge erhalten. Die direkte Demokratie vor Ort solle zudem gestärkt werden. Die Linke hat knapp 3000 Mitglieder und kam bei der Bundestagswahl im Südwesten auf 4,8 Prozent.
Bei der Bundestagswahl hatte das fehlende linke Profil der Linkspartei und die zu große Nähe der Bundes-Linken zur SPD auch den Landesverband in Süddeutschland stark geschadet und zu erheblichen Wählerverlusten sogar unterhalb dr 5 Prozent- Marke geführt.
2009 hatte die Linkspartei bei der Bundestagswahl bei stärkerer Abgrenzung zur SPD nach der Zeit der großen Koalition zwischen CDU und SPD noch 7,2 Prozent erreicht. Hier war für den Wähler in BaWü noch ein schärferes linkes Profil erkennbar.
http://www.die-linke-bw.de/partei/parteitage_wahlversammlungen/
http://www.die-linke-bw.de/fileadmin/lv/parteitage/2013-4lpt-1tagung/LPT2013_heft2-1.pdf
Klaus Lederer mahnt Berliner Linke zur Selbstkritik
Das hat ja die Linksfraktion auf Facebook immer wieder angemahnt. Ich und viele andere Linke haben das in der Gruppe Linksfrationen auf Facebook auch seinem Mitarbeiter Sebastan Koch immer wieder auf den Weg gegeben, dass die Linke in Berlin aus ihren früheren Fehlern lernen muß.
Vort Tagen hatte ich noch eien kritischen Beitrag in Richtung Stefan Liebich in Sachen transatlantischem Duckmäusertum geschrieben.
Jetzt auf dem Parteitag der Linken in Berlin scheint die Bereitschaft zur öffentlichen Selbstkritik endlich gereift zu sein.
Die Berliner Linke hat am Samstag ihren Landesparteitag zur Absteckung ihres künftigen Kurses begonnen. Im Mittelpunkt stehen zunächst eine umfassende Analyse des Ergebnisses bei der Bundestagswahl und die Schlussfolgerungen daraus. Dazu wird der Berliner Linke-Chef Klaus Lederer reden.
Er kündigte im Vorfeld die Entwicklung eines neuen Leitbildes an, für das die Partei schrittweise Konzepte zu wichtigen Themen erarbeitet.
Die Verluste der Berliner Linken waren in Berlin geringer als ansderswo in Ostdeutschland, weil man sich in klarer Opposition zur Regierung aber auch zur mitregierenden SPD befindet und sich deshalb so wieder etwas mehr profilieren konnte.
Die Berliner Linke soll sich möglichst schnell auf konkrete politische Inhalte verständigen, fordert Landeschef Klaus Lederer auf dem Parteitag in Adlershof, wie auch der Berliner Tagesspiegel berichtet.
Damals startete in Berlin die rot-rote Koalition, mit der Linken als Juniorpartner, der hinter der Präsenz von Klaus Wowereit oft in Vergessenheit geriet. Die Linke wurde in der Regierung seinerzeit marginalisiert und zum Erfüllungsgehilfen der SPD degradiert - inklusive neoliberaler Privatisierungswahnorgien, die man mitgetragen hatte.
Dabei zweifelte Lederer am Samstag an einem „linken Lager“, das angeblich die Mehrheit der Gesellschaft repräsentiere. Dennoch: Die Linke hat sich mit der Forderung nach funktionierenden Ämtern, Kliniken, Schulen und Kitas ein gerade in Berlin drängenden Themas angenommen. Dazu soll die Wohn- und Mietenpolitik zu einer Kampagne ausgebaut werden – mit der man dann 2016 zur Abgeordnetenhauswahl punkten könnte.
Und weil spätestens dann auch mit der Bundes-SPD vor der nächsten Bundestagswahl wird verhandeln müssen, mahnte Lederer die Linke zugleich, abzuwägen, welche Forderungen durchzusetzen sein würden: Doch wohl eher ein gerechtes Steuersystem als einen NATO-Austritt. Vielleicht keine Kampfeinsätze der Bundeswehr mehr, dafür aber dennoch den einen oder anderen Waffenexport? Lederer kündigte ein neues Leitbild an, für das die Partei nun Konzepte zu erarbeiteten habe. Noch am Wochenende wird zunächst über die Wohn- und Mietpolitik abgestimmt.
Dagegen forderte Ellen Brombacher von der Kommunistischen Plattform, die Linke müsse ihre Anti-Kriegshaltung "ohne Wenn und Aber, ohne die geringste Türöffnung beibehalten. Alles andere würde die Frage aufwerfen, ob wir als Partei gebraucht werden."
Einstimmig beschlossen die Delegierten, den rot-schwarzen Senat in Sachen Energiewende weiter unter Druck zu setzen. Als Konsequenz aus dem nur knapp gescheiterten Strom-Volksentscheid soll sich die Fraktion dafür einsetzen, eine Enquetekommission "Stadtwerk und Netzkonzessionen" einzusetzen. Die Kommission soll dafür sorgen, dass das Stadtwerk mit mindestens 20 Millionen Euro pro Jahr in der Startphase ausgerüstet und demokratisch kontrolliert wird.
Ein zentrales Thema des Parteitags war die Mieten- und Wohnungspolitik in der Hauptstadt. "Wohnen ist ein Grundrecht!" heißt es in dem Konzept, das die Delegierten am Samstag mit einer Gegenstimme und wenigen Enthaltungen verabschiedeten. Darin setzt sich die Linke für eine wirksame Begrenzung der Mieten und Nebenkosten vor allem für sozial schwache Haushalte ein und fordert ein Verbot von Zwangsräumungen.
So sollen künftig Investoren eine deutlich höhere Grunderwerbssteuer zahlen als Selbstnutzer. So sollen Spekulationen verhindert werden. Der Berliner Senat soll nach dem Willen der Linken außerdem prüfen, wie sich die Mietnebenkosten senken lassen, etwa durch günstigeren Strom und niedrigere Wasserpreise.
Mietsteigerungen sollen verhindert und der kommunale Wohnungsbestand gepflegt werden. Dafür fordert die Linke, das Eigenkapital der landeseigenen Wohnungsbaugesellschaften mit 100 Millionen Euro jährlich zu verstärken. Zudem soll ein Wohnungsbaufonds mit 30 Millionen Euro jährlich eingerichtet werden, mit dem zusätzliche Ankäufe finanziert werden können.
http://www.die-linke-berlin.de/die_linke/parteitage/4_landesparteitag/3_tagung/
http://internetz-zeitung.eu/index.php/1154-stefan-liebich-linke-mdb-im-boot-mit-cdu,-r%C3%BCstungslobby,-nato-krieger-und-rechtspopulistischen-springer-medien Liebich im Boot mit Kriegstreibern??
CDU mutiert in Thüringen zur Staatsmachtspartei - CDU putscht gegen das Parlament
Die Linksfraktion in Thüringen fordert den Rücktritt der CDU Ministerpräsidentin Lieberknecht.
Das Parlament werde abgemeldet und der Nachweis von Posten in der Wirtschaft wird von der inthronisiererten Regierung in den eigenen Reihen nicht mehr überprüft und auch nicht erfasst. Das sei organisierter Rechtsbruch.
Die Thüringer Linkspartei hat vor dem Hintergrund der Affären um die Entlohnung von früheren oder noch aktiven Ministern und Staatssekretären Neuwahlen im Freistaatgefordert. Der Chef der Linksfraktion im Landtag, Bodo Ramelow, sagte der »Mitteldeutschen Zeitung«, es gebe »die höchste staatsanwaltschaftliche Ermittlungsdichte in ganz Deutschland in Bezug auf eine Landesregierung«. Auf diesen Rekord könne »man nicht stolz sein«. Nach Meinung von Ramelow ist die Landesregierung »fertig. Die Ministerpräsidentin sollte den Weg zu Neuwahlen frei machen.«
Bei der jüngsten Umfrage zu den politischen Mehrheitsverhältnissen in Thüringen hatte die Linkspartei 20 Prozent erreicht, sieben Punkte weniger als bei den Landtagswahlen von 2009. Die CDU steht trotz der Affären bei 43 Prozent, die mitregierende SPD kommt auf 20 Prozent, die Grünen wurden in dieser Umfrage im August mit sieben Prozent bewertet,
Kritisch über die Versorgung von Regierungsmitgliedern äußerte sich auch der wirtschaftspolitische Sprecher der FDP-Landtagsfraktion, Thomas Kemmerich. Er sehe inzwischen »einen Webfehler des Systems«. Es könne nicht sein, dass Politiker mit 35 oder 40 Jahren aufhörten und zu Versorgungsfällen würden, so Kemmerich.
Zuvor war bekannt geworden, dass die Staatsanwaltschaft Erfurt gegen den einstigen Staatskanzleiminister Jürgen Schöning (parteilos) wegen Betrugsverdachts ermittelt. Medienberichten zufolge geht es um Ruhestandsbezüge, die Schönig zusätzlich zu seinem Ministergehalt bezogen hatte. Laut Ministergesetz hätten die Einkünfte miteinander verrechnet werden müssen. Insgesamt gehe es um 92.000 Euro. Der Freistaat hatte 2012 zu viel gezahltes Geld von dem Ex-Politiker zurückgefordert, Schöning hatte dagegen jedoch Widerspruch eingelegt. Worauf sich der Anfangsverdacht des Betrugs gründet, teilte die Staatsanwaltschaft nicht mit.
Neben Schöning stehen Ministerpräsidentin Christine Lieberknecht, der neue Staatskanzleichef Jürgen Gnauck (beide CDU) und Wirtschaftsminister Matthias Machnig (SPD) aufgrund versorgungsrechtlicher Fragen in juristischen Auseinandersetzungen.
In einer Regierungserklärung hatte die CDU Ministerpräsidentin noch die konkrete Finanzierung der Kommunen im Lande Thüringen offen gelassen.
Die Staatskanzlei wird zur CDU Wahlkampfzentrale.
Fast 1 Jahr nach der Konstituierung haben 122 Gemeinden keinen beschlossenen Haushalt.
Beim kommunalen Finanzausgleich wurde das nicht entsprechend geregelt.
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Von den Steuermehreinnahmen könnte man 55 Mio. nach Vorschlag der Linken für die Finanzierung der Kommunen nehmen . Die SPD forderte 100 Mio. €uro . Die CDU verkündet jetzt außerparlamentarisch und in Gutsherrenart, dass 136 Mio. €uro an die Kommunen ausgeschüttet werden sollen.
Due CDU putscht so gesehen de facto gegen das Parlament und stellt sich selbstherrlich als Retter der Kommunen bei Umgehung des demokratisch gewählten Parlamentes hin.
Viele gewählte Volksvertreter können ihre Aufgaben nicht wahrnehmen.
Ohne Haushalts-Sitzung und ohne parlamementarische Debatte verkündet die CDU Ministerpräsidenten Lieberknecht 136 Mio. €uro an die Kommunen ausschütten. Das ist das Ergebnis einer CDU Konferenz mit ausgesuchten kommunalen Vertretern unter Umgehung des Landtages.
Viele staatsanwaltschaftliche Ermittlungen laufen zudem in Thüringen gegen die Regierung und ihren Repräsentanten.
Thüringen hat damit einen traurigen bundesweiten Rekord in dieser Angelegenheit.
454 Gemeinden haben einen ausgeglichenen Haushalt.
230 Kommunen und somit ein Viertel der Kommunen haben eine Haushaltssicherungspflicht. 186 Kommunen haben nicht mal mehr Mindest-Rücklagen und 11 Kommunen wurden zwangsvollstreckt.
Das ist der erbärmliche Demokratie-Zustand in Thüringen, die die CDU Landesregierung zu verantworten hat. Die CDU betrachtet das Geld im Haushalt offensichtlich nach Gutsherrenart als parteieigene Gelder.
Der Fraktionschef der Linken im thüringischen Haushalt fordert deshalb sofortige Neuwahlen und ein Ende der arroganten und nicht legitimierten CDU Selbstherrlichkeit in Haushaltsfragen, die das originäre Recht der Gesetzgebung darstellen.
Führende Vertreter der Linkspartei haben Thüringens SPD aufgefordert, nach der Landtagswahl, die voraussichtlich im September 2014 stattfindet, gegebenenfalls den dortigen Vorsitzenden der Linksfraktion, Bodo Ramelow, zum Ministerpräsidenten zu wählen. Wenn die SPD auf einem Parteitag einen solchen Beschluss fasst, dann ist doch logisch, dass das Ziel sein muss, bei den Wahlen im nächsten Jahr Mehrheiten jenseits der Union zu bilden, sagte der stellvertretende Vorsitzende der linken Bundestagsfraktion, Dietmar Bartsch, der Berliner Zeitung (Dienstag-Ausgabe) angesichts des jüngsten SPD-Parteitagsbeschlusses zugunsten einer Öffnung in Richtung Linkspartei.
Und dann muss selbstverständlich auch die Normalität gelten, dass die stärkste Partei das Vorschlagsrecht für das Amt des Ministerpräsidenten hat. Was in Baden-Württemberg gegolten hat, muss auch in den neuen Ländern gelten.
Matschie hatte am Wochenende gesagt, er könne sich anders als bisher auch die Wahl eines Linken-Politikers zum Ministerpräsidenten vorstellen; in den letzten Umfragen liegt die Thüringer Linke 13 Prozentpunkte vor der SPD.
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