Jede Stimme zählt gleich viel:  BVG kippt 3% Hürde- Jetzt lohnt sich auch eine Wahl von DKP, Piraten und Co.- leider auch der NPD 

Wie auch der Europäische Gerichtsbarkeit bereits festgestellt hatte, ist die 5 % Hürde bei Wahlen unwirksam.

Jetzt kippt das Bundesverfassungsgericht sogar die 3 % Hürde bei der Europawahl im Mai 2014.

Damit übernimmt das  höchste deutsche Verfassungsgericht den Geist der  europäischen Rechtsprechung, die schon vor geraumer Zeit festgestellt hatte, dass bei Wahlen jede Stimme  grundsätzlich gleich viel Wert zu sein hat.  

Zweiter Senat des Bundesverfassungsgerichts: Entscheidung für Europawahl

Das ist bei Sperrklauseln aber nicht der Fall,  weil Stimmen für Parteien unterhalb der 5-Prozent-Marke bisher ganz unter den Tisch gefallen waren.

 

Die geltende Dreiprozenthürde ist nicht mit dem Grundgesetz vereinbar. Die Sperrklausel verstoße gegen die Grundsätze der Wahlrechtsgleichheit und der Chancengleichheit der Parteien, sagte Gerichtspräsident Andreas Voßkuhle bei der Urteilsverkündung am Mittwoch in Karlsruhe.

Grundsätzlich müsse die Stimme jedes Wählers die gleiche Erfolgschance haben, so Voßkuhle weiter. Ausnahmen seien nur durch ähnlich gewichtige Gründe zu rechtfertigen - etwa die Funktionsfähigkeit des Parlaments. Die Richter entschieden mit einer knappen Mehrheit von fünf zu drei Stimmen. 

Damit entfällt zukünftig jederlei Sperrklauseln bei Wahlen. 

Auch das Bundesverfassungsgericht hatte bereits 2011 die damals geltende Fünfprozenthürde für verfassungswidrig erklärt. Daraufhin beschloss der Bundestag im vergangenen Jahr eine Dreiprozentregel.

Gegen diese Neuerung hatten 19 kleinere Parteien und mehr als 1000 Bürger geklagt. Zentrale Frage war, ob die in Deutschland geltende Hürde kleinere Parteien ungerechtfertigt benachteiligt.

Es sei auch nicht ersichtlich, dass Kleinparteien keinen Anschluß an eine Fraktion erhalten könnten, sagte das Gericht.

Auch Julia Reda, die Spitzenkandidatin der Piratenpartei, zeigte sich hoch erfreut.

 

"Die Piraten sind eine europäische Partei, die im Europaparlament bereits mit zwei schwedischen Abgeordneten vertreten ist. Wir werden eine von über 100 Parteien im Europaparlament sein. Viele dieser Parteien finden sich auf europäischer Ebene zusammen. Es ist damit zu rechnen, dass sich Piraten aus verschiedenen europäischen Ländern zusammenfinden."

Julia Reda, Spitzenkandidatin der Piratenpartei

"Kippschalter-Effekt" von Vorteil für kleine Parteien

Der jetzt beschlossene komplette Wegfall der Klausel könnte den kleinen Parteien zusätzlich Auftrieb geben. Grund ist der "Kippschalter-Effekt": Sperrklauseln halten Wähler von vermeintlich chancenlosen Parteien ab - wenn aber die Aussicht besteht, dass eine Partei es ins Parlament schafft, wird sie für viele erst richtig wählbar. Hinzu kommt die geringere Wahlbeteiligung bei Europawahlen.

 

"Die Funktionsfähigkeit des Europäischen Parlaments hängt nicht davon ab, ob Deutschland ein oder zwei Parteien mehr entsendet - sondern davon, wie sich das Parlament organisiert. Im Europaparlament herrscht faktisch eine Große Koalition - das wird sich eher verfestigen, wenn an den Rändern mehr Parteien ins Parlament kommen."

Parteienforscher Stephan Klecha  ( Quelle BR) 

SPD Umfragewerte schmieren in der Groko-Querfrontregierung mit der CDU  ab 

Die Querfrontregierung mit den Rechtsparteien CDU und CSU bekommt der SPD nicht gut zu stehen .

Der stille Protest formiert sich gegen die Beteiligung an einer Regierung,  der auch Rechtspopulisten der CSU angehören, die völkische Hetze gegen Bulgaren und Rumänen betreibt.

Hinzu kommt die Edathy-Kinderporno-Affäre, die ein  bezeichnendes  Licht auf die Verkommenheit der politischen Klasse insgesamt wirft, die sich gerade in Eigenregie die Diäten  um ca 900 €uro auf über 9000 €uro erhöht hat.  

SPD-Chef Sigmar Gabriel und die Edathy-Affäre (Quelle: Reuters)

Im Vergleich zur Vorwoche verliert die SPD in der Gunst der Wähler zwei Punkte und kommt mit nur noch 22 Prozent auf den schlechtesten Wert seit der Bundestagswahl im September 2013.

 

Die rechtspopulistische Union legt einen Punkt zu und liegt aktuell bei 41 Prozent. Das geht aus dem am Mittwoch veröffentlichten Wahltrend von "Stern" und RTL hervor.

Bei vielen SPD-Wählern bleibe ein ungutes Gefühl zurück, dass jemand, der Filme mit nackten Kindern bestelle, für die Partei im Bundestag gesessen habe, sagte Forsa-Chef Manfred Güllner dem "Stern". Verunsichert seien die Wähler zudem vom Verhalten des SPD-Fraktionsvorsitzenden Thomas Oppermann.

Die rechtslastigen Leitmedien hatten zudem ausgeblendet, dass auhc CDU Kanzlerin Merkel von der Edathy gewusst haben könnte, zumal Kanzlerin Merkel der direkte Vorgesetzte des damaligen CSU Innenministers Friedrich war. 

Die Manipulation der Menschen durch Tendenzmedien wie ARD  udn ZDF oder dem Springer-Clan funktioniert leider nach wie vor. 

 

 
Janukovitsch bezeichnet Umsturz in der Ukraine als faschistischen Putsch 
 
 
 

После государственного переворота работа ряда гос. институтов - нелегитимна. Воздержитесь от законотворчества и дождитесь законных выборов.

Der Vorsitzende der Linken, KP Chef  Petro Symonenko, der Ukraine gibt Erklärung zur Lage in der Ukraine ab

KPU: Ukraine wird zu Protektorat von USA, EU und NATO

von Petro Symonenko

Wir dokumentieren in eigener Übersetzung einen offenen Brief von Petro Symonenko, Erster Sekretär der Kommunistischen Partei der Ukraine und Vorsitzender der KPU-Fraktion in der Obersten Rada, dem ukrainischen Parlament, an die Mitglieder seiner Partei. Sollten uns bei der Übersetzung Fehler unterlaufen sein, bitten wir um entsprechende Hinweise!

Liebe Genossen !

 

Ich wende mich an euch in einem der dramatischsten Momente der Geschichte unseres Landes. Während der tragischen Ereignisse der vergangenen drei Monate Blutvergießen sind Menschen gestorben. Die territoriale Integrität der Ukraine, ihre Existenz als vereinigter unabhängiger und souveräner Staat ist gefährdet.

Die Ereignisse haben verschiedene Ebenen. Die Beteiligung einer großen Zahl Menschen an den Protesten spiegelte die tiefe soziale Unzufriedenheit mit dem Regime von Janukowitsch und seiner Mannschaft wider, die das Land unangemessen regiert, die Menschen betrogen und ihre Wahlversprechen aufgegeben haben. In schwerer Zeit hat er feige sein Amt aufgegeben. Die freche Bereicherung im Umfeld des als »die Familie« bekannten Janukowitsch-Clans hat ihn von der Mehrzahl seiner Anhänger und Wähler entfremdet.

Doch die Massenproteste haben nicht die Natur eines Klassenkonflikts angenommen. Die verbissene Schlacht fand zwischen zwei Fraktionen der selben Ausbeuterklasse – der Oligarchen-Bourgeoisie – statt, deren am besten organisierte und vorbereitete Gruppe sich der pro-westlichen Strömung, den nationalistischen Kräften und Rechtsradikalen angeschlossen hat. Diese Kräfte machen sich gewöhnlich die Unzufriedenheit der Menschen zunutze und haben einen Staatsstreich vollzogen.

Zugleich hat sich der Westen offen und ohne zu zögern in die inneren Angelegenheiten unseres Landes eingemischt, die Aktionen der Rechten unterstützt, die bereits auf eine ernsthafte Veränderung der geopolitischen Lage in Europa und der Welt gerichtet sind, gegen die jahrhundertealten wirtschaftlichen, kulturellen und geistigen Bande der Völker der Ukraine und Russland sowie anderer Brudervölker der früheren Sowjetunion. Die Ukraine wird zu einem Protektorat der USA; der EU, der NATO, der Internationalen Währungsfonds und verschiedener multinationaler Konzerne.

Die gegen Janukowitsch gerichteten Aktionen der Rechtsradikalen brachten offen neonazistische Kräfte, ideologische Erben der Nazi-Invasoren, nach oben. Das wird begleitet von einer extrem gefährlichen Welle antikommunistischer Hysterie, von der Zerstörung von Denkmälern für Lenin und die Helden des Großen Vaterländischen Krieges, von Banditenangriffen auf die Einrichtungen unserer Partei in Kiew und in anderen Städten, vom moralischen und physischen Terror gegen die Kommunisten und von der Forderung nach einem Verbot der Aktivitäten der Kommunistischen Partei der Ukraine.

All das zeigt, dass die Kräfte, die die Macht ergriffen haben, zu rechtswidrigen Aktionen zur Unterdrückung nicht nur der Funktionäre der Partei, sondern auch der einfachen Kommunisten greifen können. Darauf müssen wir vorbereitet sein.

Unter diesen Umständen gilt unsere Hauptsorge, die Strukturen und Kader der Partei zu erhalten und wachsam zu sein, um nicht auf Provokationen hereinzufallen.

Es ist wichtig, jede Gelegenheit zu nutzen, um die Natur des sich vollziehenden Putsches und die sich daraus ergebenen Gefahren für die einfachen Bürger zu erklären: Ein starker Wirtschaftseinbruch, Anstieg der Erwerbslosigkeit und das Ausbleiben von Gehalts- und Rentenzahlungen, Preis- und Gebührenerhöhungen, zügellose Verbrechen, eine stärkere Verarmung der Bevölkerung.

Die Führung der Partei und unsere Fraktion in der Obersten Rada der Ukraine werden alles tun, um unter diesen schwierigen Umständen die Interessen der Arbeiter zu schützen, die Partei zu erhalten und die Integrität der Ukraine zu verteidigen.

 

 

Liebe Genossen!

 

Unsere Partei stellt jeden von uns vor neue Prüfungen. Stärken wir unsere Kraft und unsere Zahl, vervielfachen wir den Kampf für unsere gerechte Sache, für den Sozialismus!

Petro Symonenko
Erster Sekretär des Zentralkomitees der Kommunistischen Partei der Ukraine
Vorsitzender der kommunistischen Fraktion in der Obersten Rada der Ukraine

Quelle des Originals: kpu.ua / Übersetzung: RedGlobe

update 25.2.2014:

Gestern brach der marodierende Faschistenmob in Petro Symonenkos Haus ein und brannte es anschliessend nieder: RedGlobe

Europarat verurteilt Deutschland wegen Rassismus und NSU- Terror-Aufklärungsverweigerung

Rassismus: Europarat kritisiert Deutschland auch wegen "Racial Profiling"


Der Europarat hat Deutschland zu einem schärferen Vorgehen gegen Fremdenfeindlichkeit aufgefordert. In ihrem fünften Deutschlandbericht der Europäischen Kommission gegen Rassismus und Intoleranz des Europarates (ECRI) stellen die Experten zwar auch Fortschritte fest. Kritisiert wird aber unter anderem die unzureichende Aufklärung der NSU-Morde und dass in öffentlichen Debatten durch "Rassismus angefeuerte Hassreden" auftauchten, "ohne dass sie immer eindeutig verurteilt werden". Auch das "Racial Profiling" durch die Polizei wird kritisiert. Darüber hatte Monitor in seiner letzten Sendung berichtet.

Im Bericht der Kommission gegen Rassismus und Intoleranz wird zur Begründung unter anderem auf die faschistische NPD als Quelle von Hassreden hingewiesen. 

 

Die Pannen bei der Aufklärung der Morde der rechtsextremen Terrorzelle NSU machten die Problematik deutlich: Deutschland lässt im Alltag zu viel Rassismus, Fremdenfeindlichkeit und Diskriminierung von Minderheiten zu. Das geht aus dem am Dienstag veröffentlichten Deutschlandbericht der Kommission gegen Rassismus und Intoleranz des Europarates (ECRI) hervor.

Seit der #

Wiedervereinigung sei die Zahl der Morde mit rassistischer Motivation in Deutschland hoch, bei Gerichtsurteilen werde jedoch nur „sehr selten“ Rassismus als Grund für eine Straftat erwähnt.

 

 

Die Ineffektivität der Behörden bei der Verfolgung solcher Straftaten sei durch die Mordserie der Terrorzelle NSU deutlich geworden. Die rechtsextreme Gruppierung um Uwe Mundlos, Uwe Böhnhardt und Beate Zschäpe wird für die Morde an neun Geschäftsleuten zwischen 2000 und 2006 verantwortlich gemacht. Trotz zahlreicher Hinweise aus der Bevölkerung gelang es der Polizei über Jahre nicht, das Terrortrio festzusetzen, was zu Kritik führte, die Strafbehörden seien „auf dem rechten Auge blind“.

 

Der Europarat hat Deutschland daher nun zu einem schärferen Vorgehen gegen Fremdenfeindlichkeit und rassistischen Hassreden aufgefordert.

 

Die Experten kritisieren in dem Bericht, dass selbst in öffentlichen Debatten durch "Rassismus angefeuerte Hassreden" auftauchten, "ohne dass sie immer eindeutig verurteilt werden".

 Insbesondere die faschistische Nationaldemokratische Partei Deutschlands (NPD) sei die "größte Quelle für Hassreden" heißt es weiter. Der Bericht erwähnt auch Ex-Bundesbank-Vorstand Thilo Sarrazin –wegen seiner anti-muslimischen Äußerungen im Buch "Deutschland schafft sich ab".

Der Europarat ist eine 1949 gegründete europäische Organisation, die sich als Forum für Debatten über allgemeine europäische Fragen versteht. 

Er ist nicht zu verwechseln mit dem Europäischen Rat der Staats- und Regierungschefs und dem Rat der Europäischen Union (Ministerrat). 

Seine Kommission gegen Rassismus und Intoleranz prüft regelmäßig die Lage in den 47 Europaratsländern und gibt vertrauliche Empfehlungen, um Missstände zu beseitigen. Zu Deutschland wurden in den vergangenen 16 Jahren vier Berichte veröffentlicht.

 

Organisationen und Parteien, die Rassismus fördern, sollten alle öffentlichen Gelder gestrichen werden, empfiehlt die Kommission. Sie wiederholte eine frühere Aufforderung, bei Straftaten eine rassistische Motivation als erschwerenden Umstand zu werten. Bei Gerichtsurteilen werde nur "sehr selten" Rassismus als Grund für eine Straftat in Erwägung gezogen. Auch hier dienten die mutmaßllichen NSU-Morde als trauriges Beispiel.

Zum wiederholten Mal wird die Bundesregierung aufgefordert, das Protokoll der Europäischen Menschenrechtskonvention über das Diskriminierungsverbot zu ratifizieren.

Dieses Protokoll aus dem Jahr 2000 verbietet die Diskriminierung aufgrund der Rasse, der Religion oder der politischen Anschauung. Allerdings haben bisher nur 18 der 47 Europaratsländer das Protokoll ratifiziert, darunter die Niederlande, Rumänien und Serbien.

Deutschland hatte seine Zurückhaltung damit begründet, dass es die Entwicklung in anderen Europaratsländern beobachten wolle, berichtet DLF.

 



Der Link zur deutschen Fassung des Berichts:

http://www.coe.int/t/dghl/monitoring/ecri/Country-by-country/Germany/DEU-CbC-V-2014-002-DEU.pdf