Putin: Globale US Vorherrschaft bringt nur Chaos und Blut 

Außenpolitiker: Putin stellte US-Vormacht bloß

 

Der russische Präsident Wladimir Putin hat in seiner Rede in der Jahreskonferenz des Diskussionsclubs Valdai die Vormachtbestrebungen der USA bloßgestellt. Wie der Chef des Auswärtigen Duma-Ausschusses, Alexej Puschkow, am Freitag in Moskau erklärte, hatte Putin deutlich vor Augen geführt, dass diese „Pseudo-Vormacht“ nur „Chaos und Blut“ zur Folge hat.

„Einmischung und Diktat der USA bringen nichts Gutes, sondern lassen Konflikte nur weiter eskalieren“, hatte Putin in Sotschi gesagt. „Statt Demokratie zu säen, unterstützen (die USA) ein verdächtiges Publikum – von offenkundigen Neonazis bis hin zu islamistischen Radikalen.“

Dazu schrieb Puschkow im Kurznachrichtendienst: „Wenn Obama die US-amerikanische Vormachtstellung tagtäglich glorifiziert, hat Putin gezeigt, was diese Vormacht mit sich bringt – Chaos und Blut.“

Kiew hat seine Truppen aus der Ostukraine abzuziehen, um die Integrität des Landes zu erhalten. Das sagte der russische Präsident Wladimir Putin am Freitag im Schwarzmeerkurort Sotschi in der 11. Konferenz des internationalen Diskussionsclubs Valdai.

„Man darf sich nicht an jedem Dorf klammern, das ist sinnlos. Die Truppen sollen abgezogen werden. Russland ist ebenfalls für die territoriale Integrität der Ukraine.“

Entwicklung in Ostukraine >>

Putin zufolge besteht der Sinn der Sache darin, das Blutvergießen einzustellen und einen Dialog aufzunehmen, auf dessen Grundlage die Beziehungen wiederhergestellt werden sollen.

Der russische Präsident warf der Weltgemeinschaft vor, über die nicht adäquate Gewaltanwendung im Osten der Ukraine durch die Kiewer Armee hinwegzuschauen. „Statt einen friedlichen Dialog aufzunehmen, schickt Kiew Truppen, Panzer und Flugzeuge (in die Donbass-Region). Und die internationale Gemeinschaft hüllt sich ins Schweigen, als ob sie nichts sieht, als ob es die Formulierung ‚unangemessene Anwendung von Gewalt‘ nicht mehr gibt.“

 

Dabei erinnerte Putin daran, dass der Westen Russland während des Konflikts im Nordkaukasus gerade eine unangemessene Gewalt vorgeworfen hatte. „Jetzt wurde dieser Begriff einfach vergessen, während (Kiew) Streubomben und sogar taktische Waffen einsetzt“, kritisierte der russische Präsident.

Ria

 

Über pseudolinke, pro-zionistische "Antideutsche"    

Bewegungskolumne - neu aufgelegt und brandaktuell - von Clara Meyer 
 
Vorbemerkung Redaktion: Die "Antideutschen" gab es schon vor 1990. Einer der Wurzeln war der KB Nord der 70 er Jahre, dem u. a. auch Jürgen Trittin angehört hatte. Der Chefideologe der antideutschen Bewegung war  lange Zeit Jürgen Elsässer, der die Linke zeitweise stark prägte und sich inzwischen eher zu einem Rechtspopulisten entwickelt hat, was ich auf diese antideutsche Wurzeln zurückführen würde. Publikationen der Antideutschen waren früher "konkret", "bahama" und "Jungle World" als sektiererische Abspaltung der "Jungen Welt" (Red.).  
 

Die Antideutschen. Rückblick und Kritik

Clara Felicia Meyer
Clara Felicia Meyer ist seit 1998 in linksradikalen Zusammenhängen organisiert. Die vergangenen zehn Jahre war sie der »autonomen antifa [f]« mitmachend, sympathisierend, kritisch und immer solidarisch verbunden. Clara ist Mitglied der Gruppe »Kritik und Praxis [F]« in Frankfurt am Main.

 

Dies ist ein Text zu den sogenannten Antideutschen. Genau genommen über die zunehmend identitäre, sich selbst genügende Praxis der verbliebenen Reste dessen, was einmal die Antideutschen waren. Ach je, tönt es jetzt aus den Ecken, das schon wieder – innerlinke Debatte um Grenzen der Israelsolidarität, die fernab linker Szenetreffs wirklich niemanden interessieren. Aber doch: Es geht darum, wie angesichts einer sich wandelnden Weltlage auch die Linke versuchen muss, konsequente, kohärente und zeitgemäße Antworten und Positionen zu finden. Und dass sie jene begraben muss, die das nicht mehr leisten können – unabhängig von längst tradierten und reflexhaften Verhaltensmustern, die sich an linken Stammtischen, Szeneblättern und gelegentlich auch auf der Straße zeigen.

Die Antideutschen also. Zur Erinnerung: Entstanden sind sie als Teil und spätere Abspaltung einer eigentlich antinationalen Bewegung zur Zeit der deutsch-deutschen Wiedervereinigung. Von dieser Seite wurde befürchtet, Deutschland könne einen wiedererstarkten Machtblock bilden, seine Nachbarländer gefährden, der deutsche Nationalismus könne erstarken und der von den Antideutschen behauptete spezifische deutsche Antisemitismus könne nach Ende der Besatzung durch die alliierten Mächte des Zweiten Weltkriegs wieder ungeahnte Ausmaße annehmen. Dagegen galt es zu protestieren. »Nie wieder Deutschland« wurde der in Zeiten neuer deutscher Heimateuphorie ebenso freche wie nachhaltige Schlachtruf jener, die gegen das eigene Land und für Israel – das Zufluchtsland für alle Holocaustüberlebende und von Antisemitismus betroffene Jüd*innen – auf die Straße gingen. Das war der Ursprung der antideutschen Strömung.

Für die innerlinke Debatte waren die Antideutschen prägend. Seit den 90er Jahren konfrontierten sie ihre linken Genoss*innen mit dem eigenen Antisemitismus und Antiamerikanismus. Theoretisch versiert und hart in der Debatte. Kaum eine andere europäische Linke machte diesen Prozess der Selbstreflexion durch, konfrontierte sich selbst mit Vorurteilsmustern, die »die Juden« oder »die Amerikaner« betrafen. Vielen anderen europäischen Bewegungen hätte eine solche Form des Spiegelvorhaltens bis heute gut getan.

Es folgte in den 90ern ein Jahrzehnt der Kriege durch die Staatengemeinschaft. »Humanitär« hießen plötzlich die kriegerischen Interventionen. Und sie wurden nun von Teilen der antideutschen Linken begrüßt.

Am 11. September 2001 wurde mit den islamistischen Anschlägen gegen das World Trade Center in New York ein Wendepunkt eingeleitet. Die antideutsche Kritik verschärfte sich, der »War on Terror« wurde begrüßt, die islamistischen Ausuferungen zum Hauptfeind erklärt.

Die Israelsolidarität, der kleinste gemeinsame Nenner aller antideutschen Strömungen und zugleich ihr größtes gemeinsames Kampffeld, wurde auch im Rahmen der Entwicklungen im Israel-Palästina-Konflikt, Stichpunkt Zweite Intifada, immer stärker: Der jüdische Staat wurde vorbehaltlos, unbedingt, bedingungslos und vehement verteidigt.

Ein kleiner Sprung in die Gegenwart

Es ist jetzt 2014. Die islamistische Bewegung Islamischer Staat (IS) kämpft gegen Kurd*innen, tausende Menschen sterben, Hunderttausende sind auf der Flucht. Der Islamismus ist zu einer der größten Bedrohungen von Freiheit und Menschenleben geworden, der Krieg dagegen zu einer Bedrohung von Freiheit und Menschenleben in den betroffenen Regionen. Im Nahen Osten schleudert die Hamas derzeit aus dem Gazastreifen Raketen auf Israel, die, wenn sie nicht an hochaufgerüsteten israelischen Raketenabwehreinrichtungen zerschmettern, bis nach Tel Aviv reichen können. Im Gegenzug bombardiert Israel den Gazastreifen. Der Body Count, das unangenehme Zählen von Leichen auf beiden Seiten, zeigt: Ca. 2000 Menschen im Gazastreifen sind durch israelische Raketen getötet worden, auf israelischer Seite sind ungefähr 70 Menschenleben zu betrauern.

Angesichts des Konflikts im Nahen Osten werden auf irrationale Weise auch in Deutschland Jüd*innen zu Opfern antisemitischer Übergriffe und Gewalt. Eine Hochzeit für die wenigen noch aktiven Antideutschen. Sie zeigen sich hauptsächlich im Internet, weniger auf der Straße. Sie protestieren lautstark, befremden und beschimpfen andere Linke, verlinken rechte Thinktanks aus den USA und empören sich, wann immer ein neuer Bombeneinschlag auf israelischem Boden zu verzeichnen ist – zu Gaza schweigen sie mehrheitlich, abgesehen von ihrem Schlachtruf: »Free Gaza from Hamas!«

In Frankfurt am Main führte die antideutsche Beteiligung an einer Demonstration gegen Antisemitismus zuletzt zu skurrilen Szenen. Anlässlich antisemitisch motivierter Drohungen und Übergriffe in Deutschland hatte unter anderen die antinationale Gruppe Kritik und Praxis [F] zu einer Demonstration aufgerufen. Die Antideutschen aus dem Rhein-Main-Gebiet nahmen das zum Anlass, kurzzeitig offline zu gehen, die Israelfahnen zu packen und mitzudemonstrieren. Ein kleines weiß-blaues Fahnenmeer stand etwas abseits der Demo und wartete, dass es losginge. Die von der Gruppe Morgenthau, die nachweislich seit 2012 keinen Finger mehr gerührt hatte, verteilten Flyer zur Demonstration, verzichteten gänzlich auf einen Kommentar sowohl zum Anlass der Demonstration (Antisemitismus in Deutschland) als auch auf eine Analyse oder Kommentierung des schwelenden Nahostkonfliktes. Stattdessen erklärten sie die Organisator*innen der Demonstration zum politischen Feind, skandierten Sprüche wie »Keine Demo mit Antizionisten!«, obwohl kein Antizionist*in weit und breit zu sehen war, schwenkten ihre Fahnen und hofften wahrscheinlich, dass alle jüdischen Israelis es ihnen aus der Ferne danken würden. Kurz: Sie verhielten sich äußert unverschämt. Dass sie selbst es niemals geschafft hätten, eine eigene Demonstration auf die Beine zu stellen, aus Ideenlosigkeit und fehlender Unterstützung, war offensichtlich – und so kaperten sie einfach die andere Demonstration. Am nächsten Tag erschien das Flugblatt – der Unverschämtheit Nummer zwei. Wieder wurde auf jeglichen realpolitischen Bezugspunkt verzichtet und nur der eigene Siegermythos gegenüber den Veranstalter*innen der Demo bemüht, kurz, es wurde einfach nachgetreten.

Warum diese innerlinke Posse in jener Ausführlichkeit? Weil es ein Symptom zeigt: Die Antideutschen haben sich selbst überlebt und überflüssig gemacht – und das nicht jetzt erst, sondern schon vor einigen Jahren. Niemand ist mehr interessiert an ihrer kriegerischen Hetze, ihrem Islamhass, ihrer Kritiklosigkeit und penetranten Verehrung einer rechten israelischen Regierung, ihrem Rassismus und ihrer Fehleinschätzung zur politischen Weltlage. Und niemand kann ihren Linken-Hass noch ertragen – die völlige Fixierung auf die eigene Szene anstelle einer Intervention in die Gesellschaft. Es mag mit manchen Antiimperialist*innen noch ein Streitpunkt sein, aber das Existenzrecht Israels wird in großen Teilen der linken Szene anerkannt (anders möglicherweise im Rest der Bevölkerung). Die wenigen Abonnent*innen der Zeitschrift Bahamas, das Haus- und Werbeblättchen der Strömung, lesen die Zeitschrift teilweise auch nur noch mit einem säuerlich amüsierten Lächeln. So wichtig die Impulse der Antideutschen für die Bewegung waren, so bitter ist es zu beobachten, dass sie nicht wissen, wann es Zeit ist zu gehen. Oder sich zu ändern. So denkt man sich bei allem, was da noch aus den antideutschen Löchern kommt: Ihr seid sowas von 2003!

Die Gruppe Kritik und Praxis [F], der auch ich angehöre, versteht sich als antinational. Viele von uns hatten lange Zeit große Sympathien für die antideutsche Strömung, manche riefen ebenfalls »Nie wieder Deutschland«, andere tun es heute noch. Aber wir sehen, dass bei der notwendigen Überwindung des Nationalismus und des Nationalstaats, des Antisemitismus und Rassismus und allem voran des Kapitalismus, die sogenannten Antideutschen keine Genoss*innen sein wollen oder können und als solche auch nicht mehr angesprochen werden. Wir haben sie verloren, sie haben sich selbst verloren. Aber unsere Türen stehen selbstredend immer für diejenigen offen, die die aktuellen Entwicklungen ernstnehmen, die eigenen Positionen überdenken, die sich mit uns streiten und an unserer Seite stehen. Die das sehen und mittragen, worum es uns und der gesamten Linken gehen muss: Die Verhältnisse wie sie sind überwinden und eine befreite Gesellschaft möglich machen.

http://www.neues-deutschland.de/artikel/942920.die-antideutschen-rueckblick-und-kritik.html

 
Israelisches Militär stürmte Al-Aksa-Moschee in Jerusalem 
Hunderte israelische Soldaten stürmen vor Wochen bereits die dritt heiligste Stätte der Muslime in der Welt mit Waffengewalt. Konzernmedien haben weitgehend dazu geschwiegen  

In Jerusalem ist es während der Freitagsgebete zu Protesten gegen Zugangsbeschränkungen und zu Zusammenstößen zwischen palästinensischen Jugendlichen und Sicherheitskräften gekommen. Die Polizei setzte Tränengas ein, mehrere Personen wurden verhaftet.

Zu den Freitagsgebeten ließ die Polizei erneut nur Männer über 40 Jahre in die Al-Aqsa-Moschee. Auch in Hebron im Westjordanland kam es deshalb zu Demonstrationen und Ausschreitungen, unter anderem durch Hamas-Sympatisanten. Sie forderten einen freien Zugang zu der Moschee, die als islamisches Heiligtum gilt.

Nach einem Autounfall in Jerusalem, der als Terroranschlag interpretiert wurde, versucht  der Regierungschef Netanjahu die Beschränkungen für die Palästinenser weiter zu verstärken. Dabei war ein Mensch ums Leben gekommen und der Autofahrer erschossen worden.

Netanjahu ordnete eine Verschärfung der Sicherheitsmaßnahmen an, die Polizeipräsenz in Jerusalem soll verstärkt werden. Er machte die Hamas für die Attacke verantwortlich, indirekt aber auch Palästinenserpräsident Mahmud Abbas. Terroranschläge wie diese seien "typisch für die Hamas, dem Partner von Abbas im palästinensischen Parlament", sagte der Sprecher Netanjahus.

Ein Vorwurf, den Abbas' Sekretariat am Donnerstag zurückwies. "Die israelische Aufstachelung und Besatzung sind die wahre Ursache der Gewalt in Palästina und der Region", sagte Sprecher Nabil Abu Rudeineh. Die Angriffe auf heilige Orte in Jerusalem und die Aufhetzung gegen die palästinensische Führung und Abbas hätten eine "explosive Stimmung" geschaffen.

Gunshots heard and clashes seen at Jerusalem’s al-Aqsa mosque on Friday when Israeli forces stormed the compound. (Saeed Qaq)

 

 

Clashes erupted in Jerusalem at the al-Aqsa mosque, known as the third-holiest site in Islam.

Dozens gathered outside the mosque to protest Israel's ground invasion into Gaza, according to the International Business Times. Protesters then clashed with Israel Defense Forces after Friday prayers.

According to Israel Police spokesman Micky Rosenfeld, following Friday prayers at the mosque compound, about 200 to 300 masked youths caused disturbances by throwing stones at policemen stationed nearby. After 20 minutes of disturbances, police entered the compound and arrested seven people for rioting.

"We had been notified in advance that this was planned," said Rosenfeld, adding that Israel had imposed an age limit on people who could enter the compound, which Jews refer to as the Temple Mount and which Muslims call Haram al-Sharif, or holy sanctuary. Only men over age 50 and women were allowed in to pray on Friday, but Rosenfeld said that younger men had spent the night at the compound in preparation for the riots on Friday.

According to reports, 100 Israelis stormed the courtyard and used rubber bullets to disperse crowds.

Putin will Atombomben drastisch abbauen und darüber verhandeln 

Putin: Russland besteht auf weitere Verhandlungen über Abbau nuklearer Arsenale

Putin: Russland besteht auf weitere Verhandlungen über Abbau nuklearer Arsenale

Russland besteht auf die Fortsetzung der Verhandlungen über die Reduzierung nuklearer Arsenale und ist zu einem denkbar ernsthaften Gespräch ohne doppelte Standards bereit. Das erklärte Russlands Präsident Wladimir Putin am Freitag im Schwarzmeerkurort Sotschi in der 11. Konferenz des internationalen Diskussionsclubs Waldai.

„Wir sind nicht nur für Verhandlungen schlechthin. Wir bestehen auf ihre Fortsetzung. Je weniger Atomwaffen in der Welt, desto besser… Einige Präzisionswaffen können bereits ihrer Effizienz nach mit Massenvernichtungswaffen verglichen werden. Und beim Verzicht auf die nuklearen Potentiale oder bei ihrer jähen Reduzierung werden Länder, die führende Positionen bei Entwicklung und Produktion von Präzisionswaffen haben, eindeutige militärische Vorteile erlangen“, fuhr der russische Präsident fort.

„In diesem Fall wird die strategische Parität gesprengt, was eine Destabilisierung nach sich zieht. Da wird man wohl der Versuchung nicht widerstehen können, einen ersten globalen entwaffnenden Schlag zu führen. Kurzum, die Risiken wachsen, statt abzunehmen.“

Aber er glaube nicht, dass die USA eine Bedrohung für Russland darstellen, sagte Putin diplomatisch weiter. Dagegen sehe Präsident Barack Obama in Russland eine Bedrohung für die USA. „Ich glaube, dass die Politik der Regierungskreise (der USA) fehlerhaft ist. Ich bin sicher, dass sie (die Politik) unseren Interessen zuwiderläuft, das Vertrauen zu den Vereinigten Staaten untergräbt und den USA selbst einen gewissen Schaden zufügt“, sagte der russische Präsident.

Am 4. September hatte Obama im Weltsicherheitsrat die Politik Russlands neben Ebola und Terrorismus zu den größten Gefahren für die Welt gezählt.

RIA 
Weiterlesen: http://german.ruvr.ru/news/2014_10_24/Putin-Russland-besteht-auf-weitere-Verhandlungen-uber-Abbau-nuklearer-Arsenale-2807/

Russlands Präsident: Die Welt braucht jetzt einen „neuen globalen Konsens verantwortungsvoller Kräfte“

Russlands Präsident: Die Welt braucht jetzt einen „neuen globalen Konsens verantwortungsvoller Kräfte“

 

STIMME RUSSLANDS Der Präsident Russlands, Wladimir Putin, ist überzeugt, dass die Welt jetzt einen „neuen globalen Konsens verantwortungsvoller Kräfte“ braucht. Es sei notwendig zu beginnen, sich über prinzipielle Dinge zu einigen, gemeinsam die Risiken zu steuern. Die Anzeichen einer weltweiten Anarchie würden sich nur verstärken, wenn kein klares System gegenseitiger Verpflichtungen geschaffen werde, betonte der russische Staatschef in seiner Rede vor den Teilnehmern des Diskussionsklubs Waldai.

Nach der Einschätzung Wladimir Putins versuchen die Vereinigten Staaten das ihnen aus den Zeiten des Kalten Krieges vertraute Schema zur Steuerung der Welt wiederzubeleben. Diese Versuche wecken jedoch eine Gegenreaktion und werden genau die gegenteilige Wirkung haben.

Wie Putin sagte, habe die „monopolare“ Konstruktion in der Welt ihre Unfähigkeit bewiesen, echte Bedrohungen, solche wie regionale Konflikte, Terrorismus, Drogenhandel, religiösen Fanatismus, Chauvinismus und Neonazismus effektiv zu bekämpfen. Im Gegenteil, es wurde überzeugend demonstriert, dass der „Ausbau des Dominierens eines Kraftzentrums nicht zu mehr Lenkbarkeit der globalen Prozesse geführt“ habe. Die monopolare Konstruktion habe einen breiten Weg zum Auftauchen von nationaler Eitelkeit, zum Manipulieren der öffentlichen Meinung, zum groben Durchdrücken des Willens des Stärkeren geöffnet, resümierte Putin.

Im Ergebnis erwies sich die monopolare Welt selbst für Amerika als unbequem, und so versuchen die Vereinigten Staaten nun, etwas Ähnliches wie eine „quasi-bipolare“ Welt als bequemes Modell zur Förderung der amerikanischen Hegemonie zu schaffen. Übrigens ist Präsident Putin überzeugt, dass es unwichtig ist, wer konkret in der amerikanischen Propaganda anstelle der UdSSR den Platz des „Zentrums des Bösen“ einnehmen sollte – der Iran, China oder Russland. „Wir sehen heute erneut Versuche, die Welt zu zersplittern, Trennungslinien zu ziehen, Koalitionen zu schmieden, nicht nach dem Prinzip „wer ist dafür“, sondern „wer ist dagegen“, erneut ein Feindbild zu schaffen“, betonte der russische Staatschef.

Nach der Einschätzung von Wladimir Putin ist heute die Wahrscheinlichkeit einer ganzen Kette akuter Konflikte, wenn nicht mit direkter, so indirekter Beteiligung von Großmächten, gewachsen. Dabei sind nicht nur die traditionellen Widersprüche zwischen Staaten, sondern auch die innere Instabilität ein Risikofaktor. Besonders wenn es um Länder geht, die am Aufeinandertreffen geopolitischer Interessen großer Staaten oder an der Grenze kulturhistorischer, wirtschaftlicher, zivilisatorischer Kontinente liegen, so der Präsident Russlands. Die Ukraine sei ein Beispiel dieser Art Konflikte, welche sich auf das allgemeine Kräfteverhältnis in der Welt auswirken, und es sei bei weitem nicht der letzte, fügte er hinzu.

Berücksichtigt man die zugespitzte Situation in der Welt, dürfe ein Verzicht auf überhaupt alle Regeln in den internationalen Beziehungen nicht ausgeschlossen werden. Dieses Szenario sei durchaus real, erklärte Wladimir Putin.

Der Präsident Russlands ist überzeugt, dass man bei vorhandenem Willen die Effektivität des Systems der internationalen und regionalen Institute wiederherstellen könne. Und zwar könne es weder um irgendwelche lokalen Geschäfte noch um eine Aufteilung der Einflusssphären im Geiste der klassischen Diplomatie noch um jemandes volle Dominanz gehen. Es sei eine Neuauflage der gegenseitigen Abhängigkeit erforderlich, vermutet Putin. Das sei ein gutes Instrument zur Abstimmung der Positionen, betont er.

Wladimir Putin rief dazu auf, eine Grenze zwischen der Gewährleistung der internationalen Sicherheit und der Einmischung in die inneren Angelegenheiten eines souveränen Staates zu ziehen. Man müsse klar festlegen, wo die Grenze einseitiger Handlungen liegt und wo der Bedarf an multilateralen Mechanismen entsteht. Die Frage nach dem Inhalt der Souveränität sei eine der wichtigsten Fragen für die Erhaltung der Stabilität in der Welt.

Es ist verständlich, dass die Diskussion über die Kriterien für die Anwendung von Gewalt von außen her schwierig ist, man könne sie praktisch unmöglich von den Interessen dieser oder jener Länder trennen. Allerdings sei das Fehlen von Vereinbarungen, die allen verständlich sind, viel gefährlicher. Ein reales Ergebnis könne es nur in dem Fall geben, wenn sich die Hauptteilnehmer des internationalen Lebens über die Abstimmung der Grundinteressen, über eine vernünftige Selbsteinschränkung absprechen könnten, betonte Wladimir Putin.

Er sagte ferner, dass Russland nicht beabsichtige, irgendwelche Blöcke zu schmieden und sich in einen „Schlagabtauch“ hineinziehen zu lassen. Auch seien Behauptungen völlig unbegründet, dass Russland versuchen würde, sein „Imperium“ wiederherzustellen. „Wir achten die Interessen anderer, wir wollen einfach, dass auch unserer Interessen berücksichtigt werden, dass man unsere Position ebenfalls achtet“, sagte der Präsident Russlands.

Die Welt sei in eine Epoche der Wandlungen eingetreten, wo alle ein besonderes Maß an Vorsicht, die Fähigkeit, unüberlegte Schritte zu vermeiden, brauchen. In den Jahren nach dem Kalten Krieg haben die Teilnehmer der Weltpolitik diese Qualitäten etwas verloren. Nun gilt es, sich an sie zu erinnern. Der Aufbau eines stabileren Systems der Weltordnung sei eine sehr schwierige Aufgabe, betonte Putin. Es gehe um eine lange und schwere Arbeit. Aber man habe die Regeln eines Zusammenwirkens nach dem Zweiten Weltkrieg ausarbeiten können. Man habe sich auch in den 1970er Jahren in Helsinki einigen können. Unsere gemeinsame Pflicht ist es, diese fundamentale Aufgabe heute, auf einer neuen Entwicklungsetappe, zu bewältigen, vermutet der Präsident Russlands.
Weiterlesen: http://german.ruvr.ru/2014_10_24/Der-Prasident-Russlands-Die-Welt-braucht-jetzt-einen-neuen-globalen-Konsens-verantwortungsvoller-Krafte-4635/