Wenige Konzerne beherrschen die weltweite Lebensmittelproduktion – aber auch wenige Konzerne beherrschen den Energiemarkt. Ein Überblick über die Energie-Giganten.
Der Strompreis kennt seit Jahren nur noch eine Richtung: aufwärts!!!
Mangelnder Wettbewerb und Preisabsprachen führen zum Nachteil der VerbraucherInnen. Und übrigens, auch auf Strom wird spekuliert. FAZIT: Energiepreis-Poker zulasten der VerbraucherInnen.
Die Stromkonzerne handeln nicht nur im Auftrag ihrer Kunden, sondern auch auf eigene Rechnung. Wie Investmentbanken mit Aktien oder Anleihen spekulieren die Handelstöchter z.B. von E.On und RWE auf steigende oder sinkende Strompreise.Dabei kommt ihnen entgegen, dass sie in direktem Kontakt mit den Kraftwerken des Mutterkonzerns stehen. Die Kraftwerke nutzen die Marktinformationen der Händler, um ihre Leistung zu steuern, die Händler können mithilfe der Kraftwerksdaten ihre Deals genauer kalkulieren.
Die Energiewende führt dazu, dass die Strompreise künftig stärker schwanken. Die Strombörse wird daher attraktiver für Spekulanten, Erzeuger müssen mehr ausgeben, um sich abzusichern. Bezahlen werden das wir Stromkunden.
Die European Energy Exchange (EEX) ist ein Marktplatz für Energie und energienahe Produkte. Die wichtigsten Spieler in diesem Markt sind Goldman Sachs und Morgan Stanley und die britische Barclays Bank. Die EEX gehört zu 56 Prozent der Deutschen Börse, die restlichen Anteile liegen vor allem bei Energieversorgern und Banken. Sie hat bereits auf das verstärkte Interesse der Finanzinvestoren reagiert: Im vergangenen Jahr eröffnete sie ein Büro in London, um näher an ihren Kunden zu sein.
Rohstoff-Strom-Wette:
Der Strompreis wird hauptsächlich vom Gas- und Kohlepreis beeinflusst. Hedgefonds wetten darauf, dass sich die Differenz aus Strompreis und Gas- oder Kohlepreis einschließlich der Kosten für CO2-Emissionsrechte vergrößert oder verkleinert.
Im Sommer 2005 wurden Vermutungen laut, dass die großen deutschen Energiekonzerne (E.ON, EnBW, RWE, Vattenfall Europe) den Strompreis manipulieren. Auch wird kritisiert, dass die Strombörse, an der der deutsche Strom gehandelt wird, keiner behördlichen Aufsicht unterliegt, die Insiderhandel und Marktmanipulation unterbinden könnte. So eröffnete die Europäische Kommission gegen E.ON wegen künstlicher Preisanhebung im Jahr 2007 ein Kartellverfahren.
Wenige Konzerne beherrschen die weltweite Energieversorgung:
E.ON
Deutschlands führender Versorger ist auch in Europa die Nummer eins: E.on hat im vergangenen Jahr einen Gewinn von 2,2 Milliarden Euro erwirtschaftet. Der Umsatz ist um 17 Prozent auf rund 132 Milliarden Euro gestiegen. Der Vertrag mit Vorstandschef Johannes Teyssen wurde bis Ende 2018 verlängert. E.On-Vorstandschef Johannes Teyssen verdiente 2012 5.713.000 Euro. Das Kerngeschäft sind Produktion und Handel mit Strom und Gas, vor allem in Zentraleuropa.
GDF Suez
GDF verarbeitet auch Stron aus Südafrika in D zu Strom.
Die staatlich dominierte Électricité de France machte 2012 einen Nettogewinn von 3,15 Milliarden Euro Der Umsatz legte um 11,4 Prozent im Jahresvergleich auf 72,73 Milliarden Euro. EDF betreibt weltweit 58 Kernkraftwerke und lieferte 2010 über 22 Prozent der insgesamt in der Europäischen Union erzeugten elektrischen Energie. Bis Dezember 2010 war EDF mit 45 Prozent am deutschen Energieversorger EnBW maßgeblich beteiligt. Diese Anteile wurden unter dem ehemaligen Ministerpräsident Stefan Mappus vom Land Baden-Württemberg zurückgekauft. Stefan Mappus regierte von 2009 bis 2011 Baden-Württemberg und kaufte sich im Handstreich einen Atomkonzern. Nun ermittelt ein Untersuchungsausschuss. Und immer mehr peinliche Details kommen ans Licht.Für 4,7 Milliarden Euro hatte das Land unter Mappus’ Führung dem französischen Energieversorger EdF ein Aktienpaket von ENBW abgekauft.
Dabei überging er das Parlament, holte kurzfristig nur das Einverständnis des damaligen Finanzministers ein und berief sich auf die Landesverfassung, die eine Notbewilligungsregel vorsieht. Der Staatsgerichtshof hat bereits festgestellt, dass Mappus damit gegen die Verfassung verstieß. Ihm wird außerdem vorgeworfen, einen viel zu hohen Preis gezahlt und dem Land damit geschadet zu haben.Die Staatsanwaltschaft Stuttgart ermittelt deshalb wegen Untreue gegen Mappus und hat ein Gutachten zum Kaufpreis in Auftrag gegeben.
RWE
RWE ist einer der fünf führenden Strom- und Gasanbieter in Europa.Der Gewinn steigt gegenüber 2011 um 10,1 Prozent auf 9,3 Milliarden Euro.Der Essener Konzern ist nach eigenen Angaben in Deutschland die Nummer 2 bei Strom und die Nummer 3 bei Erdgas. Auch in Großbritannien und Ungarn hat RWE vor allem im Bereich Strom hohe Marktanteile. Insgesamt arbeiten etwa 72000 Menschen für das Unternehmen. RWE betreibt zahlreiche Braunkohlekraftwerke – und sollte für deren hohe CO2-Ausstöße eigentlich entsprechend hohe Gebühren zahlen. Doch der EU-Handel mit CO2-Verschmutzungsrechten funktioniert nicht. 2008 lag der Preis noch bei 28 Euro pro ausgestoßener Tonne CO2. Zuletzt zahlten Firmen teils weniger als fünf Euro. Das entlastet Versorger wie RWE – gleichzeitig bietet Europas Emissionshandel keine Anreize, in klimafreundliche Technologien zu investieren. Ein Schelm der was Böses denkt….denn seit Abschaltung zahlreicher AKWs setzt die Regierung anstatt auf Erneuerbaren Energien auf Kohle, davon profitiert RWE.
Aktueller Skandal: Der Hessische Verwaltungsgerichtshof gibt der Klage von RWE statt und erklärt das dreimonatige Abschalten der AKW Biblis nach der Atomkatastrophe von Fukushima für rechtswidrig. Auf das Land Hessen kommen nun Schadensersatzansprüche in dreistelliger Millionenhöhe zu – die der Steuerzahler tragen muss. RWE hatte als einziger der vier AKW-Betreiber gegen das Moratorium geklagt, weil man “seinen Aktionären verpflichtet” sei. Und profitiert auch noch von der AKW-Abschaltung eben mit seinen Kohlekraftwerken.
Iberdrola
Das spanische Unternehmen Iberdrola erzeugt elektrische Energie aus Wasser und Wind, vertreibt Erdgas und ist am Betrieb von fünf Kernkraftwerken beteiligt. Gewinn 2012 ca. 3Milliarden, der Umsatz 2012 konnte um 8,1 Prozent auf 34,2 Milliarden Euro gesteigert werden . Es ist somit der sechstgrößte Energieversorger in Europa und gilt trotzdem als finanziell angeschlagen. Zu dem Kerngeschäft gehört die Erzeugung, Übertragung, Verteilung und Vermarktung von Elektrizität und Naturgas. Mit seinen Dienstleistungen erreicht das spanische Unternehmen rund 16 Millionen Kunden, neun Millionen davon in Spanien.
Centrica
Ca. 24 Milliarden Euro Umsatz macht das britische Erdöl- und Erdgasunternehmen Centrica aus. Neben Großbritannien ist der Konzern auch in Belgien, den Niederlanden, Spanien und den USA tätig.Der britische Öl- und Gaskonzern Centrica plc hat beschlossen, sich nicht mehr am Bau neuer Atomkraftwerke in Grossbritannien zu beteiligen. 2009 übernahm der Konzern 20% an acht AKW der EDF Energy in Grossbritannien und eine Option von 20% auf dem Bau der neuen Meiler an den Standorten HInkley Point und Sizewell.
EnBW
Die EnBW Energie Baden-Württemberg AG ist ein börsennotiertes Energieversorgungsunternehmen mit Sitz in Karlsruhe. Das Unternehmen ist nach E.ON und RWE das drittgrößte Energieunternehmen in Deutschland.
Ende 2010 kaufte das Land Baden-Württemberg über seine Beteiligungsgesellschaft Neckarpri 45% der EnBW-Anteile für insgesamt 4,7 Milliarden EUR von EdF zurück. Im Oktober 2011 beanstandete der Staatsgerichtshof Baden-Württemberg die Umgehung des Landesparlaments beim Rückkauf der EnBW-Anteile gegen die Verfassung.Am 16. Februar 2012 legte der baden-württembergische Finanzminister Schiedsklage vor der Internationalen Handelskammer (Paris) ein. Mit ihr soll geklärt werden, ob die EdF einen überhöhten Preis für den Rückverkauf der EnBW-Anteile bekommen hat. Mit einer Widerklage fordert EdF Schadensersatz in zweistelliger Millionenhöhe.
Infolge des Atomausstiegs und der Energiewende kündigte Frank Mastiaux Ende 2012 einen Konzernumbau an. 2013 wurden diese Pläne konkreter vorgestellt. Demnach soll bis 2020 der Anteil Erneuerbarer Energieträger am EnBW-Energiemix von 12 auf 40 % erhöht werden. Der bisherige E.on-Manager Frank Mastiaux ist seit 01.Oktober 2012 Vorstand. 2012 machte die EnBW wieder 473,5 Millionen Euro Gewinn und einen Umsatz von ca. 20 Milliarden.
Vattenfall
Der schwedische Energiekonzern Vattenfall wies einen Umsatz von 167,3 Milliarden Kronen (rund 19,5 Milliarden Euro) aus. Die beiden seit Jahren stillliegenden deutschen Atomkraftwerke Krümmel und Brunsbüttel gehören dem Konzern. Vattenfall hat aufgrund zahlreicher Fehlentscheidungen des Managments inzwischen einen Schuldenberg von ca. 20 Mrd Euro aufgebaut. Mit zahlreichen Skandalen machen Vattenfall immer wieder auf sich aufmerksam, so lagern im Atomkraftwerk Brunsbüttel verrostete Fässer mit radioaktivem Abfall.
Zusammenfassung. In Deutschland gibt es 4 Energieversorger! E.on, RWE, EnBW und Vattenfall.
Steigende Energie- und Verbraucherpreise, technische Geräte, die nach Ablauf der Garantiezeit ihren Geist aufgeben und purer Lobbyismus setzen dem Ottonormalverbraucher stark zu. Die Wirtschaft ist in einer globalisierten Welt auf ständiges Wachstum gedrillt und die Unternehmen wollen ihren Gewinn jeden Tag steigern. Nur wenige “Giganten ” bestimmen über Lebensnotwendigen Güter die der Mensch braucht. Ob Strom, Lebensmittel, Medikamente und Wasser- am Ende dieser ganzen Produkt- und Verbraucherkette stehen wir, “der Verbraucher”, der zwar eine gewisse Machtposition inne hat, aber auch eigentlich wieder nicht.
Denn da man sich kennt, sind Preisabsprachen und Spekulationen an der Tagesordnung, natürlich nicht nachweisbar oder?
In diesem Beitrag geht es um Energie, also auch um Energiearmut in Deutschland und nicht nur hier, sondern weltweit. Allein in Deutschland können rund 600.000 Haushalte ihre Rechnung nicht bezahlen, die Versorger drehen den Strom ab. Tendenz steigend.
Mit Strom- und Gassperren verletzt Deutschland die “Allgemeine Erklärung der Menschenrechte” der UNO vom 10. Dezember 1948. Darin heißt es in Artikel 25.1: “Jeder Mensch hat Anspruch auf eine Lebenshaltung, die seine und seiner Familie Gesundheit und Wohlbefinden, einschließlich Nahrung, Kleidung, Wohnung, ärztlicher Betreuung und der notwendigen Leistungen der sozialen Fürsorge gewährleistet”. Mit ihrem Beitritt zu den Vereinten Nationen haben alle UNO-Mitgliedsstaaten und damit auch die Bundesrepublik diese Erklärung anerkannt.
Ein gefährliches Spiel mit den lebensnotwenigen Gütern hat schon lange begonnen und es wäre die Aufgabe der Regierungen, dieses zu beenden, denn schließlich vertreten sie uns und legen sogar einen Eid ab.
Netzfrau Doro Schreier
Kampf der Giganten – Wenige Konzerne beherrschen die weltweite Lebensmittelproduktion