KP Russland wittert Gefahr des Faschismus in der Ukraine 

 
Der russische KP Chef Sjuganov wittert eine Gefahr des Faschismus in der Ukraine und er zieht Vergleiche zu den 30 er Jahren.
 
 
 

Eine Partnerorganisation der NPD gehört zu den tragenden Kräften der Pro-EU-Demonstrationen in der Ukraine. Dies bestätigen Berichte aus Kiew und Lwiw. Demnach werden die gegenwärtigen Proteste, mit denen die ukrainische Opposition die Regierung des Landes zwingen will, das Assoziierungsabkommen mit der EU zu unterzeichnen, von der Partei Swoboda mitorganisiert. In deutschen Medien wird Swoboda derzeit meist als "rechtspopulistisch" etikettiert. Tatsächlich hat Parteiführer Oleh Tiahnybok einst als Ziel seiner Partei angegeben, man wolle die Ukraine von einer "Moskau-jüdischen Mafia" befreien, um sie nach Europa zu führen - ein Beispiel für den krassen Antisemitismus der Organisation.

Über enge Beziehungen nach Deutschland verfügen auch die anderen Parteien, die die aktuellen Pro-EU-Demonstrationen tragen. So kooperiert die Partei Batkiwschtschina der inhaftierten Politikerin Julia Timoschenko mit der CDU. Die Partei UDAR des Profi-Boxers Vitali Klitschko ist nach Auskunft eines CDU-Politikers im Auftrag der Konrad-Adenauer-Stiftung (CDU) gegründet worden. Batkiwschtschina und UDAR arbeiten seit letztem Jahr eng mit der Antisemiten-Partei Swoboda zusammen - in einer Art Bündnis für die Anbindung der Ukraine an die EU.

Rund einhunderttausend Anhänger der »proeuropäischen« ukrainischen Opposition haben sich am Sonntag trotz eines Demonstrationsverbots im Zentrum Kiews versammelt. Die Demonstranten zogen von der Universität zum Bessarabskij-Markt und dann die Prachtstraße Kreschtschatik entlang zum Unabhängigkeitsplatz. Die Polizei ließ sie zunächst gewähren, obwohl Fernsehbilder zeigten, wie Demonstranten unter den schwarz-roten Fahnen der nationalistischen Partei UNA-UNSO Fenster der Stadtverwaltung einschlugen und sich am Rande der Demonstration mit Zivilisten prügelten. Die Randalierer trugen Bau- und Fahrradhelme und waren vermummt. Im westukrainischen Lwiw waren vergangene Woche über ein örtliches Onlineportal »kampferprobte Männer« aufgerufen worden, an der Kundgebung teilzunehmen. Gegen Abend eskalierte die Situation, als Demonstranten unter Führung von Nationalisten den Sitzungssaal des Kiewer Stadtrats besetzten.

Im Regierungsviertel oberhalb des Unabhängigkeitsplatzes versuchten Demonstranten, mit Hilfe eines mitgebrachten Bulldozers das Gebäude der Präsidentenadministration zu stürmen; die Polizei trieb sie mit Tränengas zurück.(jw)

 
Währenddessen kritisieren Medien die Teilnahme des deutschen Außenministers Westerwelle an Demonstrationen in der Ukraine als Einmischung in die inneren Angelegenheiten der Ukraine.
 

Die Teilnahme von Vertretern ausländischer Staaten an den Ereignissen auf dem Kiewer Unabhängigkeitsplatz ist eine Einmischung in die inneren Angelegenheiten der Ukraine, wie der russische Premierminister Dmitri Medwedew in einem Interview mit russischen TV-Sendern sagte.

In Kiew und anderen Regionen der Ukraine finden seit 21. November Aktionen der Anhänger der europäischen Integration statt, die mit der Entscheidung des Ministerkabinetts unzufrieden sind, die Vorbereitung auf die Unterzeichnung eines Assoziierungsabkommens mit der Europäischen Union auszusetzen. 

Am vorigen Samstag jagte die Spezialeinheit „Berkut“ des ukrainischen Innenministeriums die Demonstranten auf dem Unabhängigkeitsplatz in der Stadtmitte von Kiew auseinander. Diese Gewaltaktion löste eine große gesellschaftliche Resonanz aus.

„Wie hätten sich zum Beispiel unsere deutschen Partner gefühlt, wenn der russische Außenminister zu irgendeiner Ansammlung gegangen wäre, die in Verletzung der deutschen Regeln durchgeführt worden wäre. Ich glaube nicht, dass sie dies für einen freundschaftlichen Schritt, für einen richtigen Schritt gehalten hätten.

Treffen kann man sich. Aber die Teilnahme an solchen Veranstaltungen ist sehr einfach zu bezeichnen, das ist eine Einmischung in die inneren Angelegenheiten“, sagte Medwedew.

Der russische Premier machte darauf aufmerksam, dass Vertreter anderer Länder auf Außenministerebene nach Kiew kommen und nicht mit der Führung des Landes bzw. der Opposition sprechen, sondern  sich gleich in den Mittelpunkt der politischen Ereignisse begeben.  

Der deutsche Außenminister Guido Westerwelle hat am 4. Dezember gemeinsam mit Oppositionellen den Kiewer Unabhängigkeitsplatz, das Zentrum der Pro-EU-Proteste in der Ukraine, besucht.

Aufbruch Nr.7  der AKL der Linkspartei 
 
Bundestagswahlnachlese
Die Linke verlor bei der Bundestagswahl
2013 im Vergleich zu 2009 1,4
Millionen Stimmen.
Eine der Ursachen ist die offene Missachtung
von Parteitagsbeschlüssen.
Besonders Gregor Gysi thematisierte
während des Wahlkampfes ständig
Rot-Rot-Grün. „Gysi will Westerwelles
Job“, meldet Zeit Online am 4. August
2013. Die Reaktionen darauf reichten
von „ein weiterer Grund, DIE LINKE
nicht zu wählen“ über „Danke für das
angstauslösende Statement“ bis zu
„Wortgeklingel“. Nach den Meinungsumfragen
bestand diese Machtoption
nicht. Sie wurde trotzdem propagiert,
um Wähler und Parteivolk auf Rot-
Rot-Grün 2017 vorzubereiten. "Strategische
Handlungssouveränität" der
Linken (Bartsch 1.6.2012), die Koalition
mit SPD und Grüne waren das Ziel
des Wahlkampfes. Bevor es soweit ist
muss DIE LINKE. allerdings Kriegseinsätze
und Hartz IV akzeptieren. Dies
aber wäre eine Abkehr von den Gründungspositionen
der Partei. Die akl
wendet sich daher gegen alle Versuche
unsere Grundsätze aufzuweichen.
Man muss beim Versuch diese Stimmverluste
zu erklären mit einbeziehen,
dass im letzten Jahrzehnt in Deutschland
eine größer werdende Schicht
von Nicht- und Protestwählern in Erscheinung
getreten ist. Allein in den
letzten Jahren hatten wir den Aufstieg
und Fall der Piraten, den zwischenzeitlichen
Höhenflug der Grünen, der unter
anderem zum ersten grünen
Ministerpräsidenten Kretschmann in
Baden-Württemberg geführt hatte.
Wir haben das Scheitern der FDP an
der 5%-Hürden diese Wahl gehabt,
nachdem dieselbe FPD bei der letzten
Bundestagswahl 2009 ihr historisch
bestes Ergebnis mit 14,6% erzielt hatte
und wir haben mit der AFD eine
rechtspopulistische Neugründung, die
nur wenige Monate nach ihrer Gründung
nur knapp den Einzug in den
Bundestag verpasst hat.
DIE LINKE. errang über 8 Prozent
Wählerstimmen, weil sie sich gegen
prekäre Arbeit und für eine sanktionsfreie
Mindestsicherung und für eine
Reichtumsverteilung von oben nach
unten aussprach. Die Exponenten des
Wahlkampfes erschöpften sich aber
zu oft in der Empörung über soziale
Grausamkeiten, anstatt deren Quellen
zu nennen. Am 26. Februar 2013 hörten
wir von Bundeswahlkampfleiter
Matthias Höhn in der Strategiedebatte
zur Bundestagswahl: „Es ist nicht möglich,
und auch nicht notwendig, heute
ein enges, fest gefügtes Themenset bis
September 2013 festzulegen.“ Genau
das Gegenteil ist richtig: der Wahlkampf
der Linken ist der geeignete
Ort für öffentliche Debatten! Statt
grundsätzliche Fragen der gerechten
Arbeitsverteilung in den Mittelpunkt.
des gesellschaftlichen Diskurses zu
stellen nahmen die Wahlkampfstrategen
der Partei die konformistische
Kampagne auf, „offensiv für die europäische
Einigung sowie Weiterentwicklung
der Integration zu werben“, wie es
BDA-Präsident Dieter Hundt am
29. August 2011 in der Frankfurter Allgemeine
forderte. Kanzlerin Merkel
freute sich vermutlich die entscheidende
Schwachstelle ihrer Politik nicht zu
benennen. Unsere Wahlkampfstrategen
umgingen ganz bewusst die Diskussion
über Ursachen der Krise
innerhalb der Europäischen Union. Die
fehlende demokratische Legitimation
ihrer Institutionen und die Politik für
die Transnationalen- bzw. Monopolkonzerne
und Banken wurden nicht thematisiert.
Das Wanken zwischen
„Europa Ja“ und „So nicht“ schuf den
Raum für die Abwanderung von 360
000 Wählern zur Alternative für
Deutschland.
Die Linke erzielt ihre besten Ergebnisse
seit jeher in den Stadtteilen, die am
stärksten von Armut betroffen sind,
wo auch die Zahl der Nichtwähler am
höchsten ist. Es ist ihr bislang nicht gelungen,
sich dauerhaft dort so zu verankern,
dass sie zum Beispiel eine
deutliche Steigerung der Wahlbeteiligung
in diesen Quartieren zur Folge
hätte. Ganz im Gegenteil: Bei dieser
Wahl verlor sie in Hamburg beispielsweise
die meisten Stimmen genau in
diesen Stadtteilen.
Auch personell war die Ausgangslage
diesmal anders als in den vergangenen
Wahlkämpfen. Es herrschte Unzufriedenheit
über die Art und Weise der
Kandidatenaufstellung. Die Personalvorschläge
der Landesvorstände verletzten
mancherorts die Souveränität
der LandesvertreterInnenversammlungen.
Einige Kandidaten erhielten von
den Landesvorständen Rückenwind,
ohne den sie das Ziel wohl kaum erreicht
hätten. Anderen blies der Gegenwind
ins Gesicht.
Der Linke kommt als einzige grundlegende
Oppositionspartei die Rolle zu,
die herrschende Politik zu bekämpfen.
Das kann sie vor allem außerhalb des
Parlaments tun. Hier macht uns eine
Zahl Mut: entgegen der langfristigen
Mitgliederentwicklung sind im Wahlkampf
500 neue GenossInnen in unsere
Partei eingetreten. Das beweist, dass
das Potential für eine Stärkung unserer
Partei außerhalb von ihr liegt. Und
es beweist, dass der Aufbau der Partei
noch lange nicht abgeschlossen ist. Es
liegt nun auch an uns diesen Aufbau
weiter zu fördern und Kurs zu halten
auf dem Weg zu einer Gesellschaft ohne
Ausbeutung und Unterdrückung.
 
Fabain Thiel und Tilman Rosenau
 
 
Antrag der Antikapitalistischen Linken an den Landesparteitag
am 8.12. in Hamburg
Gegen das ständige Koalitionsgerede
Der Landesparteitag der Linken Hamburg fordert die Mitglieder des Parteivorstandes und der Bundestagsfraktion dazu auf, keine weiteren Koalitionsangebote an die SPD und Grüne zu richten,  ohne zuvor in der Parteimitgliedschaft die Frage offen und breit diskutiert zu haben.
Begründung:
DIE LINKE. verlor bei der Bundestagswahl 2013 im Vergleich zu 2009 1,4 Millionen Stimmen. Eine der Ursachen sehen wir im ständigen Gerede über eine mögliche Rot-Rot-Grüne Koalition. Nach den Meinungsumfragen bestand diese Machtoption nicht. Sie wurde trotzdem propagiert, um Wähler und Parteivolk auf Rot-Rot-Grün 2017 vorzubereiten. Die akl-hamburg wendet sich gegen den Versuch von Teilen der Partei das Göttinger Programm und die Erfurter Haltelinie aufzuweichen, um einer prinzipienlosen Regierungsbeteiligung den Weg frei zu machen. Wir vertreten die Auffassung, dass SPD und Grüne mit ihrem gegenwärtigen Personalund
Politikangebot keine Glaubwürdigkeit besitzen, für einen linken Politikwechsel zu stehen. Wenn Mitglieder unserer Partei trotzdem glauben, dass derartige Koalitionsgedankenspielereien zu einem Politikwechsel nach links führen könnten, sollten zunächst einmal diese GenossInnen sichtbar machen, mit welchen Inhalten und Mitteln ein solcher Richtungswechsel mit diesen Parteien umsetzbar ist.
 
Selbstverständnis
Seit 2006 gibt es uns, die „Antikapitalistische
Linke“ (akl). Zuerst
als loses Netzwerk, seit
2012 mit festeren Strukturen
als Zusammenschluss innerhalb
der Partei DIE LINKE. Der „AKLGründungsaufruf“
aus dem
Jahr 2006 bildete die Grundlage
unseres Selbstverständnisses
und unserer politischen Arbeit.
Auf unserer bundesweiten Mitgliederversammlung
am 9.11.
in Hannover haben wir nun,
nach mehr als sieben Jahren gemeinsamer
politischer Arbeit,
einstimmig einen neuen „AKLAufruf“
(Selbstverständnispapier)
verabschiedet. Die Zeit
war reif dafür. Eine der Kernaussagen
zum Selbstverständnis
der akl im neuen Aufruf ist
dabei für uns folgende:
„Wer mehrheitsfähig werden
will, indem zentrale programmatische
Positionen
verwässert oder vergessen
werden, wird aller bitterer
geschichtlicher Erfahrung
nach doppelt verlieren: In
der konkreten Tagespolitik
und – schlimmer noch – in
Glaubwürdigkeit und Selbstachtung
der Partei und ihrer
Mitglieder. Um dem Druck
der bürgerlichen Gesellschaft,
die auf Mandatsträger_
innen und hauptamtliche
Funktionär_innen besonders
stark wirkt, und der
Korrumpierungsgefahr entgegenzuwirken,
ist die AKL
als politische Strömung und
Opposition gegen alle Anpassungstendenzen
an Kapitalismus
und Sachzwanglogik in
der LINKEN weiterhin unerlässlich.“
Die zentrale inhaltliche Aussage
des neuen Aufruftextes besteht
für uns in folgender
Feststellung:
„Die Krise heißt Kapitalismus
- Die Ursache der
aktuellen Finanz- und Wirtschaftskrise
liegt im kapitalistischen
Produktionsverhältnis
selbst begründet.
Dieses basiert auf Ausbeutung,
Privateigentum an Produktionsmitteln,
Existenz
von gesellschaftlichen Klassen,
Konkurrenz, Zerstörung
der Natur und Profitmaximierung.
Heute erleben wir
eine tiefe und weltweite Systemkrise
des Kapitalismus,
die alle zerstörerischen Seiten
dieser Produktionsverhältnisse
offenkundig
macht.“
Wenn man politisch Erfolg haben
will bedarf es nicht nur einer
konkreten Analyse der
Wirklichkeit, sondern auch
konkreter Antworten, wie wir
uns eine bessere Welt vorstellen.
Deshalb ist die Positionierung
der akl in diesem Punkt so
wichtig:
„Wir erklären offen: Unsere
Alternative heißt Sozialismus.
Damit meinen wir eine
Gesellschaft, in der nicht das
Privateigentum an Produktionsmitteln,
Marktkonkurrenz,
Profitgier und Krieg
herrschen, sondern die Menschen
und ihre täglichen Interessen
und Bedürfnisse. In
gleichberechtigter Kooperation
aller Mitglieder der Gesellschaft
muss die
Wirtschaft demokratisch und
entsprechend der Bedürfnisse
der Menschen mit Respekt
vor der Umwelt gestaltet
werden. Voraussetzung dafür
sind die Überführung der
Banken und Konzerne in demokratisch
verwaltetes Gemeineigentum
und eine
Demokratisierung und Wählbarkeit
und Abwählbarkeit
wirtschaftlicher und gesellschaftlicher
Verwaltungsstrukturen.
Ohne breiteste
demokratische Mit- und
Selbstbestimmung auf allen
Ebenen der Politik und Wirtschaft
ist Sozialismus nicht
möglich.“ Und weiter: „Wir unterstützen jede Verbesserung im Hier und
Heute. Das kann die Bildung von Genossenschaften
und die Übernahme von Betrieben
unter Arbeiterkontrolle bedeuten. Als dauerhafte
Insellösungen im Kapitalismus im Rahmen
eines propagierten Dritten Weges
verfehlen Belegschaftseigentum und Genossenschaften
jedoch ihr Ziel. … Nur mit einer
antikapitalistischen Perspektive kann die Linke
auf die großen Herausforderungen der
wirtschaftlichen und ökologischen Krise eine
Antwort geben. Die Überwindung der kapitalistischen
Klassengesellschaft ist dazu notwendig.
Alle Verbesserungen werden durch
die Selbsttätigkeit der Beschäftigten, Erwerbslosen
und Betroffenen erkämpft mit dem Ziel,
die Selbstbestimmung herzustellen.“
"nicht an den nationalen Grenzen
stehen bleiben"
Wer von einer durch das Kapital gespaltenen Gesellschaft
spricht darf nicht an den nationalen
Grenzen stehen bleiben. Deshalb wird im Aufruf
klargestellt: „Weil der Kapitalismus global organisiert
ist, müssen wir uns international zusammenschließen.
In Kenntnis dieser
Erfahrungen ist die AKL davon überzeugt,
dass die meisten im Erfurter Programm skizzierten
Ziele nur gegen den Widerstand mächtiger
Kapitalgruppen und unter Bruch mit der
Profitlogik zu erreichen und auf Dauer nur international
und jenseits des Kapitalismus zu
sichern sind.“
Wer soll den Richtungswechsel in den klassenorientierten
Herrschaftsverhältnisse zugunsten der
Ausgebeuteten und Unterdrückten vollziehen?
Der Aufruf stellt hierzu fest: „Dabei vertritt die
AKL die Überzeugung, dass die dafür notwendige
Veränderung der gesellschaftlichen Macht- und
Eigentumsverhältnisse nicht über Regierungskoalitionen
mit bürgerlichen Parteien, sondern nur
gestützt auf außerparlamentarische soziale Massenbewegungen
und gewerkschaftliche Kämpfe
erzeugt werden kann. Dafür muss DIE LINKE eine
in diesen Bewegungen und den Gewerkschaften
verankerte und für deren Aktivistinnen und Aktivisten
offene Partei sein.“
Hiermit lässt sich arbeiten. Entscheidend für ein
erfolgreiches Umsetzten wird sein, wie dieser Text
aufgegriffen und interpretiert wird. Oberstes Ziel
in unserem Handeln sollte dabei das Einfache
sein, was so schwer zu machen ist: untereinander
solidarisch sein!
Tilman Rosenau/Jürgen Olschock
Hamburg, 11.11.13

Warnhinweis:Rechtspopulisten von Springer wollen N24 kaufen 

 Mit der Übernahme von N24 will der Konzern Zeitung, Fernsehen und Internet verschmelzen. 

Die Axel Springer AG kauft den Nachrichtensender N24. Es sei geplant, N24 und die "Welt"-Gruppe zusammenzulegen, teilte das Unternehmen am Montag in Berlin mit. N24 solle der zentrale Lieferant von Video- und Fernsehbildern für alle Marken des Konzerns werden. Die Kartellbehörden müssen noch zustimmen.

Die neue gemeinsame Redaktion produziere künftig die journalistischen Inhalte beider Marken für alle digitalen Kanäle sowie für die Printprodukte der "Welt"-Gruppe, teilte das Medienunternehmen auf der Online-Seite der Zeitung mit. Die Fernseh- und Programmredaktion für N24 sei für alle TV-Formate und Bewegtbilder zuständig. Damit entstehe eine der größten multimedialen Redaktionen in Deutschland.

Zudem wurde bekannt, dass der ehemalige 68 er Rebell und Spiegel-Chefredakteur Aust ebenfalls zum Springer-Konzern wechselt.

  Der 67-Jährige ist seit Sommer 2010 Miteigentümer von N24. Damals hatte die Sendergruppe ProSiebenSat.1 den Nachrichtensender an mehrere bisherige N24-Manager und den ehemaligen SPIEGEL-Chefredakteur Aust verkauft.

Axel Springer setzt auf die Strategie weg vom traditionellen Verlagsgeschäft hin zu einem digitalen Medienkonzern. Die N24-Übernahme ist hierbei ein weiterer Schritt. Erst im Juli hatte Springer angekündigt, das "Hamburger Abendblatt" und weitere Regionalzeitungen sowie seine Frauen- und Programmzeitschriften für 920 Millionen Euro an die funke-Gruppe zu verkaufen. 

Der Kauf von N24 stellt zudem den erneuten Einstieg des Springer-Konzerns in den Fernsehmarkt dar. Anfang 2006 hatte Axel Springer den Übernahmeversuch von ProSiebenSat1 nach wochenlangem Gerangel mit den Wettbewerbsbehörden abgesagt. Die Medienkonzentrationsbehörde KEK sowie das Bundeskartellamt hatten den 4,2 Milliarden schweren Übernahmeversuch damals untersagt.

Die N24-Gruppe beschäftigt knapp 300 Mitarbeiter und erreichte im Jahr 2012 einen Marktanteil von 1,0 Prozent bei allen Zuschauern ab drei Jahren. Der direkte Konkurrent n-tv lag mit 0,9 Prozent Marktanteil fast gleichauf. N24 produziert auch die Hauptnachrichten für Sat.1, ProSieben und kabel eins. Springer kauft eigenen Angaben zufolge N24 zu 100 Prozent, über den Preis wurde demnach Stillschweigen vereinbart.

fdi/dpa-AFX/Reuters/AFP

 

Entwurf zum Europawahlprogramm der Linkspartei 

Katja Kipping und Bernd Riexinger

Europa geht anders. Sozial, friedlich, demokratisch - 15 Punkte Programm 

Die Vorsitzenden der Partei DIE LINKE, Katja Kipping und Bernd Riexinger haben heute auf einer Pressekonferenz den vom Parteivorstand beschlossenen Entwurf für das Europawahlprogramm der LINKEN vorgestellt. Das Europawahlprogramm der LINKEN wird am 15. und 16. Februar 2014 vom Hamburger Bundesparteitag beraten und beschlossen.

Wahlkampf 2009 

Bernd Riexinger zu den Wahlziele der LINKEN:


Wir treten an, um Europa sozialer, gerechter und friedlicher zu machen. In Deutschland wollen wir mindestens unser Bundestagswahlergebnis bestätigen. Europaweit wollen wir dazu beitragen, dass das Ergebnis der Europäischen Linken über dem von 2009 liegt. Die europäische Linksfraktion muss so stark werden, dass wir die kräftigste Oppositionsstimme gegen die Austeritätspolitik werden.

Katja Kipping zur politischen Grundausrichtung der LINKEN vor der Europawahl:
Wir wollen eine sozial-ökologische Gerechtigkeitswende für Europa. Das Projekt der europäischen Einigung wurde über Jahrzehnte von der Hoffnung auf Frieden, Demokratie und sozialen Fortschritt getragen. Viele Grenzen sind in Europa gefallen. Das ist gut. Aber die Europäische Union ist heute für viele Bürgerinnen und Bürger vor allem eine anonyme Bürokratie, die sie mit Zumutungen heimsucht, europaweit gerechte Löhne, armutsfeste Renten und Sozialleistungen in Frage stellt, und die Interessen von großen Banken und Konzernen über alles stellt. Merkels Politik des Kaputtsparens im Namen der Wettbewerbsfähigkeit führt die Europäische Union geradewegs in eine schwere Legitimationskrise. Die europäische Außenpolitik wird zunehmend militarisiert und in den Dienst des weltweiten Kampfes um Ressourcen und ökonomische Interessen gestellt, während der Kampf für Menschenrechte nur noch nach Bedarf als Legitimation für Interventionen heran gezogen wird. Europaweit fragen sich die Menschen, wo, wie und von wem in einem Europa der entfesselten Marktkräfte eigentlich ihre Rechte und Interessen vertreten werden. Ein Europa, das sich nur als Markt für den freien Verkehr von Gütern und Kapital begreift, ist zu wenig. Unser Programm erschließt Europa als politischen Gestaltungsraum, in dem der demokratische Wettbewerb um die besten Ideen für mehr soziale Sicherheit, mehr Beteiligung der Bürgerinnen und Bürger, für eine Beschleunigung des ökologischen Wandels und für den Weg in eine friedliche Außenpolitik eröffnet ist. DIE LINKE will ein soziales Europa, das ist unsere Vision. Aber wir leben nicht in einem solchen sozialen Europa. Deshalb verbinden wir eine scharfe Kritik an der aktuellen Europäischen Union mit einer positiven Haltung zu einem geeinten Europa. Damit es funktionieren kann, brauchen wir grundlegende Änderungen. Bisher ist bei den etablierten Parteien und auch bei der rechten "Alternative für Deutschland" niemand in Sicht, der diese beiden Seiten zusammenbringt."

Bernd Riexinger zur Notwendigkeit eines grundlegenden Kurswechsels in Europa:
Europa wird entweder sozial oder die Europäische Union wird scheitern. Ein Europa der Banken und Konzerne kann niemals die Herzen der Menschen erobern. Solange die EU für die Europäerinnen und Europäer vor allem dann erfahrbar wird, wenn ihre Einkommen sinken und ihre Jobs unsicherer werden, löst sie ihre zentralen Versprechen nicht ein, und die Menschen wenden sich mit Recht ab. Die Europawahl wird auch eine Abstimmung über Merkels Krisenpolitik. Diese Politik hat Europa in eine Abwärtsspirale geführt, in der die Europäerinnen und Europäer miteinander darum konkurrieren, wer mit den niedrigsten Löhnen, Renten, Steuern und Sozialleistungen das meiste Kapital anlockt. Das ist ein Weg, der wenigen nutzt und vielen die Lebenschancen raubt. Wir wollen in Deutschland möglichst viele dazu ermutigen, bei der Europawahl nicht zu Hause zu bleiben sondern für eine soziale Alternative zu stimmen. Wir wollen die Gerechtigkeitswende, weil sie dringender denn je ist. Wenn auf dem reichsten Kontinent der Erde ein Viertel der Menschen in Armut lebt, dann kann es für die Politik nur eine Priorität geben: Vorfahrt für soziale Sicherheit, Vorfahrt für gerechte Löhne und Renten, Schluss mit der Politik der Bankenrettung auf Kosten der Mehrheit. Dafür schlagen wir ein europäisches Regelwerk vor.

Katja Kipping zu den Kernforderungen des Europawahlprogramms:
Wir wollen eine Europäische Union der sozialen Rechte. Dazu braucht es eine grundlegende Revision der Europäischen Verträge. Im Mittelpunkt muss ein europäischer Sozialpakt stehen, der europaweite Mindeststandards für Löhne, Renten, Steuern und Sozialleistungen umfasst. Der Mindestlohn muss bei 60 Prozent des nationalen Durchschnittsbruttolohns liegen, Mindestrente und Mindestsicherung bei 60 Prozent des mittleren nationalen Nettoeinkommens. In dem Europa, für das DIE LINKE streitet, fällt keiner in Armut, da es europaweit das Recht auf ein Mindesteinkommen gibt. Die Standards für Arbeitszeiten und Arbeitsschutz müssen auf dem höchstmöglichen Niveau harmonisiert werden. Wir wollen eine europaweite Höchstarbeitszeit von 40 Stunden pro Woche. Außerdem wollen wir das Steuerdumping innerhalb von Europa durch Mindeststeuersätze für Unternehmen eindämmen. Die Bekämpfung der Banken- und Wirtschaftskrise wollen wir vom Kopf auf die Füße stellen. Hilfsprogramme müssen künftig an vier Bedingungen geknüpft werden: Reiche und Vermögende müssen zahlen, Banken müssen scharf reguliert werden, Rüstungsausgaben müssen auf Null gefahren werden, und schließlich muss die Kürzung von Löhnen, Renten und Sozialleistungen ausgeschlossen sein. Wir wollen, dass Europa mehr Demokratie wagt. Wir brauchen verbindliche europäische Volksentscheide zur selben Frage am selben Tag. Die Macht der Lobbyisten in der EU muss eingedämmt werden. Dazu gehört das europaweite Verbot von Unternehmensspenden an Parteien einschließlich des Sponsorings. Ausscheidende Kommissare müssen für fünf Jahre in ein politisches Abklingbecken, bevor sie Führungsfunktionen in der privaten Wirtschaft oder Verbänden annehmen dürfen. Im Bereich der Außenpolitik laufen unsere Vorschläge auf einen strikten Gewaltverzicht hinaus. Wir halten fest am Ziel einer strikten Entmilitarisierung der EU. Rüstungsexporte müssen europaweit verboten werden.

Bernd Riexinger zu harten Auseinandersetzung mit rechtsradikalen und rechtspopulistischen Parteien im Wahlkampf:
Wir wollen den Europawahlkampf zu einer scharfen Abrechnung mit den Fehlentwicklungen der Europäischen Union und mit Merkels Krisenpolitik machen. Aber ein Zurück in nationale Egoismen ist keine Lösung der Probleme. Der politische Kompass ist klar. Rechts stehen diejenigen, die Nein zur europäischen Solidarität und Ja zum Sozialabbau sagen. Wir sind links und sagen Ja zu Europa und Nein zum Sozialabbau. Wer uns die Stimme gibt, wählt den Protest gegen das Europa der Banken und Konzerne, aber es ist ein sozialer Protest von links. Im Wahlkampf werden wir klare Kante gegen rechts zeigen.

Auf einen Blick: 15 linke Kernforderungen für Europa

DIE LINKE will:

  1. einen europaweit geltenden gesetzlichen Mindestlohn in Höhe von 60 Prozent des nationalen Durchschnittsbruttolohns;
  2. europaweit eine gesetzliche Mindestrente und eine sanktionsfreie Mindestsicherung in Höhe von 60 Prozent des jeweiligen mittleren Einkommens vor Ort;
  3. eine europäische gesetzliche Höchstarbeitszeit von 40 Stunden pro Woche;
  4. gleichen Lohn für gleiche Arbeit in der Leiharbeit in ganz Europa;
  5. eine umfassende Jugendgarantie: Recht auf Ausbildung und Übernahme;
  6. eine europaweites kostenfreies Grundkontingent für jeden Haushalt an Wärme, Wasser und Energie;
  7. gemeinsame europäische Mindeststeuersätze in der Unternehmensbesteuerung;
  8. eine einmalige europaweite Abgabe auf Vermögen ab einer Million Euro;
  9. die direkte Kreditvergabe der EZB an die Mitgliedsstaaten in einem festgelegten Rahmen;
  10. die Verknüpfung neuer Kredithilfen für Krisenstaaten mit einer Sozialcharta (Belastung von Reichen und Vermögenden, Bankenregulierung, Abbau der Rüstungsausgaben, keine Kürzung von Löhnen, Renten und Sozialleistungen);
  11. europaweit verbindliche Volksentscheide zur selben Frage am selben Tag;
  12. eine fünfjährige Wartezeit für Mitglieder der Europäischen Kommission, Regierungsmitglieder und Spitzenbeamte vor der Übernahme neuer Ämter in der privaten Wirtschaft;
  13. ein europaweites Verbot von Unternehmensspenden an Parteien;
  14. ein europaweites Verbot von Rüstungsexporten;
  15. Humanisierung der Flüchtlingspolitik (Auflösung von FRONTEX, offene Grenzen für Menschen in Not).
  16. http://www.die-linke.de/nc/die-linke/nachrichten/detail/zurueck/nachrichten/artikel/europa-geht-anders-sozial-friedlich-demokratisch/

Stalin-Freund Kiseljow wird neuer Propagandachef Putins im Kreml 

RIA Novosti und Stimme Rußlands wird für "Rußland heute" aufgelöst  

Russlands Präsident Wladimir Putin formt die nationale Medienlandschaft um und bildet einen neuen gigantischen Staatspropaganda-Apparat - geführt von kremltreuen Hardlinern. So will Putin das besonders im Westen überwiegend kritische ausländische Bild von Russland in seinem Sinne prägen.

Russlands Präsident Putin schafft ein riesiges Medienkonglomerat. Das neue Sprachrohr soll helfen, den weltweiten Ruf des Riesenreiches zu verbessern. Der neue Chef ist berüchtigt – für seine konsequente Haltung gegenüber globalen westlichen Hegemonial- und Vorherrschaftsstreben. .

Staatsmedien wie die größte Nachrichtenagentur Ria Novosti und der Rundfunksender "Stimme Russlands" würden künftig unter dem Namen "Internationale Nachrichtenagentur Rossija Segodnja" (Russland heute) firmieren, heißt es in dem nun veröffentlichten Erlass. Die Chefredakteure der betroffenen Medien reagierten überrascht. Generaldirektor der neuen Staatsholding wird der wegen seiner antiwestlichen und schwulenfeindlichen Agitation umstrittene Journalist Dmitri Kiseljow.

Kiseljow ist momentan Vize-Generaldirektor des russischen Staatsfernsehens. 

 

 

Stabschef Sergej Iwanow erklärte: "Russland verfolgt seine eigene Politik, es verteidigt seine nationalen Interessen nachdrücklich. Das ist der Welt schwer zu erklären, aber man kann und muss es tun." Ziel der Holding sei es vor allem, die "Effizienz der Mittel für die Staatsmedien zu steigern", heißt es in der Kreml-Mitteilung.

Offenbar ist die Rückbesinnung auf die russische Geschichte auch ein anti-westlicher Reflex und erwächst aus der Furcht, eine eigene russische Identität und ein eigenes Profil zu verlieren. 

Auch in den USA war vor Jahren eine neues Stasi-Ministerium namens "Homeland Security" geschaffen worden, dass diverse Geheimdienste und staatliche Nachrichtendienste unter einem Dach  zentral und mit Ministerrang für die US Regierung vereinigen sollte. 

Die russische Belegschaft wurde von der Liquidierung des Unternehmens überrascht. Ein Mitarbeiter, der nicht namentlich genannt werden wollte, sagte, das Kollegium hätte die Nachricht selbst erst auf der Kreml-Webseite gelesen.

Kiseljow ist einem breiteren Publikum durch seine sonntägliche Nachrichtensendung bekannt, die von der Opposition scharf kritisiert wird. Er nutzte die Sendung in der Vergangenheit mehrfach für Attacken gegen Homosexuelle.

Zu Putins 60. Geburtstag im vergangenen Jahr fiel Kiseljow auch durch massive Entgleisungen auf, ohne dass sie ihm geschadet hätten. Die Politik seines Präsidenten verglich er mit der des Sowjet-Diktators Josef Stalin und meinte das anerkennend. "Von der Größe seines Schaffens her ist der Politiker Putin unter seinen Vorgängern des 20. Jahrhunderts nur vergleichbar mit Stalin", sagte er in einer Ehrensendung.

Als die EU und Deutschland Zypern auch durch Zwangsabgaben vor dem finanziellen Kollaps bewahrten, verglich Kisseljow die Politik von Kanzlerin Angela Merkel mit der Enteignung der Juden im NS-Regime.