ARD lässt Nazi-Geschichtsrevisionismus von Jazenjuk unkommentiert

aus der Freiheitsliebe von Daniel Kerekes 

 

Ukrainischer Ministerpräsident sieht Befreiung vom Nationalsozialismus als negatives Ereignis

 
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Ukrainischer Regierungschef Jazenjuk

Während des 2.Weltkriegs war die Ukraine von Hitlerdeutschland besetzt, erst die Rote Armee befreite das Land, gemeinsam mit ukrainischen Partisanen. Für den ukrainischen Ministerpräsidenten Jazenjuk war diese Befreiung allerdings nichts positives, weswegen er sie in einem Interview mit der ARD deutlich kritisierte:

Atalay: “Sie treffen ja morgen auf Kanzlerin Merkel. Sie erwarten eine Menge von ihr, Merkel aber auch viel von Ihnen. Womit wollen Sie die Kanzlerin überzeugen, damit sie Ihnen und Ihrem Land weiterhilft?”

Jazenjuk: “Deutschland und die Bundeskanzlerin persönlich machen sehr viel, um den Frieden in der Ukraine wieder herzustellen. Und nicht nur in der Ukraine, sondern um die Stabilität in ganz Europa zu gewährleisten. Die russische Aggression in der Ukraine, das ist der Angriff auf die Weltordnung und auf die Ordnung in Europa. Wir können uns alle sehr gut auf den sowjetischen Anmarsch auf die Ukraine und nach Deutschland erinnern. Das muss man vermeiden und keiner hat das Recht, die Ergebnisse des zweiten Weltkrieges neu zu schreiben. Und das versucht der russische Präsident Herr Putin zu machen. Konkret zur Unterstützung: die Unterstützung liegt darin, dass wir einheitlich bleiben.”

Atalay: “Was geben Sie wiederum Deutschland und der europäischen Union als Angebot. Was können Sie verändern? Nochmal zu der Frage: Frau Merkel erwartet da was von Ihnen?”

Der Bundestagsabgeordnete Andrej Hunko, Linke, kommentiert die Aussagen:  “In dem ganzen Interview wird deutlich, dass Jazenjuk versucht, Deutschland in einen Krieg gegen Russland zu ziehen und dazu dient auch der zitierte Geschichtsrevisionismus. Am kommenden Freitag wird im Bundestag das EU-Ukraine-Assoziierungsabkommen diskutiert. Unter diesen Bedingungen darf es keinerlei Unterstützung der ukrainischen Regierung geben. Wir werden das Abkommen ablehnen.”

Ich schreibe seit 2012 für die Freiheitsliebe - Wie alle von uns, habe ich den Anspruch, den Menschen eine alternative und kritische Medienquelle zu bieten, die nicht durch Unternehmens- oder Politikinteressen gelenkt ist. Kritisch sein, das bedeutet für mich, die herrschenden Zustände zu hinterfragen und keine Vorurteile zu bedienen: Ich hoffe das wir mit unserer Arbeit einige Menschen zum nachdenken ermuntern und diese dazu anregen, gefestigte Meinungen zu hinterfragen. Meine Schwerpunkte sind Südosteuropa, Internationales, NRW, Umwelt und Religion. Seit 2014 betreibe ich zudem das angedockte Portal Balkan21. Euer Portal für Nachrichten, Analysen und Hintergründe zu politischen und gesellschaftlichen Prozessen des Balkans. Ihr findet mich auf: Twitter Facebook

Videos: Oskar Lafontaine auf der Rosa-Luxemburg-Konferenz 2015

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Ausführlicher Bericht 

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Rede von Lafontaine  auf der Demo in Saarbrücken - Bunt statt Braun 12.01.

 

Wieder mal erweist sich Oskar Lafontaine in seinen Redebeiträgen als einer der scharfsinnigsten Analytiker des derzeitigen Systems. Er macht klar, dass der Kapitalismus zu Kriegen führt, dass der Krieg systemimmanent ist und ihm nutzt.

 

Er erinnert an die vielen Toten der US-Drohnenkriege, die von deutschem Boden aus mit gesteuert werden und beklagt, dass Deutschland völlig unglaubwürdig handelt, wenn immer vom Frieden die Rede ist, man aber Terrorgruppen, von Al Quaida bis ISIS, ausbildet, aufrüstet und finanziert und Soldaten und Rüstungsgüter in alle Welt schickt.

 

Er sprach sich für eine Außenpolitik der Völkerverständigung, des Dialogs und der Diplomatie aus und dafür den jeweils anderen zu verstehen und das Selbstbestimmungsrecht der Staaten und Völker, das Völkerrecht, die Demokratie sowie ursachenbekämpfende und präventive zivile Konfliktlösungen zur Doktrin in der Außenpolitik zu machen.

 

Ein besonderes Anliegen ist ihm auch für Aufklärung und politische Bildung wider der perversen Außenpolitik zu sorgen und barbarische und zynische Täuschungsmanöver wie humanitäre Interventionen und Kollatralschäden in die Geschichtsbücher zu verbannen.

Merkel: "Der Islam gehört zu Deutschland" und Großdemos gegen Pediga und Islamfeindlichkeit 

100 000 demonstrierten bundesweit gegen Pegida

"Der Islam gehört zu Deutschland", für diesen Satz hat Ex-Bundespräsident Christian Wulff  auch aus CDU-Kreisen vor gut vier Jahren viel politische Prügel bezogen. Angela Merkel hat ihn damals unterstützt und auch diesen in konservativen Kreisen umstrittenen Satz schon mehrfach so gesagt. Nun wiederolt sie ihn in der aufgeheizten Diskussion um Pegida - und riskiert damit, bei etlichen Wählern auf Gegnerschaft in ihrem Lager  zu stoßen. Das ist das einzig Positive in ihrer Position, dass sie als SED-FDJ Führungs-Kader und ehemalige Kommunistin gelernt hatte, dass die interenationale Solidarität der Völker ein Grundprinzip humanistischer Politik zu sein hat. Rechtspopulismus und Rassismus hat in der Politik nichts zu suchen - auch wenn sie sich wie Judenhass oder Islamhass hinter Religionsbashing versteckt. 

Trotz der zunehmenden Hetze rechtspopulistischer Medien und trotz der zumehmenden Akzeptanz der rassistischen Pegida- Bewegung bei rechtspopulistischen Medien von ntv, Focus, Springerr bis ZDF steigt in der Bevölkerun eher die Akzeptanz für die Anti Pegida-Bewegung statt für die Bewegung der Rassisten.

 

Nur in Dresden konnte die Bewegung noch mal leicht auf 25000 Verirrte zulegen. 

Unter dem Motto "München ist bunt" gehen am Montagabend in München mehrere Tausend Menschen gegen den bayerischen Ableger der "Pegida" auf die Straßen.

Auf Transparenten der Teilnehmer war unter anderem zu lesen: "Freiheit und Toleranz statt Hass und Terror", "Lasst unsere Moslems in Ruhe!" und "Bunt is gsund - Koabagida". Einige Demonstranten hielten selbst gebastelte Bleistifte als Zeichen der Pressefreiheit in die Höhe. Die Demonstration sei insgesamt friedlich verlaufen, sagte ein Polizeisprecher. Fünf Teilnehmer seien festgenommen worden, als sie versuchten, die Absperrungen zu durchbrechen und den Pegida-Zug gewaltsam zu behindern. Drei Polizisten seien dabei leicht verletzt worden.

Bis zu 40 000 Menschen haben  am Montagabend in Münchern gegen die Anti-  Islam -Bewegung "Pegida" demonstriert und der Opfer der Terrorattacken in Paris gedacht. "Wir stehen hier, weil wir das Feld nicht denen überlassen wollen, die versuchen, unsere Gesellschaft zu spalten", sagte der Münchner Oberbürgermeister Dieter Reiter (SPD) bei der Kundgebung. "Wir stehen auf gegen jede Form von Rassismus, Antisemitismus und rechter Gewalt." 

 

Rund 800 Polizeibeamte waren rund um das Sendlinger Tor in der Innenstadt im Einsatz. Anschließend war eine Demonstration des bayerischen Ablegers der "Pegida" - namens "Bagida" - geplant. Diese war für 300 Teilnehmer angemeldet.Dort demonstrierte auch der bayerische Ableger der Pegida namens Bagida. Die Polizei zählte 1500 Teilnehmer. Bereits zwei Tage vor Weihnachten waren  24.000 Menschen in München gegen "Pegida" auf die Straße gegangen.

 

 

 

 In der sächsischen Metropole Leipzig versammelten sich nach Angaben der Stadtverwaltung rund 30 000 Menschen, um gegen den ersten “Spaziergang” des Pegida-Ablegers Legida zu protestieren. Daran nehmen nach Polizeiangaben 4 800 Menschen teil. Der Aufmarsch des islamfeindlichen Bündnisses wurde laut Polizei so massiv von Gegendemonstranten blockiert, dass er zunächst nicht starten konnte.

 

 Mehr als 7000 Menschen demonstrierten gegen Pegida. Rund 4000 Menschen haben im Zentrum Berlins gegen Pegida demonstriert. Ihnen standen etwa 400 Anhänger des rechtspopulistischen Berliner Pegida-Ablegers Bärgida gegenüber. Ihr Demonstrationszug kehrte nach rund 500 Metern wegen einer drohenden Blockade wieder zum Ausgangsort am Brandenburger Tor zurück.

 

In Hannover folgten nach Angaben der Veranstalter rund 17 000 Menschen einem Aufruf zu einer Demonstration gegen Pegida. Der Aufzug des örtlichen Pegida-Bündnisses mit rund 150 Teilnehmern wurde nach nur einer Stunde beendet.

Etwa 9000 Menschen gingen in Saarbrücken aus Protest gegen Pegida auf die Straße, darunter das gesamte saarländische Kabinett. Anlass war der erste Aufruf von Saargida, dem saarländischen Pegida-Ableger, an dessen Aufzug sich nach Polizeiangaben lediglich 200 bis 300 Menschen beteiligten.In der Hansestadt Hamburg demonstrierten laut Polizei rund 4000 Menschen gegen Terror, Rassismus und Ausgrenzung. Die Aktion stand unter dem Motto “Liberté, Égalité, Fraternité! Hamburg steht auf für Freiheit und Demokratie!”. Teilnehmer waren unter anderen Integrationsstaatsministerin Aydan Özoguz

 

In Düsseldorf demonstrierten etwa 5000 Menschen gegen Intoleranz und Fremdenfeindlichkeit. Im Zentrum der Stadt hatten sich am Abend drei Demonstrationen gegen eine Versammlung der islamkritischen Dügida gebildet. Dazu kamen laut Polizei etwa 350 Teilnehmer. Während der Kundgebung gingen an zahlreichen öffentlichen Gebäuden die Lichter aus. In Rostock, Schwerin und Mainz gingen etwa 1500 bis 2000 Menschen auf die Straße um gegen Pegida zu demonstrieren.

Der auf die Mainstreampresse durchaus zutreffende Begriff "Lügenpresse"  wurde leider zu Unrecht zum Unwort des Jahres gekürt.

 

USA sollen IS Terror-Netzwerk direkt unterstützen 

Geht demnach auch das Paris-Attentat von "Charlie Hebdo" mit auf das Konto der US Regierung? 

Nachweisbar unterstützen US Verbündete wie das Nato-Mitglied Türkei die IS Terrorgruppen. So operieren IS Kämpfer ungestört auch von türkischem Boden aus gegen kurdische Gebiete in Nord-Syrien. Die USA hatten trotz damaligen Luftkrieg in Syrien das Eindringen der IS mit gerade mal 40 Panzern nach Kobane im freien Gelände bewußt nicht verhindert.

Auch pro-westliche Staaten wie der Zwergstaat Katar gelten schon seit langer Zeit als Unterstützer und Waffenlieferanten der IS -  und sicherlich machen sie das nicht ohne Abstimmung mit der US Regierung. 

Jetzt beschuldigen sowohl der Irak als auch der Iran die USA,  die IS Teroristen auch direkt zu unterstützen. Das wirft auc ein neues Licht auf die Paris-Attentate, zudenen sich ebenfalls die IS bekannt hatte. 

Irak und Iran: Wir haben Belege, dass die USA den IS direkt unterstützen

Offenbar betreibt die US Regierung Obama eine Doppelstrategie und unterstützt und bekämpft die IS gleichzeitig. Es werdenjene Terroristen bekämpft, die man selber unterstützt und womöglich installiert hatte. So wird gleichzeitig ein Vorwand für die völkerrechtswidrigen Kriege der USA gegen den Irak und gegen Syrien erzeugt. 

Der iranische General Mohammed Reza Naqdi hat erklärt, dass nach seinen Informationen die USA den Islamischen Staat (IS) direkt unterstützen. Als Beweise führte er unter anderem an, dass US-Flugzeuge regelmäßig Munitions- und Waffenpakete in Gegenden abwerfen die unter IS-Kontrolle stehen. Bereits zuvor hatten Vertreter des irakischen Parlaments ähnliche Vorwürfe gegen die USA erhoben.

Iranische Fotomontage der US-Botschaft in Bagdad - Quelle: Farsnews
Iranische Fotomontage der US-Botschaft in Bagdad - Quelle: Farsnews

“US-Amerikaner unterstützen direkt den IS und US-Flugzeuge werfen regelmäßig benötigte Güter für den IS im Irak ab“, wird der Militärkommandeur von der iranischen Nachrichtenagentur Farsnews zitiert.

Und weiter:

“Die USA haben ausreichende Geheimdienstinformationen über die Verortung des IS in der Region und ihre Behauptungen, dass die Fallschirmabwürfe über IS-Gebiet ein mehrmaliges Versehen waren sind genauso unwahrscheinlich wie sie falsch sind.”

General Mohammed Reza Naqdi  / Quelle: Farsnews

General Mohammed Reza Naqdi / Quelle: Farsnews

 

Naqdi ergänzte diese Information mit dem Hinweis, dass es teilweise irakischen Truppen gelungen sei einige der “Unterstützungspakte” die für die “IS-Terroristen” bestimmt waren, sicher zu stellen, es soll sich in allen Fällen um US-Produkte gehandelt haben.

Bereits letzte Woche hatte der irakische Abgeordnete und Mitglied des irakischen parlamentarischen Ausschuss für Sicherheit und Verteidigung, Majid al-Gharawi, in einer Pressekonferenz bekannt gegeben, dass laut seinen Informationen US-Transportflugzeuge regelmäßig Hilfslieferungen für den IS in der Provinz von Salahudin aber auch in den Nachbarregionen abwerfen.

Der irakische Sicherheitsausschuss im Ganzen äußerte sich vorsichtiger, ließ aber ebenfalls verlauten, dass sie über Informationen verfügen, dass “unbekannte Flugzeuge Waffen und Munition an IS-Kämpfer im Südosten von Tikrit abgeworfen haben.”

Der irakische Abgeordnete betonte zudem:

“Die USA und die internationale Koalition kämpfen nicht ernsthaft gegen den IS. Wenn sie wollten hätten sie die technischen und militärischen Fähigkeiten die IS-Kämpfer aufzuspüren und in einem Monat zu zerstören.”

Laut den weiteren Aussagen von Gharawi, versuchen die USA den Kampf gegen den IS absichtlich in die Länge zu ziehen, “um Garantien der irakischen Regierung zu bekommen, dass sie wieder Militärbasen in Mosul und der Anbar-Provinz etablieren können”.

 

Wieder über 10 000 auf der Luxemburg-Liebknecht Gedenk-Demo in Berlin

Gedenken an Luxemburg Liebknecht

Am Frankfurter Tor in Friedrichshain haben sich tausende Anhänger und Mitglieder linker und autonomer Gruppen zur Demonstration getroffen, um von dort zum Zentralfriedhof Friedrichsfelde zu demonstrieren. Motto des Marsches war «Totgesagte leben länger - Gemeinsam gegen Faschismus, Imperialismus und Krieg!»

Zehntausend Linke pilgerten Sonntag zur Gedenkstätte der Sozialisten in Friedrichsfelde, um der 1919  auch mithilfe der SPD-Führung ermordeten Kommunistenführer Luxemburg und Liebknecht zu gedenken. Bei eisigen Temperaturen und Sturmböen trafen sich verschiedene Demo-Züge am Zentralfriedhof, darunter die komplette Führung der Linken. Sie alle legten rote Nelken auf die Gräber der sozialistischen Idole nieder.

Die SPD Regierung Ebert hatte 1919 auf Nachfrage des Freikorps-Kommandanten grünes Licht für die Ermordung der linken Sozialistenführer gegeben.  

In manchen Jahren nahmen schon bis zu 50 000 Menschen an diesen Kundgebungen teil.

Die Veranstalter sprachen von rund 10.000 teilnehmenden Menschen.

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Die Linkenführung mit Gregor Gysi kam auch zur Veranstaltung. Unter den Teilnehmern waren auch Oskar Lafontaine mit  seiner Lebensgefährtin Sahra Wagenknecht sowie der vorletzte SED-Chef Egon Krenz. Die meisten Nelken bekam DDR-Spionage-Chef Markus Wolf.

Traditionell wird den revolutionären Linken und KPD-Gründern  Ehre zuteil und zwarauch im Rahmen eines stillen Gedenkens und mit roten Nelken an den Gräbern auf dem Zentralfriedhof Friedrichsfelde. Die Spitze der Linkspatei hatte am Morgen Kränze und rote Nelken niedergelegt. Die Vorsitzenden Katja Kipping und Bernd Riexinger waren ebenso dabei wie der Fraktionsvorsitzende Gregor Gysi sowie Sahra Wagenknecht. Die Spitze der Linkspartei hat zur Teilnahme an dem Gedenken aufgerufen. Der Berliner Landesverband zeigte mit einem Transparent «Flüchtlinge willkommen» Flagge, der Landesvorsitzende Klaus Lederer und die Landesgeschäftsführerin Katina Schubert legten Nelken nieder.

Eine weitere Kranzniederlegung findet am Landwehrkanal statt, in den die Leiche Luxemburgs geworfen worden war. Parallel zum stillen Gedenken ist eine weitere Demonstration linker Gruppen angemeldet. «Gerade im 70. Jahr der Befreiung vom Faschismus sagen wir Nein zu Kriegen und Militärinterventionen», heißt es in dem Aufruf, der sich auch gegen ideologische Kriegstreiberei richtet. Man sage Nein zu jeglichen Auslandseinsätzen der Bundeswehr, Nein zu weiteren NATO-Stützpunkten in Osteuropa. Wir sagen Nein zu Rüstungsexporten und Drohnenmorden. Wir sagen Nein zu allen Versuchen, das System der Profitmaximierung zur letzten Antwort der Geschichte zu erklären«, so der Aufruf, der ich auch gegen Rassismus, Antisemitismus, Antiziganismus und Islamfeindlichkeit richtet.

In der DDR war der jährliche Gedenkmarsch ein Ritual unter Führung der gesamten Staats- und SED-Spitze. Zehntausende versammelten sich an der prominenten Grabstätte. Auch nach der Wende kamen setzte sich das Gedenken fort. 

Auch vor einem Jahr waren Zehntausend bei Luxemburg-Liebknecht-Lenin- Gedenkdemo 

Die Parteispitze der Linken hatte gemeinsam mit mehreren tausend Menschen auch2014 an die Ermordung der Kommunistenführer Rosa Luxemburg und Karl Liebknecht vor 95 Jahren erinnert. Rechte Freikorps-Soldaten hatten Luxemburg und Liebknecht unter Mitwirkung der SPD- Regierung Ebert  am 15. Januar 1919 in Berlin hinterrücks erschossen.

Die Parteivorsitzenden Katja Kipping und Bernd Riexinger sowie Fraktionschef Gregor Gysi legten an der Gedenkstätte auf dem Berliner Friedhof Friedrichsfelde Kränze und rote Nelken nieder. Auch die stellvertretende Linken-Vorsitzende Sahra Wagenknecht und ihr Lebensgefährte Oskar Lafontaine nahmen an der traditionellen Gedenkveranstaltung teil.

Es ist noch immer die alljährlich größte Demo Berlins mit meist über 10.000 Teilnehmern: Der Erinnerungsmarsch verläuft in der Regel vom Frankfurter Tor bis zur Gedenkstätte der Sozialisten auf dem Zentralfriedhof Friedrichsfelde.

Die zentrale Demo startete im 10 Uhr in der Frankfurter Allee.

Trotz der Spalter-Demos, an denen sich auch Sozialdemokraten beteiligen, ist die zentrale Demo die wie immer mit  Abstand größte Demo, an der etliche linke Organisationen auch links der  Linkspartei teilnehmen.

  »Wir wollen auch keine Stalin-Bilder auf der LL-Demo«, entgegnete Ellen Brombacher, die die Kommunistische Plattform der Linkspartei im Luxemburg-Liebknecht-Bündnis vertritt, im Interview mit dem »nd«. Man könne bei einer Demonstration von bis zu 10 000 Teilnehmern nicht verhindern, dass ein paar Leute ein Stalinbild tragen.

 

In der Tat muss man lange suchen und genau hinsehen, um ein Bild von Josef Stalin zu sehen. Gerade einmal auf zwei Transparenten prangt sein Gesicht - einmal auf einem Banner türkischer Kommunisten, das andere Mal heben Mitglieder des Rebells, der Jugendorganisation der Marxistisch-Leninistischen Partei Deutschlands (MLPD), das Konterfei Stalins in die Höhe. »Stalin war genau so ein guter wie die Anderen«, versucht sich der 18-jährige Sebastian vom Rebell aus Halle zu rechtfertigen, warum er das Stück Stoff mit dem Sowjetherrscher in den Händen hält.

Zudem sollte man auch zwischen historischer  Würdigung z B des Kampfes der Sowjetunion gegen den Hitlerfaschismus, den Stalin maßgeblich führte und reiner Stalinverherrlichung differenzieren. Es geht hier um eine historische Gedenkfeier und um keine Programmatik für heutige Politik.  

Auch wenn hier und da neben Rosa Luxemburg und Karl Liebknecht Mao Tse Tung und Josef Stalin auf der klassischen Gedenkdemonstration zu sehen sind, ist sie weitaus mehr als das. Keine andere regelmäßig stattfindende Demonstration in Deutschland ist so bunt und vielfältig. Junge und alte Menschen sind zu sehen. Vor allem sind viele migrantische Gruppen anwesend: Türkische Kommunisten, Palästinenser; Kurden sammeln Unterschriften für die Freiheit des inhaftierten Abdullah Öcalan, eine kleine Gruppe Exilchilenen ruft zur Solidarität mit den Mapuche-Indianern auf.

»Solidarität«, das war wohl auch das wichtigste Wort auf dieser Demonstration. Immer wieder war »Hoch die Internationale Solidarität!« zu hören. »Gegen die Diktatur der Deutschen Bank - Solidarität mit Griechenland«, skandierten Mitglieder der FDJ am Ende des Zugs.

 Linke sollten nicht vergessen,  dass die Ermordung der Gründer der Linken und KPD Vorsitzenden Karl Liebknecht und Rosa Luxemburg durch rechtspopulistische und paramilitärische Freikorps mit Duldung der SPD Spitze um Ebert, Scheidemann und Noske geschah. 

Bei der Niederschlagung des Spartakus-Aufstandes und der Räterepubliken 1918/19 u. a. in München und Bremen kamen dabei über 5000 Linke ums Leben - auf sozialdemokratischen Befehl.

Die Morde des 15. Januar lösten im ganzen Deutschen Reich schwere Unruhen und Aufstände aus. Dagegen und gegen die Räterepubliken in einigen deutschen Großstädten setzte Gustav Noske die Freikorps und Reichswehrverbände ein, die bis Ende Mai 1919 alle derartigen Umsturzversuche – zuletzt die Münchner Räterepublik – gewaltsam niederschlugen. Dabei kam es vielfach zu ähnlichen Kämpfen wie in Berlin mit insgesamt etwa 5.000 Todesopfern und einigen politischen Morden an führenden Vertretern der Linken.http://de.wikipedia.org/wiki/Spartakusaufstand

 

Aus Protest gegen die Bewilligung von Kriegskrediten im 1. Weltkrieg für die kaiserliche Armee haben Karl Liebknecht und Rosa Luxemburg endgültig die SPD verlassen, weil sie deutschen Militarismus und imperialistischen Krieg grundlegend ablehnten.

Stattdessen waren sie kritische Befürworter der  Leninschen Oktoberrevolution der Bolschewiki von 1917 in Rußland, die auch auf Deutschland in Form der Novemberrevolution übergeschwappt war.

Jedes Jahr in der zweiten Januarwoche gedenken deutsche Linke der Ermordung  der Spartakiste udn KPD-Vorsitzenden  Karl Liebknecht und Rosa Luxemburg durch reaktionäre Freikorps, die sich zum Werkzeug der SPD Regierung um Ebert, Scheidemann und Noske gemacht hatten

Sie haben den Mord an Karl und Rosa letztendlich abgesegnet und befohlen und ihn jedenfalls zugestimmt.

Fakt ist, dass man Rosa Luxemburg und Karl Liebknecht als KPD Führer ermordet hatte, weil die Linke zu stark geworden war und weil man den Kopf der Revolution enthaupten wollte und weil die opportunistische und verrätereische SPD diesen Köpfen nichts intellektuell Gleichwertiges entgegensetzen konnte.

Ebert versuchte nach der russischen Leninschen Oktoberrevolution und der in Deutsch land dann folgenden deutschen Novemberrevoluton am Ende des 1. Weltkrieges die Rätebewegung und die Revolution der Arbeiter einzudämmen und blutig zu unterdrücken.

Der Historiker Hagen Schulze hält es für möglich, dass Ebert den Konflikt um die Volksmarinedivision absichtlich eskalieren ließ, um die USPD aus der Regierung zu drängen.

Tatsächlich übten diese am 28. Dezember heftige Kritik sowohl an Eberts „Blanko- scheck“ für die Truppe als auch am Artilleriebeschuss des Schlosses und traten unter Protest gegen diese Maßnahmen am 29. Dezember aus der gemeinsamen Übergangsregierung aus.

Der Spartakusbund berief zum Jahreswechsel einen Reichskongress ein, auf dem sich verschiedene linke Gruppen zur KPD zusammenschlossen.

Darunter befand sich der Spartakusbund als KPD-Vorgängerorganisation. Eine Mehrheit lehnte dort die Beteiligung an den für den 19. Januar angesetzten Wahlen zur Nationalversammlung ab. Die Linker setzte mehrheitlich auf die Rätebewgung uznd strebte die sozialistische statt die bürgerliche Republik an, die zeitgleich von Karl Liebknecht am Reichstagsgebäude ausgerufen worden war.

Nachdem Eberts Restregierung den Berliner Polizeipräsidenten Eichhorn abgesetzt hatte, besetzten Arbeiter, die den Revolutionären Obleuten nahe standen, am 5. Januar 1919 das Berliner Zeitungsviertel.

Von dort aus waren zuvor bereits Mordaufrufe an den Führern der Linken veröffentlicht worden.

Nach gescheiterten Verhandlungen und um der Ausweitung eines Generalstreiks zuvorzukommen, gab Ebert am 8. Januar dem Militär den Befehl, den Spartakus-Aufstand niederzuschlagen.

Ebert wollte im Bündnis mit der Obersten Heeresleitung die Revolution eindämmen.

Am 10. Januar rückten die von Noske um Berlin zusammen gezogenen Freikorps in die Stadt ein.

Damit war die Novemberrevolution, die Ebert zur Kanzlerschaft verholfen hatte, praktisch beendet und eine Vorentscheidung über die Art der Weimarer Verfassung gefallen.

Am 15. Januar wurden Rosa Luxemburg und Karl Liebknecht von Offizieren des größten Freikorps, der Garde-Kavallerie-Schützen-Division, ermordet.

Deren erster Generalstabs offizier Waldemar Pabst hatte nach eigener Aussage zuvor mit der Reichskanzlei telefoniert.

Reichspräsident Ebert gab persönlich das Einverständnis für die Ermordung von Karl Liebknecht und Rosa Luxemburg und er wurde dafür nie zur Rechenschaft gezogen.

In den folgenden Monaten wurden die übrigen Versuche, in deutschen Großstädten ein Rätesystem zu etablieren, ebenfalls militärisch niedergeschlagen.

Pabst führte 1959 ein Gespräch mit Günther Nollau, dem späteren Vizepräsidenten des bundesdeutschen Verfassungsschutzes, der den Inhalt in einer Aktennotiz festhielt:

 „Er habe Karl Liebknecht und Rosa Luxemburg damals in Berlin selbst sprechen hören. Er habe sich nämlich in Zivil unter's Volk gemischt.

Seine Beobachtungen hätten ihn zu der Auffassung gebracht, daß die beiden außerordentlich gefährlich seien und man ihnen nichts Gleichwertiges entgegensetzen könne.

Deswegen habe er sich entschlossen, diese Personen unschädlich zu machen.“

Seit Anfang Dezember 1918 hatte die Antibolschewistische Liga Plakate und Aufrufe an die Berliner Bevölkerung drucken lassen, die dazu aufforderten, die „Rädelsführer“ ausfindig zu machen und den Militärs zu übergeben. Dafür hatte sie eine hohe Belohnung ausgesetzt. Ein in hoher Auflage verbreitetes Flugblatt forderte:

„Das Vaterland ist dem Untergang nahe. Rettet es! Es wird nicht von außen bedroht, sondern von innen: Von der Spartakusgruppe. Schlagt ihre Führer tot! Tötet Liebknecht! Dann werdet ihr Frieden, Arbeit und Brot haben. Die Frontsoldaten.“

Nach dem Niederschlagen des Aufstands mussten die Führer der Spartakisten um ihr Leben fürchten und untertauchen. Nun suchte auch die reguläre Regierung sie als vermeintliche Putschisten, um sie wegen des Umsturzversuchs kurz vor den freien Wahlen zu belangen.

Im Berliner Vorwärts erschien am 13. Januar 1919 ein Gedicht von Artur Zickler, das mit den Zeilen endete: „Viel Hundert Tote in einer Reih’ – Proletarier! Karl, Rosa, Radek und Kumpanei – es ist keiner dabei, es ist keiner dabei! Proletarier!“ Fritz Henck, der Schwiegersohn Philipp Scheidemanns, versicherte am 14. Januar in Berlin öffentlich, die Anführer des Aufstands würden „nicht ungeschoren davonkommen“. Schon in wenigen Tagen werde sich zeigen, „daß auch mit ihnen Ernst gemacht wird.“[13]

Am 15. Januar abends wurden Rosa Luxemburg und Karl Liebknecht in der Wohnung eines Freundes, Dr. Markussohn, in Berlin-Wilmersdorf von der dortigen „Wilmersdorfer Bürgerwehr“ entdeckt, verhaftet und in das Hotel Eden gebracht. Ihr Aufenthaltsort war wahrscheinlich durch die von Noske befohlene Telefonüberwachung bekannt geworden.[14]

Waldemar Pabst ließ die Gefangenen stundenlang verhören und misshandeln. Ein weiterer verhafteter KPD-Führer, Wilhelm Pieck, wurde Zeuge dieser Misshandlungen sowie von Telefonaten; eines davon führte Pabst wahrscheinlich mit der Reichskanzlei. Der Mord sollte wie ein Attentat aussehen. Der Soldat Otto Runge (1875–1945) versetzte aus der Menge heraus Rosa Luxemburg beim Abtransport vom Hotel einen schweren Kolbenschlag. Bereits bewusstlos, wurde sie dann unterwegs im Wagen von Leutnant zur See Hermann Souchon mit einem aufgesetzten Schläfenschuss erschossen.

Die Tote wurde in den Berliner Landwehrkanal geworfen, wo man die Leiche erst am 31. Mai 1919 fand.

Liebknecht wurde kurz nach Rosa Luxemburg ebenfalls vom Hotel abtransportiert und fast bewusstlos geschlagen; er musste unterwegs aussteigen und wurde dann als „Flüchtender“ von hinten erschossen. Der Tote wurde einer Berliner Polizeistation als „unbekannte Leiche“ übergeben.

Pieck erreichte, dass er in ein Gefängnis verlegt werden sollte; auf dem Weg dorthin gelang ihm die Flucht. 1962 erklärte Pabst in einem Spiegel-Interview, Noske habe die Morde erlaubt und die ausbleibende Strafverfolgung danach gedeckt.

1970 fand sich in Pabsts Nachlass ein Brief, in dem er schrieb: „Dass ich die Aktion ohne Zustimmung Noskes gar nicht durchführen konnte – mit Ebert im Hintergrund – und auch meine Offiziere schützen musste, ist klar. Aber nur ganz wenige Menschen haben begriffen, warum ich nie vernommen oder unter Anklage gestellt worden bin. Ich habe als Kavalier das Verhalten der damaligen MSPD damit quittiert, dass ich 50 Jahre lang das Maul gehalten habe über unsere Zusammenarbeit.“

Obwohl Sozialdemokraten wie Gustav Noske, Friedrich Ebert und Philipp Scheidemann, die die Novemberrevolution von 1918/19 im Blut ertränkt haben, im Aufruf zur »Rosa und Karl«-Demo nicht erwähnt werden, so lebt ihr Geist weiter. Scheidemann erklärte seiner- zeit, warum er als entschiedener Gegner der Revolution trotzdem für einen Generalstreik und für die Republik eintrat: »Jetzt heißt es, sich an die Spitze der Bewegung zu stellen, sonst gibt es doch anarchistische Zustände im Reich«.

Versuchen die Sozialdemokraten von heute, sich an die Spitze des Gedenkens zu stellen, um der Erinnerung an die beiden Revolutionäre die Spitze abzubrechen? Es deutet wenig darauf hin, daß sie damit Erfolg haben werden. Bereits 2013 wollte  die LINKE. und die Linksjugend Solid zusammen mit den Erben der sozialdemo kratischen Mörder der Ermordung von Karl und Rosa gedenken.

Das ist ein geschichts loser und ungeahnter Tiefpunkt in der Geschichte der Linken links der SPD.

Etliche  Parteiaustritte aus der Linkspartei waren die Folge dieses Verrats an der linken Volksbewegung, die seit Jahrzehnten diese einheitliche Demonstration kämpferisch wiederholt. Eine sozialdemokratische Gegendemo wird wie in den 90 er Jahren aber keine Resonanz haben und als Dolchstoß für die deutsche Linke insgesamt empfunden werden.

Begründet wird dieser Verrat an den KPD-Gründern und SPD Dissidenten mit Stalin- und Mao-Porträts auf der Hauptdemo, die zum Grab der Sozialisten in Berlin-Friedrichsfelde in Ostberlin führt.

Dabei wird unterschlagen, dass Rosa Luxemburg und Karl Liebknecht die russische Oktoberrevolution unter Lenin 1917 sehr begrüßt haben und die Zerschlagung des feudalen Zarismus gefeiert haben.

Auch wenn es in der Stalinzeit dann zu Irrungen und Wirrungen und zu schweren Fehlern kam, so gehört diese Zeit doch zu dem Experiment der Oktoberrevolution und der Sowjetunion, die Karl und Rosa kritisch und konstruktiv begrüßt haben.

Zudem werden da auf der Demo auch Lenin- und Trotzki-Porträts gezeigt, die aber allesamt nicht das Demo-Bild prägen. Desweiteren müssen Stalin-Bilder nicht auf eine Stalin-Kult hindeuten, der auch abzulehnen wäre.

Vielmehr können sie auch für den Sieg der Oktoberrevolution und der Sowjetunion gegenüber dem Hitlerfaschismus stehen und daran erinnern, daß Stalin ganz maßgeblich und mit einem Blutzoll von 20 Millionen Sowjetsoldaten die Menschheit vom Nazismus und Hitlerfaschismus erlöst hat, was auch CDU Bundespräsident von Weizsäcker dazu veranlasste, den 8.Mai 1945 und den Einzug der Roten Armee in Berlin tatsächlich als Tag der Befreiung vom Hitlerfaschismus zu akzeptieren.

Der Aufruf zu der sozialdemokratischen Gegendemo von Jusos und Falken sollte zurückgenommen und boykottiert und von der Linkspartei nicht unterstützt werden, solange sich die SPD für die Ermordung von Karl Liebknecht und Rosa Luxemburg nicht bekannt und entschuldigt hat und solange sie sich nicht an der einheitliche Großdemo in Berlin Mitte beteiligen wollen.

Wenn Linke sich zu Fehlern der Stalin-Zeit bekennen sollen, was sie übrigens längst gemacht haben, müssen sich Sozialdemokraten für den Befehl der Ermordung von Karl und Rosa bekennen, bevor überhaupt an einer gemeinsamen Aktion in dieser Sache zu denken ist

Der Mord an Rosa Luxemburg und Karl Liebknecht in der Nacht des 15. Januar 1919 ist der folgenschwerste politische Mord in der deutschen Geschichte. Gleichwohl werden die Umtände dieser Bluttat immer noch in seltsames Grau gehüllt, liest und hört man in den Medien nur etwas von nicht näher bestimmten »Angehörigen eines Freikorps« oder »Soldateska«.

 

Und doch filterte sich die Wahrheit heraus ... »Schießen, auf jeden, der vor die Flinte läuft« Kaum hatte die Revolution die Reichshauptstadt Berlin erfaßt, verbündete sich am 10. November 1918 Generalleutnant Groener von der Obersten Heeresleitung mit dem frisch gekürten neuen Reichskanzler Friedrich Ebert (SPD) zum Zwecke der »Bekämpfung des Bolschewismus«.

 

 

 

Schon seit Mitte November hatte man »unter der Decke« die Bildung von Freikorpstruppen abgemacht. Daß sich Ebert, das Radieschen - »außen rot und innen weiß!« (Tucholsky) - damit gegen seine Parteibasis stellte, die Konterrevolution absegnete, ficht ihn nicht an.

Ende Dezember, nachdem sich die alten kaiserlichen Truppen und mit ihnen Ebert mehrfach gegen das revolutionäre Berlin blamiert hatten, intensivierte Groener den Ausbau der Freikorpseinheiten zu riesigen Verbänden. Dies geschah nicht nur mit Zustimmung Eberts, sondern wurde bald in Person seines Freundes Gustav Noske von einem SPD Oberbefehlshaber geleitet. Noske hatte bereits Anfang November in Kiel konterrevolutionäre Offiziersbrigaden gefördert, die sich, an' der Geburtsstätte der demokratischen Revolution, eben zu ihrer Bekämpfung gebildet hatten. Eine dieser Einheiten wurde von Kapitänleutnant Horst von Pflugk-Harttung befehligt. Sie nannte sich Marineoffiziers Eskadron beim 5. Ulanenregiment.  

Pflugk-Harttung hatte einflußreiche Freunde. Einer hieß Waldemar Pabst, Hauptmann und faktischer Befehlshaber der Garde-Kavallerie-Schützen-Division. Aus dieser ex-kaiserlichen Elitetruppe schweißte er ein schlagkräftiges, haßerfülltes und zu allem entschlossenes Freikorps zusammen. Ihm unterstellte sich die kleine Marineeinheit von Pflugk-Harttung. Und Pabst unterstellte sich Noske, wurde sein »rührigster Helfer«, wie dieser selbst zugab.

 

Am 27. Dezember 1918 gab Noske in einer Kabinettssitzung unter Zustimmung seines Parteigenossen Heine die Leitlinie der SPD-Freikorpspolitik bekannt: »Schießen ... und zwar auf jeden, der der Truppe vor die Flinte läuft.«

Die ersehnte Stunde der Abrechnung kam Anfang Januar. Die Unabhängigen Sozialdemokraten (USPD) waren wegen Eberts Kungelei mit den alten Mächten aus dem Kabinett ausgetreten, worauf die rechte SPD-Rumpfregierung nun auch den Polizeipräsidenten Eichhorn (USPD) entließ. Der weigerte sich jedoch zu gehen und fand Unterstützung in den Massen. Hunderttausende strömten auf die Straße. Es bildete sich ein Revolutionsausschuß unter Liebknechts Leitung, der die Regierung Ebert/Scheidemann für abgesetzt erklärte - dafür aber keine entsprechenden Schritte einleitete. Teile des Berliner Proletariats dagegen handelten und besetzten den sozialdemokratischen »Vorwärts« und andere Zeitungsredaktionen. Eine prekäre Situation. Während Karl Kautsky (USPD) zu vermitteln suchte und auch einen Waffenstillstand aushandelte, bewies Ebert erneut seine Janusköpfigkeit. Er versicherte in schönstem sozialdemokratischen Deutsch, »von der Waffe keinen Gebrauch zum Angriff« zu machen und beauftragte gleichzeitig Noske, zum »Säubern« zu blasen. Der legte nur zu gern los.

»Einer muß der Bluthund sein.«

Es begann, was man als Einführung der Schreckensherrschaft in die deutsche Politik des 20. Jahrhunderts bezeichnen kann ...

In der Nacht des 15. Januar 1919 klingelte im Hauptquartier der Pabst-Division im Eden-Hotel das Telefon. Pabsts »Bürgerwehr« in Wilmersdorf meldete sich. Sie war in ein Haus eingedrungen und hatte Rosa Luxemburg und Karl Liebknecht rechtswidrig festgesetzt. Der kleine Hauptmann erkannte die Chance seines Lebens. Endlich konnte er Rache nehmen dafür, daß eine »hochbegabte Russin« (Scheidemann) und ein »Psychopath« (Noske) die Massen faszinierten. Pabst dachte kurz nach. Um beide ohne großes Aufsehen zu liquidieren, benötigte er Profis: Die kleine Marineoffizierseinheit Pflugk-Harttungs. Pabst forderte das Killerkommando sofort an.

»Deutschland muß zur Ruhe kommen«

Getrennt wurden Luxemburg und Liebknecht ins Hotel gebracht. 1700 Mark erhielt ein jeder der braven Bürger aus Wilmersdorf für die Festsetzung und Ablieferung. Inzwischen war die »Marinespezialeinheit« herangeholt: Zur Tarnung trugen die Herren Offiziere Uniformen einfacher Soldaten. Man ging nach oben zu Hauptmann Pabst. Es wurde beschlossen, Liebknecht in den dunklen Tiergarten zu fahren, dort eine Autopanne zu markieren und ihn »auf der Flucht« zu ermorden. So geschah es. Von drei Schüssen in Rücken und Hinterkopf getroffen, brach Liebknecht tot zusammen. Abgedrückt haben die Offiziere Heinz von Pflugk-Harttung, Ulrich von Ritgen, Heinrich Stiege und Rudolf Liepmann.

Für Rosa Luxemburg dachte man sich »lynchende Masse« aus, denn »Erschießen auf der Flucht« erschien bei einer hinkenden Frau nicht angebracht. Leutnant Souchon sollte die Volksmenge spielen, auf den Wagen an der Ecke warten, aufspringen und schießen. Gesagt, getan. Lange hat man Oberleutnant Vogel verdächtigt, den tödlichen Schuß auf Rosa Luxemburg abgegeben zu haben. Doch Dieter Ertel vom Süddeutschen Rundfunk entdeckte Ende der 60er Jahre Souchon als den wahren Täter. Sein Informant war der unbehelligt in der BRD lebende Waldemar Pabst. Ertel verwertete diese Neuigkeit in einem Fernsehspiel (Wiederholung in 3sat am 17. und 24. Januar) , und prompt klagte der ebenfalls noch lebende Souchon, der nicht als alleiniger Missetäter dastehen wollte. Souchons damaliger Anwalt hieß Kranzbühler. Ein alter Marinerichter, der in den Nürnberger Prozessen Dönitz vor dem Galgen gerettet hatte.

Kranzbühler traf sich mit Pabst, wollte von ihm, quasi von Offizier zu Offizier, wissen, was damals Sache war. Pabst plauderte. In einem Interview 1990 schilderte mir Kranzbühler das Treffen mit Pabst: »Dann hat er angefangen, eine ausführliche Schilderung zu geben von seiner Rolle damals, die wirklich eine entscheidende Rolle war... Schilderte auch, wie für ihn überraschend sowohl Liebknecht wie Rosa Luxemburg zu ihm gebracht wurden in sein Stabsquartier und wie er dann selbst die Entschlüsse gefaßt habe oder habe fassen müssen, was mit ihnen zu geschehen sei.« Auf meine Frage, was dies für Beschlüsse waren, gab Kranzbühler Pabst so wieder: »Die sahen so aus, daß sie beide zu erschießen seien. Das war ganz klar.« Pabst habe dann über seine Kontakte zu Noske gesprochen.

Zur gleichen Zeit gelang es mir als erstem, den vollständigen Nachlaß Pabsts im Militärarchiv Freiburg einzusehen. Obwohl die für mich wichtigen Teile damals noch unter Verschluß standen, hatte ich sie bestellt - und man hat sie mir (aus Versehen) vorgelegt. Ich fand ein unveröffentlichtes Manuskript seiner Memoiren.- Pabst darin zur Ermordung: »Daß sie durchgeführt werden mußte, darüber bestand bei Herrn Noske und mir nicht der geringste Zweifel, als wir über die Notwendigkeit der Beendigung des Bürgerkrieges sprachen. Aus Noskes >Andeutungen< mußte und sollte ich entnehmen, auch er sei der Ansicht, Deutschland müsse so schnell wie möglich zur Ruhe kommen.«

Als ich dies in einer Fachzeitschrift veröffentlichte, reagierte Kranzbühler mit einem Brief. Diesmal enthüllte er, wohl durch meine Definition des Mordes als »Offizierskomplott« provoziert, was er mir bei unserem Treffen verschwiegen hatte: Pabst hatte in der Mordnacht Noske in der Reichskanzlei angerufen! Ergänzt man Pabsts Memoiren-Hinweis mit der Aussage Kranzbühlers, ergibt sich folgendes nächtliches Telefongespräch:

     

Pabst: »Ich habe Luxemburg und Liebknecht. Geben Sie entsprechende Erschießungsbefehle.« Noske: »Das ist nicht meine Sache! Dann würde die Partei zerbrechen, denn für solche Maßnahmen ist sie nicht und unter keinen Umständen zu haben. Rufen Sie doch Lüttwitz an, er soll den Befehl geben.« Pabst: »Einen solchen Befehl kriege ich von dem doch nie! « Noske: »Dann müssen Sie selber wissen, was zu tun ist.«

Eine sensationelle Entdeckung, die nicht nur die allgemeine Verantwortung der SPD-Regierung für Freikorpsterror und politischen Mord untermauerte, sondern im Speziellen Noske für den bestialischen Doppelmord mitschuldig machte. Als ich dies in einem Buch (1) veröffentlichte, sah ich mich heftigen Angriffen von seiten der selbstgerechten SPD ausgesetzt. Tilmann Fichter, ein gewendeter Alt-68er, bezeichnete meine Forschungen als »Räuberpistole«. Und Heinrich August Winkler, ein Schlachtroß rechter SPD-Geschichtsschreibung, rügte mich, »ohne jeden quellenkritischen Vorbehalt« vorgegangen zu sein; inzwischen werde ich von ihm als ein von der PDS mißbrauchter »Filmemacher« tituliert.

Doch zurück zu Pabst und Noske. Beide verstanden sich, beide waren sie der Meinung, Deutschland gerettet zu haben. Pabst in einem Brief 1969 zum Mord: »Dafür sollten diese deutschen Idioten Noske und mir auf den Knien danken, uns Denkmäler setzen und nach uns Straßen und Plätze genannt haben! Der Noske war damals vorbildlich.« Einem Verbrecher, so hört man oft, könne man auch am Ende seines Lebens nicht glauben. Nun, Aussagen von Offizieren werden immer dann bezweifelt, wenn man sie nicht gebrauchen kann, so auch schon geschehen mit den Groenerschen Offenbarungen über seine Zusammenarbeit mit Ebert. Es wurde auch immer wieder Pabsts Aussage in Frage gestellt, daß Canaris, später Abwehrchef Hitlers, als Richter des nach dem Mord installierten Kameradengerichts (!) Vogel zur Flucht aus dem Gefängnis verholfen habe. Ich konnte beweisen, daß Canaris gar 30 000 Mark für das »Exil« der Mörder übergeben hatte.

Pabst erklärt in seinen Memoiren, daß die Industriellen Albert Minoux und Hugo Stinnes ihn finanziert hätten. Auch dies wurde angezweifelt. Tatsächlich aber gibt es eine Liste, die Minoux als Finanzier der von Pabst gegründeten »Gesellschaft zum Studium des Faschismus« ausweist. Pabst behauptet desweiteren, am Tag nach den Morden in die Reichskanzlei zu Ebert und Noske zitiert worden zu sein: Beide gaben ihm die Hand. Dies bestätigt eine eidliche Aussage des ehemaligen Kriegsgerichtsrats Kurtzig 1928.

Die Aussagen von Kranzbühler wiederum fand ich in einem Brief von Pabst belegt, in dem dieser betont, daß er den Mord »ohne die Zustimmung Noskes gar nicht durchführen konnte«.

»Ich habe ausgemistet und aufgeräumt« Handlungen und Äußerungen Noskes im Verlauf des Jahres 1919 bekräftigen seine Mitschuld am Verbrechen in der Nacht des 15. Januar. Er hat Befehle zur Gefangenentötung erlassen. Und er äußerte, daß er der letzte wäre, »der hinter einem kleinen Leutnant wegen einer vielleicht nicht ganz gerechtfertigten Erschießung herlaufen und ihm den Prozeß machen würde«.

Vor den Nazis schließlich brüstete er sich: »Und ich habe ausgemistet und aufgeräumt in dem Tempo, das damals möglich war.« Rosa Luxemburg und Karl Liebknecht sind nicht - wie von Scheidemann (SPD) behauptet - Opfer ihrer eigenen, sondern Opfer sozialdemokratischer Politik geworden. Pabst hat die Mordbefehle gegeben und Noske hat sie gebilligt. Der Mord an Karl und Rosa war direkt in der Reichskanzlei abgesegnet worden.