Auch der Krieg gegen Syrien fordert zivile Opfer
 
Amnesty International und Human Right Watch messen mit zweierlei Maß
 
 
Die von der US-Koalition geführten Luftangriffe auf Syrien hinterließen bisher zwischen 700 und 2.200 tote Zivilisten. Westliche Menschenrechts-NGOs wie Amnesty International oder Human Rights Watch äußerten sich aber bisher nicht zu "Operation Inherent Resolve". Dafür nehmen sie umso detaillierter Russlands Luftkampagne ins Visier.

Vor einem Jahr begann offiziell die "Operation Inherent Resolve". Seitdem die von den USA geführte Koalition damit begann, Luftangriffe auf syrisches Hoheitsgebiet zu fliegen, liegen weiterhin keine verbindlichen Angaben über getötete Zivilisten vor. Die "Operation Inherent Resolve" startete offiziell im Dezember 2014. Seitdem führten Flugzeuge von über zwölf beteiligten Staaten mehr als 50.000 Flüge über Syrien und dem Irak durch. Der Auftrag der Militäraktion lautet, die Terrororganisation "Islamischer Staat" zu schwächen oder zu zerstören.

Das Hauptquartier der Operation wurde vom Zentralkommando der US-Streitkräfte im Dezember 2014 in Kuweit eingerichtet. Allerdings flogen die USA und andere Staaten bereits in den Monaten zuvor Luftangriffe. Bis zum August 2015 wurden in diesem Rahmen mehr als 5.600 Bomben abgeworfen. Bisher haben weder die an der Operation beteiligten Staaten noch prominente Menschenrechtsorganisationen zu zivilen Toten Stellung genommen.

Nach einer Recherche der britischen Tageszeitung The Guardian kamen bis Anfang August dieses Jahres mindestens 460 Zivilisten ums Leben, darunter etwa 100 Kinder. Die Führung der "Operation Inherent Resolve" hatte für diesen Zeitraum nur zwei Tote unter Unbeteiligten eingeräumt. Inzwischen dürfte diese Zahl deutlich höher liegen. General Hestermann, Leiter der Operation, bezeichnete sie gegenüber der Presse als "präziseste und disziplinierteste" Kampagne in der Geschichte des Luftkriegs.

Das Projekt Airwars benennt die Anzahl der in diesem Rahmen getöteten Zivilisten aktuell auf zwischen 750 und 2.200 Tote. Alleine auf syrisches Territorium fanden mehr als 3.000 Angriffe statt, weitere 6.000 Luftangriffe trafen den Irak. Der absolut überwiegende Teil der Angriffe wird durch die US-Luftwaffe durchgeführt. Aus den von Airwars aufgestellten Zahlen geht außerdem hervor, dass die Bombenangriffe auf Syrien in den vergangenen zwölf Monaten kontinuierlich zunahmen.

Möglicherweise liegen die Zahlen der getöteten Zivisten jedoch auch deutlich höher. Das "Syrische Beobachtungszentrum für Menschenrechte" nannte nur für den gestrigen 22. Dezember die Zahl von 68 getöteten Zivilisten in Syrien. Allerdings lassen sich diese Angaben nicht überpüfen. Sie umfassen unterschiedliche Kampfhandlungen. Die Gruppe zählt zur Opposition gegen die Regierung in Damaskus.

Einig sind sich Militärs und politische Beobachter hingegen, dass die "Operation Inherent Resolve" bis zum Sommer 2015 ihr Ziel verfehlte, den "Islamischen Staat" wesentlich zu schwächen. Im Gegenteil: Bis September 2015 weitete die Organisation ihre Kontrolle über ein zunehmend größeres Gebiet aus. Gegenüber dem Wall Street Journal antwortete der Sprecher des US-Zentralkommandos, Patrick Ryder, auf entsprechende Vorwürfe:

"Es war niemals unser Auftrag, Geländegewinne in Syrien zu machen."

Die britische NGO Amnesty International (AI) legte gestern erstmals einen Bericht zu getöteten Zivilisten vor, die durch internationale Luftangriffe in Syrien ums Leben kamen. Dabei konzentriert die Organisation sich allerdings exklusiv auf zivile Opfer, welche durch Einsätze der Streitkräfte der Russischen Föderation verursacht wurden. Nach eigenen Angaben ließ AI sechs Fälle von Luftangriffen untersuchen, um die Behauptung der russischen Behörden zu widerlegen, es habe bisher "keine zivilen Opfer" gegeben. Von der US-amerikanischen NGO Human Rights Watch liegt bisher ebenfalls keine Bilanz zu "Operation Inherent Resolve" vor.

Auch in den USA selbst haben Militärs Widerstand gegen die politischen Linie im Syrienkrieg der USA geäußert.

Die hartnäckige Beharrlichkeit Obamas, dass Baschar Assad zurücktreten muss und dass es in Syrien eine moderate Opposition gibt, die ihn stürzen könnte, hat in den letzten Jahren unter hochrangigen Pentagon-Offizieren Widerstand hervorgerufen. Das behauptet der US-Enthüllungsjournalist Seymour M. Hersh in seinem Artikel „Military to Military“.

Um in Syrien kein Chaos und die sich daraus ergebende Stärkung des IS zuzulassen, sollen sich diese Offiziere entgegen der offiziellen US-Position für eine geheime Zusammenarbeit mit Assad entschieden haben.

Der Widerstand des US-Militärs gehe auf den Sommer 2013 zurück. Damals seien der US-Verteidigungsnachrichtendienst (DIA) und die Joint Chiefs of Staff, die damals von General Martin Dempsey geleitet wurden, in einem gemeinsamen Bewertungsdokument zu dem Schluss gekommen, so Hersch, dass der Fall des Regimes von Assad zum Chaos und potenziell zu der Übernahme Syriens durch Dschihadisten führen würde, wie es in Libyen der Fall war.

Einem ehemaligen Berater der Joint Chiefs zufolge stellt das Dokument eine gründliche Analyse dar, basierend auf Aufklärungsdaten sowohl von Satelliten als auch von Geheimdienstlern. Das Dokument würde Obamas feste Absicht, die so genannten moderaten Rebellengruppen weiterhin zu finanzieren und zu bewaffnen, pessimistisch beurteilen.

In dem Dokument hieß es laut dem Joint Chiefs-Berater, „dass das, was als geheimes US-Programm eingeleitet worden war, um die moderate Opposition, die gegen Assad kämpft, zu bewaffnen und zu unterstützen, durch die Türkei mit-initiiert war und sich zu einem grenzüberschreitenden technischen, Waffen- und Logistik-Programm für die gesamte Opposition, einschließlich Jebhat al-Nusra und Islamischer Staat, entwickelt hat“.

Die so genannte moderate Opposition sei verschwunden, und die Freie syrische Armee stelle eine übriggebliebene Teilgruppe dar, die auf einem Stützpunkt in der Türkei basiert. Die Schlussfolgerung in dem Dokument soll düster gewesen sein. Demnach gäbe es keine lebensfähige moderate Opposition in Syrien, und die USA würden die Extremisten mit Waffen beliefern.

Generalleutnant Michael Flynn, Chef des DIA zwischen 2012 und 2014, hat laut Hersch bestätigt, dass sein Dienst an die Zivilführung ununterbrochen Warnungen über die schrecklichen Folgen des Sturzes von Assad geschickt hätte. Ihm zufolge würden die Dschihadisten die gesamte Opposition unter Kontrolle halten. Die Türkei soll dabei keine ausreichenden Maßnahmen ergriffen haben, um den Schmuggel von ausländischen Kämpfern und Waffen über die Grenze zu stoppen.

„Wenn die amerikanische Öffentlichkeit die Geheiminformation, die wir täglich erzeugt haben, erfahren hätte, wäre sie wütend geworden“, zitiert Hersch Flynn. „Wir haben die langfristige IS-Strategie und seine Pläne verstanden und auch die Tatsache erörtert, dass die Türkei weggeschaut hat, als der Islamische Staat in Syrien stärker wurde“, so Flynn weiter. Dem DIA-Chef zufolge sei der Bericht des Dienstes auf „enormen Widerstand“ in Obamas Präsidialverwaltung gestoßen. „Ich habe gefühlt, dass sie die Wahrheit nicht hören wollen.“

“Unsere Politik, die darauf ausgerichtet war, Assads Opposition mit Waffen zu versorgen, war erfolglos und hatte in Wirklichkeit einen negativen Einfluss“, zitiert Hersch den ehemaligen Berater der Joint Chiefs. Die Joint Chiefs sollen damals geglaubt haben, dass Assad nicht durch Fundamentalisten ersetzt werden sollte.

Aus diesem Grund sollen sie sich im Herbst 2013 dafür entschieden haben, heimlich damit zu beginnen, „dem Militär anderer Länder US-Aufklärungsdaten zur Verfügung zu stellen, da sie wussten, dass diese an die syrische Regierungsarmee weitergeleitet würden“. Sie sollen US-Aufklärungsdaten nach Deutschland, Russland und Israel geschickt haben, die diese dann an Assad weitergaben.

Dabei sollen sie die Absicht gehabt haben, Obamas Anstrengungen, Assad zu stürzen, zu untergraben und die Aufmerksamkeit stattdessen auf den Kampf gegen die Terrormiliz Daesh und andere Extremisten zu richten.




 

Das ZDF wurde nach Putin-Bericht als Lügenmedium überführt.

Ein Kronzeuge in der Putin-Doku behauptet für die ZDF Doku gelogen zu haben und dafür bezahlt worden zu sein. Dafür wurde ein arbeitsloser Russe geworben, der in ärmlichsten Verhältnissen lebt. 

Auch das Mainstreammedium "Süddeutsche Zeitung" muß zugeben, dass dieser Bericht den deutschen quasi Staatsmedien enorm schadet und einen schweren Imageverlust zur Folge haben kann.

Der Zeuge sollte in gestellten Szenen wahrheitswidrig behaupten, dass zigtausende Russen in der Ost-Ukraine kämpfen und zigtausende Russen in der Ukraine offiziell kämpfen würden. 

Dies ist eine  verzerrte und zudem keine sensationelle Aussage, wie der Film insgesamt wenig Neues enthält. Moskau bestreitet längst nicht mehr, dass in der Ostukraine einzelne russische Staatsbürger als Freiwillige kämpfen - aber eben als Freiwillige. Vergangene Woche sagte Putin sogar in seiner Jahrespressekonferenz: "Wir haben nie bestritten, dass dort auch einzelne Personen bestimmte Aufgaben erfüllen, unter anderem im militärischen Bereich".

Das geht noch über die Aussage von "Igor" hinaus. Dafür, dass in der Ukraine auch Angehörige russischer Spezialeinheiten kämpften und starben, gibt es inzwischen hinlänglich Beweise: Von den Gräbern gefallener Soldaten in Pskow über Fotos in sozialen Netzwerken bis zur Aussage eines verwundeten Panzerschützen aus Jakutien.Aber die Inszenierung und diese gefakte Aussage macht den Bericht zu einem Lügenkopnstrukt.

Offenbar machte sich das ZDF-Team zudem nicht selbst die Mühe in den Donbass zu fahren, sondern entschied sich bei dieser Sache für Outsourcing und beauftragte den russischsprachigen Filmemacher Valery Bobkov.

Dieser wollte seinen Auftrag wohl schnell zu Ende bringen und bezahlte laut dem russischen Sender Rossija 1 einen gewissen Juri dafür, im Film einen russischen Armeeangehörigen namens "Igor" im Donbass zu spielen. Dadurch sollte, so das ZDF, belegt werden, dass sich reguläre russische Einheiten in der Ostukraine befinden.

Juri präsentiert gegenüber dem russischen Fernsehen nun Rohmaterial, auf denen klar Regieanweisungen zu hören sind. Die gestellten Szenen tauchen dann auch genau so im ZDF-Film auf, doch statt der Regieanweisungen wurde ein Klangteppich aus dramatischer Musik eingespielt. Den Original-Clip aus dem russischen Fernsehen gibt es mit deutscher Untertitelung hier:

{youtube}QCBg_W6g-gk{/youtube}

Vieles ist noch unklar in dieser Geschichte, aber eines ist jetzt schon sicher: Sie schadet der Glaubwürdigkeit des deutschen Fernsehens massiv und gibt den Lügenpresse-Rufern neues Futter. Der Verdacht drängt sich auf, dass sie genau mit diesem Ziel eingefädelt wurde.

Am Dienstag voriger Woche strahlte das ZDF um 20.15 Uhr die Dokumentation Machtmensch Putin aus, den zweiten Teil eines Porträts über den russischen Präsidenten. ( Süddeutsche Zeitung)
Der junge Russe Juri sagt gegenüber russischen Medien, die Filmemacher haben ihn dafür bezahlt, vor der Kamera zu lügen.

Ca. 6000 Teilnehmer demonstrierten am Montag rechtspopulistisch für Pegida und Islamfeindlichkeit in Dresden - 4000 Gegendemonstranten für Herz statt Hetze

Viel Nazi-Symbolik unter Teilnehmern der Demo

Die Erkenntnis, dass die Islamfeindlichkeit der Antisemitismus des 21. Jh. ist und das wieder Flüchtlingsheime brennen wie damals Synagogen, hat sich bei den Befürwortern der Veranstaltung immer noch nicht herumgesprochen. 

Die rechtspopulistische Pegida-Bewegung wollte ihren sogenannten Montagsspaziergang eigentlich durch die Dresdner Neustadt führen, weil am Theaterplatz bereits die Kundgebung der Pegida-Gegner angemeldet war. Doch das Verwaltungsgericht der Stadt bestätigte am Nachmittag ein Verbot der Stadtverwaltung, durch die Neustadt zu laufen. Deshalb mussten die Pegida-Anhänger auf das Königsufer an der Elbe ausweichen, eine Wiesenfläche auf der Neustädter Seite.

Einige Tausend Teilnehmer haben sich in Dresden bei einer Gegenveranstaltung zur Demonstration des fremdenfeindlichen Pegida-Bündnisses versammelt, laut der Initiative »Durchgezählt« waren es zwischenzeitlich rund 4000 Teilnehmer. Die Menschen kamen am Montagabend auf dem Dresdner Theaterplatz zusammen. Zu Beginn der Gegendemonstration ertönte die »Ode an die Freude«, gespielt von der Staatsoper Dresden, auch das Staatsschauspiel wirkte an der Veranstaltung mit.

»Mit den Kundgebungen und Kulturbeiträgen auf dem Theaterplatz kann Dresden zum Jahresende noch ein wichtiges Zeichen setzen. Die Botschaft des Abends ist vielen Dresdnerinnen und Dresdnern eine wirkliche Herzensangelegenheit, sie stehen für Vielfalt und Zusammenhalt«, erklärte Sachsens Integrationsministerin Petra Köpping kurz vor Beginn der Veranstaltung von »Herz statt Hetze« auf dem Thetaerplatz. Inzwischen hat die Veranstaltung begonnen, der Platz ist gut gefüllt. Inzwischen dürften es einige tausend Menschen sein.

Auf dem Schlesischen Platz in der Dresdner Neustadt haben sich ebenfalls bereits nach Angaben von »Dresden Nazifrei« mehr als 600 Menschen zum Protest gegen Pegida versammelt.

Die Pegida-Kundgebung selber wurde von der Polizei weiträumig abgesperrt . Lutz Bachmann begrüßte die Anwesenden »ganz rechts herzlich« – und kündigte dann an, wegen der Niederlage vor dem Verwaltungsgericht Dresden mit einer Feststellungsklage durch alle gerichtlichen Instanzen zu ziehen.

Siegfried Däbritz bezeichnete Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) als »Königin der Krimigranten« und forderte einen Bundeswehreinsatz im Inneren, da es wieder eine »Flut« gäbe.

Tatjana Festerling griff die Kirchen wegen ihrer Haltung in der Flüchtlingsfrage an – sie würden sich wie im Dritten Reich einem angeblichen Meinungsdiktat unterwerfen. Laut der Initiative »Durchgezählt« sind heute 6000 – 8000 Menschen bei der fremdenfeindlichen Demonstration.

 

 

147 Global Player-Weltkonzerne kontrollieren die gesamte Weltwirtschaft

Mit ihren Milliardengewinnen kaufen sie jedes Jahr weitere Anteile anderer Unternehmen oder schlucken diese gleich komplett. Durch die Zukäufe bauen sie sich mit der Zeit ein gigantisches Firmenimperium auf. Durch heimliche Absprachen und Preisdiktate schaffen sie die Marktwirtschaft und auch die Konkurrenz so global ab.

Forscher der Eidgenössischen Technischen Hochschule (ETH) in Zürich haben erstmals genau analysiert, welche Konzerne die Weltwirtschaft dominieren und wie weit ihr Einfluss reicht. Am Ende ihrer Studie stehen die Forscher vor einem präzisen und mehr als erschreckenden Ergebnis: Demnach kontrollieren lediglich 147 Konzerne den Großteil der gesamten Weltwirtschaft. Gemessen an ihrer Größe besitzen die Konzerne einen überproportionalen Einfluss.

Drei Viertel der Weltwirtschaft wird durch Finanzkonzerne kontrolliert

Ein zweiter Blick auf die 147 Konzerne zeigt, dass gut drei Viertel der Unternehmen eigentlich im Finanzsektor tätig sind. Kein Wunder, dass der einflussreichste Konzern der Welt auch eine Bank ist - die britische Barclays Bank. Auch die Deutsche Bank befindet sich auf der Liste der 147 Unternehmen, welche fast die gesamte Weltwirtschaft kontrollieren. Sie nimmt immerhin Platz zwölf auf der Liste ein.

Das nahezu grenzenlose Kapital der Banken macht es ihnen besonders einfach andere Unternehmen aufzukaufen oder sich zumindest an ihnen zu beteiligen. Die Analysten stießen bei ihrer Arbeit auf zahllose Holding-Gesellschaften, Querverbindungen und Unmengen an Aktien die sich im Streubesitz befinden.

Erst der Zugriff auf Orbis Datenbank brachte langsam Licht ins Dunkle und so konnten auch kleine Unternehmen den 147 mächtigsten Konzernen der Welt zugeordnet werden.

Analysten nehmen Unternehmen unter die Lupe

In der Orbis Datenbank sind etwa 37 Millionen Unternehmen verzeichnet. Unter diesen befinden sich rund 43.000 multinationale Konzerne, die durch gegenseitigen Aktienbesitz und Bankenverflechtungen mit einander vernetzt sind.

Bei der weiteren Analyse der Forscher konnte ein Kern von 1.318 Firmen ausfindig gemacht werden, die dank Aktien einen Großteil der Realwirtschaft kontrollieren.

Doch die Forscher bleiben hartnäckig und zogen die Schlinge noch enger um zu sehen, welche Konzerne sich im absoluten Machtzentrum befinden. Innerhalb der 1.318 Unternehmen stießen die Forscher erneut auf ein Netzwerk, welches sich aus 147 Konzernen zusammensetzt. „Wir hatten nicht erwartet, dass die Macht im Zentrum derart konzentriert sein würde“, meint einer der Studienautoren, Dr. James Glattfelder. "Wir haben die Daten mit verschiedenen Modellen durchgerechnet und kamen immer zu sehr ähnlichen Ergebnisse."

Die Gefahren der wirtschaftlichen Machtkonzentration

Die starke Machtballung steht nicht nur im Widerspruch zu einem demokratischen Staatsverständnis, sie gefährdet durch ihre dichte Vernetzung auch die Stabilität des Systems "Das Gesamtsystem wird so instabiler, weil sich Probleme leicht ausbreiten können", so Glattfelder. Ein Beispiel dafür sind die Auswirkungen, welche der Zusammenbruch der Investmentbank Lehman Brothers (sie steht auf Platz 34) auf die Finanzwirtschaft hatte. Außerdem wird der Mittelstand so weiter dezimiert und verdrängt.

Die starke Kooperation der Konzerne und "Fusionitis" höhlt aber das kapitalistische System aus und vernichtet faktisch auch das Konkurrenzprinzip.  Preisdiktate und Absprachen lassen die mittelständische Konkurrenz chancenlos oder als Zulieferbetriebe im Würgegriff der Konzerne degenerieren. Die 147 Konzerne sind durch gemeinsame Interessen verbunden.

"Die Realität ist komplex. Wir müssen uns von allen Dogmen befreien, ungeachtet ob es sich um Verschwörungstheorien oder um die freien Märkte handelt. Unsere Analyse basiert auf Tatsachen", gab Glattfelder im Zusammenhang mit der vorliegenden Studie, zu verstehen.

Hintergrund:

Die Globalisierung stellt die Regeln einer funktionierenden Marktwirtschaft auf den Kopf. Das hatte eigentlich schon Lenin mit seiner Imperialismustheorie vor 100 Jahren beschrieben.

Die Qualität der Produkte, ein gutes Marketing und ein seriöses Geschäftsgebaren geben keine Garantie mehr für den Erfolg. Im globalen Dumpingwettbewerb zählen vor allem die Produktionskosten und insbesondere die Lohnkosten. Wer als Kapitalist zu lange seiner gut eingespielten Stammbelegschaft die Treue hielt, wurde von der ausländischen Billigkonkurrenz häufig überrollt.

Es gilt also, beizeiten immer mehr Produktionsschritte ins Billigausland zu verlagern. Möglichst unauffällig, damit das Markenimage keinen Schaden nimmt.
Diese schleichende Auslagerung entwickelt sich seit Langem zur dominierenden Überlebensstrategie. Das Outsourcing bleibt leider überwiegend den kapitalkräftigen und international agierenden Global Playern vorbehalten, denn eine solche Umstellung (Auslagerung) kostet zunächst einmal viel Geld (vor allem Lehrgeld).

Die Auswirkungen der Globalisierung auf die Wirtschaft:
Die Erschließung neuer Märkte

Wer als Global Player den globalen Vernichtungswettbewerb überstehen will, muss aber nicht nur die Produktionskosten senken, sondern auch neue Absatzmärkte erschließen. Da geschieht auch durch Kriege der kapitalistischen Hauptmächte, wen das freie Vertragsrecht bestimmte Entwicklungs- und Schwellenländer nicht zur Kooperation bewegen kann.

Ein Großteil der durch die Auslagerung erzielten Einsparungen muss in teure Marketingstrategien und Werbefeldzüge investiert werden. So kommt es, dass der Verbraucher von den beschämenden Minilöhnen in Fernost (20 Cent Stundenlohn) selten profitiert. Eine Bluse kostet beispielsweise trotz niedriger Produktionskosten von fünf Euro in der Edelboutique 50 bis 80 Euro.

Verlierer der absurden Globalisierungsstrategie durch den Zollverzicht sind nicht nur die Konsumenten und Arbeiter dieser Welt, sondern auch die meisten gewerblichen und industriellen Hersteller - vor allem in den Hochlohnländern.
Welcher Kamera-, Handy-, Büromaschinen-, Haushaltsgeräte-, TV-, Computer-, Textilien- oder Schuhhersteller hat den deutschen Exodus schon überlebt?

Doch nur ganz wenige Ausnahmeerscheinungen, von denen viele im eigenen Land nicht eine einzige Fabrikation mehr unterhalten. Selbst unsere mit hohen Subventionen aufgepäppelten Vorzeigeindustrien, wie zum Beispiel die Solarbranche, geht es inzwischen an den Kragen. China dominiert mit Billig-Solaranlagen den Weltmarkt.

In anderen europäischen Ländern, die eine Lohnabwärtsspirale wie in Deutschland nicht akzeptiert haben, ist die industrielle Basis noch dramatischer weggebrochen. Wie wollen solche Länder ohne Zoll- oder Währungsprotektionismus jemals wieder auf die Beine kommen? Der Freihandel beschleunigt diesen Verfallsprozeß.

Die Auswirkungen der Globalisierung auf die Wirtschaft:
Die Auswirkungen der Globalisierung auf Kleinbetriebe und mittelständische Unternehmen im Handwerk, Handel und Dienstleistungsbereich

Sind örtliche Klein- und mittelständische Betriebe von der Globalisierung weniger betroffen? Können sie dem alles beherrschenden globalen Dumpingwettbewerb entrinnen?

Nein. leider nicht. Außerhalb des Nobelmarken-Segments gibt es bis auf wenige Ausnahmen heute keine Oase der Glückseligkeit mehr. Überall lauert eine knallharte Unterbietungskonkurrenz.
Aber sind nicht dies die natürlichen Folgen der Marktwirtschaft?

Mitnichten! Selbst anscheinend harmlose Unternehmensbereiche ohne direkten ausländischen Einfluss wurden längst vom globalen Krebsgeschwür infiziert. Denn wenn auch nicht so deutlich sichtbar, wirkt auch hier das ausländische Preisdiktat.

Deutsche Schlachthöfe und Großschlachtereien zum Beispiel kämpfen gegen die billigen Löhne in Osteuropa. Sie können oft nur überleben, indem sie Billigkräfte aus dem Ausland anheuern (über Werksverträge), deutschen Kollegen Dumpinglöhne aufzwingen oder aber der Einfachheit halber gleich den ganzen Betrieb ins Ausland verlagern.

So wie der Fleischindustrie ergeht es vielen Branchen. Immer drückt die ausländische Präsenz wegen fehlender Zölle die Löhne nach unten.
Unternehmer, die sich dieser widerlichen Abwärtsspirale widersetzen, haben kaum Überlebenschancen. Was bei der Spargelernte offen zutage tritt, spielt sich fast überall im Verborgenem ab. Im Endeffekt zählt nur der Preis, das Unterbieten.

Die Auswirkungen der Globalisierung auf die Wirtschaft:
Leidet Deutschland am Fachkräftemangel?

In dieser Situation auch noch zu behaupten, Deutschland leide am Fachkräftemangel, ist mehr als zynisch. Fachkräfte fehlen meist nur dort, wo der Wettbewerb keine Tariflöhne mehr zulässt.
Welcher Gastwirt kann es sich zum Beispiel erlauben, seine Köche und Kellner zu normalen, tariflichen Konditionen fest anzustellen?
Selbst in Nobelhotels für die betuchte Kundschaft wird beim Personal gespart. Viele deutsche Zimmermädchen verdienen trotz Akkordarbeit kaum mehr als im benachbarten Polen, obwohl die Lebenshaltungskosten hier ganz andere sind.

Sogar im Gesundheitsbereich wären die Verhältnisse ohne ausländischen Einfluss ganz andere! Würde es keine Billigpflegekräfte aus Osteuropa geben, müssten auch dort höhere Löhne gezahlt werden. Ebenso wie bei Ärzten und Krankenschwestern in Krankenhäusern. Und würden die wiederum besser verdienen, würden natürlich die selbständigen Ärzte auch eine Anpassung verlangen ebenso wie die Apotheker usw..
Das Eine zieht halt das Andere nach sich.

Kurzum: Die seit 30 Jahren stetig sinkenden Reallöhne bei kontinuierlich steigender Produktivität sind nur deshalb denkbar, weil das deutsche Lohnniveau dem globalen Dumpingwettbewerb ausgesetzt wird. Ein intakter Binnenmarkt ließe diese absurde Lohnknechtschaft gar nicht zu.

Wenn nun wenigstens das Ausland oder die ausländischen Arbeitskräfte einen Vorteil aus diesem skandalösen Treiben ziehen könnten!
Aber nicht einmal dies ist der Fall, denn die Polen leiden in ihrem Land unter den gleichen schädlichen Einflüssen von außen, auch ihre Löhne werden durch das globale Ausbeutungssystem entscheidend geprägt.

Die Auswirkungen der Globalisierung auf die Unternehmen:
Aber die deutsche Wirtschaft braucht doch die ausländischen Billiglöhner, um überleben zu können.

Ausländer verrichten in Deutschland häufig Arbeiten, die die Deutschen nicht machen wollen (weil sie zu schlecht bezahlt werden).
Oftmals tragen Ausländer durch Niedriglöhne auch dazu bei, das Produktionsstätten hierzulande erhalten bleiben. Sie stärken also unseren Wirtschaftsstandort. Das ist aus dieser Sicht völlig richtig.
Andererseits aber: Würde es angemessene Zollgrenzen gäben, wäre die allgemeine Lohndrückerei gar nicht notwendig. Dann müsste unser Land nicht mit der Billigproduktion in anderen Ländern mithalten.

Dann würde die Exportquote eben sinken, im Ausgleich dafür würden wir aber die meisten unserer Konsumartikel wieder selbst herstellen.
So könnten wir in einer gesunden und überschaubaren Marktwirtschaft unabhängig von den internationalen Finanzmärkten leben!
Es würden sich zwangsläufig Jahr für Jahr reale Lohn- und Rentenerhöhungen ergeben nach der einfachen Formel "Inflation plus Produktivitätswachstum". Genau wie es vor der Globalisierung (vor dem Zollabbau) ganz selbstverständlich war.

Bei vernünftigen Zollgrenzen gäbe es kein Lohndumping und keine Lohndrückerei und ausländische Mitarbeiter würden bei gleicher Qualifikation natürlich auch den gleichen Verdienst einstreichen wie ihre deutschen Kollegen. Eine allgemeine Tariflohnpflicht wäre in einem intakten Binnenmarkt kaum zu verhindern.

Die Auswirkungen der Globalisierung auf die Wirtschaft:
Der Wahnsinn im Handel

Die Perversion des globalen Dumpingwettbewerbs wird besonders im Internethandel auffällig, der wegen seiner niedrigen Preise zunehmend an Bedeutung gewinnt und natürlich auch einen enormen Preisdruck auf den stationären Handel ausübt.

Doch die Angebotspreise im Internet sind oft gar nicht mehr nachvollziehbar. Viele Fotoprodukte zum Beispiel (dort kenne ich mich besonders gut aus) werden im Netz deutlich unter Einkaufspreis angeboten.
Marken-Fototaschen etwa werden in den Preissuchmaschinen vielfach 20-30 % unter dem niedrigsten Händler-Einstandspreis gehandelt. Offenbar werden häufig auf den seltsamsten Umwegen illegale Waren aus dem Ausland eingeschleust oder es werden trickreich Zölle und Einfuhr-Umsatzsteuern umgangen.

Wegen der offenen Grenzen bekommt man die ganzen Schiebereien nicht mehr in den Griff - zum Schaden für die gesamte Gesellschaft.
Es wäre fatal, wenn im Handel nur noch diejenigen eine Überlebenschance hätten, die durch Tricks, Schummeleien und Lohndumping ihre Konkurrenz ausbooten.

Die Auswirkungen der Globalisierung auf die Wirtschaft:
Aber wir profitieren doch alle von den Billigprodukten aus dem Ausland!

Wer meint, der Verbraucher profitiere von den importierten Billigprodukten, verkennt den volkswirtschaftlichen Schaden des globalen Dumpingwettbewerbs.
Entscheidend sind nicht einige ins Auge stechende günstige Preise für Computer oder Fernseher, sondern eben die Gesamtbilanz, also die Entwicklung der allgemeinen Kaufkraft (Reallöhne) und der Lebens- und Arbeitsbedingungen.

Wird das berücksichtigt, bleiben als Gewinner des absurden Raubtierkapitalismus (der Globalisierung) einzig und allein einige wenige Spekulanten, Großkapitalisten, Konzern- und Vertriebsmanager, Betrüger, Berufslobbyisten usw.. Also höchstens ein Prozent der Menschheit können aus der künstlich geschaffenen Perversion (durch den Zollabbau) einen Nutzen ziehen - zu Lasten der übrigen 99 % der Weltbevölkerung.

Weiterführende Texte:
Die Globalisierung schwächt das Produktivitätswachstum!

 Marodes Zweiparteiensystem der "Mitte" zerbricht bei Wahlen in Spanien

Neue Linke Podemos bekommt 69 Sitze

Die jahrzehntelange Vorherrschaft von Sozis und Konservativen in Spanien ist beendet. Statt absoluter Mehrheit bekommen die abgewirtschafteten Konservativen gerade noch 29 %. Die Altparteien scheitern in historischen Dimensionen.

Aus dem Zweiparteiensystem wird ein Vier-Parteiensystem. Bestechungsskandale und ein rigider Sparkurs haben der rechtsgerichteten Rajoy-Regierung massiv zugesetzt. Eine Groko- Regierung als Lösung erscheint in Spanien anders als in  der BRD als sehr unwahrscheinlich.

Konservative und Sozis zusammen bekommen nur noch 213 von 350 Sitzen und somit zusammen kanppp über 50 % der Wählerstimmen. 123 entfallen auf die konservative Blockpartei PP  und nur noch 90 Sitze auf die weichgespülten Sozis der PSOE. Die extrem links ausgerichtete Linkspartei bekommt 69 Sitze und Liberale von Ciudadanos 40 Sitze.

Das Zweiparteiensystem wird für korruption und Mißwirtschaft in Spanien verantwortlich gemacht. Konservative und Sozialdemokraten haben sich das Land über Jahrzehnte untereinander aufgeteilt und überwiegend in die eigenen Taschen gewirtschaftet.

Die beiden Neu-Parteien, die vor Jahren kaum jemand kannte, haben das polituisch verkrustete System in Spasnien aufgebrochen und die politische Debatte im Wahlkampf geprägt - das gilt besonders für die linke Podemos-Partei und ihren Parteivorsitzenden Pablo Iglesias.

Das ist eine wichtige Erfahrung für die Menschen im Lande, zumal Spanien vor 40 Jahren noch eine faschistische Franco-Diktatur war, die der spanische König hofiert hatte.  

Podemos-Chef Pablo Iglesias feierte das Ergebnis mit seinen Parteianhängern, das spanische Fernsehen zeigte ihn jubelnd und umringt von Menschen. "Spanien wird nicht mehr dasselbe sein, wir sind glücklich. Unser Kampf gegen Korruption geht weiter", sagte der 37-jährige Politikdozent vor Anhängern in Madrid.

Angesichts der unklaren Mehrheitsverhältnisse signalisierten die spanischen Sozialdemokraten (PSOE) Koalitionsbereitschaft. Seine Partei sei bereit "zum Dialog, zur Debatte und zu Einigungen", sagte der PSOE-Vorsitzende Pedro Sánchez.

Der linke griechische Ministerpräsident Alexis Tsipras zeigte sich erfreut über das Wahlergebnis. Die spanische Podemos unterhält gute Beziehungen zu seiner Partei Syriza. "Die Austerität ist in Spanien politisch besiegt worden", sagte er. "Unser Kampf wird nun gerechtfertigt, Europa ändert sich."