92,4% der Linken in Brandenburg für Fortsetzung von Rot-Rot

Der Landesvorsitzende der Brandenburger Linken, Christian Görke (Quelle: dpa)

Weg frei für Rot-Rot: Die Basis der Brandenburger Linken hat sich mit deutlicher Mehrheit für den Koalitionsvertrag mit der SPD ausgesprochen. 92,4 Prozent der Mitglieder hätten für den Vertrag gestimmt, teilte Linken-Chef Christian Görke am Freitag mit. Die Beteiligung beim Mitgliedervotum habe bei 75 Prozent gelegen.

 

Ca.4500 Mitglieder stimmten dafür und ca 250 Mitglieder dagegen 

 Wie Linken-Chef Christian Görke nach der Auszählung der Stimmen am Freitag in Potsdam mitteilte, hätten sich 75 Prozent der Mitglieder an der Abstimmung beteiligt. 92,4 Prozent davon hätten für den Vertrag gestimmt. Nur 5,9 der Mitglieder hätten "Nein" gestimmt, 1,6 Prozent hätten sich enthalten. Görke sprach von einem "großartigen Ergebnis", das ihn in dieser Deutlichkeit überrascht habe.

Auf zwei Sonderparteitagen wollen SPD und Linke die Neuauflage der rot-roten Koalition am Samstag perfekt machen. Bei der SPD darf die Basis nicht mitbestimmen. Dass die Delegierten dem Koalitionsvertrag zustimmen werden, gilt als sicher - mit Spannung dagegen wird die Kabinettsliste erwartet.

Diese wollen Ministerpräsident Dietmar Woidke (SPD) und Görke erst zu Beginn ihrer Parteitage in Wildau (Dahme-Spreewald) und Potsdam zeitgleich präsentieren. Bis dahin sollen der Zuschnitt der Ministerien und die Regierungsmannschaft streng geheim bleiben. Die Linke hatte zuletzt vier Ministerposten . Wegen des dramatischen Wählerverlustes könnten es diesmal nur drei werden.

  Rot-Rot setzt vor allem auf Bildung und innere Sicherheit - mehr Lehrer und Erzieher sollen für bessere Bedingungen in den Schulen und Kitas sorgen; die Zahl der Polizisten soll nicht unter 7.800 sinken. Umstritten bei den Linken ist allerdings das Bekenntnis zum weiteren Braunkohletagebau.

Nach dem positiven Votum der linken Basis (mit knapp 7.000 Parteimitgliedern) treffen sich am Freitagabend die Spitzen von SPD und Linkspartei, um die letzten entscheidenden Fragen zu klären: Wie sollen künftig die Aufgaben in den Ressorts verteilt werden? Klar ist bislang nur, dass die gesamte Energiepolitik in einem Ministerium gebündelt wird. Und wie läuft die Machtverteilung zwischen der starken SPD mit 30 Sitzen im Parlament und dem kleineren Partner mit 17 Abgeordneten? Spekuliert wird, dass die Linke eins ihrer bislang vier Ministerien verlieren könnte, nachdem sie bei den Wahlen mehr als acht Prozentpunkte verloren hat und auf 18,6 Prozent abgerutscht war.

Letzter Akt der Regierungsbildung ist die Wahl von Woidke zum Ministerpräsidenten am Mittwoch kommender Woche. Dann wird sich zeigen, ob die mit drei Stimmen recht knappe Mehrheit von Rot-Rot im Potsdamer Landtag hält. Anschließend wird das Kabinett vereidigt, berichtet der RBB. 

DAS STEHT IM ROT-ROTEN KOALITIONSVERTRAG

  • WOHNUNGEN

    Archivfoto aus dem Jahr 2000: Plattenbau-Abriss in Schwedt (Quelle: dpa)

    Wohnungen

    Im teuren Speckgürtel soll die Mietpreisbremse greifen, die Mieterhöhungen begrenzt. 30 Gemeinden, in denen sie gelten wird, hat die Landesregierung schon im Sommer festgelegt. Außerdem soll es hierFörderprogramm für Sozialwohnungen geben - wobei unklar ist, was das kosten darf. Dort, wo Wohnungen leer stehen, sollen dagegen weitere Gebäude abgerissen werden. Bezahlen soll das jedoch der Bund, nicht das Land.

    Der Verband BBU, in dem sich vor allem kommunale Wohnungsunternehmen zusammengeschlossen haben, sieht jedoch das Land in der Pflicht, falls der Bund nicht zahlen will. Vor allem leere Plattenbauten in Städten müssten dringend weg. Die Förderung von Neubau im Speckgürtel findet der BBU gut. Die Mietpreisbremse hingegen nicht: In Potsdam und ein zwei anderen Orten wäre sie sinnvoll, aber gleich dreißig Speckgürtel-Gemeinden miteinzubeziehen sei absurd.

    Wie viel Einfluss die neue, alte Koalition tatsächlich auf den Wohnungsmarkt nimmt, ist noch offen. Vor allem beim Thema Neubau: Der hängt vom Geld ab - und wenn dazu im Koalitionsvertrag nichts Konkretes drinsteht, ist das immer eher ein schlechtes Zeichen. Und es hängt vom Verhandlungsgeschick mit dem Bund ab: Denn eigenes Geld für den Abriss leer stehender Plattenbauten hat das Land eigentlich nicht. Uneigentlich auch nicht.

     

    Finanzen

    Keine neuen Schulden mehr, wie schon in den vergangenen Jahren - so haben es SPD und Linke vereinbart. Und nicht nur das: SPD und Linke planen für künftige Haushaltsüberschüsse. Diese sollen erst einmal komplett in eine Rücklage für schlechte Zeiten wandern. Ist sie mit einer Milliarde Euro gefüllt, soll die Hälfte des Geldes zur Tilgung alter Schulden verwendet werden.

    "Wenigstens etwas", heißt es dazu beim Landesrechnungshof. Der hatte empfohlen, grundsätzlich die Hälfte aller Überschüsse fürs Abbezahlen alter Kredite zu verwenden. Eine Rücklage für schlechte Zeiten findet der Rechnungshof sinnvoll.

    Kristina van Deuverden vom Wirtschaftsforschungsinstut DIW dagegen meint, Linke und SPD hätten den Reservetopf reichlich groß bemessen. Um Konjunkturschwankungen auszugleichen, brauche man jedenfalls keine Milliarde Euro. Hier solle man nachdenken, ob man das Geld nicht besser anders verwendet, zum Beispiel für Investitionen.

    So könnte die Landesregierung jetzt die Braunkohle kaufen, die Vattenfall verkaufen will. da der Oligopolist sich ganz auf Erneuerbare Energien konzentrieren will und viele Arbeitsplätze in Gefahr sind. 

    Ein Riesen-Posten in jedem Landeshaushalt, den man nur sehr langfristig beeinflussen kann, ist dasPersonal. Hier sparen SPD und Linke nicht so kräftig, wie sie's selber mal geplant hatten: 44.200 Landesmitarbeiter soll es 2019 noch geben - vorgesehen waren mal 40.000.

    40.000 hatte auch der Landesrechnungshof empfohlen. Jetzt hält er sich zurück, verweist aber darauf, dass jeder einzelne Mitarbeiter mehr viele Jahre lang viel Geld koste - bei Beamten auch dann noch, wenn sie in Pension gehen.

    Der echte Härtetest für die Landesfinanzen steht jedenfalls noch bevor. Nämlich dann, wenn irgendwann die Konjunktur einbricht. In den letzten Jahren waren die Einnahmen außergewöhnlich gut, deswegen gab's Überschüsse. Das kann sich aber ändern. Zumal Brandenburg ab 2019 kein Aufbau-Ost-Geld mehr vom Bund bekommt - und voraussichtlich auch weniger Geld aus dem Länderfinanzausgleich.

    Kitas und Schulen

    In der Bildungspolitik hat sich die Linke weitgehend durchgesetzt – zumindest was die Zahlen betrifft. Im Koalitionsvertrag einigte man sich mit der SPD darauf, die Anzahl der Lehrer um 700 zusätzliche Stellen zu erhöhen. In ihrem Wahlprogramm forderte die Linke 800 neue Lehrer-Stellen, die SPD nur 400 – die Sozialdemokraten kamen ihrem Koalitionspartner also in diesem Punkt entgegen.

    Auch bei der Frage, wieviel Kita-Erzieherinnen neu eingestellt werden sollen, ging die SPD auf ihren Koalitionspartner zu. Der so genannte Betreuungsschlüssel soll verbessert werden: Ab 2016 soll bei ein- bis dreijährigen Kindern eine Erzieherin auf fünf Kinder kommen, heute liegt der Schlüssel hier bei 1:6. Und bei den drei-bis sechsjährigen Kindern soll es 2017 eine Verbesserung geben, von 1:12 auf 1:11 – also ein Erzieher, eine Erzieherin auf elf Kinder.

    Einen Kompromiss erzielte man auch bei der Frage der Schulstruktur: Eine Gemeinschaftsschule wird nicht eingeführt - das war der SPD wichtig. Aber Schulen in Regionen mit schrumpfenden Schülerzahlen können sich künftig freiwillig zu Schulzentren zusammenschließen, wenn Schulträger und Eltern das wünschen. Das war wiederum eine Forderung der Linken. Nicht durchsetzen konnte sich die Linke mit ihrer Forderung, Leistungs- und Begabtenklassen abzuschaffen.

    Hochschulen

    Auf Seite 31 des Koalitionsvertrags finden sich klagvolle Worte. "Brandenburg ist ein Wissenschaftsland. Dies gilt es in den kommenden Jahren weiter zu pflegen und auszubauen", steht da. Auch das Folgende klingt erst einmal nicht übel: Insgesamt 100 Millionen Euro zusätzlichsollen Fachhochschulen und Universitäten bis 2019 erhalten – vor allem zur Verbesserung der Studienbedingungen. Im Schnitt sind dies 20 Millionen Euro pro Jahr.

    Dennoch kommt Kritik von den Hochschulen. Sie rechnen vor, dass kein Bundesland so wenig Geld pro Student ausgibt wie Brandenburg – daran ändern ihrer Meinung nach auch die 100 Millionen Euro zusätzlich nichts. Mehr Geld wäre durchaus da, argumentieren die Unis: Ab 2015 übernimmt der Bund die Kosten für das BAFöG komplett, das Land Brandenburg spart dadurch bis 2019 nicht nur 100 Millionen, sondern 158 Millionen Euro. Die aber kommen nicht allein den Hochschulen zugute. Das sei ein Skandal, findet Oliver Günther, Präsident der Universität Potsdam und Vorsitzender der Brandenburger Hochschulrektoren-Konferenz. Studentenvertreter warnen vor noch mehr überfüllten Vorlesungen.

    Einigermaßen zufriedene Stimmen gibt es aber auch: Jörg Steinbach, Präsident der neu gegründeten BTU Cottbus-Senftenberg, nennt seine Finanzierung "auskömmlich".

    Bislang erhalten die Unis und Fachhochschulen in Brandenburg knapp 330 Millionen Euro im Jahr. Wenn nun im Schnitt 20 Millionen jährlich dazu kommen, fällt das zwar ins Gewicht. Aber der ganz große Aufschlag ist es nach Ansicht vieler nicht. Fest steht, dass die brandenburgischen Hochschulen in den kommenden Jahren verstärkt um Studierende aus anderen Bundesländern werben müssen. Seit 2010 ist die Zahl der Studienanfänger bereits leicht zurückgegangen.

    Kreisgebietsreform

    Hinter dem sperrigen Titel steckt das rot-rote Vorhaben mit dem meisten politischen Sprengstoff. Weil die Bevölkerung vor allem in den Landkreisen fernab von Berlin schrumpft, hat sich Rot-Rot darauf geeinigt, die Zahl der Landkreise zu reduzieren - damit ist der Widerstand der betroffenen Kommunalverwaltungen programmiert.

    Statt bislang 14 soll es künftig maximal 10 Kreisverwaltungen geben. Bevor sich Rot-Rot konkret festlegt, soll zunächst ein Leitbild entwickelt werden. Der Streit wird hier also vertagt, denn die SPD will tendenziell mehr Landkreise zusammenlegen als die Linke. Der Koalitionsvertrag deutet jedoch schon einmal an, dass Brandenburg an der Havel, Frankfurt (Oder) und Cottbus ihren Status als kreisfreie Städte verlieren sollen - so schlägt es auch das von einer Enquete-Kommission favorisierte Modell vor, welches der Koalitionsvertrag als "gute Grundlage" für die anstehende Reform bezeichnet. Gelockt werden sollen die bislang kreisfreien Städte dabei mit einer teilweisen Entschuldung.

    Die Interessenvertretung der Landkreise ist zwar durchaus der Meinung, dass etwas geändert werden muss - die demografische Entwicklung zwinge dazu. Paul-Peter Humpert, Geschäftsführer desLandkreistages, warnt aber auch: Zu groß dürften die neuen Landkreise nicht werden. Ein Kreistagsabgeordneter müsse immer noch die Möglichkeit haben, das gesamte Kreisgebiet zu überblicken - und nicht nur für die Gegend zu entscheiden, aus der er stammt. Wenn zum Beispiel der Barnim und die Uckermark zusammengelegt werden, reicht der neue Großkreis von der Berliner Stadtgrenze bis nach Stettin.

    Deutlich stärker auf die Bremse tritt der Städte- und Gemeindebund - wegen der Einkreisung kreisfreier Städte. Wenn etwa eine Stadt wie Cottbus nicht mehr selbst für die Erteilung von Baugenehmigungen, für den Denkmalschutz oder für die eigene Straßenbahn zuständig sei, bleibe nur wenig Eigenständigkeit für die Stadt übrig.

    • INNERE SICHERHEIT

      Aufgrund der steigenden Kriminalitätszahlen im Land spielte das Thema Innere Sicherheit im Wahlkampf eine wichtige Rolle. In diesem Politikfeld hat sich tendenziell eher die SPD durchgesetzt. DiePolizeireform, die vorsah, die Anzahl der Polizisten von 8.900 auf 7.000 im Jahr 2020 zu senken, hatte die SPD schon zuvor korrigiert. Die neue Zielzahl von 7.800 Beamten findet sich nun auch im Koalitionsvertrag. Die Linke hatte in ihrem Wahlprogramm zwar keine eigene Zielzahl entgegengestellt, aber betont, dass der Personalabbau nicht im Zentrum der Reform stehen dürfe.

      Durchgesetzt hat sich die SPD auch mit ihrer Forderung, die Präventionsarbeit der Polizei von derzeit 50 auf 120 Beamte aufzustocken. Diese Beamten beraten unter anderem Hausbesitzer dabei, ihr Eigenheim besser gegen Einbrüche zu schützen. In den letzten Jahren nahm die Zahl der Wohnungseinbrüche vor allem im Speckgürtel stark zu. Einig waren sich beide Partein schon vorher darin, die Zusammenarbeit zwischen der Brandenburger und der polnischen Polizei zu verstärken.

      • MOBILITÄT

        Auch in der Verkehrspolitik trägt der Koalitionsvertrag stärker die Handschrift der SPD. Die hatte in ihrem Wahlprogramm gefordert, bis zum Ende der Wahlperiode 100 Millionen Euro für Landesstraßenauszugeben und konnte sich damit durchsetzen. Die Forderung der Linken, ein 500 Millionen Euro-Investitionspaket für die kommunale Infrastruktur zu schnüren, schnurrte dagegen zusammen. Im Koalitionsvertrag bleiben davon insgesamt 130 Millionen Euro Investitionen übrig – 80 Millionen davon für den behindertengerechten Umbau der Schulen, 35 Millionen für kommunale Straßen und Feuerwehren sowie 15 Millionen für Sportanlagen und Freizeitstätten.  

        Die Linke hatte in ihrem Wahlprogramm darüber hinaus gefordert, das Mobilitätsticket für Geringverdiener auf Berlin auszuweiten und Geringverdiener beim Schülerticket zu entlasten. Für beides will sich die Koalition nun einsetzen - aber auch nichts versprechen.

        Beim BER bleibt - Überraschung - die "schnellstmögliche Fertigstellung" das vordringlichste Ziel. Eine dritte Landebahn des schon vor der Eröffnung zu kleinen Flughafens lehnen die Koalitionäre ab. Zudem steht als Zugeständnis an die Fluglärmgegner in Brandenburg ein weiterer Satz im Koalitionsvertrag, der noch zu Streit mit den anderen Mitgesellschaftern Berlin und dem Bund führen dürfte: Denn Rot-Rot zieht in Erwägung, durch die Hintertür doch noch ein Nachtflugverbot einzuführen. Konkret stelle die "Erhebung hoher Nutzungsentgelte für Starts und Landungen zwischen 22 und 6 Uhr" eine Möglichkeit dar, die ungeliebten Nachtflüge wirtschaftlich unattraktiv zu machen.

        • ENERGIE

          In der Energiepolitik fällt die Bilanz gemischt aus. Zwar konnte sich die SPD mit ihrem Ja zum Aufschluss des Braunkohle-Tagebaus Welzow-Süd II ab dem Jahr 2027 durchsetzenDiesem Beschluss hatten die Linken-Minister im Kabinett zwar schon im Juni zugestimmt, von Greenpeace und Teilen der Linken-Basis gab es jedoch dagegen erheblichen Widerstand. Justizminister Markov hatte vor der Wahl offen gelassen, ob es beim Ja seiner Partei zu Welzow-Süd II bleibt - wohlwissend, dass dieser Tagebau den von der Linken geforderten Braunkohle-Ausstieg bis zum Jahr 2040 in Frage stellt. Der Nachhaltigkeitsbeirat spricht jedenfalls davon, Welzow-Süd II stelle die Weichen für eine Braunkohlenutzung bis 2067.

          Auf der anderen Seite hat die Linke erreicht, dass ein neuer Tagebau und ein Kraftwerksneubau in Jänschwalde nur dann genehmigt werden sollen, wenn damit die Klimaziele des Landes nicht gefährdet sind. Da die CCS-Technologie nur noch wenig Realisierungschancen hat - in Brandenburg lehnt Rot-Rot sie ab, eine europäische Lösung ist nicht in Sicht - ist das tendenziell eine gute Nachricht für Umweltschützer.Konkrete Entscheidungen will die Koalition hierzu jedoch erst 2015 treffen.

          Das wirkt wie Streitvermeidung, tatsächlich muss Rot-Rot aber ohnehin abwarten, ob die neue schwedische rot-grüne Regierung dem Staatskonzern Vattenfall tatsächlich einen Braunkohle-Ausstieg verordnet. In diesem Fall gäbe es zwei Varianten: Entweder Vattenfall bleibt Eigentümer und wickelt die Braunkohle-Sparte selbst bis 2040 ab - daran glaubt der Energieexperte Christian von Hirschhausen - oder Vattenfall verkauft. Dann stünde zur Debatte, ob das Land die Tagebaue und Kraftwerke in der Lausitz übernehmen sollte. Dieses Szenario wird intern längst diskutiert, im Koalitionsvertrag steht hierzu jedoch nichts.

          Die Kompetenzen für die Energiepolitik sollen auf jeden Fall stärker als bisher im Wirtschaftsministerium gebündelt werden. Die bislang auch auf andere Ministerien verstreuten Fachreferenten sollen hier in einem neu geschaffenen Referat künftig unter einem Dach zusammen arbeiten – ähnlich wie es die SPD es auf Bundesebene vorgemacht hat.

           

        Möglich sind die zusätzlichen Investitionen in Lehrer, Erzieher und Landesstraßen, weil sich die Steuereinnahmen des Landes recht gut entwickeln. Zusätzlich wollen SPD und Linke die Grunderwerbsteuer erhöhen, denn wie schon in den vergangenen Jahren soll das Land keine neuen Kredite aufnehmen, führt Finanzminister und Linken-Chef Christian Görke aus: "Wir werden weiterhin in wirtschaftlich guten Zeiten Rücklagen bilden, um in schlechten Zeiten darauf zuzugreifen. Diese Vereinbarung sichert uns auch über 2019 hinaus die Handlungsspielräume, die wir brauchen."

        Rot-Rot verschiebt Entscheidung zu neuen Tagebauen

        Um einen Punkt, der zum Krach hätte führen können, haben sich SPD und Linke herumgemogelt. Ob es neue Braunkohle-Tagebaue in der Lausitz geben soll, für die Dörfer weichen müssten, wollen sie erst nach 2015 entscheiden. Die Linke ist dagegen, die SPD dafür. Wie Wischi-Waschi der Verschiebe-Kompromiss ist, klingt bei Linken-Chef Görke durch: "Wir haben nach wie vor das Ziel, bis 2040 aus der Braunkohle-Verstromung auszusteigen. Diese Zahl werden sie im Koalitionsvertrag nicht finden. Sie finden aber auch keine andere."

        Schwierig wird auch die angestrebte Kreisgebiets-Reform, um die Verwaltungsstruktur an die sinkenden Einwohnerzahlen anzupassen. Besonders, wenn kreisfreie Städte ihre Eigenständigkeit verlieren sollten, rechnet Ministerpräsident Woidke mit Gegenwehr. "Das wird schon eine intensive Diskussion werden. Ich halte diesen Schritt aber für dringend notwendig."

Fatah/PLO ruft zum Tag des Zorns auf 

Am Donnerstag war es in Jerusalem zu gewaltsamen Protesten gekommen

Religionsfundamentalisten wollen den Tempelberg in Jerusalem, der weitgehend in der Hand der Muslime ist, zurückerobern. Polizei besetzte schon die Al Aksa- Moschee , dass als das drittgrößte Heiligtum des Islam betrachtet wird. Palästinensern unter 40 Jahren wird seit Wochen der Zugang zur Moschee verwehrt. Für Muslime kommt das einer Kriegserklärung gleich. Ost- Jerusalem soll Hauptstadt des neuen Palästinenserstaates werden, der jetzt auch von Schweden anerkannt wurde.  

Sharon hatte seinerzeit ebenfalls den Tempelberg besucht und so eine Intifada ausgelöst. Diese Aktionen werden von den Palästinensern als Provokationen rechtsradikaler Kräfte im Lande betrachtet.  

Jetzt soll ein Palästinenser aus Jerusalem ein Attentat auf einen Besatzer und Religionsfundamentalisten verübt haben, der immer wieder mit seinen Aktivisten provokativ auf den Tempelberg. Jehuda Glick wurde von einem Palästinenser angeschossen und überlebte schwer verletzt. Er ist Ultranationalist, Aktivist der Siedlungsbewegung und auch fundamentalistisch ausgerichteter Rabbi. 

Daraufhin erschoss die israelische Polizei den Verdächtigen auf dem Dach seines Hauses in Jerusalem und ließ ihn dort verbluten. Die Unschuldsvermutung gilt für Palästinenser in Jerusalem offenbar nicht. Sie fühlen sich als Bürger zweiter und dritter Klasse.

Glick hat sich als führendes Mitglied der rechten Organisation Temple Mount Faithful (Die Gläubigen des Tempelbergs) besonders exponiert. Deren Ziel: ein Tempelberg ohne Felsendom und ohne Al-Aksa-Moschee, beide zählen zu den wichtigsten Heiligtümern der Muslime.

Nur wenn es keine heidnischen Stätten mehr dort gebe, heißt es auf der Webseite der Organisation, könne dort ein neuer, ein dritter jüdischer Tempel errichtet werden. Für Palästinenser und Muslime weltweit ist das unannehmbar. Glick zog deshalb den Zorn vieler auf sich. „Jeder, der Facebook und Zeitungen liest, weiß, dass er in Lebensgefahr war“, sagte sein Vater Journalisten.

Erste Zeichen haben die radikalen Rechtszionisten im Stadtbild schon gesetzt. Wer die Klagemauer in Richtung Südwesten verlässt, geht an einer großen, goldenen Menora vorbei, einem siebenarmigen Leuchter. Das Tempelinstitut, eine weitere radikale Organisation, die Glick leitet, hat ihn dort aufgestellt. Irgendwann, so der Wunsch der Organisation, soll der Leuchter auf dem Tempelberg stehen.

In Israel gelten Glick und seine wenigen aber lauten Mitstreiter nicht nur politisch als Radikale und als Religionsfundamentalisten , sondern auch theologisch als dogmatisch. Denn die meisten Rabbiner lehnen den Bau eines dritten Tempels von Menschenhand ab. Nur der Messias, so ihre Interpretation der heiligen Schriften, könne einen Tempel wiedererrichten. Und nicht nur das: Laut einem theologischen Erlass der Oberrabbiner Israels ist es Juden nicht einmal erlaubt, den Tempelberg zu betreten. Die überwiegende Mehrheit der frommen Juden betet an der Klagemauer am Fuße des Tempelberges, schreibt die SK.. Analog zu den Salafisten im Islam  gibt  es auch in anderen abrahamitischen Weltreligionen gewaltbereite Fundamentalisten . 

Die Relgionsfundamentalisten  halten sich nicht daran. Vor allem an jüdischen Feiertagen besuchen sie den Tempelberg und provozieren damit regelmäßig die Muslime. In jüngster Zeit hatten Vertreter der politischen Rechten gefordert, auch das Betverbot für Juden zu lockern. Der gemäßigte Palästinenserpräsident Mahmud Abbas hatte deshalb kürzlich bei einer Rede dazu aufgerufen, den Tempelberg „mit allen Mitteln“ vor jüdischen Siedlern zu schützen.

Jetzt hat Palästinenserpräsident Abbas und die Fatah heute zum Tag des Zorns aufgerufen.

Nach der Schließung des Tempelberges in Jerusalem durch israelische Besatzer-Polizei  am Donnerstag hat die palästinensische Fatah-Partei zu einem "Tag des Zorns" aufgerufen. In einer Mitteilung der palästinensischen Nachrichtenagentur Wafa schrieb die Palästinenserorganisation, man betrachte derartige Übergriffe auf den Tempelberg als "Erklärung eines religiösen Krieges gegen das palästinensische Volk". Die Fatah rief die Palästinenser dazu auf, sich auf dem Tempelberg zu versammeln und dort zu bleiben.

 
In Jerusalem kam es dem israelischen Rundfunk zufolge in der Nacht in mehreren Vierteln zu Zusammenstößen zwischen Palästinensern und israelischen Sicherheitskräften.
 
 Anrainern zufolge war es die erste Sperre der Al-Aksa-Moschee seit Beginn des zweiten Palästinenseraufstands 2000. Nach Angaben der jordanischen Religionsbehörden war es die erste vollständige Sperre seit 1967.
 
Seit Wochen wachsen die Spannungen in Ostjerusalem, das nach dem Willen der Palästinenser einmal Hauptstadt eines eigenen Staates werden soll. Angeheizt wurde die Stimmung durch den Ausbau rechtszionistischer Siedlungen durch permanenten Landraub auch in Jerusalem selber  und durch Israel und den jüngsten Krieg im Gazastreifen, der einen völkerrechtsbruch darstellte und von Palästinensern als Genozid am Volk betrachtet wird..
 
Hintergrund - Tempelberg 

Der Tempelberg, arabisch Haram al-Scharif (edles Heiligtum) ist für Juden, Muslime und Christen eine wichtige Heilige Stätte. Bis zur Zerstörung durch die Römer im Jahr 70 befand sich an dieser Stelle der jüdische Tempel, zentrales Heiligtum Israels. Zahlreiche mythische und biblische Traditionen und Legenden wie die Erschaffung Adams und Evas, die Opferung Isaaks und die Himmelfahrt Mohammeds sind mit diesem Ort verbunden. Die im Südosten der Jerusalemer Altstadt oberhalb des Kidrontals gelegene Stätte ist bis heute stark umstritten. Deshalb kommt es immer wieder zu Spannungen und blutigen Konflikten. (AFP)<EA>Seit der muslimischen Eroberung 638 ist der Haram al-Scharif nach der Wallfahrtsmoschee in Mekka und der Grabmoschee Mohammeds in Medina die drittwichtigste Kultstätte des Islam. Nach den Worten des Korans begann der Prophet dort seine nächtliche Himmelsreise.

Zudem soll an dieser Stelle Abraham von Gott aufgefordert worden sein, seinen Sohn zu opfern. Zur gleichen Zeit entstand über den Ruinen einer von Kaiser Justinian erbauten Marienkirche die heutige Al-Aksa-Moschee.<EA>Die heutigen Mauern des Tempelbergbezirks entsprechen in ihren Ausmaßen der Umfassungsmauer des von Herodes erbauten zweiten Tempels. Ihre auch als Klagemauer bezeichneten westlichen Reste sind die wichtigste Gebetsstätte des Judentums.

Eine Minderheit rechtsgerichteter Zionisten treibt Pläne für die Errichtung eines dritten Tempels auf dem Tempelberg voran. Vermehrt werden rechtszionistische Forderungen laut, den bislang von der islamischen Wakf-Behörde kontrollierten Tempelberg unter israelische Souveränität zu stellen und Juden das Recht zum Gebet an der Heiligen Stätte zuzusprechen.

 

http://www.suedkurier.de/nachrichten/politik/themensk/Kampf-um-den-Tempelberg;art1015367,7369420    

 

 

 

 

Wieder manipulierte Arbeitslosenstatistik für 10/2014 - 3,5 Mio. Arbeitslose 

Volker Schneider, Die Linke , Ex MdB 

Auch im Oktober: Arbeitslosenstatistik geschönt wie immer

Schlechte Meldungen kann die Bundesregierung nicht gebrauchen. Deshalb bleibt sie dabei, die Arbeitslosenzahlen schön zu rechnen. Arbeitslose, die krank sind, einen Ein-Euro-Job haben oder an Weiterbildungen teilnehmen, werden bereits seit längerem nicht als arbeitslos gezählt. Viele der Arbeitslosen, die älter als 58 sind, erscheinen nicht in der offiziellen Statistik. Auch wenn private Arbeitsvermittler tätig werden, zählt der von ihnen betreute Arbeitslose nicht mehr als arbeitslos, obwohl er keine Arbeit hat. Fast 818.000 Erwerbslose werden so im Oktober wieder aus der Statistik herausgerechnet.

Darüber hinaus tauchen 274.000 nicht erwerbstätige Personen – die sogenannte stille Reserve [IAB Kurzbericht 18/2014 Seite 10 (stille Reserve im engeren Sinn – Prognose 2014)] – in keiner Arbeitslosenstatistik auf, weil sie sich entmutigt vom Arbeitsmarkt zurückgezogen haben und sich nicht (mehr) als arbeitslos registrieren lassen.

Nach den Daten der Erwerbslosen hat die BA auch neu die Beschäftigtenstatistik als Möglichkeit des Aufhübschens der Situation am Arbeitsmarkt entdeckt. Zu den Beschäftigten zählen anders als bisher künftig auch Menschen in Behindertenwerkstätten, Teilnehmer im Rahmen des sogenannten freiwilligen sozialen Jahrs, Bundesfreiwillige (Bufdis) und Nebenerwerbslandwirte. Dass damit sozialversicherte Beschäftigung auch um Personen erweitert wird, die nicht erwerbsfähig sind und kein Markteinkommen erzielen, soll angeblich der Transparenz dienen. Nach dem allgemeinen Sprachgebrauch ist die Einbeziehung dieser Personengruppen aber alles andere als transparenzfördernd, wird doch der Begriff sozialversicherter Beschäftigter meist mit Arbeitnehmern gleichgesetzt, die gegen Lohn und Gehalt beschäftigt werden und auf dem regulären Arbeitsmarkt tätig sind.

Und als (gewollter?) Nebeneffekt dämpfen diese Geringstverdiener auch den Anstieg des Durchschnittseinkommens der Beschäftigten. Dieses wiederum ist wesentlicher Bestandteil der Rentenformel, weshalb auch die Rentenerhöhung im kommenden Jahr geringer ausfallen wird.

Auch so lassen sich Erfolge am Arbeitsmarkt generieren. Einfach Arbeitslosenzahlen herunter und Beschäftigenzahlen rauf rechnen und dabei auch noch an der Rente sparen!

Auch im Oktober: Arbeitslosenstatistik geschönt wie immer

Schlechte Meldungen kann die Bundesregierung nicht gebrauchen. Deshalb bleibt sie dabei, die Arbeitslosenzahlen schön zu rechnen. Arbeitslose, die krank sind, einen Ein-Euro-Job haben oder an Weiterbildungen teilnehmen, werden bereits seit längerem nicht als arbeitslos gezählt. Viele der Arbeitslosen, die älter als 58 sind, erscheinen nicht in der offiziellen Statistik. Auch wenn private Arbeitsvermittler tätig werden, zählt der von ihnen betreute Arbeitslose nicht mehr als arbeitslos, obwohl er keine Arbeit hat. Fast 818.000 Erwerbslose werden so im Oktober wieder aus der Statistik herausgerechnet.

Darüber hinaus tauchen 274.000 nicht erwerbstätige Personen – die sogenannte stille Reserve [IAB Kurzbericht 18/2014 Seite 10 (stille Reserve im engeren Sinn – Prognose 2014)] – in keiner Arbeitslosenstatistik auf, weil sie sich entmutigt vom Arbeitsmarkt zurückgezogen haben und sich nicht (mehr) als arbeitslos registrieren lassen. 

Nach den Daten der Erwerbslosen hat die BA auch neu die Beschäftigtenstatistik als Möglichkeit des Aufhübschens der Situation am Arbeitsmarkt entdeckt. Zu den Beschäftigten zählen anders als bisher künftig auch Menschen in Behindertenwerkstätten, Teilnehmer im Rahmen des sogenannten freiwilligen sozialen Jahrs, Bundesfreiwillige (Bufdis) und Nebenerwerbslandwirte. Dass damit sozialversicherte Beschäftigung auch um Personen erweitert wird, die nicht erwerbsfähig sind und kein Markteinkommen erzielen, soll angeblich der Transparenz dienen. Nach dem allgemeinen Sprachgebrauch ist die Einbeziehung dieser Personengruppen aber alles andere als transparenzfördernd, wird doch der Begriff sozialversicherter Beschäftigter meist mit Arbeitnehmern gleichgesetzt, die gegen Lohn und Gehalt beschäftigt werden und auf dem regulären Arbeitsmarkt tätig sind. 

Und als (gewollter?) Nebeneffekt dämpfen diese Geringstverdiener auch den Anstieg des Durchschnittseinkommens der Beschäftigten. Dieses wiederum ist wesentlicher Bestandteil der Rentenformel, weshalb auch die Rentenerhöhung im kommenden Jahr geringer ausfallen wird.

Auch so lassen sich Erfolge am Arbeitsmarkt generieren. Einfach Arbeitslosenzahlen herunter und Beschäftigenzahlen rauf rechnen und dabei auch noch an der Rente sparen!
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Merkel ruiniert Wirtschaft - Export  bricht dramatisch ein 

Die sinnlosen und teilweise auf Propagandalügen basierenden EU Sanktionen gegen Russland und russische Gegen-Sanktionen führen jetzt zum dramatischen Einbruch des deutschen Exports, der eine wesentliche Stütze der deutschen Wirtschaft ist.

Der Konflikt mit Moskau um die Ukraine schlägt massiv auf die deutschen Exporte nach Russland durch. Die Ausfuhren in das Land brachen im August im Vergleich zum Vorjahr um 26,3 Prozent auf 2,3 Milliarden Euro ein, wie das Statistische Bundesamt am Mittwoch in Wiesbaden berichtete.

In den ersten acht Monaten wurden Waren im Wert von 20,3 Milliarden ausgeführt, das war ein Minus von 16,6 Prozent im Vergleich zum Vorjahr. Auf der Liste der wichtigsten Empfängerländer für Produkte „made in Germany“ sackte Russland auf Rang 13 ab.

Im Jahr 2013 hatte Moskau den Angaben zufolge noch den elften Platz belegt. Dabei hatten sich die deutschen Ausfuhren nach Russland bereits 2013 mit einem Minus von 5,2 Prozent überdurchschnittlich schwach entwickelt.

Allerdings hatte es in den Vorjahren 2010 bis 2012 hohe Zuwachsraten gegeben. Besonders stark entwickelte sich der Handel 2011, als die Ausfuhren nach Russland beinahe um ein Drittel (30,8 Prozent) zulegten. Die starken Schwankungen im deutsch-russischen Handel sind nicht selten: Im Krisenjahr 2009 schrumpften Deutschlands Russland-Exporte um 36 Prozent, 2010 kletterten sie um 28 Prozent.

Kurzarbeit bei Mittelständlern

Wichtigste Exportgüter in den ersten acht Monaten 2014 waren Maschinen mit einem Anteil von 22,6 Prozent an den gesamten deutschen Exporten nach Russland, Autos und Autoteile (19,0 Prozent) sowie chemische Erzeugnisse (10,0 Prozent). Unter diesen Gütern war der Ausfuhrrückgang mit 27 Prozent bei den Kraftwagen am höchsten. Die Maschinenexporte sanken um 17 Prozent zum Vorjahr, die Exporte von chemischen Erzeugnissen gingen um 6 Prozent zurück.

Für die deutschen Maschinenbauer ist Russland der viertwichtigste Absatzmarkt. Daher schmerzt der Exporteinbruch in das Land die mittelständisch geprägte Branche. Sollten weitere gegenseitige Sanktionen auf die Branche durchschlagen, schließt der Branchenverband VDMA ein Export-Minus nach Russland von 35 Prozent im Gesamtjahr nicht aus.

Damit ist es der US-Politik gelungen , Europäer gegen Europäer aufzuhetzen und die Wirtschaft in Europa insgesamt schweren Schaden zuzufügen, der auf dem Weltmarkt insbesondere  den US-Global Playern zu Gute kommt, die sich jetzt in der Ukraine stark engagieren und so einen neuen Markt weitgehend penetrieren.

Die schlechteste Kanzlerin aller Zeiten ruiniert die deutsche Export- Lebensmittelwirtschaft

 

Nibelungentreue zur USA führt die EU in den Abgrund

 

Key food suppliers to Russia

Country Exports to Russia, 2013 
(in billion $)
Belarus 2.74
Brazil 2.41
Ukraine 1.99
Germany 1.83
Turkey 1.68
China 1.61
Poland 1.55
USA 1.54 
Netherlands 1.42
France 1.42
Italy 1.34
Spain 1.26
Other EU countries 4.88

Source: Data from

 Centre analysed by Reuters the International Trade Centre analysed by Reuters

 

Die deutsche Wirtschaft ist in diesem Bereich der Haupt-Partner der russischen Wirtschaft und vor allem die deutsche Wirtschaft, die bisher Merkels Macht gesichert hat, ist  der Verlierer der russischen Gegen-Sanktionen.

Die affanartige Nibelungentreue der Kanzlerin Merkel  zur aggressiv-kriegerischen US Weltmachtpolitik stürzt die Bundesrepublik und die gesamte EU in eine tiefe Krise.

Den USA ist es gelungen Europäer gegen Europäer aufzuhetzen und in eine Kalte-Kriegs-Position gegeneinander zu drängen.  Zudem wird die Welt so auf einen Weg zu einem möglichen dritten Weltkrieg gesteuert. 

Während EU Staaten mit ca 15 Mrd. €uro Handelsvolumen für Agrarprodukte betroffen sind, geht es für die USA nur um 1,5 Mrd. €uro. Das sind gerade mal 10 % des Volumens der EU. 

http://taz.de/Sanktionen-gegen-Russland/!148550/

Rechtspopulistische CSU will die Variante "Stasi-Maut" 

Das CSU- Projekt von Verkehrsminister Dobrindt kann als gescheitert betrachtet werden  

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Die CSU will  die Maut für die Benutzung deutscher  Autobahnen in der Regierung durchsetzen  und will dabei auf das lückenlose Ausspähen der Autofahrer durch ein flächendeckendes Ausforschen und  Fotografieren aller PKW auf der Autobahn realisieren.  

 

Dabei ignoriert  die rechtspopulistisch - nationalistische CSU, dass dieses Gesetz gegen EU-Recht verstossen könnte.

Durch Taschenspieler-Tricks will man das EU Recht umgehen und die PKW-Maut nur für Ausländer durch die Hinertür einführen.  Durch separate und formal getrennte Rückerstattung über die KFZ-Steuer soll der direkte Zusammenhang des illegalen Sachverhaltes verschleiert werden. 

500 Mio. €uro werden selbst nach CSU- Berechnungen maximal pro Jahr als Erlös erwartet, der in die sanierung der Straßen fliessen soll, die aber viele Milliarden € erfordert. das wäre also abgesehen von der  juristischen Fragwürdigkeit nicht einmal ein Tropfen auf dem heißen Stein. 

Die Linke forderte schon im Sommer einen Stopp der geplanten Pkw-Maut auf allen deutschen Straßen. Die Kritikpunkte: Sie helfe ökologisch gar nicht, ein fiskalischer Effekt sei zweifelhaft und obendrein belaste es die Beziehungen zu den Nachbarländern.

Bundeskanzlerin Merkel habe im TV-Duell im Wahlkampf gesagt, mit ihr werde es keine Pkw-Maut geben, so Linke-Fraktionsvize Dietmar Bartsch. „Sie steht bei den Wählern im Wort.“ Auch der Einzelhandel und das Umweltbundesamt kritisierten die Pläne.

Die Linke fordert einen Stopp der geplanten Pkw-Maut auf allen deutschen Straßen. Die Kritikpunkte: Sie helfe ökologisch gar nicht, ein fiskalischer Effekt sei zweifelhaft und obendrein belaste es die Beziehungen zu den Nachbarländern.

Bundeskanzlerin Merkel habe im TV-Duell im Wahlkampf gesagt, mit ihr werde es keine Pkw-Maut geben, so Linke-Fraktionsvize Dietmar Bartsch. „Sie steht bei den Wählern im Wort.“ Auch der Einzelhandel und das Umweltbundesamt kritisierten die Pläne.

 

Dobrindt will ab 2016 eine Infrastrukturabgabe für das gesamte Straßennetz kassieren. Statt über Vignetten soll das Geld jetzt über die elektronische Erfassung aller KFZ- Kennzeichen auf Autobahnen erfassen. 

Dem Entwurf zufolge rechnet Dobrindt damit, dass für nicht in Deutschland zugelassene Wagen jährlich rund 700 Millionen Euro Maut gezahlt werden. Dem stehen Betriebs- und Personalkosten für das Mautsystem von 195 Millionen Euro gegenüber - unterm Strich ergeben sich somit rund 500 Millionen Euro, die Dobrindt jedes Jahr zusätzlich ausgeben kann. Die Einnahmen sind zweckgebunden und können nur für Infrastrukturprojekte verwendet werden.

Deutsche Autobesitzer zahlen am meisten

Den weitaus größten Teil der "Infrastrukturabgabe" getauften Maut werden mit rund drei Milliarden Euro die deutschen Autobesitzer zahlen. Über die Kfz-Steuer wird diese Summe jedoch an die inländischen Fahrer zurückfließen.

 Die Höhe ist abhängig von Hubraum und Umweltverträglichkeit, bei Wohnmobilen vom Gesamtgewicht. Bei 130 Euro wird die Abgabe gedeckelt.

ür im Ausland zugelassene Autos wird die Abgabe ausschließlich für Autobahnen fällig. Die nötige Zahlung kann für zehn Tage (zehn Euro), zwei Monate (22 Euro) oder ebenfalls ein Jahr geleistet werden - entweder via Internet oder an Vertriebsstellen, unter anderem Tankstellen.

Elektronische Erfassung der Nummernschilder

 

Allerdings müssen sich die Autofahrer keine Papiervignette an die Scheibe heften. Stattdessen wird die Information, das jemand Maut gezahlt hat, mit dem Nummernschild verknüpft. Dobrindt sagte in Berlin, die Kennzeichen würden auf den Bundesfernstraßen elektronisch erfasst, sodass automatisch kontrolliert werden könne, ob für den jeweiligen Wagen Maut gezahlt wurde.

Harsche Kritik an dem Konzept kam von Linken und Umweltschützern. Der BUND warf Dobrindt vor, die Bürokratiekosten zu niedrig veranschlagt zu haben. Die Umweltorganisation kritisierte auch, dass alle inländischen Autofahrer Maut zahlen müssen, auch wenn sie keine Autobahnen nutzen, und dann "verwaltungsaufwändig" über die Kfz-Steuer entlastet werden. Dies stehe zudem womöglich in Widerspruch zum Europarecht.

Pkw-Maut sei "fair, sinnvoll und gerecht"

Der Linken-Verkehrspolitiker Herbert Behrens bezeichnete Dobrindts Konzept als katastrophal. Es sei zweifelhaft, dass die Einnahmen am Ende die Ausgaben "überhaupt übersteigen".

Dobrindt hingegen lobte die Maut als "fair, sinnvoll und gerecht" und zeigte sich erneut überzeugt, dass es nach intensivem Austausch mit der EU-Kommission keine europarechtlichen Schwierigkeiten geben werde. Der Entwurf werde noch dieses Jahr ins Kabinett eingebracht. Danach werde sein Ressort sich dafür einsetzen, dass der weitere Gesetzgebungsprozess "möglichst schnell" laufe. Ziel sei eine Einführung der Maut im Jahr 2016.

ADAC: Pkw-Maut wird Nullsummenspiel

Die geplante Pkw-Maut wird der Staatskasse nach Einschätzung des ADAC keine Mehreinnahmen bringen. "Es wird netto nichts übrig bleiben", sagte ADAC-Verkehrsexperte Jürgen Albrecht zu den Plänen. Nach Schätzung des ADAC werden die Kosten der Verwaltung bei etwa 300 Millionen Euro liegen - das sei in etwa so viel, wie die Maut einbringe.

Albrecht begründet das mit der komplizierten Verwaltung: Nur 6,7 Prozent der Pkw-Fahrer auf deutschen Autobahnen seien Ausländer. Die Maut solle aber zunächst für 100 Prozent aller Autofahrer - Inländer und Ausländer - erhoben werden. Die deutschen Fahrer sollten die Mautgebühr dann über eine niedrigere Kfz-Steuer wieder rückerstattet bekommen. "Wenn ich 93 Prozent der Autofahrer vollumfänglich kompensiere, ist es auch kein Wunder, dass keine relevanten Mehreinnahmen zustande kommen", sagte Albrecht. Denn dafür sei ein großer Verwaltungsapparat notwendig.