5. November 2014 Bernd Riexinger

Nahles verteilt weiße Salbe

Bernd Riexinger


Der Vorsitzende der LINKEN, Bernd Riexinger, hält die Pläne von Bundesarbeitsministerin Nahles zur Bekämpfung der Langzeitarbeitslosigkeit für ungenügend. Er erklärt:

Zu wenig, zu spät, zu unambitioniert. Wir haben in der Bundesrepublik inzwischen ein verfestigtes soziales Problem mit Langzeitarbeitslosigkeit, Armut und prekärer Beschäftigung. Das ist kein Randphänomen mehr, sondern eine wachsende Bedrohung für die Mitte der Gesellschaft. Mit ein paar Tausend Jobs für Langzeitarbeitslose ist es nicht getan. Andrea Nahles verteilt ein wenig weiße Salbe, wo entschlossenes Handeln nötig wäre.

Wir plädieren für einen integrierten Ansatz. Langzeitarbeitlosigkeit, Armut und prekäre Arbeitsverhältnisse müssen in einer gemeinsamen Strategie bekämpft werden. Wir brauchen bundesweit einen staatlich geförderten sozialen Arbeitsmarkt, der gezielt Arbeit statt Langzeitarbeitslosigkeit finanziert.

Wir brauchen eine Offensive gegen prekäre Beschäftigung, zuallererst die Abschaffung der Möglichkeit der sachgrundlosen Befristung von Arbeitsverträgen. Drittens muss Hartz IV durch eine armutsfeste Grundsicherung ohne Sanktionen ersetzt werden. Dafür müssen Milliarden, und nicht nur ein paar Millionen umverteilt werden. Dafür braucht es eine Gerechtigkeitswende bei den Steuern.

Quelle: http://www.die-linke.de/nc/presse/presseerklaerungen/detail/zurueck/presseerklaerungen/artikel/nahles-verteilt-weisse-salbe/

Video: Direkte USA - Waffenlieferung für die IS - Hilfe der Türkei für die IS 

Ein Versehen ist kaum anzunehmen, da die US Militärs über exakte Lageberichte, Drohnen- und Satellitenüberwachung im Raum Kobane verfügen und US Kampfjets da mit Radar operieren. Es soll sich dabei um brandneue US-amerikanische Waffen handeln, die ursprünglich abgeworfen wurden, um die kurdischen Milizen, der seit Monaten von IS-Einheiten belagerten nordsyrischen Grenzstadt Kobane, zu versorgen. Es ist den USA bekannt, dass das Umland von Kobane, wo die Waffen im freien Gelände abgeworfen wurden, von der IS kontrolliert wird. 

Gut möglich, dass die US Regierung beide Seiten unterstützt - die eine IS-Seite konspirativ und indirekt via Türkei und Golfstaaten sowie Jordanien. 

 

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Die syrische Regierung in Damaskus untertützt  die kurdischen Volksverteidigungseinheiten (YPG) in Kobane in ihrem Kampf gegen die Terrorgruppe "Islamischer Staat"  militärisch un dleistet Besistand . „Der Staat mitsamt seiner Streitkräfte und seinen Flugzeugen hat die Stadt militärisch und logistisch unterstützt und sie mit Munition und Waffen ausgestattet“, sagte Informationsminister Omran al Zohbi am Mittwoch.

Da Kobane auf syrischem Territorium liege und ihre Bewohner Syrer seien, hätte die Regierung in Damaskus sie seit Beginn des Konflikts unterstützt. Sie werde auch weiter „auf den höchsten Ebenen Militärhilfe an Kobane liefern“, sagt Zohbi.

Inzwischen sind auch 150 Peshmergas aus dem Nordirak  über die Türkei in Kobane eingetroffen, die der YPG vor allem Artillerie-Waffen bringen. 

Von den Angriffen auf den IS hat nicht nur das Assad-Regime und die Kurden  profitiert, sondern auch die zweite große islamistische Gruppe die Rest-al-Nusra, die al-Qaida angehört und seit der Ablösung vom IS auch gegen diesen um die territoriale Kontrolle kämpft. Nach den Erfolgen des IS sind aber große Teile von al-Nusra auch zu diesem übergewechselt, da sich viele Dschihad-Rebellen automatisch auch der größten Gruppe anschliessen.  

Die USA  kämpfen aber nur dosiert, halbherzig und nur scheinbar gegen die IS, so dass keine Seite ein Übergewicht erlangt und ein Patt einen dauerhaften Bürgerkrieg und Chaos im Lande garantiert, der der US Strategie am besten zu gefallen scheint. 

Wie weit die Luftschläge den IS schwächen, ist bislang in Syrien kaum feststellbar. IS-Kämpfer haben weitere Gasfelder eingenommen, zuletzt am Montag nach Kämpfen gegen syrische Truppen das Gasfeld Jahar bei Homs.

Während die Assad-Streitkräfte weiter Städte aus der Luft bombardieren, haben sie auch einige Erfolge etwa in Idlib oder Aleppo erzielen können. Die zweitgrößte Stadt ist das wichtigste Zentrum des syrischen Widerstands und mittlerweile fast völlig von syrischen Truppen eingekesselt. Auch al-Nusra kontrolliert Teile der Stadt, der IS ist überdies hier aktiv, Gruppen, die mit der Freien Syrischen Armee verbunden sind und als gemäßigt betrachtet werden, halten nur den nördlichen Teil der Stadt, die gerade einmal 60 km von der türkischen Grenze entfernt ist.

Jetzt hat der französische Außenminister Laurent Fabius in einem dramatischen Appell dazu aufgefordert, nach Kobane auch Aleppo zu retten. In einem Gastkommentar, der in der Washington Post und anderen Zeitungen veröffentlicht wurde, warnte er, dass Aleppo, die "Bastion" der moderaten Opposition zwischen Assads Truppen und dem IS – Fabius nennt diesen nur Daesh – zerrieben werde. Die Stadt sei gefangen "zwischen den Fassbomben des Regimes und den Kopfabschneidern des Daesh".

Natürlich verschweigt Fabius, dass die "moderaten" Rebellengruppen der FSA und auch die Rest-Al-Nusra-Front teilweise mit der IS kooperiert! 

Schon eine Million Menschen seien aus der Stadt geflüchtet. Offenbar will das Nato- Mitglied den Krieg in Syrien auch auf eine Krieg gegen assad ausweiten . Frankreichs Pseudo- Sozialisten erweisen sich wieder einmal als kriegsgeile Scharfmacher im  Konflikt. 

 

 

82 % für GDL- Streik - 18 % dagegen 

Die Hetze gegen den Streik der Eisenbahn-Gewerkschaftler der GDL scheint nicht aufzugehen . Aktuell stimmen bei einer ZDF Umfrage 82 % für den Streik und nur 18 % der Zuschauer lehnen ihn ab. Das ist ein klares Votum für den Streik. 

Frage:
Die Lokführer legen erneut den Schienenverkehr lahm. Die Aktion soll bis Montag dauern. Was halten Sie von dem Streik?

Haben Sier Verständnis für den aktuellen Bahnstreik?

Ja           82 %

Nein       18 %

Stand 6.11. 2014 16.50 Uhr 6423 Voten  

http://vote.zdf.de/2014/706-ihre-meinung-zum-bahnstreik/

Danke GDL - Danke Claus Weselsky - Mehr Streik für alle 

Arbeiterlied

Man der Arbeit aufgewacht und erkenne deine Macht..  

Alle Räder stehen still, wen dein starker Arm es will! .....

Mann der Arbeit / Streiklied - (Oktoberklub)

 

Bananenrepublik D?: Frontalangriff auf  das Streikrecht als Grundrecht 

Unrechtsstaatsdebatte 2.0

Pünktlich zur DDR-Unrechtsstaatsdebatte nach 25 Jahren Putsch in Deutschland sind Teile der politischen Klasse bemüht, weitere ewig geltende Grundrechte wie das Streikrecht nach dem Asylrecht de facto abzubauen.

Faktisch würde die BRD dadurch endgültig zum Unrechtsstaat werden - Deshalb erklärt die Eisenbahnergewerkschaft GDL folgendes Statement:

 

Streik bei der Deutschen Bahn

Pressemitteilung - 04.11.2014

Die Gewerkschaft Deutscher Lokomotivführer (GDL) hat die Lokomotivführer, Lokrangierführer, Zugbegleiter, Bordgastronomen, Disponenten, Ausbilder, Instruktoren und Trainer in den Eisenbahnverkehrsunternehmen der Deutschen Bahn (DB) am Mittwoch, den 5. November von 15 Uhr im Güterverkehr und von Donnerstag, den 6. November von 2 Uhr im Personenverkehr bis zum gemeinsamem Ende am Montag, den 10. November 2014 um 4 Uhr zu einem Arbeitskampf aufgerufen.

Frontalangriff gegen Koalitionsfreiheit und Tarifpluralität

Der Tarifvertrag für Verfahrensfragen der Deutschen Bahn ist ein Frontalangriff gegen die grundgesetzlich geschützte Koalitionsfreiheit. Die DB und mittelbar auch der Staat als Eigner der DB wollen hier eine Vorstufe eines Tarifeinheitsgesetzes durchsetzen, das im Lichte des Grundgesetzes niemals zulässig wäre. Und genau das wird das Zugpersonal der GDL nicht mitmachen. GDL-Bundesvorsitzender Claus Weselsky: „Wir wollen und müssen im Auftrag unserer Mitglieder verhandeln, egal ob diese als Lokführer, Zugbegleiter, Bordgastronomen, Disponenten, Ausbilder, Instruktoren oder Lokrangierführer in den Eisenbahnverkehrsunternehmen (EVU) der DB arbeiten. Dieses Grundrecht ist in Gefahr und damit die Funktion von Gewerkschaften an sich. Nach diesem Tarifdiktat sollen wir Scheinverhandlungen für das Zugpersonal führen und würden in Wahrheit zum zahnlosen Tiger. Genau das ist vom Arbeitgeber gewollt.“

Eigenständige Tarifverhandlungen für ihre Mitglieder

Die GDL fordert eigenständige Tarifverhandlungen ohne Einschränkung des Grundrechtes auf Koalitionsfreiheit für ihre mehr als 19.000 Mitglieder des Zugpersonals in den EVU der DB. Die GDL organisiert mehr als 51 Prozent der insgesamt 37.000 Beschäftigten, die im Wettbewerbsmarkt stehen und spezielle Tarifregelungen brauchen. Weselsky: „Uns geht es nicht um die Verwaltung von Tausenden Unorganisierten oder Mitgliedern anderer Gewerkschaften. Wir wollen nur für unsere eigenen Mitglieder die Tarife abschließen. Dieses Grundrecht dürfen uns weder Arbeitgeber noch andere Gewerkschaften absprechen. Zumindest die Gewerkschaften würden sich damit selbst in Frage stellen.“

Mehr Lohn und bessere Arbeitszeitbedingungen

Und beim Zugpersonal liegt noch Vieles im Argen. Die Ruhetagsregelungen müssen verbessert, die Überstunden unbedingt begrenzt werden. Weselsky: „Es muss Schluss sein damit, dass die Kollegen wegen maßloser Überstunden schon im September ihre Jahresarbeitszeit erfüllt haben und ihnen zustehende Freizeit dauerhaft entzogen wird.“ Außerdem fordert die GDL fünf Prozent mehr Entgelt. „Das ist bei den Gewinnen der DB sehr moderat, insbesondere wenn man bedenkt, dass ein Lokführer nach 20 Berufsjahren 1.750 Euro und ein Zugbegleiter 1.300 netto bekommt“, so Weselsky.

Die DB erklärt, dass zwei Tarifverträge für die gleiche Berufsgruppe nicht funktionieren würden. Dabei praktiziert sie das selbst seit Jahren mit Vollzeitangestellten, Teilzeitmitarbeitern, Mitarbeitern mit und ohne Besitzstandswahrung, Beamten und Leiharbeitern. GDL-Bundesvorsitzender: „Dass die DB lieber nur mit ihrer angepassten Hausgewerkschaft Tarifverträge abschließt, kann ich gut verstehen, aber die Mitglieder haben sich nun einmal für uns entschieden. Diese Entscheidung beruht auch auf der klaren Erkenntnis, dass nur die GDL mit ihrem Flächentarif bei der DB und den einheitlichen Rahmenregelungen im gesamten Eisenbahnverkehrsmarkt das Lohndumping und die Arbeitsplatzangst beendet hat.“

So lange die DB die Grundrechte der GDL-Mitglieder nicht anerkennt, so lange kann der Tarifkonflikt nicht beendet werden. Erst mit den inhaltlichen Verhandlungen über Arbeitszeit und Entgeltfragen sind Kompromisse möglich. Grundrechte sind unteilbar und unterliegen keinesfalls der Verfügungsgewalt der DB.

http://www.gdl.de/Aktuell-2014/Pressemitteilung-1415106800

 

 

 
GDL.DE
 

Danke GDL - Danke Claus Weselsky - Mehr Streik für alle 

Arbeiterlied

Man der Arbeit aufgewacht und erkenne deine Macht..  

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Mann der Arbeit / Streiklied - (Oktoberklub)

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Bananenrepublik D?: Frontalangriff auf  das Streikrecht als Grundrecht 

Unrechtsstaatsdebatte 2.0

Pünktlich zur DDR-Unrechtsstaatsdebatte nach 25 Jahren Putsch in Deutschland sind Teile der politischen Klasse bemüht, weitere ewig geltende Grundrechte wie das Streikrecht nach dem Asylrecht de facto abzubauen.

Faktisch würde die BRD dadurch endgültig zum Unrechtsstaat werden - Deshalb erklärt die Eisenbahnergewerkschaft GDL folgendes Statement:

 

Streik bei der Deutschen Bahn

Pressemitteilung - 04.11.2014

Die Gewerkschaft Deutscher Lokomotivführer (GDL) hat die Lokomotivführer, Lokrangierführer, Zugbegleiter, Bordgastronomen, Disponenten, Ausbilder, Instruktoren und Trainer in den Eisenbahnverkehrsunternehmen der Deutschen Bahn (DB) am Mittwoch, den 5. November von 15 Uhr im Güterverkehr und von Donnerstag, den 6. November von 2 Uhr im Personenverkehr bis zum gemeinsamem Ende am Montag, den 10. November 2014 um 4 Uhr zu einem Arbeitskampf aufgerufen.

Frontalangriff gegen Koalitionsfreiheit und Tarifpluralität

Der Tarifvertrag für Verfahrensfragen der Deutschen Bahn ist ein Frontalangriff gegen die grundgesetzlich geschützte Koalitionsfreiheit. Die DB und mittelbar auch der Staat als Eigner der DB wollen hier eine Vorstufe eines Tarifeinheitsgesetzes durchsetzen, das im Lichte des Grundgesetzes niemals zulässig wäre. Und genau das wird das Zugpersonal der GDL nicht mitmachen. GDL-Bundesvorsitzender Claus Weselsky: „Wir wollen und müssen im Auftrag unserer Mitglieder verhandeln, egal ob diese als Lokführer, Zugbegleiter, Bordgastronomen, Disponenten, Ausbilder, Instruktoren oder Lokrangierführer in den Eisenbahnverkehrsunternehmen (EVU) der DB arbeiten. Dieses Grundrecht ist in Gefahr und damit die Funktion von Gewerkschaften an sich. Nach diesem Tarifdiktat sollen wir Scheinverhandlungen für das Zugpersonal führen und würden in Wahrheit zum zahnlosen Tiger. Genau das ist vom Arbeitgeber gewollt.“

Eigenständige Tarifverhandlungen für ihre Mitglieder

Die GDL fordert eigenständige Tarifverhandlungen ohne Einschränkung des Grundrechtes auf Koalitionsfreiheit für ihre mehr als 19.000 Mitglieder des Zugpersonals in den EVU der DB. Die GDL organisiert mehr als 51 Prozent der insgesamt 37.000 Beschäftigten, die im Wettbewerbsmarkt stehen und spezielle Tarifregelungen brauchen. Weselsky: „Uns geht es nicht um die Verwaltung von Tausenden Unorganisierten oder Mitgliedern anderer Gewerkschaften. Wir wollen nur für unsere eigenen Mitglieder die Tarife abschließen. Dieses Grundrecht dürfen uns weder Arbeitgeber noch andere Gewerkschaften absprechen. Zumindest die Gewerkschaften würden sich damit selbst in Frage stellen.“

Mehr Lohn und bessere Arbeitszeitbedingungen

Und beim Zugpersonal liegt noch Vieles im Argen. Die Ruhetagsregelungen müssen verbessert, die Überstunden unbedingt begrenzt werden. Weselsky: „Es muss Schluss sein damit, dass die Kollegen wegen maßloser Überstunden schon im September ihre Jahresarbeitszeit erfüllt haben und ihnen zustehende Freizeit dauerhaft entzogen wird.“ Außerdem fordert die GDL fünf Prozent mehr Entgelt. „Das ist bei den Gewinnen der DB sehr moderat, insbesondere wenn man bedenkt, dass ein Lokführer nach 20 Berufsjahren 1.750 Euro und ein Zugbegleiter 1.300 netto bekommt“, so Weselsky.

Die DB erklärt, dass zwei Tarifverträge für die gleiche Berufsgruppe nicht funktionieren würden. Dabei praktiziert sie das selbst seit Jahren mit Vollzeitangestellten, Teilzeitmitarbeitern, Mitarbeitern mit und ohne Besitzstandswahrung, Beamten und Leiharbeitern. GDL-Bundesvorsitzender: „Dass die DB lieber nur mit ihrer angepassten Hausgewerkschaft Tarifverträge abschließt, kann ich gut verstehen, aber die Mitglieder haben sich nun einmal für uns entschieden. Diese Entscheidung beruht auch auf der klaren Erkenntnis, dass nur die GDL mit ihrem Flächentarif bei der DB und den einheitlichen Rahmenregelungen im gesamten Eisenbahnverkehrsmarkt das Lohndumping und die Arbeitsplatzangst beendet hat.“

So lange die DB die Grundrechte der GDL-Mitglieder nicht anerkennt, so lange kann der Tarifkonflikt nicht beendet werden. Erst mit den inhaltlichen Verhandlungen über Arbeitszeit und Entgeltfragen sind Kompromisse möglich. Grundrechte sind unteilbar und unterliegen keinesfalls der Verfügungsgewalt der DB.

http://www.gdl.de/Aktuell-2014/Pressemitteilung-1415106800

 

 
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Unrechtsstaat BRD? Warum werden in NSU-Nazi-Mörder-Zelle verwickelte V- Leute nicht angeklagt?

Unrechtsstaatsdebatte 2.0 

In Umfeld der NSU- Zelle gab es viele V-Leute des Verfassungsschutzes, die sich wohl mit schuldig gemacht haben. Doch angeklagt werden sie nicht.

Der VS- Spitzel Andreas T. war bei 6 von 9 Attentaten nachweislich ganz in der Nähe des Tatortes oder sogar im Raum des Anschlages selber. Es erfolgte dennoch keine Anklage. Das ist kein Merkmal eine Rechtsstaates- wohl aber ein Merkmal von Urechtsstaaten.  

3 JAHRE NSU

 

Bislang kein einziges Verfahren gegen Ermittler, Staatsanwälte und Verfassungsschützer

Vor drei Jahren flog die rechtsextreme Terrorgruppe NSU auf und noch immer sind viele Details ungeklärt. Bislang ist man von einer lückenlosen Aufklärung der Taten noch weit entfernt.

 Bislang kein einziges Verfahren gegen Ermittler, Staatsanwälte und Verfassungsschützer

3 Jahre NSU: Bislang kein einziges Verfahren gegen Ermittler, Staatsanwälte und Verfassungsschützer © MiG

Zum Jahrestag des Aufliegens der rechtsextremen Terrorgruppe NSU sehen Hinterbliebene noch viele offene Fragen. Von dem Prozess in München „haben wir uns lückenlose Aufklärung gewünscht, die bekommen wir leider nicht“, sagte Gamze Kubaşık am Dienstag in Berlin. Sie ist die Tochter des 2006 in Köln ermordeten Kioskbesitzers Mehmet Kubaşık. Sie habe noch „viele Fragezeichen im Kopf“, so Kubaşık. Die Ombudsfrau für die Hinterbliebenen der NSU-Opfer, Barbara John, sieht ebenfalls noch weiteren Aufklärungsbedarf.

Chancen auf weitere Erkenntnisse könnten Untersuchungsausschüsse in den Ländern bringen, sagte sie. Hier fehlten noch Einblicke. „Es wäre dieses Landes nicht würdig, wenn wir abbrechen müssten.“ Zugleich beklagte John, dass es bislang noch kein einziges Verfahren wegen Anfangsverdachts auf Strafvereitelung gegen Ermittler, Staatsanwälte und Verfassungsschützer gegeben habe. Wenn die Politik nicht die Sicherheitseliten kontrollieren könne, sei das Land gefährdet.

Erschöpfende Ungewissheit

Die Familien der NSU-Opfer wollten endlich wissen, weshalb es gerade sie getroffen habe, erklärte John. Sie stellte am Dienstag ein Buch mit dem Titel „Unsere Wunden kann die Zeit nicht heilen“. Darin sind Gespräche mit den Opferfamilien aufgeschrieben. Heilen könne man den Verlust „eines lieben Menschen sowieso nicht“, ergänzte die Ombudsfrau. Ihr sei es mit dem Buch darum gegangen, wie sich die Leben der Hinterbliebenen verändert habe. Einige lebten in Unruhe, weil sich vor ihren Wohnhäusern Rechtsradikale aufhielten, sagte sie.

Bis zu einem Banküberfall am 4. November 2011 hielten sich die drei mutmaßlichen Neonazi-Terroristen Uwe Böhnhardt, Uwe Mundlos und Beate Zschäpe unbehelligt im Untergrund auf. Dem Trio wird vorgeworfen, neun Migranten türkischer und griechischer Herkunft und eine Polizistin ermordet zu haben. Böhnhardt und Mundlos wurden nach dem Eisenacher Banküberfall tot in einem Wohnwagen gefunden. Zschäpe steht als einzige Überlebende in München vor Gericht.

Ihm schmerze, „welche Show“ Beate Zschäpe vor Gericht „abzieht“, sagte Abdul Kerim Simsek, dessen Vater ebenfalls ermordet wurde. Die Angeklagte zeige keine Reue. Seit 14 Jahren trage seine Familie die große Last, „wir wollen sie eines Tages endlich ablegen“, erklärte Simsek. „Ich finde keine Worte für ihr Verhalten und Auftreten“, ergänzte Gamze Kubasik. Für sie sei Zschäpe ein Unmensch. „Eigentlich steht doch alles fest, wieso zieht sich das alles so in die Länge“, habe sich Mustafa Turgut anfangs gefragt. Sein Bruder wurde 2004 in einem Rostocker Imbiss erschossen.

Vertrauen in den Rechtsstaat verloren

Die Vize-Präsidentin im Bundestag, Petra Pau (Linke), sagte, sie wisse aus Gesprächen mit vielen Angehörigen, dass das Vertrauen der Hinterbliebenen in den Rechtsstaat schwer erschüttert sei. „Ich komme in Rage, wenn Behörden und Regierungen Ermittlungen zum NSU verhindern oder behindern versuchen“, erklärte Pau. Sie kritisierte das Land Brandenburg, das sich geweigert habe, einen V-Mann mit NSU-Bezug vor dem Prozess in München aussagen zu lassen. So etwas hintertreibe Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) zum Meineid.

Merkel hatte den Hinterbliebenen bedingungslose Aufklärung versprochen. Im Vorwort zu dem nun erschienenen Buch schreibt die Kanzlerin: „Wir müssen verhindern, dass sich solche Taten jemals wiederholen. Wir müssen aufklären und vorbeugen.“ Nach Ansicht von Pau kann bislang noch keine Rede von bedingungsloser Aufklärung sein. (epd/mig)

http://www.migazin.de/2014/11/05/bislang-verfahren-ermittler-staatsanwaelte-verfassungsschuetzer/