Im Wortlaut


18.12.2014 Stefan Liebich, linksfraktion.de

Kälteeinbruch in Europa

 

Von Stefan Liebich, Obmann im Auswärtigen Ausschuss für die Fraktion DIE LINKE. im Bundestag

 

Der Pfeil zeigt schnurstracks nach unten. Über 40 Prozent ist der Ölpreis seit dem Juli dieses Jahres gefallen, und so verdient Norwegen mit seiner Ölförderung derzeit kein Geld. Das ist zwar irgendwie schlecht, scheint aber auch nicht wirklich schlimm. Das Land, es gilt als größter Förderer des schwarzen Goldes in Europa, hat vorgesorgt. Über 650 Milliarden Euro umfassen die Rücklagen im staatlichen Ölfonds. Die norwegische Zentralbank hat nun ihren Leitzins auf 1,25 Prozent gesenkt, um Geld für Investitionen billiger zu machen und so das stockende Wirtschaftswachstum zu befördern. Business as usual.

Ganz anders dagegen sind Situation und Reaktion beim ölreichen Nachbarn Russland. Dort hat der dramatische Preisverfall nicht nur einen enormen Kurssturz des Rubels nach sich gezogen, sondern die Zentralbank reagierte mit einer Erhöhung des Leitzinses auf nunmehr 17 Prozent. Ziel sei es, das bereits erwirtschaftete Geld auch weiterhin im Lande zu halten. Es spricht jedoch wenig dafür, dass es gelingt. Schon wird über einen Kapitalabfluss von 120 Milliarden US-Dollar allein in diesem Jahr spekuliert. Vor großen Märkten bilden sich lange Schlangen, viele Menschen in Russland wollen ihr Geld in hochwertige Waren umrubeln. Das Wort vom Staatsbankrott macht trotz Rücklagen von 419 Milliarden Dollar zumindest im Westen bereits die Runde. "Die Lage dort sei tatsächlich ernst", verlautete jetzt aus dem Auswärtigen Amt in Deutschland. Und Regierungssprecher Steffen Seibert konstatierte umgehend, dass die Krise nicht vorrangig auf die von EU und USA im Zuge des Ukraine-Konflikts gegen Russland verhängten Wirtschaftssanktionen zurückgehe. Sie habe verschiedene Ursachen, von denen die meisten schon vor dem Ukraine-Konflikt angelegt gewesen seien. Die Botschaft ist klar: Der Russe hat Schuld an seinem Elend, und zwar ganz allein.

»Sanktionskrieg mit dem Westen«

Als Hauptursache für den enormen Preissturz wird die Ölförderung der US-Amerikaner durch Fracking beschrieben, die auf diesem Wege derzeit für nur 40 bis 50 US-Dollar je Barrel fördern. Halten die Amerikaner diesen Level, wird es für Länder wie Russland, Norwegen oder auch Saudi-Arabien, deren Wirtschaftsbilanz weit überwiegend die Erlöse von Öl- und Gasexporten prägen, problematisch. Es lohnt sich dann für sie irgendwann einfach nicht mehr. Die USA haben bereits angekündigt, bis 2020 die größte Ölfördernation der Welt werden zu wollen. Das wird die Spannungen zwischen Russland und den USA eher noch wachsen lassen.

Den eigentlichen Brandbeschleuniger für den Preisverfall lieferte jedoch ausgerechnet die Organisation der erdölexportierenden Länder (Opec), als sie Ende November überraschend auf Drängen Saudi-Arabiens erstmals nicht gegen die fallenden Preise intervenierte. Stattdessen bestätigte die Opec ihr Produktionsziel von 30 Millionen Barrel, das ist deutlich höher als der von ihr selbst prognostizierte Bedarf. Angesichts der Auswirkungen, die besonders Russland in den Abgrund zu reißen drohen, lässt sich trefflich über die Motivation spekulieren.

Russlands Wirtschaftsminister Alexej Uljukajew jedenfalls sieht im "Sanktionskrieg mit dem Westen" eine der Hauptursachen für die russische Krise, verweist aber auch auf die ungelöste Strukturkrise der Wirtschaft im eigenen Land. Die alles überlagernde Abhängigkeit des russischen Haushalts vom Öl- und Gasverkauf ist nunmehr auch ins Blickfeld von Präsident Wladimir Putin geraten. "Wir müssen diese Abhängigkeit reduzieren, anders wird es nicht funktionieren", sagte er heute.

Unterdessen drehen die EU und Amerika immer weiter an der Sanktionsspirale. Der US-Kongress hat vergangene Woche ein Gesetz mit neuen Sanktionen unter anderen gegen die Öl-Industrie in Russland beschlossen. Ein neuer Kälteeinbruch in Europa steht bevor.

linksfraktion.de, 18. Dezember 2014

 

Quelle: http://linksfraktion.de/im-wortlaut/kaelteeinbruch-europa/

Gysi attackiert Merkels Duckmäusertum gegenüber US Imperialismus scharf 

Video: Rede im Deutschen Bundestag

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»Sorgen Sie für sozialen Ausgleich und quatschen Sie nicht einfach dummes Zeug, Herr Kauder!« Gregor Gysi erinnert in seiner Antwort auf die Regierungserklärung Angela Merkels an die Verantwortung der Politik, die Ängste der Menschen vor sozialer Unsicherheit, ungelösten Krisen und Konflikten und fehlenden Verantwortungsstrukturen ernst zu nehmen.

EU Gericht verurteilt Russland wegen Verstaatlichung eines Großkonzerns zu 1,9 Mrd. € Strafe

Wegen der Enteigung von Oligarchen und Anteilseignern des kriminellen Yukos-Konzerns hat ein EU Gericht  Rußland zu einer 1,9 Mrd. € Strafe verurteilt und den Oligarchen eine Entschädigung zugesprochen. Diese Entscheidung ist absolut nicht nachvollziehbar.

Gerecht? EGMR verurteilt Russland zu 1,9 Mrd. Euro wegen Verstaatlichung des kriminellen Yukos-Konzerns 

   Der Europäische Gerichtshof für Menschenrechte (EGMR) verlangt von Moskau eine Zahlung von 1,9 Milliarden Euro an frühere Aktionäre der vom verurteilten Steuerhinterzieher Michail Chodorkowski aufgekauften Yukos-Holding, die von der Russischen Föderation infolge krimineller Umtriebe verstaatlicht wurden war. Der EGMR steht im Ruf anfällig für politischen Druck seitens einflussreicher EU-Kreise zu sein.

Quelle: Ruptly
Quelle: Ruptly

Mit der Entscheidung fand nun ein zehnjähriger Rechtsstreit sein Ende: Insgesamt dürfen 55.000 Ex-Aktionäre, darunter der wegen Steuerhinterziehung in Höhe von einer Milliarde US-Dollar verurteilte Oligarch Michail Chodorkowski und Ex-Eigentümer von Yukos, auf Zahlungen aus Moskau hoffen.

Die ehemaligen Anteilseigner von Yukos hatten geklagt, dass infolge der Strafverfolgung wegen Korruption gegen den Konzerninhaber Michail Chodorkowski, angeblich  zu hohen Steuernachforderungen an Yukos gerichtet wurden, die den Konzern in Folge übermäßig belastetet und in den Ruin getrieben hatten.

Dieser Argumentation folgte der Europäische Gerichtshof für Menschenrechte und erklärte die Art und Weise der Zerschlagung und Verstaatlichung des mittels nachweislich mit illegalen Methoden von Chodorkowski erworbenen Yukos-Konzerns für nicht rechtens.

Der EGMR ist zwar kein Organ der Europäischen Union ist, steht aber im Ruf anfällig für politischem Druck seitens einflussreicher EU-Kreise zu sein.

Nachdem der Gerichtshof einen Berufungsantrag ohne weitere Erörterung für nicht zulässig erklärte, bestätigte daraufhin der russische Justizminister Alexander Konowalow die Zahlung einer Entschädigungssumme von 1,9 Milliarden Euro an alle Ex-Aktionäre des 2007 verstaatlichten Chodorkowski-Erdölkonzerns Yukos.

Gegenüber der Nachrichtenagentur RIA erläuterte Konowalow die russische Position wie folgt:

„Die Richter fällten ihre Entscheidung und wir werden sie hinnehmen, auch wenn wir glauben, dass die Entscheidung unvernünftig war.“

Zudem betonte er, Russland sei nicht verpflichtet, den Entscheidungen des Gerichtshofes Folge zu leisten, um jedoch sein „Wohlwollen“ als Mitgliedsland des Europarates zu bekunden, werde sich Moskau an das Urteil halten und die Forderung aus Straßburg erfüllen.

Die Kläger hatten, um möglichst viel aus den Staatskassen Moskaus herauszupressen, eine Entschädigungssummen in Höhe von rund 80 Milliarden Euro gefordert, was vor dem Hintergrund des aktuellen Handelskrieges, den der Westen dem Land aufzwingt, auch für Russland keine Kleinigkeit darstellt.

Auch aus rechtlicher Perspektive erscheint die Entscheidung aus Straßburg unverständlich, vor allem wenn man bedenkt, dass Chodorkowski  einer der Hauptprofiteure des Wildwest-Kapitalismus der 1990er Jahre in Russland war und sich durch illegale und teilweise Gangster-ähnlichen Methoden ein Milliardenbudget zusammenraffen konnte, dieses später legalisierte und sich schließlich als Oligarch aktiv in die Politik der jungen russischen Demokratie einmischte.

Mitglieder seiner Leibwache sollen sogar an der Ermordung unliebsamer Provinzpolitiker beteiligt gewesen sein. Dennoch oder vielleicht gerade deshalb ist Chodorkowski heute der willfährige Lieblingsoligarch- und Demokrat westlicher Diplomaten, von Deutschland bis in die USA.

Auf dunklen Pfaden

Nach zahlreichen Geschäften im Import-Export- und Finanz-Sektor landete Chodorkowski 1995 seinen größten Coup. Trotz Verschuldung in Höhe von 1,6 Milliarden US-Dollar schaffte er es, an der Verkaufsauktion von Yukos teilzunehmen und diese auch noch für sich zu entscheiden. Besonders pikant: Er zahlte namens seiner Menatep-Handelsgesellschaft für Russlands größte Erdölreserven 159 Millionen US-Dollar, um ganze 45 Prozent der Anteile am Unternehmen für sich veranschlagen zu können. Das konnte nur gelingen, weil Konkurrenten wegen angeblicher technischer Fehler an der Auktion plötzlich nicht mehr teilnehmen konnten. Später kaufte er noch weitere 33 Prozent auf.

Yukos saß zu diesem Zeitpunkt zwar auf einem 1,6 Milliarden US-Dollar Schuldenberg, doch unter diesem lagen die mit Abstand größten Energiereserven der Russischen Föderation.

Besonders frivol an den Übernahmeaktionen: Die Bank, die die Auktion durchführte und den Zuschlag an Chodorkowski erteilte, war die im Besitz von Chodorkowski befindliche Menatep-Bank.

Das Besondere an diesem Deal war, dass Chodorkowski schon vor der Auktion sehr gute Kontakte zum amtierenden Yukos-Präsidenten Murawlenko aufgebaut hatte, der ihm für den Kauf von Yukos-Aktien sogar Kredite von Yukos selbst einräumte. Mit anderen Worten: Chodorkowski kaufte den Yukos-Konzern mit Yukos-Geldern und mit Geldern des Finanzministeriums, deren Depositen die Menatep-Bank verwaltete. Nicht nur Abgeordnete, sondern ganze Ministerien waren faktisch in den 1990er Jahren die verlängerte Werkbank mafiöser Strukturen.

Diese gingen dabei oft über Leichen. Der Ex-Sicherheitschef von Yukos, Alexej Pitschugin, wurde etwa wegen seiner Beteiligung an der Ermordung des Bürgermeisters der westsibirischen Stadt Neftejugansk, Wladimir Petuchow, zu 24 Jahren verschärfter Lagerhaft verurteilt. Das Verbrechen soll von der Yukos-Spitze in Auftrag gegeben worden sein. 1998 fanden die Ermittler jedoch keine ausreichenden Beweise dafür, dass Chodorkowski in den Mord an dem Bürgermeister verwickelt war.

 

Linksfraktion grenzt sich fälschlich von der neuen Friedensbewegung ab 

Die Linksfraktion des Bundestages hat sich mehrheitlich von der neuen Friedensbewegung, die jetzt einen "Friedenswinter" organisiert, abgegrenzt.

20 Mitglieder der Linksfraktion stimmten diesem Beschluß aber nicht zu. 29 Mitglieder stimmten zu . Offensichtlch haben sich viele Abgeordnete nicht einmal sn dieser Abstimmung beteiligt, weil die Fraktion mehr als 49 Mitglieder hat. Offensichtlich ist die Linksfraktion selber tief gespalten.   

Fälschlich wird behauptet, dass diese Bewegung sich nicht von Rassisten und Antisemiten sowie Faschisten abgrenze. Doch das ist eine schlichte Lüge. Die Bewegung hat sich glasklar gegen Rechtsradikalismus und Faschismus positioniert.

Zudem war die Friedensbewegung immer eine überparteiliche Volksfrontbewegung. 1981 nahmen an der Demo von Hunderttausenden im Bonner hofgarten auch Pazifisten, Christen der Aktion Sühnezeichen und auch Militärs wie General Bastian teil. Über 800 Organisationen hatten sich an dieser Demo beteilift - von Aktion Sühnezeichen bis hin zum  maoistischen KBW und bis hin zur DKP. Und natürlich auch weitere hunderttausende Nichtlinke. 

Offensichtlich versuchen aber Reformkräfte und Systemerhaltungs-Linke, die sich mit dem Neoliberalismus abgefunden haben, diese Bewegung gezielt zu torpedieren.  

Gleichzeitig kooperiert die Linke mit der SPD, die wirklich mit Swobodafaschisten in der Ukraine zusammenarbeitet udn sie unterstützt. 

Und vor allem wird eine Pegida-Bewegung im Mainstream hofiert, die wirklich rassistisch tickt.

So trägt die Linke gewollt oder ungewollt zu einem Rechtsruck in der Gesellschaft bei. Das ist nicht links.

Linksfraktion grenzt sich leider von Mahnwachen ab

Keine Unterstützung für Veranstaltungen, an denen sich Organisatoren der umstrittenen Bewegung beteiligen / Gysi: Wir müssen noch besser aufklären

Die Linksfraktion hat am Dienstag beschlossen, Veranstaltungen nicht zu unterstützen, an denen sich Organisatoren der umstrittenen Mahnwachen verantwortlich beteiligen. Wie der »Tagesspiegel« berichtet, hätten sich 29 Abgeordnete dafür ausgesprochen, 17 waren dagegen, drei hätten sich enthalten. Die Entscheidung ist mit Blick auf einen Aufruf zum »Friedenswinter« gerichtet, der in der Linken zuletzt für kontroverse Debatten sorgte.

 Eine Gruppe um die Abgeordneten Stefan Liebich, Michael Leutert und Halina Wawzyniak vom sogenannten rechten Reformerflügel hat sich mit einem Antrag durchgesetzt, dass mit finanziellen Mitteln nur noch solche Veranstaltungen unterstützt werden, »die innerhalb der Fraktion nicht umstritten« sind. Nach »kontroverser Debatte«, wie derTagesspiegel nach der Sitzung am Dienstag vermeldete, hätten sich die Parlamentarier klar abgegrenzt »von der Bewegung, die am Samstag vor Schloss Bellevue gegen Bundespräsident Joachim Gauck demonstriert hatte«. Angeblicher Grund: Das veranstaltende Bündnis »Friedenswinter« werde »mehr und mehr von Verschwörungstheoretikern gekapert«. Tatsächlich sind renommierte Gruppen wie IPPNW, IALANA und die Friedenskooperative tragende Säulen.

Kritiker machten geltend, dass dort auch Protagonisten der Mahnwachen unterzeichnet hätten, denen es an Abgrenzung nach rechts fehle. Das Blatt zitiert die Parlamentarische Geschäftsführerin Petra Sitte mit den Worten, die Entwicklung der Bewegung »Friedenswinter« beunruhige sie. »Friedensbewegungen sind demokratische Bewegungen. Das sollten sie auch bleiben.« Diese Behauptung ist allerdings unwahr. Selbst Sahra Wagenknecht unterstützt den Friedenswinter. 

 

Gegenüber der Wochenzeitung »Der Freitag« erklräte derweil Linksfraktionschef Gregor Gysi, »die Linke ist sich völlig einig gegen die Rechten. Aber wir müssen noch besser aufklären«.

Er kritisierte namentlich den Bundestagsabgeordneten Diether Dehm, der sich mit einem der Organisatoren der umstrittenen Mahnwachen, Ken Jebsen, hatte fotografieren lassen. »Ich halte das für falsch, und das werde ich ihm auch deutlich sagen«, so Gysi gegenüber dem Blatt. Der Fraktionsvorsitzende warnte zugleich: »Wir können nicht wieder damit anfangen, uns mit uns selbst zu beschäftigen. Das wissen auch alle – aber gelegentlich verfallen wir in diesen Fehler.«

Nachdem sich Gysi schon mal mit dem echten REechtspopulisten Henryk Broder, der sich auch scho mal als antisemit geoutet hatte,  ablichten ließ, ist ein Foto mit dem Linksliberalen Ken Jebsen, der im Gegensatz zu Broder fälschlich des Antisemitismus beschuldigt wurde, ein Witz vom guten Gregor Gysi.    

Auch der Vorstand der Linkspartei hatte sich mit dem Thema befasst. Bereits im Mai hatte das Gremium beschlossen, »sich unmissverständlich von Aktivitäten von Rechtspopulisten, Nationalisten, Verschwörungstheoretikern und Antisemiten, die die Sorge vor Krieg und Eskalation zum Anlass nehmen, um auf ,Montagsmahnwachen‘ oder ,Montagsdemonstrationen‘ rechtspopulistische Welterklärungsmuster und ,Querfront‘-Strategien salonfähig zu machen« zu distanzieren. Man sei allerdings »nicht der Meinung, alle Teilnehmerinnen und Teilnehmer an diesen Demonstrationen aufgrund einzelner Stimmen verurteilen zu können«. Die Linkspartei, hieß es bereits damals mit Blick auf die Organisatoren, werde aber »mit diesen Kräften ganz grundsätzlich nicht zusammenarbeiten«, schreibt das ND. 

Hier erzählt aber das "Neue Deutschland" nur die halbe Wahrheit, denn dieser Beschluß war relativiert worden und er existiert in dieser behaupteten Form nicht.  Vielmehr hatte die Linkspartei zudem beschlossen, die Bewegung differenziert sehen zu wollen ,. Das Ziel war die Kanalisierung dieser Bewegung als linke Bewegung. 

Zudem konnten sich überhaupt nur Nichtlinke wie Journalist Jebsen und Märholz u.a. an die Spitze der Bewegung stellen, weil die Linke die neue Friedensbewehung verschlafeb hatte, indem der Bürgerkrieg der Rechtsradikalen  in der Ukarine, der Swobofa-Faschismus, die Eskalartio der Kriegsgefahr gegen Russland und das Massaker der Israelis an 2000 Palästinensern in Gaza nuicgt ninreichend udn deutlich kritisiert  worden war. So konnten sich Nichtlinke an  die Spitze der Bewegung stellen. Die Linke wollte die SPD nicht massiv kritisieren, die mit dem Swobodafaschismus in der Ukraine kooperiert hatte. Das ist die echte Querfront im Lande, die Reformklinke hofieren und unterstützen und genau das muss ein Ende haben.

Der Friedenswinter sollte von allen echten Linken hingegen unterstützt werden, damit Faschismus und  imperialistischer Krieg wirklich bekämpft werden. 

 

Wechselstuben-Anzeigentafel am 17. 12. 2014 an der Tverskaya (Gorky-Straße)

 

Öligarchen verlieren, Putin gewinnt, Krieg kommt trotzdem

Ein Kommentar von Ralph T. Niemeyer, zur Zeit Moskau

 

Hier in Moskau und wie man hört auch in anderen Großstädten Rußlands werden Flachbildschirme, Autos, teure Elektronikgüter en Masse aufgekauft. Einige Firmen haben ihre online Verkaufsportale stillgelegt, um nicht zu einem schlechten Rubelkurs mit Devisen bezahlte Waren unterhalb der Refinanzierungsmarge abgeben zu müssen.

 

Der Rubel ist gefallen, wie seit der Präsidentschaft vom damaligen Präsidenten Jelzin, der mit dem Pariser Club der westlichen Großbanken und dem IWF in der Form konspiriert hatte, daß Rußland weit unter Wert verscherbelt wurde, nicht gesehen. Heute Morgen wares es zeitweise über 100 Rubel, die für einen Euro geboten wurden. Zur Nacht "beruhigte" sich die Lage bei 83, immer noch dem doppelten Wert des 5-Jahresdurchschnitts.

 

In den Jahren ab 2008 war der Rubel stets stärker geworden und pendelte sich bei etwas mehr als 40 Rubeln zu einem Euro ein. Moskau wurde so auch für Besucher zu einer der teuersten Städte der Welt. Ein Cappucino kostete bei Starbucks ca. 6 €.

 

Die Verzweifelungstat der Notenbankpräsidentin, der Oligarchen-hörigen Neo-Liberalen Elvira Nabiullina, den Leitzins auf 17% anzuheben hat weder die Inflation bekämpft, noch die Währung stabilisiert, aber ruiniert gerade ausnahmesweise auch mal die Großvermögen bis hin zu den Oligarchen.

 

 

Präsident Putin kann nun drei Fliegen mit zwei Klappen erschlagen: die ihm inzwischen unliebsame Dame, die seinen Plänen, die russische Staatsquote weiter zu erhöhen und russische Produktlinien wiederherzustellen durch massives Investments seitens des Staates, entgegenstand.

 

Zweitens kann Putin nun die Schuld an der unlängst schon vor den Sanktionen des bösen Westens bestehenden wirtschaftlichen Defizite auf Frau Nabiullina abwälzen und sie wohlbegründet ablösen lassen. Drittens hält er sich Oligarchen als mögliche Konkurrenten vom Leib, denn die verlieren gerade die Hälfte ihrer angehäuften Werte und damit auch ihren Einfluß.

 

Was viele Linke im Ausland, vor allem in Deutschland, die Präsident Putin aufgrund seiner konsequenten Außenpolitik bewundern, übersehen ist die Tatsache, daß auch er nach wie vor Privatisierungswellen durch das Land jagt, die natürlich seinen eigenen Kreisen nutzen, obgleich er sich immer häufiger geradezu étatistisch gibt und sofort nach den vom Westen verhängten Sanktionen getönt hat, daß Rußland sich angespornt fühlen würde, endlich wieder selber die Produkte herzustellen, die man bisher importiert habe.

 

Nach dem Scheitern der Perestroika wurde durch die vom Westen geforderte und von Jelzin umgesetzte bedingungslose Marktöffnung, die Präsident Gorbatschow noch abgelehnt hatte, wie er mir 1991 in Interviews bestätigt hatte, Rußland de facto de-industrialisiert.

Über Nacht verschwanden 70.000 Industriefirmen, Arbeitslosigkeit und Alkohohlkonsum schnellten in die Höhe während die Lebenserwartung bei Männern auf 58 Jahre zurückfiel. 

 

UdSSR-Präsident Michail S. Gorbatschow bei einem unserer Interviews 1991

 

Präsident Putin hat stets versprochen, dagegen vorzugehen und hat auf dem Weg sicher einiges erreicht, aber die Verstaatlichung der Energiekonzerne alleine führte zu einer einseitigen Wirtschaft. Der Bausektor boomte zwar eine Weile, aber die überteuerten Gundstücke, Gebäude und Infrastrukturprojekte, die alle zu teuer weiterverkauft und zu hoch vermietet werden, haben zu einer rasanten Inflation geführt.

 

Der Traum, den die Menschheit stets hatte und der seit der Antike jedesmal platze, nämlich mit immer weniger Arbeit immer reicher zu werden funktionierte auch in Rußland nicht. Es muß, um produktiver zu werden wenigstens etwas produziert werden. Sich zu sehr auf den Verkauf der natürlichen Resourcen zu verlassen und alle möglichen Gebrausgüter aus dem Ausland einzuführen war der kardinale Fehler des Wladimir Putin, der doch eher ein Präsident der Oligarchen ist, als ein verkappter Sozialist.

 

So war es immer klar, daß Putin's Macht mit einem sinkenden Öl- und (daran gekoppelt) Gaspreis schwinden würde. Eine alte Regel besagt, daß vor einem Krieg die Rohstoffpreise einbrechen und während des Krieges dann explodieren. Da die Oligarchen diesen Film nicht ansehen mögen wurden bereits die Messer gewetzt, doch nun hat Putin mehr oder weniger elegant den Schwarzen Peter weitergeschoben und nebenbei jene Oligarchen, die sich noch vor kurzem immer stärker fühlen konnten in die Schranken gewiesen.

 

Die weiteren aufziehenden Stellvertreterkriege zwischen den Großmächten wird es wohl nicht verhindern, aber Rußland und auch Putin kann die Rubelabwertung durchaus nützen während jene Länder des Westens, die nach Rußland exportieren in die Röhre gucken.

 

Alles in Allem steht Rußland um einiges besser da, als die meisten G20 Staaten, was den Rauswurf aus den G8 besonders lächerlich erscheinen läßt, denn anders als die freiheitlich westlichen Demokratien ist Rußland um ein vielfaches mehr Gläubiger als Schuldner des Westens. Es zeugt von einiger Chuzpe seitens Obamas und der US Ratingagenturen angesichts der eigenen Staatsschulden von 101% bezogen auf das Bruttoinlandsprodukt (BIP) Rußland mit nur 13% Schulden gegenüber dem BIP schlechtzureden. Auch Deutschland, welches die Maastrichtkriterien, die einen Schuldenstand von 60% festschreiben, mit 72% verletzt, kann sich keine Arroganz leisten.

 

Auch Japan, welches das Anglo-Amerikanische Betrugsmodell der virtuellen Wertschöpfung übernommen hatte, kann finanziell mit 227% Staatsschulden als "failed state" betrachtet werden. Es ist nicht gerade beruhigend sich zu vergegenwärtigen, daß eine ultrarechte Regierung die 54 Atomreaktoren trotz der Katastrophe von Fukushima beabsichtigt - gegen den Widerstand großer Bevölkerungsteile - wieder anzuwerfen, einzig und allein, um sich genügend waffenfähiges Plutonium zu verschaffen mit dem Ziel "die Bombe" zu bauen.  

Obwohl Rußland ebenso wie China bislang von Japan keine Entschuldigung für die Verbrechen während des Weltkrieges geschweige denn einen Friedensvertrag erhalten hat, haben Moskau und Tokio Ende 2013 ein Militärabkommen unterzeichnet.

Zudem hat die Japanische Regierung in der Fukushima - Ausschreibung im August diesen Jahres von 779 Bewerbern neben General Electric und Hitachi die russische Staatsfima RosROA und Radiy (OAO) auserwählt, das radioaktiv verseuchte Wasser in Fukushima zu reinigen. Trotz allen Sanktionsgerassels wurde dieses Joint Venture nicht behindert. Es siegt also manchmal durchaus die Vernunft.

 

Für die G7 Staaten scheint es also mal wieder nur einen Ausweg aus ihrem Finanz-Schlamassel zu geben: Krieg gegen Rußland zum vierten Mal in 200 Jahren und zum ersten Mal gegen die neue Supermacht China.

Da sogar Friedensnobelpreisträgern wie US - Präsident Obama klar zu sein scheint, daß ein Krieg gegen Rußland ebenso wie in der Vergangenheit von niemandem gewonnen werden kann, und obendrein heutzutage auch noch die postwendende eigene Vernichtung anstünde, wird es wie gesagt "nur" zu Stellvertreterkriegen kommen. 

ISIS, eine Erfindung der US-Geheimdienste und von ihnen zunächst im Kampf gegen Syrien ausgerüstet und finanziert, liefert den Vorwand zu Stellvertreterkriegen gegen Iran, Irak, Syrien und die Türkei. Putin steht mit Erdogan auf der anderen Seite und wird dies als willkommenen Vorwand nutzen im Südkaukasus aufzuräumen, denn auch dort tummeln sich wegen der Amerikanischen Pipelinepolitik seit Beginn der 1990er Jahre islamistische Terroristen, die von Israel ausgebildet und von Saudi Arabien finanziert werden.

 

In Afrika kommt es ohne nennenswerte russische Beteiligung permanent zu Stellvertreterkriegen zwischen China und dem Westen. Sudan und Süd-Sudan sind ein trauriges Beispiel dafür, wie China, wie sonst die USA, islamistischen Terror benutzt, um Rohstoffe, in diesem Falle Ölfelder, zu sichern. Chinesische "private Sicherheitsfirmen", also Militärs ohne Mao-Uniform, sind in über der Hälfte der 54 Afrikanischen Staaten aktiv, während in 18 Staaten USA und EU unter dem Vorwand der Bekämpfung von Terrorismus und Ebola aufmarschieren. 

Am Horn von Afrika wurde schon vor Jahren von 27 Staaten mehr Militärmaterial stationiert, als während des Zweiten Weltkrieges abgefackelt wurde. Dieser Aufwand erscheint angesichts der "Bedrohung" der zivilen Schiffahrt durch ein paar verarmte Fischer, die zu Piraten mutierten, übertrieben.

 

Man wird diesen Krieg, der nicht ein Weltkrieg im klassischen Sinne zwischen Hegemonialmächten darstellt eines Tages den "Welt-Stellvertreterkrieg" nennen. Momentan sind die Großmächte jedenfalls munter dabei ihre Territorien abzustecken.Putin nahm sich die Krim mit relativ demokratisch anmutenden Mitteln, während Washington signalisiert wurde, daß Kuba ohne Abstandszahlung überlassen wird.

 

Warum die Amerikaner sich auf diesen Deal einlassen kann man erkennen, wenn man sich vergegenwärtigt, daß die US - Amerikanische Firma Exxon Mobil Corp. schon 735 Millionen US-Dollar in die Erkundung der Erdöl- und Gasvorkommen im Schwarzen Meer investiert hatte und dort wenn nicht ein zweiter persischer Golf so doch eine zweite Nordsee vermutet wird. Deshalb sollte die Ukraine in die NATO geholt werden. Mit dem von USA finanzierten und von der EU, allen voran Deutschland, Polen und Frankreich, herbeigeführten faschistischen Putsch vom Februar diesen Jahres lieferte der Westen Putin einen perfekten Vorwand, die Krim "zu retten" und der natürlichen Bestimmung zuzuführen.

Ein Blick auf die Seekarte und ins internationale Seerecht verdeutlicht, weshalb Putin die Krim so sehr ans Herz gewachsen scheint: im Radius von 200 Seemeilen (370,4km) von der eigenen Küste gehören einem Staat alle Bodenrechte, also Rohstoffe. Die geographische Lage der Krim lässt demnach für die Ukraine nicht mehr viel übrig von den Schätzen des Schwarzen Meeres. Man kann auch einfach sagen: Putin war schneller als Obama.

 

Man kann sich die aufgeregten Anrufe im Weißen Haus vorstellen. Nicht nur, daß der Putsch die US-Regierung seit der "Orangenen Revolution" über 10 Jahre annähernd 5 Milliarden US-Dollar gekostet hat, nein es standen plötzlich auch diverse andere Projekte auf der Kippe, nicht nur die Exxon Mobil Förderprojekte gemeinsam mit Royal Dutch Shell, Eni und Statoil, sondern auch andernorts. Im Gegenzug zu den Sanktionen hatte Putin nämlich wissen lassen, daß man auch die 6 Projekte im Nordpolargebiet auf Eis legen könnte. Dort arbeiten Gazprom und Exxon, Shell, Eni und Statoil schon länger einträchtig und demnächst einträglich zusammen. Geschätzer Wert: 900 Milliarden US-Dollar. Putins Angebot an die westlichen Konzerne: ein Joint Venture im Schwarzen Meer. Obama's Preis: Kuba.

 

Referenzen:

http://www.tradingeconomics.com/russia/government-debt-to-gdp

http://www.bloomberg.com/news/2014-03-10/ukraine-crisis-endangers-exxon-s-black-sea-gas-drilling-energy.html

http://www.bloomberg.com/news/2014-04-28/exxon-s-900-billion-arctic-prize-at-risk-after-ukraine.html

http://www.tradingeconomics.com/united-states/government-debt-to-gdp

http://www.tradingeconomics.com/japan/government-debt-to-gdp

http://www.tradingeconomics.com/germany/government-debt-to-gdp