Kein Rot-Rot-Grün: Rosa Luxemburg und Jürgen Meyer  positionieren sich gegen die Sozialdemokratie

 

Zitat von Jürgen Meyer:

Grafik von Tobias Veidl bei Facebook erstellt - keine Eigenproduktion


Hillary Clinton ist die Kandidatin der Wallstreet und der Finanzspekulanten

Clinton ist die Kandidatin der am meisten kriegerisch-aggressiven Teile des Oligopolkapitals

 

Lloyd Blankfein, Vorstandschef der Investmentbank Goldman Sachs, erklärte gestern, Hillary Clinton bei deren Präsidentschaftskandidatur zu unterstützen: "Ja, frei heraus gesagt, das tue ich". Zuvor hatte er noch angekündigt, sich bedeckt halten zu wollen.

Kritiker sehen in der Erklärung eine weitere Bestätigung ihrer Befürchtungen, eine Wahl Clintons würde den Einfluss von Großbanken auf die Politik erheblich vergrößern.

Gegenüber CNN brach der CEO von Goldman Sachs, Lloyd Blankfein, mit seinem früherem Versprechen, nicht bekannt zu geben, welchen der Kandidaten er im Rennen um die kommende US-Präsidentschaft unterstützt. Dem Moderator der Sendung GPS, Fareed Zakaria, teilte der einflussreiche Banker mit:

Ich unterstütze Hillary Clinton. Das heißt nicht, dass ich all ihren politischen Ansichten zustimme. Das tue ich nicht.

Die enge Verbindung zwischen Hillary Clinton und der Wall Street sorgt schon seit Beginn der Wahlkampagne der früheren Außenministerin für heftige Kritik und belastet ihre Versuche, ein progressives Image aufzubauen. Versprechungen, vor allem das Wohl der Mitte der Gesellschaft im Auge zu haben, verlieren angesichts üppiger Honorare für Reden vor Wall-Street-Bankern, beachtlicher Spenden aus dem Finanzsektor und schließlich auch der öffentlichen Unterstützung durch Akteure wie Blankfein zunehmend an Glaubwürdigkeit.

Die Präsidentschaftskandidatin der Demokraten erhielt Berichten zufolge im Jahr 2013 rund drei Millionen Dollar für Vorträge vor Vertretern der Finanzindustrie, und dies nur wenige Monate, nachdem Clinton ihr Amt als Außenministerin abgegeben hatte. Ganze 675.000 Dollar davon stammten aus den Kassen von Blankfeins Goldman Sachs.

Im Zuge der jüngsten WikiLeaks-Enthüllungen wurden am 15. Oktober auch Abschriften der Clinton-Vortäge vor den Wall-Street-Bossen öffentlich. Die Kandidatin selbst hatte sich zuvor beharrlich geweigert, die Worte bekannt zu geben, die sie an die Banker gerichtet hatte.

Blankfein sieht die engen Bande zwischen dem Bankensektor und der hohen Politik erwartungsgemäß wenig kritisch. Sein Unternehmen müsse sich mit Clinton gut stellen, da diese großen "Einfluss auf das Finanzsystem hat". Dass dieser Einfluss im Sinne der US-amerikanischen Wähler zum Tragen kommt, ist angesichts des freundlichen Engagements des Goldman-Sachs-Bankers für Clinton jedoch mehr als fraglich.

Anti-Imperialismus: Philippinen erklären radikalen Bruch mt USA Weltmachtpolitik

Der philippinische Präsident Duterte hat bei einem Staatsbesuch in Peking überraschend den völligen Bruch mit den USA verkündet. Sollte es tatsächlich zu einer Trennung kommen, verlieren die USA ihren wichtigsten Verbündeten in der Region.

Innenpolitisch führt der Herrscher eine rückständige Politik - aber außenpolitisch betreibt er neuerdings eine moderne anti-us imperialistische Politik, die beispielsweise die transatlantische Politik von Angela Merkel als ewiggestrig erscheinen lässt. 

Der philippinische Präsident Rodrigo Duterte hat während eines Staatsbesuchs in China mit dem langjährigen Verbündeten USA gebrochen und damit die Annäherung seines Landes an Peking demonstriert. „Ich verkünde meine Trennung von den USA“, sagte Duterte am Donnerstag bei einem Wirtschaftsforum in der chinesischen Hauptstadt. Washington wurde nach eigenen Angaben bislang nicht über das Aus der lange Zeit engen Kooperation informiert.

Schon am Mittwoch sagte Duterte bei einer Rede vor Angehörigen der philippinischen Minderheit in Peking, sein Land habe kaum von der Kooperation mit den USA profitiert. „Ihr seid wegen eurer eigenen Interessen in meinem Land geblieben, jetzt ist es Zeit, auf Wiedersehen zu sagen“, sagte Duterte Richtung Washington. Der zwischen China und Indonesien gelegene Inselstaat war bis 1946 eine US-Kolonie.

Die US-Regierung weiß bislang nichts vom Ende der Kooperation. „Auf unseren offiziellen Kanälen hat uns noch keine Anfrage erreicht, unsere Unterstützung für oder Zusammenarbeit mit den Philippinen einzustellen“, sagte ein US-Regierungsvertreter. Die Beziehungen zur früheren Kolonialmacht sind seit Dutertes Amtsantritt deutlich abgekühlt. Dieser beleidigte bei seinem Besuch in Peking erneut US-Präsident Barack Obama als „Hurensohn“.

Duterte hatte bereits in der Vergangenheit gedroht, gemeinsame Militärübungen mit den USA zu beenden. Die gemeinsamen Patrouillen mit den USA im Südchinesischen Meer sind bereits vorläufig ausgesetzt. In der Region stehen sich China und die Philippinen, Malaysia, Vietnam und Brunei in einem Territorialstreit gegenüber.

Peking beansprucht den größten Teil eines mehr als drei Millionen Quadratkilometer großen Gebiets im Südchinesischen Meer für sich. Das Schiedsgericht in Den Haag hatte Mitte Juli die Ansprüche Chinas als rechtlich unbegründet zurückgewiesen und damit einer Klage von Dutertes Amtsvorgänger Benigno Aquino Recht gegeben.

Während Dutertes viertägigem Staatsbesuch ist dieser Konflikt offiziell kein Thema: Chinas Präsident Xi Jinping empfing seinen Gast in der Großen Halle des Volkes und mit militärischen Ehren. Xi bezeichnete die beiden Länder als „Nachbarn“, die „keinen Grund für Feindseligkeit oder Konfrontation“ hätten, wie die staatliche Nachrichtenagentur Xinhua meldete.

Verdacht: "Selbstmordender" IS-Aktivist Al Bakr wurde womöglich vom Geheimdienst gedeckt - war er Doppelagent?

Viele Beweise deuten darauf hin, dass die westlichen Geheimdienste Al Kaida und später den IS erfunden haben und weltweit Terror-Zellen selber steuern udn leiten.

Auch der angeblich selbstmordende Dschabar al Bakr könnte ein Doppelagent  gewesen sein, der einerseits für den IS und andererseits für staatliche Geheimdienste arbeitete. Ähnlich wie im NSU-Fall häufen sich die Hinweise darauf, dass Polizei und Geheimsdienste eine dubiose Rolle in dem Fall spielen. Manche Zeitgenossen sind sogar überzeugt, dass al Bakr in der Zelle  ermordet wurde, damit die womöglich staatlichen Hintermänner der IS- Zelle nicht bekannt werden.

Jedenfalls wurden weitere "Ermittluunspannen" im Fall Bakr bekannt.

Nicht genug damit, dass die Affäre Dschaber Al-Bakr seit dessen zeitweiliger Flucht und dem anschließenden mutmaßlichen Selbstmord in Untersuchungshaft Polizei und Politik in Erklärungsnot brachte. Nun wurde auch noch öffentlich, dass der möglicherweise nicht so große Fisch eigentlich bereits im August im Netz der Ermittlungsbehörden gezappelt hatte.

Nach seiner Rückkehr von einem längeren Aufenthalt in Syrien mietete sich Al-Bakr in ein Leipziger Apartmenthotel ein. Nur dort fand er offensichtlich, wonach er verzweifelt suchte: eine vernünftige Küche, die all seinen Ansprüchen genügte.

Doch die Apartmentküche diente dem verhinderten Terroristen nicht etwa dazu, seine Kochkünste zu verfeinern, sondern vielmehr als Labor für die Herstellung von Sprengstoff, wie das Magazin Der Spiegel in dieser Woche berichtet. 

Wie nun bekannt wurde, hantierte Al-Bakr dort mit allerlei und diversen Chemikalien aus dem Do-it-yourself-Baukasten für Bombenbauer, bevor er am 1. September wieder das Weite suchte, nicht jedoch ohne vorher eine komplett abrissreife Küche zu hinterlassen. 6000 €uro Schaden brachte die Totalverwüstung der Küche.

Nun sollte man vermuten, dass in Zeiten des "Kriegs gegen den Terror" die chemische Spontanverwüstung einer Apartmentküche durch einen syrischen Asylbewerber die ungeteilte Aufmerksamkeit der örtlichen Ermittlungsbehörden erregen würde. aber die behörden zeigtzen sich wenig interessiert.

Wurden die Polizeistellen vom Geheimdienst zurückgepfiffen oder gar zum Nichtstun aufggefordert?

Dies ist umso mehr bemerkenswert, zumal Al-Bakr nur wenige Tage im Apartmenthotel verbrachte, kurz zuvor aus Syrien zurückgekehrt war und der Hotelbesitzer höchstselbst Anzeige erstattete - inklusive Fotos der Küche, die den Eindruck hinterließ, als ob dort ein dilettantisch gefertigter Sprengsatz hochgegangen sei.

Al Bakr hatte sogar mit Echtnamen im Hotel eingecheckt. Er muß sich sehr sicher gefühlt haben. Rastete er deshalb in der Zelle ausd? Fühlte er sich von Behörden betrogen?

Die Polizei  hatte derweil Besseres zu tun und pflegten den Austausch mit befreundeten Geheimdiensten, über die sie tatsächlich auch wertvolle Hinweise erhielten. Allerdings waren diese bei weitem nicht so "brandheiß" wie die noch rauchenden Reste der Leipziger Terrorküche. Also die Geheimdienste waren in dem Fal eingebunden, zumal der Hinweis auf Bakr angeblich vom US Geheimdienst CIA kam. Aber auch der deutsche "Staatsschutz" war eingebunden.

Dennoch trat nun doch auch das Kölner Bundesamt für Verfassungsschutz auf den Plan, freilich ohne einen solchen wirklich zu besitzen. So geschah es, dass erst am 22. September offiziell Überwachungsmaßnahmen gegen den Gesuchten seitens des Terrorrismusabwehrzentrums aufgenommen wurden.

Das ist die offizielle Version. Tatsächlich hatten sie ihn wohl von Anfang an auf dem Plan und führten ihn vielleicht sogar.

Vor seiner allerletzten Station war Al-Bakr auch schon in Chemnitz aufgetaucht. Doch bereits dort konnte Dschaber, der gewiefte Schakal, den Ermittlungsbehörden ein Schnippchen schlagen.

Trotz der Tatsache, dass sein Aufenthaltsort von Spezialkräften der Polizei umstellt war, gelang Al-Bakr nämlich die Flucht in einer morgendlichen Ein-Mann-Aktion, denn offenbar waren die übertölpelten Beamten aufgrund ihrer 30 Kilogramm schweren Kampfmontur nicht in der Lage, die Verfolgung aufzunehmen und Al-Bakr zu stellen.

Danach benötigt die sächsische Polizei ganze 36 Stunden, um den Fahndungsaufruf auch ins Arabische zu übersetzen. Dieser offensichtlich langwierige, aber dennoch brillante Schachzug zahlte sich prompt aus, denn nun kommen die Ermittlungen endlich richtig ins Rollen. Drei Landsleute Al-Bakrs werden auf den Fall aufmerksam. Bakr hat sie wiederum selber belastet.

Der umtriebige Sprengstoffbastler Al-Bakr war in der Zwischenzeit auf der Suche nach einem Schlafplatz von ihnen mit in ihre Wohnung in der Hartriegelstraße im Leipziger Stadtteil Paunsdorf genommen worden.

Durch den Fahndungsaufruf wird ihnen schließlich bewusst, welche Art von Gast sie da beherbergen, woraufhin sie ihren Fang bei der Polizei melden.

Die sächsischen Beamten verstehen die Syrer jedoch leider nicht, da deren Deutschkenntnisse offensichtlich nicht sächsischem Standard entsprechen. Sie schicken die syrischen Flüchtlinge wieder fort.  Oder sie wollten es nicht wissen.

Erst da entschließen sich diese dazu, die Dinge selbst in die Hand zu nehmen. Sie fesseln und fotografieren ihren Landsmann, um es der Polizei dadurch so einfach wie möglich zu machen.Erst dann mußte die Polizei handeln  udn konnte nichts mehr decken - selbst wenn er ein VS Agent gewesen sein sollte. .

Als die Beamten schließlich erkennen mußten, dass der Fisch erneut im Netz zappelt, werden denn auch alle Hebel in Bewegung gesetzt und alles Erdenkliche an verfügbarem Material aufgeboten, inklusive Hubschrauber und Einsatzwagen.

Der folgende Zugriff ist schließlich auch erfolgreich, verbunden mit allerlei Schulterklopfen für die unermüdliche Mühe der Staatsgewalt. Dass die Hauptarbeit schon getan war wird dabei verdrängt.

Nachdem sich der 22-jährige Syrer schließlich einem Strafverfahren durch angeblichen "Selbstmord" in seiner Zelle entzog, erwägt die Familie des Terrorverdächtigen Medienberichten zufolge nun jedoch, Strafanzeige gegen Beamte der sächsischen Justiz wegen fahrlässiger Tötung zu erstatten.

Wie aber  kann  man sich an vertikal in Boden und Decken verankerten Stangen mit einem T Shirt erhängen ( zumal das T Shirt  nach unten rutschen würde), zumal man unter Beobachtung stand?

Trotz seines Status als meistgesuchter Mann Deutschlands, der nur mit größter Mühe dingfest gemacht werden konnte, wurde Al-Bakr nach Angaben des Leipziger Anwalts der Familie, Alexander Hübner, in einem gewöhnlichen Haftraum alleingelassen und nur alle 30 Minuten kontrolliert.

Dass der Inhaftierte bereits die Lampe in seinem Haftraum zerstört und unter anderem an den Steckdosen der Zelle herumhantiert hatte, focht die Vollzugsbeamten nicht an. Und das, obwohl die Zelle nach letzten Erkenntnissen nicht über eine Küche verfügte.

Programm: Linkspartei strebt Sozialismus an - schmeisst die neoliberalen Sozis raus

Programm der Partei DIE LINKE

III. Demokratischer Sozialismus im 21. Jahrhundert

Der Kapitalismus ist nicht das Ende der Geschichte, sondern eine Etappe der Menschheitsentwicklung, in der sich zwar viele Hoffnungen der Aufklärung erfüllten und eine enorme Steigerung der menschlichen Produktivkräfte stattfand, die aber auch massenhafte Verelendung, Völkermord und unvorstellbare Kriege über die Menschheit brachte. Heute, da der Kapitalismus zu einem globalen System geworden ist, treibt sein Raubbau an Mensch und Natur in eine globale, die menschliche Zivilisation bedrohende Krise. Wir sind davon überzeugt, dass den vielfachen Krisenszenarien nur durch Überwindung des kapitalistischen Ausbeutungssystems, Veränderung der Produktions- und Lebensweise, durch globale Solidarität, die Überwindung des Geschlechtergegensatzes, die Demokratisierung aller Lebensbereiche und eine Veränderung des Verhältnisses von Mensch und Natur entgegengewirkt werden kann. Der Kapitalismus kann überwunden werden, wenn es gelingt, Mehrheiten zu gewinnen für einen Aufbruch zu einer anderen Art zu arbeiten und zu leben.

Der erste große Versuch im 20. Jahrhundert, eine nichtkapitalistische Ordnung aufzubauen, ist an mangelnder Demokratie, Überzentralisation und ökonomischer Ineffizienz gescheitert. Unter Pervertierung der sozialistischen Idee wurden Verbrechen begangen. Dies verpflichtet uns, unser Verständnis von Sozialismus neu zu bestimmen. Wir wollen einen demokratischen Sozialismus, der den gesellschaftlichen und globalen Herausforderungen und Möglichkeiten des 21. Jahrhunderts gerecht wird.

Für Rosa Luxemburg endet Gleichheit ohne Freiheit in Unterdrückung, und Freiheit ohne Gleichheit führt zu Ausbeutung. Wir streben eine sozialistische Gesellschaft an, in der jeder Mensch in Freiheit sein Leben selbst bestimmen und es im Zusammenleben in einer solidarischen Gesellschaft verwirklichen kann.

Die Überwindung der Dominanz kapitalistischen Eigentums in der Wirtschaft und ein sozialer Rechtsstaat sind dafür die wichtigsten Grundlagen. Alle Menschen sollen am Reichtum teilhaben können. Der sozial gleiche Zugang jedes Menschen zu den Bedingungen eines freien Lebens und die Demokratisierung aller Lebensbereiche gehören zusammen. Sozialismus und Demokratie sind untrennbar. Wir wollen eine andere Art von wirtschaftlicher Entwicklung und wissenschaftlich-technischem Fortschritt, um die natürliche Umwelt zu bewahren und den nachfolgenden Generationen eine verbesserte Welt zu hinterlassen. Wir wollen, dass Rechtsstaat und Sozialstaat eine Einheit bilden, und streiten für eine weltweite Ordnung, die durch Frieden, Solidarität und Gerechtigkeit geprägt ist. So kann ein gutes Leben gestaltet, eine soziale Demokratie hergestellt und erweitert werden.

Wir stehen mit unserem Kampf um gesellschaftliche Alternativen jenseits der kapitalistischen Produktions- und Lebensweise nicht allein. Unterschiedlichste Kräfte und verschiedene Bewegungen sind davon überzeugt, dass eine andere Welt möglich ist: eine Welt ohne Krieg, Ausbeutung, Fremdbestimmung und ökologische Zerstörung. Sie suchen, wie in Lateinamerika, nach neuen Wegen für eine nichtkapitalistische Entwicklung und fordern nicht nur unsere Solidarität, sondern auch unsere Lernbereitschaft. In den Ländern des globalen Südens entwickeln sich neue Formen des Eigentums und der Kooperation, die wichtige Akzente gegen den Neoliberalismus setzen. DIE LINKE beobachtet mit großem Interesse das Modell der ALBA-Staaten, die eine solidarische ökonomische Zusammenarbeit vereinbart haben. Die Kompliziertheit der Probleme und Ausgangsbedingungen verbietet jeden Anspruch auf eine führende Rolle des einen oder anderen Landes, dieser oder jener Bewegung oder einer einzelnen Partei.

Heute besteht die Möglichkeit, jedem Menschen ein Leben in sozialer Sicherheit und Würde zu gewährleisten. Not und Elend können überall auf der Welt überwunden werden.

Wir streben eine neue, gerechte Verteilung der Erwerbsarbeit und der anderen gesellschaftlich notwendigen Arbeiten an. Wir wollen, dass alle Menschen am gesellschaftlich organisierten Arbeitsprozess mitwirken, gleichberechtigt gesellschaftliche Entwicklung und Kultur mitgestalten und demokratische Entscheidungsprozesse beeinflussen können. Deshalb streiten wir für ein öffentliches Bildungssystem, das niemanden ausgrenzt, sondern alle bestmöglich fördert und in die Lage versetzt, ihren eigenen Berufs- und Lebensweg selbstständig zu gestalten. Bildung darf nicht darauf beschränkt bleiben, Menschen zu befähigen, sich in vorgegebene Strukturen einzupassen. Ziel von Bildung muss es sein, Menschen in die Lage zu versetzen, die Welt zu verändern, soziale, ökologische und demokratische Reformen zu entwickeln und umzusetzen. Wir wollen Solidarität und gemeinsames, forschendes Lernen als Leitlinien in der Bildung verankern und damit die Grundlage für gemeinsame gesellschaftliche Veränderungen schaffen. Wir wollen die Klassengesellschaft überwinden. Die neue und bessere Ordnung, die der demokratische Sozialismus erstrebt, ist eine von Klassenschranken befreite Gesellschaft.

DIE LINKE lässt sich von dem Ziel leiten, dass alle Menschen, unabhängig davon, in welcher Region der Erde sie leben, selbstbestimmt, in Würde und Solidarität leben können. Diesem Ziel liegt ein Menschenbild zugrunde, das von der Universalität und Unteilbarkeit der Menschenrechte ausgeht und lediglich eine Begründung braucht: Weil ich ein Mensch bin. Es greift Marx‘ Vision im Kommunistischen Manifest auf: "An die Stelle der alten bürgerlichen Gesellschaft mit ihren Klassen und Klassengegensätzen tritt eine Assoziation, worin die freie Entwicklung eines jeden die Bedingung für die freie Entwicklung aller ist." Diese Vision setzt die Abschaffung von Kriegen, den Stopp der Zerstörungen unserer Umwelt und der natürlichen Lebensgrundlagen ebenso voraus wie die Beseitigung von Ausbeutung und Unterdrückung, von Diskriminierung, von Hunger, Armut und Unterentwicklung. Sie wird nur über den Weg einer umfassenden Demokratisierung aller Lebensbereiche möglich. Sie ist Utopie und Realismus zugleich. Unser Ziel eines demokratischen Sozialismus im 21. Jahrhundert ist eine herrschaftsfreie Gesellschaft, in der alle Menschen menschenwürdig leben können.

Demokratischer Sozialismus orientiert sich an den Werten der Freiheit, Gleichheit, Solidarität, an Frieden und sozial-ökologischer Nachhaltigkeit. Diese bestimmen auch die Mittel auf dem Weg zu einer demokratisch-sozialistischen Gesellschaft. Demokratischer Sozialismus fördert die Entfaltung der zivilisatorischen Entwicklungspotenziale der Gesellschaft und zielt auf grundlegende Veränderungen der herrschenden Eigentums-, Verfügungs- und Machtverhältnisse. Er verbindet Protest und Widerstand, den Einsatz für soziale Verbesserungen und linke Reformprojekte unter den gegebenen Verhältnissen und die Überschreitung der Grenzen des Kapitalismus zu einem großen Prozess gesellschaftlicher Umgestaltung, der das 21. Jahrhundert bestimmen wird. Er knüpft an ökonomische Entwicklungen an, die bereits heute über kapitalistische Produktionsformen hinausweisen.

DIE LINKE kämpft in einem großen transformatorischen Prozess gesellschaftlicher Umgestaltung für den demokratischen Sozialismus des 21. Jahrhunderts. Dieser Prozess wird von vielen kleinen und großen Reformschritten, von Brüchen und Umwälzungen mit revolutionärer Tiefe gekennzeichnet sein. Demokratischer Sozialismus ist immer auch eine demokratische Bewegung zur Befreiung der Menschen von jeglichen Unterdrückungsverhältnissen.