Obama erklärt Marktwirtschaft mit China den Krieg: Veto gegen Aixtron Übernahme

Faktisch erklärt US Präsident die globale Marktwirtschaft selber für tot, wenn er die Übernahme der US  deutschen Tochter Aixtron in Deutschland durch einen chinesischen Investor  per Veto verbietet.

Deal geplatzt: US-Veto verhindert chinesische Übernahme von deutschem Unternehmen.

Der US Präsident scheint nach dem Motto zu verfahren : Marktwirtschaft ist Mist, wenn sich die falschen Marktteilnehmer am Markt durchsetzen,. Dabei ist seine Begründung mehr als fadenscheinig.

Durch das Veto von Barack Obama hat die US-Regierung die Übernahme des deutschen Chipanlagenbauers „Aixtron“ durch einen chinesischen Investor verhindert. Als Grund wurden aus Washington „Sicherheitsbedenken“ genannt.

Laut US-Finanzministerium habe Obama eine entsprechende Anordnung erlassen, um die Übernahme zu stoppen. Damit habe man den Empfehlungen des „Committee on Foreign Investment in the United States (CFIUS)“ folge geleistet. Dieses hatte dem US-Präsidenten nahelege, die Freigabe nicht zu erteilen.

Hintergrund sind Befürchtungen der USA, dass Aixtron-Produkte von der chinesischen Regierung zu militärischen Zwecken genutzt werden könnten. Dabei geht es etwa um vertrauliche Verfahren zur Produktion von Galliumnitrid das unter anderem auch in „Patriot“-Raketenabwehrsystemen zum Einsatz kommt. Doch auch US-Unternehmen sind Kunden der Deutschen, so etwa der Rüstungskonzern „Northrop Grumman“. 

Nur müßten diese Verfahren in den USA auch durch Staatsunternehmen geführt werden, wenn sie wirklich so sicherheitsrelevant waren, was  nicht der Fall ist.

Privatfirmen kann man nie den Handel verwehren, zumal China diese Produkte und Verfahren dann auch über Dritte besorgen könnte, die das Unternehmen beliefert.

Der Mutmaßung eines „nationalen Sicherheitsrisikos“ widerspricht zudem auch  das Unternehmen. So heißt es aus der Firmenzentrale:

Unsere Anlagen stellen kein Sicherheitsrisiko dar.

Das Unternehmen Aixtron aus Herzogenrath in Nordrhein-Westfalen, hätte für 676 Millionen Euro an den chinesischen Investor „ Grand Chip Investment (GCI)“ veräußert werden sollen.

Dieser hatte sich im Internet bereits die Domain grandchip-aixtron gesichert. Verhandelt worden war eine Übernahme zu sechs Euro je Aktie. Nach Bekanntgabe des US-Vetos verloren die im TecDax gelisteten Aktien des Unternehmens bereits mehr als fünf Prozent ihres ehemaligen Werts.

Zwar handelt es sich um ein deutsches Unternehmen und chinesische Investoren, dennoch hat die US-Regierung ein Mitspracherecht, da Aixtron über ein Tochterunternehmen in Kalifornien mit etwa 100 Mitarbeitern verfügt.

Bundeswirtschaftsminister Gabriel hatte der Übernahme am 8. September bereits zugestimmt, um die entsprechende Unbedenklichkeitsprüfung mit dem Verweis auf eine erneute Prüfung dann am 24. Oktober wieder zurückzunehmen.

Die Begründung lautete: Es gebe Hinweise darauf, dass durch die chinesische Übernahme nationale Interessen der Bundesrepublik berührt seien. Derweil erklärte ein Sprecher des Wirtschaftsministeriums, dass unabhängig vom US-Verfahren entschieden werde. Es gilt jedoch als äußerst unwahrscheinlich, dass sich das Ministerium gegen das US-Veto stellt.

Im Unternehmen mit etwa 750 Mitarbeitern sind nun etliche Arbeitsplätze gefährdet, denn Experten bezweifeln, dass Aixtron nun ohne Stellenabbau überlebensfähig ist. Das seit Jahren Verluste schreibende und 1983 aus der RWTH Aachen hervorgegangene Unternehmen, wollte sich mit dem chinesischen Investor einen finanzkräftigen Partner ins Boot holen, um neben der Sicherung der Arbeitsplätze, auch Kapital in Forschung und Entwicklung investieren zu können.

Angedacht war ebenso eine weitere Expansion ins Ausland, wie etwa auf den umkämpften chinesischen Markt. Dort bemühen sich auch US-Konkurrenten wie die Unternehmen „Applied Materials“ und „Veeco“ um attraktive Aufträge. Noch vor einigen Monaten hatte der Vorstandsvorsitzende des High-Tech Mittelständlers, Martin Goetzeler, erklärt:

Die Transaktion ist nicht darauf gerichtet, Kosten zu senken oder Mitarbeiter abzubauen.

Bei GCI handelt es sich um eine Tochter des Investmentfonds „Fujian Grand Chip Investment Fund LP (FGC)“. Dieser wird zu 51 Prozent vom chinesischen Geschäftsmann Zhendong Liu und zu 49 Prozent von der „Xiamen Bohao Investment“ gehalten.

Das Veto der US-Regierung gegen die Übernahme des deutschen Unternehmens stellt die zweite Entscheidung dieser Art während der Regierungszeit Obamas dar. Seit 1990 ist es das dritte Mal, dass ein US-Präsident eine Firmenübernahme durch einen ausländischen Investor wegen Sicherheitsbedenken verhindert.

Maut-Lüge: Kanzlerin Merkel heißt jetzt Pinocchio 

CDU/CSU zusammen mit SPD belasten Autofahrer -  trotz gegenteiligem Versprechen der CSU

Das Bundesverkehrsministerium und die EU-Kommission haben sich laut einem Medienbericht auf einen Kompromiss zur strittigen deutschen Pkw-Maut geeinigt. Eine volle Entlastung der deutschen Autofahrer sei demnach vom Tisch, berichtet "tagesschau.de". So soll die aus EU-Sicht problematische Benachteiligung ausländischer Autofahrer umgangen werden.

Bundesverkehrsminister Alexander Dobrindt trifft sich heute in Brüssel mit der zuständigen EU-Kommissarin Violeta Bulc. Beide wollen den bereits auf Beamtenebene ausgehandelten Kompromiss besiegeln.

Das ARD-Studio Brüssel berichtet unter Verweis auf Insider weiter, dass der Preis für die günstigste Zehn-Tages-Kurzzeitvignette für ausländische Autofahrer reduziert wird: Sie soll demnach nicht 5, sondern 2,50 Euro kosten. Vorgesehen sind demnach zudem fünf Preisstufen bei den Kurzzeitvignetten, nicht nur die bisher geplanten drei. Das Ministerium geht damit auf Kritik der EU-Kommission an den hohen Preisen der Vignetten ein.

 Bereits 877 Attentate gegen Flüchtlingsheime

Das Bundeskriminalamt hat in den ersten elf Monaten dieses Jahres 877 Angriffe gegen Flüchtlingsunterkünfte registriert. 

Das teilte die Behörde auf Anfrage in Wiesbaden mit (Stichtag 28. November). 2015 waren insgesamt 1031 Straftaten gegen Asylunterkünfte aktenkundig geworden. Damit zeichnet sich ab, dass die Gesamtzahl 2016 womöglich unter diesem Vergleichswert bleiben könnte.

Eine Prognose zu dieser Frage wollte das BKA nicht abgeben. Eine Sprecherin wies darauf hin, dass die Deliktzahlen 2015 und 2016 nicht endgültig sind und sich durch laufende Ermittlungen noch verändern können.

Bis Ende November 2016 wurden laut BKA für 817 Übergriffe rechtsmotivierte Täter verantwortlich gemacht. Bei den Attacken gegen Asylbewerberunterkünfte handelte es sich überwiegend um Sachbeschädigungen (348), Propagandadelikte (203) und Gewalttaten (151). Zu letzteren zählten 64 Brandstiftungen, fünfmal gab es Sprengstoffexplosionen.

2015 bewerteten die Ermittler 177 der Attacken gegen Asylbewerberunterkünfte als Gewalttat, darunter 94 Brandstiftungen und 8 Sprengstoffexplosionen. 2014 waren für das Gesamtjahr noch 199 Straftaten gegen Asylunterkünfte gemeldet worden, darunter 28 Gewaltdelikte.

Stellungnahme der österreichischen linken KPÖ zur Bundespräsidentenwahl

Wer die Rechtsextremen einbremsen will, muss Van der Bellen wählen

Mirko Messner, Bundessprecher der KPÖ, wiederholt seinen Appell bei der Wahl des Bundespräsidenten am Sonntag Alexander Van der Bellen zu wählen.

Mirko Messner:

„Es geht darum, die Chancen zur Entwicklung unseres Landes aufrecht zu erhalten. Dazu muss die Möglichkeit des offenen politischen Meinungsstreits gegeben sein. Mit einem deutschnationalen Reaktionär und seiner burschenschaf­tlichen Seilschaft zögen Menschen- und Frauenverachtung, Rassismus und Sozialdemagogie in die Hofburg ein. Eine zukunftsorientierte Neutralitätspo­litik, schon derzeit unterbelichtet, wäre noch schwerer umsetzbar.
Wir sollten es ernstnehmen, wenn Hofer ankündigt, man werde sich wundern, was unter einem blauen Bundespräsidenten alles möglich sein wird. Hofer will also das autoritäre Potential des Präsidentenamtes ausreizen, das ihm nach derzeitiger Gesetzeslage die Möglichkeit gibt, ein Parlament auszuhebeln, das ihm – und seiner FPÖ – politisch nicht entspricht. Diese Gelegenheit soll er nicht bekommen. Egal, ob einem oder einer Van der Bellen politisch sympathisch ist oder nicht: bei der kommenden Wahlwiederholung gibt es zu einer Stimme für ihn keine Alternative. Wer nicht zur Wahl geht oder weiß wählt, gibt dem extrem rechten Lager in Österreich mehr Raum und Optionen, sich in der politischen Mitte und im Establishment, aus der bzw. dem es kommt, noch breiter zu machen. Wer Hofer verhindern will, muss – einmal mehr – seinen Konkurrenten wählen.“

Rede von Fidel Castro: Der Mensch ist vom Aussterben bedroht

von Fidel Castro Ruz

Fidel Castro: "Der Mensch ist vom Aussterben bedroht"

Diese Wirtschaftsordnung ist unvereinbar mit den Gesetzen der Natur und des Lebens. Die Konsumgesellschaften sind die Hauptverantwortlichen für die Vernichtung der Umwelt
Fidel Castro bei der UN-Konferenz zu Umwelt und Entwicklung am 12. Juni 1992 in Rio de Janeiro

Fidel Castro bei der UN-Konferenz zu Umwelt und Entwicklung am 12. Juni 1992 in Rio de Janeiro

Der kubanische Revolutionsführer warnte seit Beginn der 1990er Jahre immer wieder vor den verheerenden Folgen der kapitalistischen Gesellschafts- und Weltwirtschaftsordnung für die Umwelt und die natürlichen Ressourcen. Beispielhaft seine Reden bei zwei Konferenzen der Vereinten Nationen

 

Auf der UN-Konferenz über Umwelt und Entwicklung am 12. Juni 1992 in Rio de Janeiro

... Eine bedeutende biologische Gattung ist aufgrund der schnellen und fortschreitenden Beseitigung ihrer natürlichen Lebensbedingungen vom Aussterben bedroht: der Mensch.

Wir werden uns jetzt dieses Problems bewusst, wo es fast zu spät ist, es zu verhindern.

Es muss darauf verwiesen werden, dass die Konsumgesellschaften die Hauptverantwortlichen für die grauenhafte Vernichtung der Umwelt sind. Sie entstanden aus den ehemaligen Kolonialmetropolen und der imperialen Politik, die ihrerseits die Rückständigkeit und die Armut verursachten, welche heute die immense Mehrheit der Menschheit geißeln. Sie verbrauchen zwei Drittel des Metalls und drei Viertel der Energie, die auf der Welt erzeugt werden, obwohl sie nur 20 Prozent der Weltbevölkerung darstellen. Sie haben die Meere und Flüsse vergiftet, die Luft verschmutzt, die Ozonschicht geschwächt und Löcher in ihr verursacht, haben die Atmosphäre mit Gasen angereichert, die die klimatischen Bedingungen beeinträchtigen, was katastrophale Auswirkungen hat, die wir schon zu spüren beginnen.

Die Wälder verschwinden, die Wüsten weiten sich aus, Milliarden Tonnen fruchtbarer Erde enden jährlich im Meer. Zahlreiche Arten sterben aus. Der aus dem Bevölkerungszuwachs resultierende Druck und die Armut führen zu verzweifelten Anstrengungen, um selbst auf Kosten der Natur zu überleben. Man kann dafür nicht die Länder der Dritten Welt beschuldigen, die gestern Kolonien waren und heute durch die ungerechte Weltwirtschaftsordnung ausgebeutete und ausgeplünderte Nationen sind.

Die Lösung kann nicht sein, die Entwicklung jener zu verhindern, die sie am meisten brauchen. Wahr ist, dass alles das, was heute zur Unterentwicklung und zur Armut beiträgt, ein offenkundiges Attentat auf die Ökologie ist. Zig Millionen Männer, Frauen und Kinder sterben infolge dessen jährlich in der Dritten Welt, mehr als in jedem der beiden Weltkriege. Der ungleiche Austausch, der Protektionismus und die Auslandsverschuldung greifen die Ökologie an und fördern die Zerstörung der Umwelt.

Wenn man die Menschheit vor dieser Selbstzerstörung retten will, müssen die Reichtümer und die verfügbaren Technologien des Planeten besser verteilt werden. Weniger Luxus und weniger Verschwendung in einigen wenigen Ländern, damit weniger Armut und weniger Hunger in großen Teilen der Erde herrschen. Schluss mit dem Transfer von Umwelt zerstörenden Lebensstilen und Konsumgewohnheiten in die Dritte Welt. Das menschliche Leben muss rationaler werden. Es muss eine gerechte internationale Wirtschaftsordnung durchgesetzt werden. Alle notwendigen wissenschaftlichen Forschungen sollen für eine nachhaltige Entwicklung ohne Umweltverschmutzung eingesetzt werden. Es soll die Umweltschuld bezahlt werden und nicht die Auslandsschuld. Es soll der Hunger verschwinden und nicht der Mensch.

Jetzt, wo die angebliche Bedrohung durch den Kommunismus nicht mehr da ist, und keine Vorwände für kalte Kriege, Wettrüsten und Militärausgaben bleiben, was hindert daran, diese Mittel sofort dafür einzusetzen, die Entwicklung der Dritten Welt zu fördern und die Gefahr der ökologischen Zerstörung des Planeten zu bekämpfen?

Schluss mit dem Egoismus, Schluss mit dem Vorherrschaftsbestreben, Schluss mit der Gefühllosigkeit, der Unverantwortlichkeit und dem Betrug. Morgen wird es zu spät sein für das, was wir schon lange gemacht haben müssten.

Danke.

 

Zur Eröffnung der Gespräche auf höchster Ebene im Rahmen der 6. Vertragsstaaten-Konferenz der UN-Konvention über Bekämpfung von Wüstenbildung und Dürre am 1. September 2003 in Havanna

... Vor noch 30 Jahren war sich die Menschheit nicht im Mindesten der großen Tragödie bewusst. Damals meinte man, die einzige Ausrottungsgefahr läge in der kolossalen Menge von in Minutenschnelle einsatzbereiten Nuklearwaffen. Zwar hat es absolut kein Ende der Bedrohungen dieser Art gegeben, doch noch eine weitere, eine bestürzende und schreckenerregende Gefahr lauert der Menschheit auf. Ich zögere nicht, diesen starken und augenscheinlich dramatischen Ausdruck zu benutzen. Das eigentliche Drama liegt in der Unkenntnis über diese Gefahren, die seit so langer Zeit präsent sind.

Nicht eine einzige all jener Personen, die 25 Jahre nach Ende des Zweiten Weltkrieges, also nach 1945 Vernunft besaßen und lesen und schreiben konnten, hat jemals auch nur ein einziges Wort vernommen darüber, wie die Menschheit verblendet, unerbittlich und immer schneller der Vernichtung ihrer natürlichen Lebensgrundlagen entgegengeht. Keine anderen Generationen vor der heutigen waren einer so bitteren Gefahr ausgesetzt; und auf keiner von ihnen lastete eine derartig große Verantwortung.

Das sind Realitäten; eine Frucht der wenig bekannten Geschichte des Menschen im Ergebnis der Evolution der menschlichen Gesellschaft im Verlauf von 5.000 oder 6.000 Jahren, als diese keine klare Idee darüber hatte noch haben konnte, woher sie kam und in welche Richtung sie sich entwickeln würde. Heute ist diese überraschende und beängstigende Realität bereits zur tiefen Überzeugung einer gebildeten und besorgten Minderheit der Menschheit geworden, die wächst und stärker wird.

Heute wissen wir, was geschieht. Allen Anwesenden sind die schaudererregenden Daten und unwiderlegbaren Argumente zugänglich, die bei den vorangegangenen Treffen mit Fassung vorgetragen und analysiert wurden.

Nach meinem Dafürhalten gibt es keine dringlichere Aufgabe als die der Schaffung eines universalen Bewusstseins, der Vermittlung des Problems an die breiten Massen von Milliarden Männern und Frauen aller Altersstufen einschließlich der Kinder unseres Planeten. Die objektiven Bedingungen und das Leid der übergroßen Mehrheit davon schaffen die subjektiven Bedingungen für die Aufgabe der Bewusstseinsbildung.

Alles kommt hier zusammen. Analphabetentum, Beschäftigungslosigkeit, Armut, Hunger, Krankheiten, Trinkwasser- und Wohnungsmangel, Fehlen von Strom; Wüstenbildung, Veränderung des Klimas, Verschwinden der Wälder, Überschwemmungen, Dürreperioden, Bodenerosion, Biodegradation, Plagen und andere bekannte Tragödien sind nicht voneinander zu trennen.

Die dringliche Bewusstseinsbildung, von der ich rede, kann es ohne Bildung und Erziehung nicht geben. Eine große Bildungsrevolution befindet sich jedoch in Reichweite der Völker der Welt. Dies ist der Kerngedanke, den ich hier darlegen will.

Kuba, dessen bescheidene Erfolge in diesem entscheidenden Bereich wohl keiner in Frage stellt, kann versichern, dass man mit einer Anfangsinvestition von drei Milliarden Dollar über einen kurzen Zeitabschnitt und dann in jedem einzelnen der neun Folgejahre mit Investitionen von jeweils 700 Millionen für Unterrichtsmaterial und Geräte, darunter 1,5 Millionen Solarzellen für die nicht an die Stromversorgung angeschlossenen Gemeinden und Dörfer in einem Zeitraum von zwölf Jahren 1,5 Milliarden Voll- und Halbanalphabeten alphabetisieren und zum Abschluss der sechsten Klasse führen kann. Diese Gesamtkosten liegen unter zehn Milliarden Dollar; das sind weniger als 0,004 Prozent des Bruttoinlandproduktes der industrialisierten OECD-Länder in nur einem Jahr.

Dazu sind stufenweise vier Millionen Unterrichtsstätten einzurichten, ausgestattet mit audiovisuellen Mitteln, deren Wirksamkeit erwiesen ist. Erforderlich ist ebenfalls die Kooperation einer breiten Bewegung auf freiwilliger Basis von acht Millionen Personen, deren Kenntnisse nicht unter dem Niveau der sechsten Klasse liegen. Diese könnten sich dann ihrerseits nach der gleichen Methode stufenweise als gute Fachkräfte des Bildungswesens weiterbilden und anderen alphabetisieren.

Entschiede man, die Beschäftigungslosen für das Unterrichten und Studieren mittels der Zuweisung eines bescheidenen Monatsgehalts zu stimulieren, könnten vier bis acht Millionen anständige Arbeitsplätze geschaffen werden, die bei den Millionen junger Menschen der Dritten Welt, die von der Geißel der Arbeitslosigkeit am stärksten betroffen sind, einen hohen Stellenwert hätten. Für die Geberländer wären die Kosten gleichermaßen äußerst gering: Bei sechs Millionen Personen, die auf diese Weise in das Programm aufgenommen würden, wären es bei einem Monatsgehalt von 100 Dollar 0,003 Prozent des BIP der OECD, in diesem Falle pro Jahr.

Rechnet man beide Programme zusammen, beliefen sich die Kosten in den ersten fünf Jahren auf annähernd den gleichen Betrag, den die USA in nur 15 Wochen für ihre Besatzungstruppen in Irak ausgeben.

Fast die gleiche Anzahl Bürger der Welt könnte bei Verursachung von noch weit weniger Kosten mittels Einsatz von Rundfunkempfängern mit Mittel- und Kurzwelle unterrichtet werden. Diese Radios, deren Preis 15 Dollar nicht übersteigt, sind mit Sperrschichtfotozellen ausgestattet. Ein kleines Handbuch mit didaktischem Material wird mitgeliefert.

Die von kubanischen Pädagogen entwickelte Methode der Alphabetisierung hat unser Land mehreren Ländern kostenfrei zur Verfügung gestellt und wird sie auch anderen, die sie möchten gern übergeben.

Über das Fernsehen wurden in unserem Land mehr als einer Million Bürger Lehrgänge der englischen Sprache, die weltweit gesprochen wird, vermittelt. Die Devisenkosten für den Staat betrugen 50.000 Dollar.

Mit nur 0,01 Prozent des BIP der OECD, also einem kleinen Bruchteil der von den reichen Ländern so oft versprochenen und niemals – Einzelfälle ausgenommen – eingehaltenen 0,7 Prozent, könnten in zehn Jahren mittels Solarzellen 250 Millionen Familien der Dritten Welt mit monatlich 30 Kilowatt Strom versorgt werden; das wären insgesamt etwa 1,5 Milliarden Menschen, der ärmste Teil der Weltbevölkerung, die dann mehrere Stunden täglich elektrisches Licht und Unterhaltungs-, Informations- und Bildungssendungen über Radio oder Fernsehen empfangen könnten, ohne dafür auch nur einen einzigen Liter fossilen Brennstoff zu verbrauchen.

Unser Land, blockiert seit mehr als vier Jahrzehnten, sah sich nach dem Zusammenbruch des sozialistischen Lagers gezwungen, mit einer äußerst harten Situation fertig zu werden. Auf verfügbaren Flächen in den Städten konnten mehr als drei Millionen Tonnen Gemüse pro Jahr produziert werden, und die Produktion wird fortgesetzt. Der Anbau erfolgt in Kompostkulturen unter Einsatz von Stroh und pflanzlichen Abfällen sowie Tröpfchenberegnung oder Beregnungsanlage bei minimalem Wasserverbrauch, Beschaffung von zusätzlichen Arbeitsplätzen für fast 300 000 Personen und ohne Emission eines Kilogramms Kohlendioxyd in die Atmosphäre.

Ich kann Ihnen mitteilen, dass innerhalb einer Woche für die 505.000 Heranwachsenden unserer Mittelschulen – 7., 8. und 9. Klasse – das neue Schuljahr beginnen wird, und zwar mit den neuen von uns geschaffenen Methoden des Unterrichtens. Es wird das Dreifache der bisher vermittelten Kenntnisse erzielt werden, und je 15 Schüler wird ein Lehrer unterrichten.

Es sei mir nachgesehen, dass ich anschauliche Beispiele dafür bringe, dass es trotz der immensen Hindernisse noch möglich ist, vieles für die Erhaltung der Umwelt und das Überleben der Menschheit zu tun.

Alles, was ich zum Ausdruck gebracht habe, ist unvereinbar mit dem unmenschlichen der Welt aufgezwungenen Wirtschaftssystem, der erbarmungslosen neoliberalen Globalisierung, den Belastungen und dem Stellen von Bedingungen, mit denen der IWF die Gesundheit, die Bildung und die soziale Sicherheit von Milliarden Personen opfert; der grausamen Art, nach der über den freien Devisen(ver)kauf zwischen den starken Währungen und den schwachen der Dritten Welt dieser alljährlich enorme Summen entwenden. Kurz gesagt, es ist unvereinbar mit der Politik der WTO, die augenscheinlich dazu entworfen ist, dass die reichen Länder mit ihren Waren ohne jegliche Einschränkung die Welt überfluten und die industrielle und landwirtschaftliche Entwicklung der armen Länder zunichte machen, deren Zukunft nichts weiter beinhaltet als Lieferant für Rohstoffe und billige Arbeitskräfte zu sein; unvereinbar mit der FTAA und anderen Freihandelsabkommen zwischen Haien und Sardinen; mit der monströsen Auslandsschuld, die gelegentlich bis zu 50 Prozent des Staatshaushalts der Länder verschlingt und unter den heutigen Umständen absolut unbezahlbar ist; mit der Abwerbung, dem fast allumfassenden Monopol des geistigen Eigentums und der missbräuchlichen und unverhältnismäßigen Nutzung der natürlichen Ressourcen und Energiequellen unseres Planeten.

Die Liste der Ungerechtigkeiten ist eine unendliche. Der Abgrund vertieft sich. Die Ausplünderung wird immer stärker.

In der Absicht und der Ideologie einer diabolischen und chaotischen Wirtschaftsordnung werden die Konsumgesellschaften innerhalb von fünf oder sechs weiteren Jahrzehnten die Reserven fossiler Brennstoffe bis auf die Neige geleert und in nur 150 Jahren all das verwirtschaftet haben, zu dessen Schöpfung unser Planet 300 Millionen Jahre brauchte.

Es gibt nicht einmal eine zusammenhängende und klare Vorstellung zu der Energie, die die Milliarden Kraftfahrzeuge in den Städten und auf den Schnellstraßen der reichen und auch vieler Länder der Dritten Welt bewegen wird. Es ist der vollendete Ausdruck eines absolut unvernünftigen Lebensstils und Konsumdenkens, wie er niemals den zehn Milliarden Menschen als Vorbild dienen kann, die vermeintlich nach dem unabwendbaren Ausgang der Ära des Erdöls die Erde bevölkern.

Diese Wirtschaftsordnung und diese Verbrauchsmuster sind unvereinbar mit den wesentlichen begrenzten und nicht erneuerbaren Ressourcen unseres Planeten und mit den Gesetzen der Natur und des Lebens. Auch verletzen sie die elementarsten ethischen Prinzipien, die Kultur und die vom Menschen geschaffenen moralischen Werte.

Setzen wir unseren Kampf fort, ohne uns entmutigen zu lassen und ohne zu zögern, zutiefst davon überzeugt, dass, wenn auch die menschliche Gesellschaft kolossale Fehler begangen hat und noch begeht, so ist doch der Mensch als solcher zu den glänzendsten Ideen und den edelsten Gefühlen fähig; und überwindet er die ihm von der Natur gegebenen starken Instinkte, ist er fähig, für das, was er fühlt und denkt, sein Leben hinzugeben. Er hat dies im Verlaufe der Geschichte oftmals bewiesen.

Pflegen wir diese außergewöhnlichen Qualitäten, und es wird keine Hürde geben, die nicht genommen werden kann und nichts, das nicht verändert werden kann!

Vielen Dank.