Das globalisierte Finanzkapital


Nur ein gutes Drittel der Anteile an den Dax-Unternehmen wird von Inländern gehalten. Ein weiteres Drittel gehört Personen und vor allem Finanzkonzernen aus den USA und Großbritannien, während das letzte Drittel sich auf den Rest der Welt verteilt. Die Spinne im Netz der Beteiligungen an den Dax-Unternehmen ist dabei ein Unternehmen, dessen Name wohl nur Insidern bekannt ist – BlackRock. BlackRock ist an jedem Dax-Konzern beteiligt, an 80 Prozent der Dax-Konzerne sogar mit 5 Prozent und mehr, bei mehr als der Hälfte der Dax-Konzerne ist BlackRock sogar der größte Anteilseigner. Doch wer ist BlackRock? Und was bedeutet dies für den Standort Deutschland und für die Vermögensverteilung?

Dieser Artikel ist ein gekürzter Auszug aus dem Buch „Wem gehört Deutschland?“ von Jens Berger. Da Buch ist im Westend Verlag erschienen und kostet 17,99 Euro.

Wem gehören die Dax-30-Konzerne?

Im Superman-Comic-Universum ist Blackrock ein mystisches Artefakt, das Schurken die notwendigen Superkräfte gibt, um im epischen Kampf über die Macht die Guten zu besiegen. Ob der Investmentbanker Laurence Douglas Fink, genannt Larry, eine Portion Humor bewies, als er dem von ihm und weiteren Investmentbankern 1988 gegründeten Finanzunternehmen ausgerechnet den Namen BlackRock gab, ist nicht bekannt. BlackRock hat nämlich durchaus das Zeug, seinen Besitzern, um es ein wenig mystisch zu überspitzen, die Macht im realen Universum zu verschaffen.

Wussten Sie schon?

  • BlackRock ist an allen Dax-Unternehmen beteiligt und dabei bei jedem zweiten Dax-Unternehmen der größte Anteilseigner.
  • BlackRock verwaltet 4,3 Billionen US-Dollar.
  • Bei 15 der 20 wertvollsten Unternehmen der Welt gehört BlackRock zu den beiden größten Anteilseignern.

BlackRock betritt die Bühne

Larry Fink ist heute der unbestrittene König der Wall Street. Danach sah es zu Beginn seiner Karriere ganz und gar nicht aus. Bevor er BlackRock gründete, war er einer der Finanzalchemisten der Investmentbank First Boston. Finks Job war es, an der Wall Street einen Markt für Mortgage-backed Securities (MBS), auf Deutsch »durch Hypotheken gesicherte Wertpapiere«, aufzubauen. Hypotheken galten zu jenem Zeitpunkt, also Mitter der 1980er Jahre, als eine fürchterlich langweilige Angelegenheit: Banken, die Immobilienkredite vergeben, müssen dafür einen gehörigen Teil ihrer Kundeneinlagen einsetzen, und die Verzinsung ist ebenfalls alles andere als sexy. Doch die Wall Street wäre nicht die Wall Street, wenn sie es nicht geschafft hätte, aus einem derart langweiligen und renditeschwachen, aber dafür sicheren Produkt wie einer Hypothek ein renditestarkes Risikoprodukt zu machen.
Investmentlegende Warren Buffet sollte Finks »Erfindung« fast zwanzig Jahre später als »finanzielle Massenvernichtungswaffe« bezeichnen. Ironischerweise war das erste Opfer dieser Massenvernichtungswaffe ihr eigener Erfinder. Während Fink seine MBS-Papiere am Markt platzierte, lösten Reagans Deregulierungen des Finanzsystems einen ersten Kollateralschaden aus: Bereits wenige Monate nach der Befreiung von regulatorischen Handfesseln verzockten sich die ersten Sparkassen derart, dass sie Pleite gingen. Im Laufe der nächsten Jahre sollten insgesamt 747 der damals 3.234 US-Sparkassen ihre Pforten schließen. Die Verluste wurden schon damals dem Steuerzahler aufgebürdet – nach Angaben des US-Rechnungshofs kostete die Sparkassen-Krise den amerikanischen Steuerzahler insgesamt 341 Milliarden US-Dollar.

Nicht die Sparkassenkrise, dafür aber auf die Krise folgende Senkung des Leitzinses zerstörte das Rechenmodell des jungen Larry Fink. Seine durch die Zinsänderungen ausgelöste Fehlkalkulation kostete seinen Arbeitgeber First Boston 100 Millionen Dollar – und ihn den Job. Für Fink war dies ein traumatisches Erlebnis. Fortan war er geradezu davon besessen, die Risiken des Finanzmarkts besser zu verstehen und in eine neue Anlagestrategien umzuwandeln, bei der die Risiken für ihn und seine Kunden möglichst transparent würden.

aus Nachdenkseiten 

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http://www.nachdenkseiten.de/?p=22077

Es ist einfach der größte Investor in der Welt - mit $ 4 100 000 000 000 ( 4,1 Bio. Dollar) direkt verwaltetem Vermögen seit 1988  (fast so viel wie alle Private-Equity-und Hedge-Fonds zusammen) und einem weiteren Vermögen von $ 11 000 000 000 000 ( 11 Bio. Dollar)  auf der Handelsplattform Aladdin (siehe Artikel ). Das sind zusammen 15 Bio. Dollar Vermögen. 

BlackRock ist auch der größte Aktionär von der CityGroup, der Bank of America, von JP Morgan, Exxon, Shell,  Mc Donalds und Nestle. 

BlackRock ist der weltweit größte und mächtigste Investmentverwalter. BlackRock hat so an ziemlich jedem Global Player seine Hände im Spiel. Nicht wenige Experten sagen, dass BlackRock die mächtigste Institution weltweit ist. Da BlackRock in die bedeutensten Unternehmen investiert hat, könnten hypothetisch ganze Regierungen erpresst werden.

 

 

Die unantastbare Schattenwirtschaft    

 “Während die großen Banken im Scheinwerferlicht von Börsenkontrolle und Öffentlichkeit stehen, läuft ein großer Teil des Finanzgeschäfts heute im Verborgenen. Schattenbanken investieren und spekulieren mit Billionenbeträgen – ohne öffentliche Kontrolle. Ihre Macht umspannt den ganzen Globus. Sie lassen Staatsmänner nach ihrer Pfeife tanzen, dominieren die Wirtschaft.”

Der Investmentverwalter BlackRock mag zwar in der Schattenwirtschaft agieren, doch die Auswirkungen der Transaktionen spüren die Arbeiter bei WMF oder Bewohner von Mietshäusern die in Besitz von BlackRock sind. Ganze Unternehmen und Häuserblocks werden gekauft, um sie anschließend mit einem kräftigen Rendite wieder abzuwerfen. Bei dieser Strategie kommen Luxus-Sanierungen natürlich in Frage – es geht ausschließlich um die Wertanlage, um schnell das Grundvermögen noch weiter anwachsen zu lassen.

Geld regiert die Welt. Wer den Film sieht, wird einmal mehr wütend auf das bestehende Finanzsystem. Einige Finanzakteure bereichern sich durch schmutzige Deals und tragen so gewissenslos zu Entlassungen und Verarmungen bei. Es steht fest: Die vergangene Finanzkrise hat nicht zu einem Umdenken geführt. Im Gegenteil: Führende Investmentgesellschaften verdienen sich ein goldenes Näschen, wenn Regierungen bankrott gehen. Die Staaten müssen refinanziert werden und beraten werden. Das kostet. Und die Finanzindustrie wird noch reicher, noch mächtiger. Der Tag, an dem die Politik die vollkommene Handlungsfähigkeit verliert rückt näher. Dies ist bittere Realität – keine Verschwörung.

 

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http://www.economist.com/news/leaders/21591174-25-years-blackrock-has-become-worlds-biggest-investor-its-dominance-problem

 

 

Linke fordert Auskunft über NSA-BND-Kooperation

Snowden-Affäre nimmt neue Ausmaße an - Linkspartei fordert Regierungserklärung zur NSA-Kooperation

Snowden-Affäre nimmt neue Ausmaße an - Linkspartei fordert Regierungserklärung zur NSA-Kooperation

Das von Edward Snowden ins Rollen gebrachte Skandal nimmt immer größere Ausmaße an. Nun stellte sich heraus, dass die NSA deutsche Bürger nicht ohne Erlaubnis abgehört hatte. Nein, die Überwachung fand im Einvernehmen und enger Zusammenarbeit mit dem BND statt.

Jan Korte, Mitglied des Linken Bundestagsfraktion, äußerte sich zu diesem Thema in aktuellen Pressemitteilungen folgendermaßen:

„Bundesregierung und Sicherheitsbehörden haben bei der inneren Sicherheit schon lange jegliches Maß verloren. Der Datenaustausch mit den US-Geheimdiensten muss sofort ausgesetzt und politisch neu bewertet werden. Das Ende der Fahnenstange ist endgültig erreicht. Umso dringlicher ist eine Befragung Edward Snowdens durch den NSA-Untersuchungsausschuss in Berlin. Es müssen alle Fakten auf den Tisch, damit geklärt wird, wer warum welche Daten in welchem Umfang mit wem getauscht hat und weiterhin tauscht. Bundesnachrichtendienst, Verfassungsschutz und das Amt für den militärischen Abschirmdienst (MAD) sind offenkundig unkontrollierbar und antidemokratisch. Ihre Aufrüstung muss daher umgehend beendet werden. NSA und andere Geheimdienste gehen unbeirrt in den präventiven Sicherheitsstaat. Sie müssen gestoppt werden.“

Angeblich soll es einen Vertrag zwischen der NSA und dem BND über die Kooperation bei der Überwachung auf deutschem Boden geben, laut welchem der BND in enger Zusammenarbeit mit der NSA technische Überwachung in Deutschland betreibt.

„Wenn es stimmt, dass die amerikanische und die deutsche Regierung vertraglich geregelt haben, was die NSA auf deutschem Boden tun darf, dann müssen die Kanzlerin und ihr Innenminister unverzüglich Stellung dazu nehmen. Die Beteiligung der Bundesregierung am Überwachungsskandal hat mittlerweile Dimensionen angenommen, die selbst Verschwörungstheoretiker vor einem Jahr als Spinnerei abgetan hätten“, so Korte.

Die Überwachung soll ja Terroranschläge vereiteln und dem „Kampf gegen den Terrorismus“ dienen. Hierbei wird generell jeder verdächtigt, denn die Unterscheidung zwischen einem potentiellen Terroristen und einer Zivilperson erfolgt post factum.

Der Linkspolitiker meinte dazu: „Die Dimension der Geheimdienstzusammenarbeit mit den USA wird immer ungeheuerlicher. Dabei werden jegliche Grenzen von Grundgesetz und Rechtsstaat überschritten. Mit Wissen, ja mit aktiver Mithilfe der Bundesregierung werden in Deutschland gewonnene Informationen genutzt, um extralegale Tötungen zu vollziehen. Mehrere Hundert US-Agenten können in Deutschland völlig unbehelligt ihr Unwesen treiben und sich dabei an einer intensiven Zusammenarbeit mit dem BND erfreuen.“

Der Fall Snowden hat Tatsachen ans Licht gebracht, die zutiefst beunruhigende Tendenzen aufweisen. Dem kann aber auch etwas Positives abgewonnen werden, denn nun hat die Öffentlichkeit zumindest eine Vorstellung davon, in welcher Welt sie lebt und kann somit eventuell etwas mehr Einfluss darauf nehmen, wohin diese Welt steuert, berichtet Voice of Russia.

http://german.ruvr.ru/2014_06_16/Snowden-Affare-nimmt-neue-Ausma-e-an-die-Linke-fordert-eine-Regierungserklarung-zur-NSA-Kooperation-7046/
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Ist der DFB ein Selbstbedienungsladen, der über Leichen geht? 

In den vergangenen Tagen hat der 69-jährige Zwanziger zwei Vorwürfe gegen seinen Nachfolger Wolfgang Niersbach an die Öffentlichkeit lanciert. Der erste ist politischer Natur.

Theo Zwanziger

Der amtierende DFB-Präsident habe kein Programm und kein Profil, er sei ein Leichtgewicht. In Brasilien im Quartier der Nationalmannschaft wurde eifrig die Geschichte verbreitet, Niersbach habe einem Dokumentarfilmer keine Auskunft erteilt, der eine der dunkelsten Episoden aufbereitet hat. Im Film wird behauptet, 1977 hätte der DFB unter Hermann Neuberger den Tod einer Frau verhindern können, die im Gefängnis der argentinischen Militärjunta saß. Der DFB  hofierte damals lieber die faschistische Militärjunta und spielte brav Fußball, statt sich mit der linken deutschen Studentin zu solidarisieren, die von der Junta mit dem Tode bedroht worden war. Das hat die Fußball-Funktionäre schlicht nicht interessiert.

Studentin Käsemann - Trotz Ermordung durch die faschistische Militärjunta 1977 sagte man das Freundschaftsspiel gegen Argentinien 1977 nicht ab- und noch heute schweigt der "Sauhaufen"  DFB dazu

Niersbach blieb bei aller Wortgewalt überzeugende Antworten schuldig. Als ließe sich die fehlende Linie bei der Reaktion auf die gravierenden Disziplinlosigkeiten der Nationalmannschaft nicht elegant korrigieren; als dürfte ein DFB-Präsident auf das gut dokumentierte, schreckliche Versagen der deutschen Diplomatie im Zusammenspiel mit dem DFB nach der Ermordung der Studentin Elisabeth Käsemann durch die argentinische Militärjunta wenige Tage vor einem Freundschaftsspiel in Buenos Aires 1977 mit Schweigen reagieren. Niersbach sagte ein versprochenes Interview ab.

 

Die Sprachlosigkeit der Sportführer

 

Es ist diese Sprachlosigkeit in Führungs- und Haltungsfragen, die sich Sportführer heute nicht mehr leisten dürften. Das gilt aber nicht nur in Verteidigungsfällen. Seit wenigstens zwei Jahren wächst der Druck der Welt-Gesellschaft auf die erste Reihe des Sports, ihr Handeln zu legitimieren. Denn nachdem die erstbesten Sportkameraden jahrzehntelang die gesellschaftspolitische Wirkung ihrer Verbände proklamiert haben, fordert die Gesellschaft sie nun auf, ihre selbstgewählten, hehren Regeln auch mal anzuwenden. Das hat der weltweite Aufschrei nach den Enthüllungen der Skandale in und um Qatar gezeigt. In Deutschland belegte die Ablehnung Münchens als Bewerber um die Winterspiele 2022 durch die Bevölkerung einen Stimmungswandel. Das waren die letzten Alarmzeichen für Sportfunktionäre in einflussreichen Positionen: Es ist noch wichtiger geworden, über die Spielfelder hinaus zu schauen, den Spitzensport wieder einzubetten in die Mitte der Gesellschaft. Angesichts seiner Kraft hat der Fußball die Verpflichtung, dieser Rolle gerecht zu werden. 

Und wieder spielt man trotz sozialer Unruhen und der Verschwendung von Millionen für Fußball-Tempel bei gleichzeitiger  bitterer Armut der Menschen im Lande und trotz verfallender Infrastruktur wieder brav und bieder Fußball in Lateinamerika ohne sich über Mißstände im Lande zu äussern . Lieber posieren deutsche Nationalspieler mit brasilianischen Paramilitärs vor der Kamera, die Demonstranten zusammenschlagen .

 

 Der DFB spielte stattdessen lieber Fußball - als sich im Lande zu äussern. Blamabel. 

Ganz  im Sinne der argentinischen Propaganda handelte man damals.  Nachfragen waren damals - wie offenbar heute auch noch - unerwünscht.

Ebenso greift Zwanziger seinen Nachfolger aber mit einem weiteren  Vorwurf an. Es geht um die Vergütung als ehrenamtlicher Präsident. Niersbach soll sich, so der Vorwurf von Zwanziger, an Gremien vorbei eine üppige Altersvorsorge genehmigt haben.  Das ist Selbstversorgungsmentalität deutscher Sport-Funktionäre, die kritisch hinterfragt werden sollte.

Man könne sich „doch nicht bei Hunderttausenden von Menschen, die unter Ehrenamt im Fußball etwas ganz anderes verstehen, aus der Kasse des DFB Vergütungen in einer deutlich sechsstelligen Größenordnung zahlen lassen“, kritisierte Zwanziger und fügte hinzu: „Das ist Heuchelei. Der DFB ist schließlich ein gemeinnütziger Verband.“, sagte Zwanziger.

 Der DFB entgegnet empört, die Aufwandsentschädigung für Niersbach entspreche "exakt der des Amtsvorgängers Zwanziger", die Altersversorgung sei gutachterlich geprüft und vollumfänglich mit den Vorgaben des gemeinnützigen Verbandes vereinbar.

Jetzt fordert der  DFB aus Rache den Rücktritt von Theo Zwanziger als Fifa-Mitglied. 

Studie der TU Berlin zu den Montagsdemos- 43 % Linke 

Zu den Montagsmahnwachen gibt es unterschiedlichste Einschätzungen. Nun liegt endlich eine Studie zu den Mahnwachen vor, welche die TU Berlin und weitere Forschungsinstitute in Auftrag gaben. Die Studie kann hier herunter geladen werden. Die Ergebnisse sind für viele überraschend. Denn unter den Teilnehmenden bilden Wählerinnen und Wähler der Partei Die Linke, bzw. ehemalige WählerInnen von Die Linke, die mit Abstand größte Gruppe! Es sind beachtliche 43 Prozent.

Hier vorab einige Aussagen der Studie, die mir sehr interessant erscheinen:

Die Teilnehmenden sind im Vergleich zu anderen Protesten relativ jung. Sehr viel stärker als in anderen Bewegungen sind Studierende, SchülerInnen, Auszubildende, Freiberufler und Erwerbslose vertreten. Aber auch zahlreicher Arbeiter und Angestellte gehören zu den Teilnehmenden.

Im Unterschied zu traditionellen Bewegungen sind viele über die sozialen Netzwerke und persönliche Gespräche mobilisiert worden. Denn die Mehrzahl der Teilnehmenden hat noch nie an Protesten oder politischen Aktionen auf der Straße zuvor teilgenommen. Angehörige politischer Organisationen bilden deshalb eine kleine Minderheit.
Die wichtigsten Motive zur Teilnahme sind: Frieden, Kritik an den bürgerlichen Medien, Verteidigung der Menschenrechte. Darüber hinaus spielt Kritik am Kapitalismus und am Finanzsystem eine große Rolle.
Im Zusammenhang mit dem Krieg in der Ukraine werden vor allem die NATO, die USA, die EU aber auch die FED als Hauptverantwortliche für den Krieg ausgemacht. Ebenso faschistische Kräfte in der Ukraine selber.
Ein großer Teil der Teilnehmenden sieht sich politisch "links" stehend. 39 Prozent wollen sich diesem Schema "link-rechts" aber auch nicht mehr zuordnen.
Bei den letzten Bundestagswahlen wählten 43 Prozent der Teilnehmenden die Partei Die Linke. Überdurchschnittlich stark sind aber auch die Anteile, die bei den Bundestagswahlen noch die Piratenpartei (15 Prozent) oder die AFD (12 Prozent) wählten.
Hinsichtlich rechter Orientierungen kommen die Autoren der Studie zu dem Schluss, dass nur ganz wenige der Teilnehmenden (0,8 Prozent) ein "geschlossenes rechtsextremistisches Weltbild" vertreten. Antisemitische, nationalistische Auffassungen etc. seien bei einigen aber deutlich spürbar. In etwa in dem Umfang wie sie auch in der Duschnittsbevölkerung zu finden sind. Es gibt eine Ausnahme: 29 % der Befragten wünschen sich einen politisch starken "Führer". Gleichzeitig wird dies von einer größeren Gruppe (37 Prozent) aber auch vollständig abgelehnt.
Eine großer Teil der Teilnehmenden vertritt die Auffassung, dass die BRD kein souveräner Staat sei. Hingegen wird der us-amerikanischen Notenbank ein großer Einfluss auf die Politik zugestanden.

92 Prozent der Teilnehmenden befürworten die "Demokratie", wobei die große Masse aber wiederum meint, dass diese in Deutschland nicht funktioniere. Überhaupt kein Vertrauen haben die Teilnehmenden zu Banken, Großkonzernen, der Bundesregierung, der EU, den großen Medien, den Parteien und den Kirchen.

Die Autoren kommen zu folgenden Aussagen:

"Zusammenfassend lässt sich sagen, dass die Bewegung der Montagsmahnwachen nicht als rechte Bewegung zu verstehen ist. In weiten Teilen ist sie klar links orientiert, was sich in Wahlverhalten und politischer Selbsteinschätzung zeigt. Zugleich gibt es das starke Bestreben, sich der rechts-links-Einordnung zu entziehen, also ein Selbstbild, das die Einteilung in rechts und links zurückweist."

Sie sagen aber auch: "Zum einen gibt es einen deutlichen Wunsch nach Abgrenzung von der extremen Rechten und den Widerspruch zu der Darstellung als „neurechte Bewegung“. Zum anderen bestehen aber auch hohe Zustimmungsraten zu antisemitischen, antiamerikanischen und autoritären Aussagen. Bei einer Minderheit der Teilnehmer/ innen finden sich rechtsextreme Einstellungsfragmente, die sich aber keineswegs zu einer konsistenten rechten Grundhaltung verdichten. Mehr als ein Drittel definiert sich als politisch links, während 40 Prozent sich auf der Links-Rechts-Achse nicht mehr einstufen wollen, weil sie diese Zuordnung für überholt halten."

"Insgesamt bleibt somit der Eindruck einer doppelten Ambivalenz. Dies betrifft die Gleichzeitigkeit einer Kritik von links und rechts und die deutlichen Anzeichen einer politischen Entfremdung gegenüber dem bestehenden System. Diese äußert sich, bei einer durchgängig hohen Wertschätzung der Idee der Demokratie, in einem nahezu totalen Misstrauen gegenüber etablierten politischen Institutionen, Medien und gesellschaftlichen Großorganisationen und einer deutlichen Kritik an der Selbstbezogenheit der politischen Klasse."

Und schließlich: "Vieles an den Montagsmahnwachen erinnert an die Occupy-Proteste von 2011: das rasche, fast unvermittelte Aufflammen der Bewegung, die Unsortierheit der Teilnehmer/innen, das Fehlen und die Ablehnung fester politischer Bindungen und Strukturen, die Inszenierung von Spontaneität, Gefühlsausdruck und Unprofessionalität, das Fernhalten aller Insignien bekannter Organisationen, das Fehlen konkreter gemeinsamer Ziele, die dominante Mobilisierung über neue Medien, insbesondere soziale Netzwerke im Internet."

Hier die vollständige Studie:

http://data9.blog.de/media/699/7860699_8b2fa72792_d.pdf

Proteste: Poroschenko verweigert demokratische Wahlen in der Ukraine

Kiew: Tausende auf dem Maidan fordern von Poroschenko Auflösung des Parlaments

Kiew: Tausende auf dem Maidan fordern von Poroschenko Auflösung des Parlaments

Knapp vier Monate nach dem Umsturz in der Ukraine haben sich am Sonntag wieder Tausende Menschen auf dem Kiewer Hauptplatz Maidan Nesaleschnosti zu einer „Volksversammlung“ eingefunden, berichtete der ukrainische Fernsehsender „5 Kanal“.

Die Teilnehmer forderten vom neuen Staatspräsidenten Pjotr Poroschenko, das Parlament (Rada) aufzulösen und Neuwahlen anzusetzen, wie die Nachrichtenagentur Unian meldete. Auch forderten die Demonstranten die Annahme eines neuen Wahlgesetzes. 

Auf Kiews Hauptplatz Maidan hatten vom November bis Februar Anti-Regierungs-Proteste gedauert, die ab und zu in blutige Zusammenstöße ausarteten und im Februar mit einem Umsturz endeten. Die Opposition erklärte Präsident Viktor Janukowitsch für abgesetzt. Obwohl die von der Verfassung vorgeschriebene 75-Prozent-Mehrheit im Parlament nicht erreicht wurde, stellten Oppositionsparteien eine Übergangsregierung, die von den westlichen Staaten umgehend anerkannt wurde. Die östlichen Regionen Donezk und Lugansk haben die neue, nationalistisch geprägte Regierung in Kiew nicht anerkannt und „Volksrepubliken“ ausgerufen. Im April schickte Kiew Truppen in die Protestregionen. Bei den noch immer andauernden Gefechten zwischen Regierungstruppen und der Volkswehr gibt es auf beiden Seiten zahlreiche Tote und Verletzte. Die Regierungsarmee setzt Panzer, Hubschrauber und Flugzeuge ein, berichtet Ria.