Sahra Wagenknecht attackiert IS-Lügen der US-Propaganda

"Wer den IS stoppen will, muss ihn von Waffen und Finanzen abschneiden"

Indirekte Kritik an den 14 Linken MdB und deren Pro-Kriegserklärung

Statement von Sahra Wagenknecht vom 08.10.2014

"Wer nach einem Militäreinsatz ruft, hat nicht verstanden, wodurch die jetzige Situation entstanden ist. Die USA haben erkennbar mehr Interesse an einer Destabilisierung der gesamten Region als an einem ernsthaften Zurückdrängen der Terrormilizen. Bis heute genießt der IS die faktische Unterstützung der Türkei. Selbst Merkel und Gabriel wollen weiterhin Waffen an Saudi Arabien und die Golfscheichs liefern, die seit langem den IS hochrüsten. Wer den IS stoppen will, muss ihn von Waffen und Finanzen abschneiden und nicht noch mehr Waffen und Militär in die Region bringen. Wer statt dessen einen Militäreinsatz befürwortet, geht entweder naiv den Lügen der US-Propaganda auf den Leim oder muss sich den Verdacht gefallen lassen, dass es ihm weniger um das Leid der Menschen im Nahen Osten geht als darum, die friedenspolitischen Positionen der Linken als Eintrittsbillet für eine künftige Rot-Rot-Grüne Bundesregierung zu schleifen. Was die geschundene Zivilbevölkerung in der Region wirklich braucht, ist endlich mehr humanitäre Hilfe für die Millionen Flüchtlinge, die unter teilweise unerträglichen Bedingungen um ihr Überleben kämpfen. "

25 Mio. Arbeitslose in der EU - 5 Mio. Jugendliche 

Streit zwischen Merkel und Hollande wegen rigidem Sparkurs 

Fast 25 Millionen Männer und Frauen in der EU haben keine Arbeiststelle - darunter fünf Millionen Jugendliche. Die EU fürchtet eine «verlorene Generation» und suchte am Mittwoch in Mailand bei einem Beschäftigungsgipfel erneut nach Strategien im Kampf gegen die anhaltend hohe Arbeitslosigkeit.

Die Arbeitslosenquote von 10,2 Prozent ist die höchste seit 1997. Das geht aus Zahlen hervor, die die EU-Statistikbehörde Eurostat in Luxemburg am Montag veröffentlichte.

Spanien führt die Riege als trauriger Rekordhalter unter den Euro-Sorgenländern mit einer Arbeitslosenquote von 23,6 Prozent an, Griechenland folgt mit 21 Prozent (nach Daten vom Dezember). In Portugal liegt die Arbeitslosigkeit bei 15 Prozent, in Irland bei 14,7 Prozent. Italien findet sich mit 9,3 Prozent indes sogar unter dem EU-Schnitt.

Als Gründe für Lage dieser sogenannten PIIGS-Staaten gelten eine marode Wirtschaft und die hohe Staatsverschuldung. Griechenland, Portugal und Irland erhalten Hilfsgelder von der EU und dem Internationalem Währungsfonds. Doch angesichts der damit verbundenen Sparauflagen bleibt den Regierungen weniger Geld, um Investitionen zu fördern. Die EU arbeitet derzeit an Strategien, um das Wirtschaftswachstum in ganz Europa anzukurbeln - und hat dabei besonders die hohe Jugendarbeitslosigkeit im Blick.

Dass die eintägige Konferenz in Italien stattfand, war kein Zufall: In dem südeuropäischen Land haben 44 Prozent der jungen Leute unter 25 Jahren keine Arbeit. Schlimmer ist in den 28 EU-Ländern nur die Lage in Spanien und Griechenland, wo mehr als jeder zweite der Jugendlichen arbeitslos ist.

 

statistik

 

Sabine Zimmermann, arbeitsmarktpolitische Sprecherin und stellvertretende Vorsitzende der Fraktion DIE LINKE im Bundestag, kritisierte angesichts des Beschäftigungsgipfel die Krisenpolitik der Bundesregierung: «Millionen Arbeitslose gehen auf das Konto von Merkels EU-Krisenpolitik. Der Kampf gegen die Jugendarbeitslosigkeit in Europa kann nicht ohne einen Kurswechsel in der Krisenpolitik gelingen.» Aber genau das stehe gar nicht auf der Tagesordnung des Beschäftigungsgipfels - somit liefen viele Arbeitsmarktprogramme ins Leere. Zimmermann ergänzte: «Ein gravierendes Manko des EU-Beschäftigungsgipfels ist die fehlende Verbindlichkeit der Maßnahmen. Das Versprechen der Jugendgarantie - allen jungen Menschen unter 25 Jahren eine Arbeitsstelle, einen Ausbildungsplatz oder ein Praktikum anzubieten - ist bisher in keinem Mitgliedsland der EU umgesetzt worden.» Erfüllen die Krisenländern die Sparauflagen nicht, drohe dagegen eine Kürzung der Hilfsgelder. Stattdessen brauche es ein europaweites Investitionsprogramm, um mehr Beschäftigung zu schaffen.

Für die Europäische Union (EU) ist Besserung indes vorerst nicht in Sicht. Nicht einmal die oft Zweckoptimismus verbreitende EU-Kommission rechnet mit einer absehbaren Erholung: Aufgrund des mauen Wirtschaftswachstums werde die Arbeitslosigkeit im laufenden und im kommenden Jahr nicht fallen, heißt es im letzten Beschäftigungs-Jahresbericht der Brüsseler Behörde.

Im Kampf gegen Jugendarbeitslosigkeit hat sich Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) dagegen ausgesprochen, neue Milliarden-Programme aufzulegen. Sie wandte sich beim EU-Beschäftigungsgipfel in Mailand gegen den französischen Präsidenten François Hollande, der nicht nur mehr Geld für den Kampf gegen die Jugendarbeitslosigkeit verlangte, sondern auch mehr Spielraum in der Sparpolitik. Deutschland rief er zu mehr Anstrengungen zur Belebung der Wirtschaft auf.

Der französische Präsident François Hollande forderte in Mailand mehr Geld für den Kampf gegen die Jugendarbeitslosigkeit. "Es gibt sechs Milliarden Euro, die auf europäischer Ebene für zwei Jahre freigegeben wurden, das ist zu wenig", sagte der sozialistische Politiker in der norditalienischen Staat. Die EU-Kommission müsse in den kommenden fünf Jahren "20 Milliarden Euro einsetzen können"

Video: Oskar Lafontaine: Hegemoniale USA Außenpolitik ist ein einziges Lügengebäude

 

{youtube}9Zf9tsuJRek{/youtube}

Jürgen Todenhöfer - USA als Auslöser von völkerrechtswidrigen Kriegen

{youtube}pHVuEVniG50{/youtube}

Obama bildet und rüstet weitere Dschihadisten aus 

Mit 500 Mio. Dollar  will Obama weitere Dschihadisten  für den Krieg gegen andere Dschihadisten ausbilden und  ausrüsten.

Dabei sollen Dschihadisten der FSA u a unterstützt werden, die aber ebenfalls mit der IS kooperieren. Der Irrsinn nimmt immer groteskere Formen an.

 

+++ USA beginnt mit der Ausbildung neuer "Rebellen" (Terroristen) +++

Das Weiße Haus und das Pentagon haben angefangen, die ersten Etappen des Plans einer Bodenoperation gegen die radikale Gruppierung „Islamischer Staat“ in Syrien und Irak zu realisieren.

...
► KRANK - STOPPT ENDLICH DIESE WAHREN TERRORISTEN ! ! !

+++ USA beginnt mit der Ausbildung neuer "Rebellen" (Terroristen) +++

Das Weiße Haus und das Pentagon haben angefangen, die ersten Etappen des Plans einer Bodenoperation gegen die radikale Gruppierung „Islamischer Staat“ in Syrien und Irak zu realisieren.

Im Pentagon wird dieser Plan inoffiziell schon als „Sunnitisches Aufwachen“ oder „Sunni Awakening“ bezeichnet. Laut Angaben US-amerikanischer Zeitungen reiste der Bevollmächtigte Washingtons für die Koordinierung des Kampfes gegen den „Islamischen Staat“, General a. D. der Marineinfanterie John Allen, schon in diese Region.

Das Pentagon gab gleichzeitig bekannt, dass es „zuverlässige“ syrische Aufständische für Handlungen gegen den „Islamischen Staat“ ausbilden wird. Da die Ausbildung von Soldaten ohne Waffen eine sinnlose Sache ist, wird es NEUE Waffenlieferungen für die Gruppierungen der syrischen Opposition geben!

Der stellvertretende Direktor des Instituts für die Orientalistik der Russischen Akademie der Wissenschaften, Wladimir Issajew, sagte:
„Das ist irgendein idealistischer Blick darauf, was in dieser Region geschieht. Ich weiß nicht, auf welche Weise die Amerikaner einen Strich zwischen „Zuverlässigen“ und „Unzuverlässigen“ ziehen werden. Aber ich zweifle nicht daran, dass ein Teil der angeblich „Zuverlässigen“, dabei ein beträchtlicher Teil, gleich nach der Ausbildung sich unter den „Unzuverlässigen“ einfinden wird. Das heißt, dass die Amerikaner selbst, mit eigenen Händen, den Ersatz für diejenigen vorbereiten werden, die sie jetzt aus der Luft vernichten.“

Präsident Obama unterzeichnete schon Ende September ein Gesetz über die Bewilligung von 500 Millionen Dollar für die Ausbildung und Bewaffnung der „gemäßigten“ syrischen Opposition. Man wird im Rahmen dieser Ausbildung jährlich über 5.000 Kämpfer ausbilden.

„Der Sieg über den „Islamischen Staat“ kann nur durch die Koordinierung der Bemühungen der ganzen Weltgemeinschaft und nicht durch zweifelhafte „Operationen“ unter der Schirmherrschaft der USA errungen werden“, sagte die Expertin des Zentrums für den Mittleren Osten des Instituts für Orientalistik der Russischen Akademie der Wissenschaften, Irina Fjodorowa.
„Das ist eine weitere nicht durchdachte Initiative der USA. Das Gleiche geschah, als sie „Al Quaida“ formierten. Sie beteiligten sich auch an der Gründung der Organisation „Islamischer Staat“, die gegen den Präsidenten Baschar al-Assad in Syrien kämpfte. Senator John McCain (ein ehemaliger Präsidentschaftskandidat der USA) traf noch 2013 mit dem jetzigen Leiter des „Islamischen Staates“ auf dem Territorium Syriens zusammen. Als Hillary Clinton Außenministerin der USA war, traf sie mit einigen Leitern dieser Gruppierung in der Türkei zusammen. Die Politik der doppelten Standards bringt nichts Gutes. Ebenso wie die Politik des „steuerbaren Chaos“, das jetzt leider schon nicht mehr steuerbar ist.“

Der ehemalige Pentagon-Chef Leon Panetta sagte in seinem Interview für die Zeitung „USA Today“, dass die ganze Politik von Obama im Irak und in Syrien ein Fehler nach dem anderen ist. Er meint, dass der Krieg gegen den „Islamischen Staat“ deshalb noch ungefähr 30 Jahre dauern wird. Panetta kritisierte alle Beschlüsse von US-Präsident Barack Obama, die der in den letzten drei Jahren gefasst hat. Der Abzug der Truppen aus Irak 2011 schuf ein „Vakuum“ der Sicherheit. Die Zahl der Kämpfer im Land vergrößerte sich wesentlich. Leon Panetta sagte freilich nicht, dass die Invasion der USA in den Irak 2003 unter falschen Vorwänden – man suchte nach Massenvernichtungswaffen – der größte Fehler war.

ADMIN : (HA) - FB : Das System ist ungerecht (<-liken)
Q: german.ruvr , ST-R
 

+++ USA beginnt mit der Ausbildung neuer "Dschihad-Rebellen" (Terroristen)

+++Das Weiße Haus und das Pentagon haben angefangen, die ersten Etappen des Plans einer Bodenoperation gegen die radikale Gruppierung „Islamischer Staat“ in Syrien und Irak zu realisieren.

Im Pentagon wird dieser Plan inoffiziell schon als „Sunnitisches Aufwachen“ oder „Sunni Awakening“ bezeichnet. Laut Angaben US-amerikanischer Zeitungen reiste der Bevollmächtigte Washingtons für die Koordinierung des Kampfes gegen den „Islamischen Staat“, General a. D. der Marineinfanterie John Allen, schon in diese Region.

Das Pentagon gab gleichzeitig bekannt, dass es „zuverlässige“ syrische Aufständische für Handlungen gegen den „Islamischen Staat“ ausbilden wird. Da die Ausbildung von Soldaten ohne Waffen eine sinnlose Sache ist, wird es NEUE Waffenlieferungen für die Gruppierungen der syrischen Opposition geben!

Der stellvertretende Direktor des Instituts für die Orientalistik der Russischen Akademie der Wissenschaften, Wladimir Issajew, sagte:
„Das ist irgendein idealistischer Blick darauf, was in dieser Region geschieht. Ich weiß nicht, auf welche Weise die Amerikaner einen Strich zwischen „Zuverlässigen“ und „Unzuverlässigen“ ziehen werden. Aber ich zweifle nicht daran, dass ein Teil der angeblich „Zuverlässigen“, dabei ein beträchtlicher Teil, gleich nach der Ausbildung sich unter den „Unzuverlässigen“ einfinden wird. Das heißt, dass die Amerikaner selbst, mit eigenen Händen, den Ersatz für diejenigen vorbereiten werden, die sie jetzt aus der Luft vernichten.“

Präsident Obama unterzeichnete schon Ende September ein Gesetz über die Bewilligung von 500 Millionen Dollar für die Ausbildung und Bewaffnung der „gemäßigten“ syrischen Opposition. Man wird im Rahmen dieser Ausbildung jährlich über 5.000 Kämpfer ausbilden.

„Der Sieg über den „Islamischen Staat“ kann nur durch die Koordinierung der Bemühungen der ganzen Weltgemeinschaft und nicht durch zweifelhafte „Operationen“ unter der Schirmherrschaft der USA errungen werden“, sagte die Expertin des Zentrums für den Mittleren Osten des Instituts für Orientalistik der Russischen Akademie der Wissenschaften, Irina Fjodorowa.
„Das ist eine weitere nicht durchdachte Initiative der USA. Das Gleiche geschah, als sie „Al Quaida“ formierten. Sie beteiligten sich auch an der Gründung der Organisation „Islamischer Staat“, die gegen den Präsidenten Baschar al-Assad in Syrien kämpfte. Senator John McCain (ein ehemaliger Präsidentschaftskandidat der USA) traf noch 2013 mit dem jetzigen Leiter des „Islamischen Staates“ auf dem Territorium Syriens zusammen. Als Hillary Clinton Außenministerin der USA war, traf sie mit einigen Leitern dieser Gruppierung in der Türkei zusammen. Die Politik der doppelten Standards bringt nichts Gutes. Ebenso wie die Politik des „steuerbaren Chaos“, das jetzt leider schon nicht mehr steuerbar ist.“

Der ehemalige Pentagon-Chef Leon Panetta sagte in seinem Interview für die Zeitung „USA Today“, dass die ganze Politik von Obama im Irak und in Syrien ein Fehler nach dem anderen ist. Er meint, dass der Krieg gegen den „Islamischen Staat“ deshalb noch ungefähr 30 Jahre dauern wird. Panetta kritisierte alle Beschlüsse von US-Präsident Barack Obama, die der in den letzten drei Jahren gefasst hat. Der Abzug der Truppen aus Irak 2011 schuf ein „Vakuum“ der Sicherheit. Die Zahl der Kämpfer im Land vergrößerte sich wesentlich. Leon Panetta sagte freilich nicht, dass die Invasion der USA in den Irak 2003 unter falschen Vorwänden – man suchte nach Massenvernichtungswaffen – der größte Fehler war.

 

 

LINKEN-Chef Riexinger lehnt Erklärung der 14 MdB-LINKEN für UNO-Unterstützung des bewaffneten Kampfes ab

Eindeutige und überfällige Distanzierung des Parteivorsitzenden Riexinger vom Vorstoß von 14 VertreterInnen des Forums demokratischer Sozialismus in der LINKEN für eine UNO-Unterstützung des bewaffneten Kampfes der KurdInnen in Syrien/Irak: "Die Aufgabe der LINKEN ist es nicht, in den Chor der Befürworter eines neuen militärischen Abenteuers einzustimmen."

Auch die stellvertretende Fraktionschefin der Linken im Bundestag, Sahra Wagenknecht, lehnt die Erklärung strikt ab.

 

 

Die stellvertretende Vorsitzende der Linksfraktion im Bundestag, Sahra Wagenknecht, hat dem Aufruf von 14 Reformern in Partei und Fraktion nach dem Einsatz militärischer Mittel zum Schutz der Kurden in und um der nordsyrischen Stadt Kobane vehement widersprochen.

Sahra Wagenknecht
Sahra WagenknechtBild: über dts Nachrichtenagentur

"Wer den Islamischen Staat stoppen will, muss ihn von Waffen und Munition abschneiden und nicht noch mehr Waffen und Militär in die Region bringen", sagte sie der "Mitteldeutschen Zeitung" (Donnerstagausgabe). "Wer stattdessen einen Militäreinsatz befürwortet, geht entweder naiv den Lügen der US-Propaganda auf den Leim oder muss sich den Verdacht gefallen lassen, dass es ihm weniger um das Leid der Menschen im Nahen Osten geht als darum, die friedenspolitischen Positionen der Linken als Eintrittsbillett für eine künftige- rot-rot-grüne Bundesregierung zu schleifen." 14 Reformer hatten am Dienstag eine Erklärung unter der Überschrift "Kobane retten" veröffentlicht.

 

Die Lage im Norden Syriens und des Iraks ist dramatisch und spitzt sich täglich weiter zu. Unter dem Eindruck des Vormarschs der unter dem Namen "Islamischer Staat" firmierenden Terrorbanden, angesichts schockierender Gewalttaten und einer Flüchtlingswelle, die droht, zu einer humanitären Katastrophe zu werden, und nicht zuletzt wegen der Unfähigkeit zweier gescheiterter Staaten, die brutalen Exzesse auf ihrem Staatsgebiet einzudämmen, fragen sich viele Menschen zu Recht, welche Mittel die internationale Gemeinschaft in der Hand hat, um der Gewalt ein Ende zu setzen.
Wir warnen vor der Vorstellung, dass es eine schnelle militärische Lösung dieses Konflikts gibt. Die mit den militärischen und oft genug völkerrechtswidrigen Interventionen des Westens verbundenen Allmachtsfantasien haben wesentlich dazu beigetragen, dass die arabische Welt heute von Krieg und Gewalt überzogen ist. Die militärische Interventionspolitik der Nato in Verbindung mit der gezielten und von geopolitischen Interessen geleiteten Destabilisierung und Atomisierung von immer mehr Staaten ist im Irak und in Syrien spektakulär gescheitert. Ein dritter Irakkrieg ist ebenso wenig eine Lösung, wie eine neue kriegerische Intervention des Westens in Syrien.
Die Politik des Westens ist angesichts der Katastrophe in alten Mustern gefangen. Es ist ganz offensichtlich, dass die Türkei den Nato-Bündnisfall herbeiführen will, um die Nato als Bündnispartner für einen Krieg gegen Syrien zu gewinnen. Die türkische Regierung bekämpft lieber die Kurden im eigenen Land und im Norden Syriens, als die Grenzen für die IS-Terroristen zu schließen. Für den bekennenden Islamisten Erdogan ist der IS kein Feind, solange er nur die Kurdinnen und Kurden massakriert und das syrische Assad-Regime bekämpft. Es ist ebenso offensichtlich, dass die USA kein strategisches Interesse daran haben, den Kurdinnen und Kurden im Norden Syriens zu helfen, weil ihre primären Interesse nach wie vor der Sturz des Assad-Regimes und die politische Kontrolle über den Irak sind. Die maßgeblichen Nato-Akteure in der Region haben kein Friedensinteresse, sondern verfolgen einmal mehr eigene geopolitische Interessen auf dem Rücken von hunderttausenden Menschen. Der auch in Deutschland immer lauter werdende Ruf nach einer kriegerischen Einmischung des Westens führt in die Irre, weil er beständig die verheerenden Folgen der vergangenen Interventionen ignoriert. Die Aufgabe der LINKEN ist es nicht, in den Chor der Befürworter eines neuen militärischen Abenteuers einzustimmen. Mit der Mehrheit der Bevölkerung plädieren wir für einen Kurs der zivilen Intervention. Für DIE LINKE steht es außer Frage, dass die Region weder neue Waffen noch neue Soldaten braucht, sondern eine abgestimmte Politik der internationalen Gemeinschaft, die auf den Säulen Flüchtlingsschutz, humanitäre Hilfe und Austrocknung des Terrors aufbaut. Wir schlagen ein Paket nichtmilitärischer Maßnahmen vor, für deren Planung und Umsetzung den Vereinten Nationen eine besondere Verantwortung zukommt:
Der Schutz der Flüchtlinge und der Zivilbevölkerung muss oberste Priorität haben. Alle Maßnahmen, die geeignet sind, die Selbstverteidigungskräfte der gegen IS kämpfenden Kurdinnen und Kurden zu schwächen, sind insbesondere von der Türkei zu unterlassen. Die Türkei muss endlich die Grenzen zu den kurdischen Gebieten in Nordsyrien öffnen und die Grenze zu den IS-Gebieten schließen. Das würde den Menschen in Kobane am wirksamsten helfen, auch bei ihren Verteidigungsbemühungen. Für die Aufnahme und den Schutz der Flüchtlinge in der Grenzregion muss die internationale Gemeinschaft unter Führung der UN eine gemeinsame Kraftanstrengung unternehmen. Die betroffenen Anrainerstaaten dürfen nicht länger allein gelassen werden.

Die kurdische Selbstverwaltung im Norden Syriens muss endlich als legitimer demokratischer Entwicklungspfad für die dort lebenden Menschen anerkannt werden. Wir wollen eine Aufhebung des PKK-Verbots.

Die humanitäre Hilfe für die aus Syrien und dem Irak geflüchteten Menschen muss massiv verstärkt werden. Die Vereinten Nationen sollten zu diesem Zweck die Überwachung des Grenzgebiets zu Irak und Syrien übernehmen. Das UN-Flüchtlingshilfswerk muss direkten Zugang zum Grenzgebiet haben. Die westlichen Staaten müssen ein Vielfaches der derzeit zugesagten Zahl von Flüchtlingen aufnehmen, um die direkten Anrainerstaaten zu entlasten. Dazu müssen auch in Deutschland die nötigen Voraussetzungen geschaffen werden. Die Kommunen brauchen entsprechende finanzielle Unterstützung.

Der IS muss von seinen Finanziers in der arabischen Welt und vom Handel mit Rohstoffen und Waffen effektiv abgeschnitten werden. Banken, die direkt oder indirekt an der Abwicklung des Zahlungsverkehrs des IS beteiligt sind, muss mindestens die Banklizenz für die gesamte EU entzogen werden. Länder, aus denen der IS direkt oder indirekt unterstützt wird, müssen mit Sanktionen belegt werden. Das Nato-Land Türkei muss dazu gezwungen werden, die Grenzen für die IS-Terroristen vollständig zu schließen und die Unterstützernetzwerke im Land zu beseitigen. Andernfalls gibt es keinerlei Grundlage für einen EU-Beitritt des Landes. Ein Land, das seine Nato-Bündnispflichten im Umgang mit dem IS so eklatant verletzt wie die Türkei, kann auch keinen Anspruch auf Beistand geltend machen. Deshalb sind die in der Region stationierten Patriot-Raketen der Bundeswehr abzuziehen, um den Druck auf Erdogan zu erhöhen.
Die internationale Gemeinschaft muss zu einem gemeinsamen Handeln finden. Dazu ist es notwendig, dass sich die beiden globalen Supermächte USA und Russland dazu bereit finden, ihre Konflikte beizulegen und über die Ausläufer des Kalten Krieges hinaus zu wachsen. Es gibt keine sinnvolle Alternative zu einem von den Vereinten Nationen getragenen Friedensplan.

 


http://www.neues-deutschland.de/artikel/948391.linke-abgeordnete-offenbar-fuer-militaereinsatz-gegen-is.html

Auch die linke Fraktionschefin Janine wissler verurteilt die Erklärung der 14  scharf:

Janine Wissler

Angesichts der dramatischen Lage in Kobane gibt es die Forderung, dass es einen Militäreinsatz geben müsse, um die Kurdinnen und Kurden zu schützen.

Ich frage: Wer bitte soll den denn führen?

Die türkische Armee, die so viel mehr Kurden getötet hat als der IS? Die einen Krieg gegen die Kurden führte, der über 30.000 Tote gefordert hat, und alles tut, um ein unabhängiges Kurdistan zu verhindern? Die Proteste von Kurden in der Türkei gewaltsam unterdrückt und die Grenzen für Flüchtlinge und Hilfsgüter zeitweise abriegelt?

Die USA, die damals im UN-Sicherheitsrat ihr Veto einlegten, als es um die Verurteilung des Giftgasanschlags auf die Kurden in Halabdscha ging? Die für den Irak-Krieg, die Besatzung und die Gräueltaten von Abu Ghuraib verantwortlich sind und damit die aktuelle Situation erst verursacht haben? Die die Kräfte, die jetzt für den IS kämpfen, mit Waffen ausgerüstet hat, um Assad in Syrien zu bekämpfen?

Oder Deutschland, das die Türkei mit dem Militärgerät ausgerüstet hat, mit dem die Kurden bekämpft wurden? Das den IS-Freund Saudi-Arabien mit Panzern beliefert, wo alleine im August 40 öffentliche Enthauptungen stattfanden? Das die Sache der Kurden nie unterstützt und die PKK verboten hat?

Die NATO - und allen voran die Türkei, die USA und Deutschland – sind leider Teil des Problems und nicht der Lösung.

Auch Ulla Jelpke Linke MdB protestiert: 
 

 

Wo ich mich aus voller Überzeugung anschließen möchte.

 

Das Problem ist allerdings, wie sich die unterzeichnenden Genossinnen und Genossen diese Solidarität mit dem belagerten Kobani vorstellen. Sie fordern neben richtigen Dingen wie einer Ausweitung der zivilen Hilfe und dem Start einer Spendenkampagne, dass der UN-Sicherheitsrat „wirksame Kollektivmaßnahmen“ beschließen solle – mit anderen Worten – einen UN-mandatierten Kriegseinsatz gegen den IS bei Kobani.

 

Ich lehne den Einsatz ausländischer Bodentruppen – ob mit oder ohne UN-Mandat – für Kobani strikt ab. Ich finde es falsch, dass jetzt einige Genossinnen und Genossen die Notlage der Kurdinnen und Kurden in Kobani dafür ausnutzen wollen, antimilitaristische Grundsätze der Partei DIE LINKE über Bord zu werfen.

 

Diejenigen Genossinnen und Genossen, die hier letztlich einer militärischen UN-Intervention das Wort reden, halten es offenbar gar nicht für nötig, sich mit der kurdischen Seite auseinanderzusetzen. Denn von den kurdischen Verteidigern von Kobani wird ausdrücklich keine ausländische Intervention durch Bodentruppen gefordert. Ich verweise hier auf  den Co-Vorsitzenden der in Rojava (Westkurdistan/Nordsyrien) führenden kurdischen Partei PYD, Salih Muslim. Muslim stellte heute klar, dass die Verteidiger von Kobani keinen Einsatz ausländischer Bodentruppen wünschten. “Wir fordern schwere Waffen und keine ausländischen Bodentruppen. Die Bevölkerung von Kobanê ist bereit ihre Heimat gegen den IS zu verteidigen, doch wir sind waffentechnisch unterlegen“, zitiert das Kurdische Zentrum für Öffentlichkeitsarbeit Civaka Azad den PYD-Vorsitzenden. Muslim fordert zudem, dass Ankara kurdischen Volksverteidigungseinheiten YPG aus den beiden anderen Kantonen von Rojava den Durchmarsch über türkisches Territorium nach Kobani ermöglicht.

 

In diesem Zusammenhang muss auch das Embargo der Türkei und der Kurdischen Regionalregierung im Nordirak gegen Rojava thematisiert werden. Denn dieses verhindert die Versorgung der Selbstverwaltungsregion mit humanitären Gütern ebenso wie die Beschaffung von Waffen für die Selbstverteidigung.

 

Es sollte uns darum gehen, die Fähigkeit der Kurdinnen und Kurden und der anderen Volksgruppen in Rojava zur Selbstverteidigung zu stärken, anstatt ihr Schicksal dem UN-Sicherheitsrat anzuvertrauen. Denn die darin versammelten Großmächte entscheiden nicht anhand humanitärer Überlegungen sondern nach eigenen ökonomischen und machtpolitischen Interessen. Zudem sind im Sicherheitsrat mit den USA, Großbritannien und Frankreich genau jene Mächte versammelt, die mit der Aufrüstung syrischer Oppositionsgruppen erst zur heutigen Stärke des IS beigetragen haben.