Russische Biker "Nachtwölfe" wollen mit Konvoi-Fahrt nach Berlin Befreiung vom Hitlerfaschismus gedenken 

Russische Biker wollen an der russischen Siegesfeier in Berlin trotz Enreiseverbot teilnehmen

Russische Biker, die Teilnehmer der Fahrt Moskau-Berlin anlässlich des 70. Jahrestages des Sieges über Nazi-Deutschland, halten an ihrem Plan fest, durch Polen zu reisen, und wollen ihre Route nicht ändern. Dies ungeachtet dessen, dass Polen ihnen am Vortag die Einreise verweigert hat.

 

„Wir geben unseren Plan nicht auf und ändern die Fahrtroute nicht“, sagte der Chef des russischen Motorradklubs „Nachtwölfe“, Alexander Saldostanow, alias „Chirurg“. „Wenn uns die Einreise auf Motorrädern in einer Kolonne verweigert wird, dann werden wir einzeln durch verschiedene Übergänge die Grenze passieren. Wir geben nicht auf und setzen die geplante Route vollständig durch.“


Zuvor hatte das Außenministerium Polens mit einer diplomatischen Note an die russische Botschaft in Warschau den russischen „Nachtwölfen“ die Einreise verweigert. In polnischen Sozialnetzwerken hat diese Entscheidung für eine große Resonanz gesorgt. Russlands Außenamt spricht von einer politisch motivierten Einreiseverweigerung.
 

„Sollten wir auf diese Fahrt verzichten, dann müssten wir wohl von allem Abstand nehmen – vom 9. Mai, von Gräbern und Denkmälern, von unserer Geschichte und allen Werten“, so Saldostanow weiter. Dies werde aber nie geschehen.

Die Teilnehmer der Fahrt sollen ihm zufolge in zwei Tagen, am 27. April, Polen erreichen. „Polnische Politiker leben ihr eigenes Leben und die Menschen leben ein anderes, und es freut uns der Umstand, dass die Polen uns grundsätzlich unterstützen“, sagte er. So etwa hätten 30 000 polnische Biker eine Resolution zur Unterstützung der Aktion der „Nachtwölfe“ verabschiedet und der russischen Motorrad-Gruppe ihre Unterstützung zugesichert.

Während der Fahrt von Moskau nach Berlin will die Gruppe Soldatengrabanlagen und Gedenkstätten in verschiedenen Ländern besuchen. Laut dem Pressedienst des Biker-Clubs hat die Gesamtstrecke Moskau-Minsk-Brest-Breslau-Brno-Bratislava-Wien-München-Prag-Torgau-Berlin eine Länge von mehr als 6.000 Kilometern.

Am Samstag brach die Kolonne vom Bikerzentrum in Moskau auf, wo sich mehrere Hundert Biker versammelten. Die genaue Zahl der Motorradfahrer, die an der „Nachtwölfe“-Aktion teilnehmen, ist allerdings nicht bekannt.






 

BND hat seit 2008 Kenntnis von NSA-Spionage gegen EU-Rüstungsfirmen wie EADS

Offenbar war die politische Klasse und insbesondere CDU-Funktionäre über die US-Spionage-Angriffe bestens und mindestens seit 2008 und somit lange Zeit vor den Snowden-Enthüllungen unterrichtet.

Das Bundeskanzleramt hat einem Bericht zufolge bereits damals vom Bundesnachrichtendienst (BND) über Spähaktionen des US-Geheimdienstes NSA Informationen erhalten und damit deutlich früher als bisher angenommen.

Laut Springer- Konzernmedien  stellte der BND bei der automatischen Überprüfung der von der NSA zugeleiteten sogenannten Selektoren schon vor etlichen Jahren Täuschungsversuche fest und informierte die Regierungszentrale in einem streng vertraulichen Bericht 2008 darüber.

In dem Vermerk an das Kanzleramt heißt es laut "BamS", die NSA habe versucht, Wissen über die multinationalen Rüstungskonzerne EADS und Eurocopter abzuschöpfen. Dies widerspreche deutschen Interessen. Daher habe der BND die Anfragen abgelehnt. Der damalige Kanzleramtschef und heutige Bundesinnenminister Thomas de Maizière wollte sich auf Anfrage mit Verweis auf die laufenden Untersuchungen nicht äußern.

Dem NSA-Untersuchungsausschuss des Bundestages liegt nach Informationen des Blattes ein Dokument aus dem Jahr 2010 vor, das zur Vorbereitung eines Treffens zwischen de Maizières Nachfolger Ronald Pofalla und US-Vertretern diente. Auch darin wies der BND demnach auf die rechtswidrige Praxis der NSA hin.

Es gibt auch Hinweise darauf, dass der BND mit US-Geheimdiensten in dieser Angelegenheiten kooperierte - auch wenn das offiziell nicht zugegeben wird.

2011 lieferten US-Nachrichtendienste dem Bundeskanzleramt dem Bericht zufolge sogar belastendes Material über einen leitenden Mitarbeiter der Geheimdienstabteilung 6. Der erfahrene Beamte soll angeblich Informationen an deutsche Medien weitergegeben haben. Wie die "BamS" unter Berufung auf deutsche und US-Sicherheitskreise weiter berichtet, lieferte der damalige Chef der US-Geheimdienste in Deutschland bei einem Treffen mit Vertretern des Kanzleramtes die entscheidenden Informationen. Ende August 2011 sei der deutsche Beamte nach einem persönlichen Gespräch mit Pofalla versetzt und mit Archiv-Aufgaben betraut worden.

Der Mitarbeiter wehrte sich dem Bericht zufolge gegen die Versetzung vor dem Berliner Verwaltungsgericht und stellte einen Antrag auf angemessene Beschäftigung. Er soll bis heute Mitarbeiter des Kanzleramts sein. Deutsche Ermittlungsbehörden wurden seitens des Kanzleramtes nicht eingeschaltet.

Laut "Spiegel" lieferte die NSA über Jahre hinweg sogenannte Selektoren an den BND. Dabei handelte es sich unter anderem um Handynummern oder Internet-IP-Adressen, die dann vom BND zur Überwachung in verschiedenen Weltregionen eingespeist worden seien.

Der stellvertretende SPD-Vorsitzende Thorsten Schäfer-Gümbel erklärte, wenn der BND sich zum Werkzeug der amerikanischen Geheimdienste gemacht habe, sei das ein "Skandal der Sonderklasse". "Das schadet dem Vertrauen in die Demokratie massiv."

Quelle: Spiegel, Bams, wne/AFP/dpa

BND hat seit 2008 Kenntnis von NSA-Spionage gegen EU-Rüstungsfirmen wie EADS

Offenbar war die politische Klasse und insbesondere CDU-Funktionäre über die US-Spionage-Angruffe bestens mindestens seit 2008 und damit lange Zeit vor den Snowden-Enthüllungen unterrichtet. Das Bundeskanzleramt hat einem Bericht zufolge bereits damals vom Bundesnachrichtendienst (BND) über Spähaktionen des US-Geheimdienstes NSA Informationen erhalten und damit deutlich früher als bisher angenommen.

Laut Springer- Konzernmedien  stellte der BND bei der automatischen Überprüfung der von der NSA zugeleiteten sogenannten Selektoren schon vor etlichen Jahren Täuschungsversuche fest und informierte die Regierungszentrale in einem streng vertraulichen Bericht 2008 darüber.

In dem Vermerk an das Kanzleramt heißt es laut "BamS", die NSA habe versucht, Wissen über die multinationalen Rüstungskonzerne EADS und Eurocopter abzuschöpfen. Dies widerspreche deutschen Interessen. Daher habe der BND die Anfragen abgelehnt. Der damalige Kanzleramtschef und heutige Bundesinnenminister Thomas de Maizière wollte sich auf Anfrage mit Verweis auf die laufenden Untersuchungen nicht äußern.

Dem NSA-Untersuchungsausschuss des Bundestages liegt nach Informationen des Blattes ein Dokument aus dem Jahr 2010 vor, das zur Vorbereitung eines Treffens zwischen de Maizières Nachfolger Ronald Pofalla und US-Vertretern diente. Auch darin wies der BND demnach auf die rechtswidrige Praxis der NSA hin.

Es gibt auch Hinweise darauf, dass der BND mit US-Geheimdiensten in dieser Angelegenheiten kooperierte - auch wenn das offiziell nicht zugegeben wird.

2011 lieferten US-Nachrichtendienste dem Bundeskanzleramt dem Bericht zufolge sogar belastendes Material über einen leitenden Mitarbeiter der Geheimdienstabteilung 6. Der erfahrene Beamte soll angeblich Informationen an deutsche Medien weitergegeben haben. Wie die "BamS" unter Berufung auf deutsche und US-Sicherheitskreise weiter berichtet, lieferte der damalige Chef der US-Geheimdienste in Deutschland bei einem Treffen mit Vertretern des Kanzleramtes die entscheidenden Informationen. Ende August 2011 sei der deutsche Beamte nach einem persönlichen Gespräch mit Pofalla versetzt und mit Archiv-Aufgaben betraut worden.

Der Mitarbeiter wehrte sich dem Bericht zufolge gegen die Versetzung vor dem Berliner Verwaltungsgericht und stellte einen Antrag auf angemessene Beschäftigung. Er soll bis heute Mitarbeiter des Kanzleramts sein. Deutsche Ermittlungsbehörden wurden seitens des Kanzleramtes nicht eingeschaltet.

Laut "Spiegel" lieferte die NSA über Jahre hinweg sogenannte Selektoren an den BND. Dabei handelte es sich unter anderem um Handynummern oder Internet-IP-Adressen, die dann vom BND zur Überwachung in verschiedenen Weltregionen eingespeist worden seien.

Der stellvertretende SPD-Vorsitzende Thorsten Schäfer-Gümbel erklärte, wenn der BND sich zum Werkzeug der amerikanischen Geheimdienste gemacht habe, sei das ein "Skandal der Sonderklasse". "Das schadet dem Vertrauen in die Demokratie massiv."

Quelle: Spiegel, Bams, wne/AFP/dpa

Freiheit für Mumia

Kommentar von Sahra Wagenknecht, erschienen am 24.04.15 in der online-Ausgabe des Neuen Deutschland

Vor 61 Jahren wurde Mumia Abu-Jamal geboren. Mehr als die Hälfte seines Lebens verbrachte der politische Aktivist unschuldig im Gefängnis, davon knapp 29 Jahre in der Todeszelle. Dank weltweiter Solidarität konnte eine Vollstreckung der Todesstrafe zwei Mal verhindert werden. Doch nun droht dem politischen Gefangenen erneut der Tod, da er an Diabetes erkrankt ist und ihm eine adäquate medizinische Versorgung verweigert wird. Anscheinend will man Mumia Abu-Jamal für immer zum Schweigen bringen. Extra für ihn hat der Bundesstaat Pennsylvania sogar ein Gesetz erlassen, dass es Gefangenen verbietet, sich öffentlich zu äußern.

Warum dieser Maulkorberlass für Mumia? Weil sein eigenes Schicksal Zeugnis ist für eine rassistische Justiz und weil er es bis zuletzt nicht lassen konnte, politisch heiße Eisen anzufassen. Noch am 10. April verurteilte Mumia Abu-Jamal im „Prison Radio" die tödliche Polizeigewalt gegen Schwarze und wie die Medien damit umgehen. Derartige Fälle von Polizeigewalt häufen sich – zuletzt starb ein junger Schwarzer am 19. April in Baltimore, nachdem man ihm brutal das Genick gebrochen hatte. Hinzu kommt, dass die USA derzeit von einem gewaltigen Justizskandal erschüttert werden: So haben FBI-Spezialisten über Jahrzehnte hinweg falsche Kriminalanalysen geliefert, auf deren Grundlage wahrscheinlich hunderte Menschen unschuldig verurteilt wurden.

Der Umgang mit Mumia Abu-Jamal ist eine Schande für die USA und die gesamte westliche Welt. Vor 34 Jahren wurde Mumia wegen eines angeblichen Polizistenmordes verhaftet und nach einem skandalösen Prozess, in dem Zeugen und Akten manipuliert wurden und Beweisstücke wie die Tatwaffe einfach verschwanden, zum Tode verurteilt. Dieses Urteil muss endlich aufgehoben und Mumia in die Freiheit entlassen werden. Für Gerechtigkeit ist es nie zu spät! Auch in Deutschland müssen Unschuldige aus Gefängnissen entlassen und Fälle rassistischer Polizeigewalt konsequent aufgeklärt werden. Es kann und darf nicht sein, dass ein Flüchtling, der an Händen und Füssen gefesselt ist, in einer Polizeizelle verbrannt wird und seine Mörder nie zur Rechenschaft gezogen werden – wie im Fall des Flüchtlings Oury Jalloh höchstwahrscheinlich geschehen. Auch die unmenschliche Praxis der Abschiebehaft muss endlich beendet werden. Flüchtlinge sind keine Verbrecher und dürfen auch nicht als solche behandelt werden!

Quelle: http://www.sahra-wagenknecht.de/de/article/2104.freiheit-fuer-mumia.html

Gedenkveranstaltungen zum 100. Jahrestag des Völkermords an den Armeniern

Foto: Opfer Völkermords an den Armeniern, aus dem 1918 erschienenen Buch »Ambassador Morgenthau's Story« von Henry Morgenthau, von 1913 bis 1916 Botschafter der USA in Konstantinopel, dem heutigen Istanbul

 

Sevim Dagdelen aus Istanbul


Heute bin ich mit mehreren Hundert Menschen in Istanbul zusammen, die sich 100 Jahre nach dem Genozid an den Armenierinnen und Armeniern trotz nationalistischer Leugnungskampagnen, die leider jetzt auch von Staatspräsident Erdogan und der AKP betrieben werden, nicht mehr mit einer Geschichtspolitik abfinden wollen, die auch noch die Erinnerung an die ermordeten und verschwundenen Armenier auslöschen will. Eingeladen wurde ich in meiner Funktion als Mitglied im Auswärtigen Ausschuss, Berichterstatterin der Fraktion DIE LINKE für die Türkei sowie stellvertretende Vorsitzende der Deutsch-Türkischen Parlamentariergruppe des Deutschen Bundestages von der Organisation Say Stop to Racism and Nationalism (DurDe). Vor dem Hintergrund der Rolle Deutschlands im Ersten Weltkrieg sei es ein wichtiges Signal, wenn auch und gerade Vertreter/innen aus Deutschland, zumal aus dem Bundestag, vor Ort vertreten sein würden.

So nehme ich heute an verschiedenen Gedenkveranstaltungen in Istanbul teil, die an den Völkermord an den Armenierinnen und Armeniern erinnern. Dabei treffe ich mich mit Vertreterinnen und Vertretern der armenischen Diaspora. Bei meinem Besuch hier in Istanbul werde ich aber auch einer Einladung der Fraktion Halkların Demokratik Partisi (Demokratische Partei der Völker, HDP) in der Großen Nationalversammlung der Türkei nachkommen, die die Gedenkveranstaltungen unterstützt. Neben Fragen zum Umgang mit dem Völkermord in der Türkei und Deutschland, wird es bei den Gesprächen unter anderem mit den Mitgliedern der HDP-Fraktion um die bevorstehenden Parlamentswahlen im Juni 2015, die politische Situation in der Türkei und den Prozess der Demokratisierung und die deutsch-türkischen Beziehungen gehen. Die jetzige AKP-Regierung versucht das Zusammenfallen des 100. Jahrestages des Völkermordes und den Parlamentswahlen, um durch nationalistisch-islamistische Kampagnen gegen die Anerkennung des Völkermords noch mehr Stimmen aus dem nationalistischen Lager zu gewinnen.

Um 10 Uhr begann das Gedenken an armenische Intellektuelle und Politiker aus Istanbul, die vor 100 Jahren auf Befehl des osmanischen Innenminister Mehmet Talat deportiert wurden. Vor den früheren Häusern von verschleppten und ermordeten armenischen Intellektuellen wurden Stolpersteine verlegt und mit einer Schweigeminute ihrer und dieser grausamen Tat gedacht. Die armenische Gemeinde in Istanbul, die zu dieser Stolpersteinlegung aufgerufen hatte, erinnerte in einer Erklärung vor Ort an die einzelnen armenischen Intellektuellen mit ihren Namen und ihren Gesichtern.

Um 11 Uhr versammelten wir uns im Stadtteil Sultanbeyazit, genau an jenem Ort wo die 20 zumeist jungen Aktivisten der Sozialdemokratischen Huntschak-Partei, die im Zuge des Völkermords an den Armeniern am 15. Juni 1915 in Istanbul durch Erhängen hingerichtet wurden. Die Huntschak-Partei war die erste sozialistische Partei im Osmanischen Reich. Ihre Aktivisten waren es, die zum ersten Mal das Kommunistische Manifest am Bosporus herausgegeben hatten.

Meine Anwesenheit wird sehr dankbar als Zeichen des Protestes der Linkspartei gegen die Leugnung des Völkermords an den Armeniers begrüßt. Aber auch als Zeichen der Solidarität, sich nicht von repressiven Maßnahmen und der Kriminalisierung durch das AKP-Regime und die Sicherheitskräfte einschüchtern zu lassen, wie sie bereits im Vorfeld stattgefunden haben. Die Gedenkveranstaltungen zum 100. Jahrestag des Völkermords an den Armeniern in Istanbul zeigen, dass es bis zum heutigen Tag es ein langer schmerzhafter Prozess der Gedenk- und Erinnerungsarbeit der türkischen Bevölkerung war, denn die Leugnung hat immerhin eine hundertjährige Geschichte. Sie zeigen aber vor allem auch, dass es noch ein steiniger Weg in der Gegenwart und in der Zukunft sein wird. Mich stimmt es jedoch optimistisch, dass sich die Gesellschaft in der Türkei auf Dauer mit dem herrschenden Lügengebäude nicht abfinden und dass aus diesem Gedenken und dieser Erinnerung nicht neuer Hass und der Geist der Revanche, sondern Versöhnung und eine gemeinsame Zukunft erwachsen wird.
 

Quelle: http://linksfraktion.de/im-wortlaut/gedenkveranstaltungen-100-jahrestag-voelkermords-armeniern/