Zehntausende demonstrieren gegen das TTIP- Freihandelsabkommen

Bürgerrecht statt Konzerndiktatur

Auch in Augsburg gingen Demonstr...

 

Weltweiter Aktionstag gegen das Freihandelsabkommen TTIP: Zehntausende gehen auf die Straße. Nächste Woche ist eine weitere Verhandlungsrunde zwischen der EU und den USA.

In Wien beteiligten sich nach Angaben von Attac Österreich 15.000 Menschen an einer Demonstration durch die Innenstadt, landesweit waren es dem globalisierungskritischen Netzwerke zufolge 22.000 Menschen, darunter 2000 Menschen in Graz.

Weitere Proteste mit jeweils mehreren tausend Teilnehmer gab es unter anderen in Brüssel , Prag und Helsinki. Laut Angaben von Attac versammelten sich in Berlin 4000, Leipzig 2000, Nürnberg 2000, Kassel 1200 und in Stuttgart etwa 1000 Menschen.

Mit einer Fahrraddemonstration protestierten Kritiker in Karlsruhe, in Ulm wurde ein Traktor-Korso mit etwa 1.200 Demonstranten abgehalten.

Mit einer Menschenkette in Berlin demonstrierten am Potsdamer Platz einige Hundert Kritiker gegen das Freihandelsabkommen. Die Polizei zählte 600 Teilnehmer, die Veranstalter sprachen von deutlich mehr als den erwarteten 1.000. In Stuttgart zählte die Polizei rund 1.000 Demonstranten. 

Allein in München haben 20 000 Demonstranten am Sonnabend gegen das europäisch-amerikanische Freihandelsabkommen TTIP protestiert. Der Vorsitzende des Bundes für Umwelt und Naturschutz Deutschland (BUND), Hubert Weiger, warnte vor einem »Abbau der ökologischen, sozialen und kulturellen Standards«. TTIP stelle einen »umfassenden Angriff auf unsere Lebensqualität« dar. Das Abkommen greife in »sämtliche Lebensbereiche« ein, von Wasser- und Energieversorgung bis zum Gesundheitswesen. Die Buchläden in den Innenstädten drohten zu verschwinden: »Am Ende bestellen wir alle nur noch beiAmazon«, sagte Weiger.

 Laut Attac waren rund 700 Aktionen in etwa 45 Ländern geplant, davon alleine 200 in Deutschland. Der Protest richtete sich auch gegen das vorgesehene Abkommen mit Kanada (CETA) und ein geplantes Dienstleistungsabkommen mit den Vereinigten Staaten (TISA).

»Es gibt ein ganz großes Risiko: TTIP wird unsere demokratischen Rechte einschränken. Denn in Zukunft werden die Konzerne noch mehr Einfluss darauf haben, wie die Gesetze geschrieben werden«, warnte der Geschäftsführer von Foodwatch, Thilo Bode, im Sender NDR-Info.

Ähnlich äußerte sich LINKE-Chef Bernd Riexinger, der am Samstag an einer Kundgebung in Kassel teilnahm: »Selbstverständliche Standards für Lebensmittel, Umwelt, Beschäftigung, öffentliche Dienste - mit TTIP wird die Welt auf den Kopf gestellt.«Zu der Kundgebung unter dem Motto »Bürgerrecht statt Konzerndiktatur« hatten BUND, Grüne, Linke, Piraten, ödp, Verdi, Attac und andere Verbände aufgerufen. Mit Transparente wie »Keine Gentechnik auf unseren Tellern« oder »Schwein nur aus der Region« demonstrierten die Teilnehmer gegen das geplante Abkommen. Auch in Nürnberg, Augsburg und Regensburg gingen laut Polizei insgesamt fast 4000 Menschen gegen TTIP auf die Straße.

Im Zentrum der Kritik in Deutschland dürfte SPD-Chef und Wirtschaftsminister Sigmar Gabriel stehen. Der laviert angesichts der Widerstände gegen TTIP in seiner Partei zwar rhetorisch, hält den Freihandelsvertrag aber dennoch für notwendig und versucht, kritische Sozialdemokraten auf Linie zu bringen. Nicht nur sie befürchten massive negative Auswirkungen des geheim verhandelten Abkommens auf beinahe alle wichtigen Lebensbereiche.

Heftig gerungen wird auch um einen Investorenschutz, der es privaten Unternehmen ermöglichen kann, Staaten vor Schiedsgerichten zu verklagen. Gegner des Abkommens kritisieren zudem, dass die Verhandlungen zwischen der EU-Kommission und der US-Regierung über den Vertrag intransparent seien.

Die Grünen im Bundestag forderten die Europäische Kommission und die Bundesregierung auf, die Proteste gegen das geplante transatlantische Freihandelsabkommen ernst zu nehmen. Die Allianz der Gegner reiche mittlerweile von Linken über Gewerkschaften und Kirchen und über Mittelstandsvertreter und kommunale Verbände bis hin zu Umwelt- und Datenschützern, sagte die Grünen-Abgeordnete Katharina Dröge.

Wulf Gallert wird Spitzenkandidat der Linken in Sachsen-Anhalt 

Thüringens Ministerpräsident Bod...

Die LINKE in Sachsen-Anhalt hat einstimmig ihren Fraktionschef Wulf Gallert als Spitzenkandidat für die Landtagswahl im März 2016 nominiert. Er sei »ein starker Kandidat«, sagte Landeschefin Birke Bull auf einem Parteitag in Dessau, »und er wäre der richtige Ministerpräsident für dieses Land.« Der 51-Jährige sei eine gute Alternative zu »politischer Farblosigkeit« und ein Kontrast zum »spaßlosen und humorfreien« Politikertyp, fügte sie in kaum verhohlener Anspielung auf CDU-Ministerpräsident Reiner Haseloff hinzu,schreibt das ND.

 

Peinliche Germanwings-Berichterstattung der Lei(d)t-Medien führt zum Beschwerde-Rekord beim Presserat 

Der deutsche Presserat verzeichnet einen neuen Beschwerderekord im Zusammenhang mit der Berichterstattung zum Germanwingsabsturz. 430 Beschwerden sind bereits eingegangen und damit so viele wie niemals zuvor bei einem einzelnen Themenkomplex. Unmut über die Qualität des Journalismus in Deutschland regt sich auch im Internet und auf der Straße.

Foto: Creative Commons by 62693815@N03
Foto: Creative Commons by 62693815@N03

Vor allem Privatpersonen haben sich an den Presserat gewendet. Grund der Beanstandungen ist die volle Namensnennung des Co-Piloten der verunglückten Germanwings-Maschine, nebst unverpixelter Fotos sowie dessen schnelle Vorverurteilung durch einige Medien. Auch die Veröffentlichung von Opferfotos führte zu großem Unmut bei den Beschwerdeführern. Die betroffenen Medien, so der Presserat, werden in Kürze von den Beschwerden gegen sie in Kenntnis gesetzt und um Stellungnahme gebeten.

Zuvor appellierte der deutsche Presserat an die Medien bei ihrer Berichterstattung zum Germanwings-Absturz den Schutz der Persönlichkeit der Angehörigen und ihrer Opfer zu achten. Ein Appell, der von vielen ungehört blieb. Am 24. März 2015 war Flug 4U9525 in den südfranzösischen Alpen verunglückt. Das Flugzeug zerschellte an einer Felswand, 150 Menschen kamen dabei ums Leben.

Viele Medien, allen voran BILD, legten sich bei ihrem Erklärungsmuster zu den Absturzursachen frühzeitig auf eine Selbstmordtheorie fest. Der Co-Pilot der Maschine habe diese mutwillig zum Absturz gebracht. Vor allem Springers Boulevard- und Kampagnenblatt blies darauf hin zu einer regelrechten Hatz auf Andreas L. und dessen Angehörige. Andere Medien schrieben, wie üblich, oft einfach ab. Jedoch meldeten sich auch viele kritische Stimmen zu Wort. In Branchenkreisen wurde der sensations- und schlagzeilenhaschende Umgang mit dem Unglück stark kritisiert. So schrieb Hans Hoff im Medienmagazin DWDL beispielsweise “Der Journalismus existiert nicht mehr“:

“Ich möchte mich verabschieden vom Journalismus. Er war mir jahrzehntelang ein treuer Weggefährte. Er gab mir Halt, er zimmerte mir Leitplanken, die dafür sorgten, dass ich nicht vom Weg abkam. Ich konnte mich geborgen fühlen als Journalist, aufgehoben in einem Ordnungssystem, das für Werte stand. Zu diesen Werten bekannte sich die Mehrheit meiner Kollegen, weshalb ich es als ehrenhaft empfand, mich als Journalist bezeichnen zu dürfen.

Das ist vorbei. Nicht erst seit den Ereignissen der vergangenen Woche. Es ist schon länger vorbei. Ich hätte das schon lange sehen können, aber ich wollte es nicht wahrhaben. Der Journalismus, so wie ich ihn kennen- und schätzen gelernt habe, existiert nicht mehr. Journalismus ist nurmehr ein hohles Gefäß, in das jeder füllt, was er mag oder was er meint, im Auftrag seiner Nutzer einfüllen zu müssen. Das dadurch entstehende Gemisch ist mir unerträglich geworden. Es sind Dinge zusammengekommen, die nicht zusammenkommen sollten.”

Auch der Vorsitzende des Bundes Deutscher Kriminalbeamter (BDK), Andy Neumann, zeigte sich empört über das Verhalten des medialen Mainstreams in Deutschland und wandte sich mit einem Offenen Brief direkt an Kai Diekmann, den Chefredakteur der BILD und Gesamtherausgeber der Bild-Gruppe.

Neumann schrieb unter anderem:

“Lieber Herr Diekmann, ich bin kein Feind der BILD. Wirklich nicht! Aber heute stehen Sie für mich für alles, was ich an und in den Medien absolut grauenhaft finde.”

Wie Neumann und Hoff geht es offensichtlich vielen Menschen in Deutschland. Neben digitalem Unmut in großer Zahl und einem beginnenden BILD-Verkaufsboykott erster Einzelhändler regte sich vergangenen Samstag auch Unmut auf der Straße. RT Deutsch berichtete mit einem unkommentierten Live-Stream von der #BILDBOYKOTT-Demo vor dem Axel-Springer-Haus, organisiert von der Aktivistengruppe Rebellunion.

Die zahlreichen Beschwerden an den deutschen Presserat zeigen, dass die Empörung nicht lediglich eines von vielen digitalen Strohfeuern ist, wie sie in Zeiten der sozialen Internetmedien immer wieder auf flackern.

Allerdings ist die schärfste Sanktion, die der Presserat ausüben kann eine formelle Rüge, die neben Reputationsverlusten keine weiteren Konsequenzen hat. Eine solche Rüge erhielt beispielsweise auch schon der ehemalige stellvertretende Chefredakteur der Bild am Sonntag, Nicolaus Fest. In einem als Kommentar gekennzeichneten islamfeindlichen Pamphlet vom 27. Juli 2014 mit dem Titel “Islam als Integrationshindernis” verkündete dieser:

“Nun frage ich mich: Ist Religion ein Integrationshindernis? Mein Eindruck: nicht immer. Aber beim Islam wohl ja.”

[…]

Ich brauche keinen importierten Rassismus, und wofür der Islam sonst noch steht, brauche ich auch nicht.”

 

Gegen Fests Beitrag waren einst 215 Beschwerden beim deutschen Presserat eingegangen.

Gregor Gysi trifft 9/11- Aufklärer Michel Moore aus den USA, der Fahrenheit 9/11 schuf 

Gregor Gysi trifft den 9/11 "Verschwörungstheoretiker" Michael Moore, der durch den invetsigativen und  us- regierungskritsichen Film 9/11 weltberühmt wurde, der die offizielle Version der Geschehnisse vom 11. September 2001 in den USA in Frage stellt. 

Das ist eine lobenswerte Geste und ein Schlag ins Gesicht für alle 9/11- Verschwörungstheoretiker- Basher  

So führt Linken- Fraktionschef Gregor Gysi sein Treffen wie folgt auf Facebook aus:

 Heute habe ich Michael Moore in Berlin getroffen, und wir hatten ein spannendes Gespräch. Dieser Oscar-Preisträger und Provokateur ist für die USA besonders wichtig. Und es beruhigt mich sehr zu wissen, dass sich in den USA genauso wie bei uns Menschen gegen eine ausufernde Globalisierung engagieren, die einzig und allein im Dienste der Konzerne steht. Er teilt unsere scharfe Kritik an dem geplanten Freihandelsabkommen TTIP mit den USA. Außerdem haben wir uns zu einem Essen in New York verabredet. Ich weiß nur nicht, wann ich wieder in New York bin.

ND-Chefredakteur Strohschneider kritisiert geforderte anti-us-imperialistische Positionierung der Linken zu Unrecht 

Ein Positionspapier der Linken um Sahra Wagenknecht zum Bielefelder Parteitag fordert zurecht eine Friedenskonferenz und die besondere Verurteilung des US-Imperialismus.

Linke wollen Friedenskonferenz mit Gorbatschow Antrag an Bundesparteitag in Bielefeld bekräftigt »Auflösung der NATO als zentrales Ziel«

Es geht um einen wichtigen Antrag zum Bundesparteitag der Linken Anfang Juni in Bielefeld.  Darin wird der ehemalige sowjetische Staatschef Michail Gorbatschow aus Anlass des Ukraine-Konflikts gebeten, »eine Weltfriedenskonferenz zu initiieren«. Wie die »Mitteldeutsche Zeitung« schreibt, werden USA und NATO in dem Papier als Hauptverursacher des globalen Konflikts dargestellt.

Die Konferenz solle vor diesem Hintergrund dafür sorgen, »dass Schluss gemacht wird mit der Praxis der USA und der NATO, überall in der Welt, wo es das Kräfteverhältnis zulässt und es ihren imperialen Interessen entspricht, mittels Drohnen zu morden und Soldaten zu schicken«. Am Ende fordern die Antragsteller »die Auflösung der NATO als zentrales Ziel« und versprechen, die Linkspartei werde sich gegen »eine Kumpanei mit der US-Kriegspolitik zur Wehr setzen«.

Der Antrag ist von der stellvertretenden Fraktionsvorsitzenden Sahra Wagenknecht und anderen Vertretern des linken Flügels wie den Bundestagsabgeordneten Sevim Dagdelen und Wolfgang Gehrcke sowie dem stellvertretenden Parteivorsitzenden Tobias Pflüger mitunterzeichnet. Die »Mitteldeutsche Zeitung« schreibt in einer Vorabmeldung, der Antrag ziele »offenbar darauf ab, eine Annäherung an SPD und Grüne und damit eine rot-rot-grüne Koalition zu hintertreiben«.

http://www.neues-deutschland.de/artikel/966569.linke-wollen-friedenskonferenz-mit-gorbatschow.html

In einer Kolumne im ND streicht der Chefredakteur Tom Strohschneider auch Positionen heraus, die diese Positionierung in Frage stellen. Das ist ein politischer Fehler, denn der US Imperialismus stellt die größte Bedrohung für den Weltfrieden dar und sollte  wegen der besonderen kriegerischen Aggressivität als der Hauptfeind betrachtet werden.

Bis zu 8 Millionen Tote haben die Kriege der USA allein gegen Afghanistan, Irak und Pakistan in den letzten Jahrzehnten gefordert und die von der USA dominierte Nato agiert als einziges Militärbündnis der Welt auch 10 000 Kilometer von den USA entfernt mit völkerrechtswidrigen und  somit strafbaren Angriffskriegen oder erschleicht sich mit Kriegspropagandalügen wie im Irakkrieg 2003 selbst konstruierte Kriegsgründe. Rußland hingegen agiert als regionale Hegemonialmacht allenfalls an der eigenen Perripherie, nachdem sich die Nato seit 25 Jahren immer weiter ostwärts an die russische Grenze ausgeweitet hatte. 

Selbst US Präsident Obama bezeichnet Rußland " allenfalls als Regionalmacht" und deshalb ist die Gleichsetzung Rußlands mit den USA in einigen Anträgen von Linken des rechten Flügels schlicht nicht richtig und viel mehrsachlich falsch. 

Das hält den ND Chefredakteur Strohschneider nicht davon ab, diese Gleichsetzung imperialistischer Mächte zu zitieren, die USA und Rußland angeblich in gleicher Weise verkörpern würden.

Vielmehr intensiviert er journalistisch noch diese falsche Denkweise, indem er den Spruch zitiert, nachdem der Feind meines Feindes nicht  automatisch mein Freund sei. Darum geht es aber garnicht.

Es geht um die unterschiedliche Entwicklung und Aggressivität der kapitalistischen Hauptmächte. Man kann diese staatliche Rivalität auch mal auf die Ökonomie im eigenen Lande runterbrechen.  

Natürlich ist auch ein Tante-Emma-Laden genauso kapitalistisch wie ein Weltkonzern. Nur hat der Weltkonzern ein Interese an friedliche- aber notfalls auch kriegerische Marktreroberung und Ressourcen-Eroberung in fremden Ländern, die ein lokal interessierter Tante- Emma Laden im Kiez nicht hat.

Und genau deshalb müssen Linke Tante-Emma Läden nicht genauso bekämpfen wie das exportorientierte Kapital oder die Rüstungswirtschaft, obwohl auch sie kapitalistisch sind - wie Rußland übrigens auch. Dessen Kapitalien sind aber innenpolitisch aktiv und nicht in erster Linie außenpolitisch auf den Weltmärkten aktiv - und schon garnicht indem ihre Regierung Kriege für sie in aller Welt führt wie die US-Regierung.

Natürlich kann man auch Putin und Rußland kritisieren. Das ist doch keine Frage. Allerdings stellt sich die Frage, ob die Ukraine dafür der richtige Anlaß ist, nachdem Obama erklärt hatte, dass die US Regierung selber den auch mit Nazis geführten rechtswidrigen und illegalen Putsch der Rechten in der Ukraine organisiert hatte, der den Widerstand der Bevölkerung legitimierte. 

Aber vor allem hat Rußland die indirekten Kriege der USA gegen Syrien und den geplanten Einmarsch von westlichen oder US- Bodentruppen gestoppt -genauso wie den Krieg der pro-US- Regierung der Ukraine gegen das eigene Volk im Osten des Landes.

So ist Rußland momentan ein Garant für den Weltfrieden, der den Vormarsch des Haupt-Weltaggressors USA in Richtung Osten stoppte, obwohl die pro-westliche Aggression der USA oder ihrer Verbündeten in Libyen oder Jemen durch Rußland beispielsweise nicht gestoppt werden konnte. Ebensowenig die pro-westliche Aggression durch Israel gegen Gaza. Dafür führen die USA an zu vielen Fronten direkte und verdeckte Stellvertreterkriege. In Libyen hatte man dafürsogar Al Kaida unterstützt und den Kommandeur der IS namens Belhadj sogar an die Macht gebombt und zum Oberbefehlshaber der Bodentruppen in der Hauptstadt Tripolis gemacht.

Ebenso dient die selbst geschaffene IS dazu, weitere Kriegseinsätze der USA gegen Irak und Syrien zu legitimieren. Man bekämpft einen angeblichen Feind, den man selber geschaffen hat. So läuft das weltpolitisch und genau das macht Russland in dieser Form auch nicht. Eine Gleichsetzung von USA mit Rußland ist deshalb völlig dabeben, zumal Rußland weite Teile seines Imperiums aufgegeben hat, was ein echter und wirklicher Imperialist mit Weltherrschaftsstreben niemals kampflos hinnehmen würde.

Man muß diese Fehler Tom Strohschneider aber verzeihen, weil er nicht von der linken oder sozialistischen Schiene kommt,  sondern eher  von der linksgrünen und libertären Schiene.  Eine ganz tiefe Erkenntnis über den globalisierten Finanzmarktkapitalismus und dessen kriegerisches Potenzial einer unipolaren kapitalistisch-imperialen Haupt-Weltmacht kann man da nicht erwarten. 

Strohschneider erwähnt in seinem aktuellen Beitrag das Positionspapier der Linken Buchholz, die diese Initiative ablehnt - wahrscheinlich auch wegen dem fehlenden tieferen Verständnis dieser Probleamtik. Die Argumente von Buchholz stützen sich auf einen anti-russischen Reflex und einer Feindschaft zu Putin, die bürgerlichen und eher rechtsgerichteten Medien wie den Springer-Oligarchen und Global-Kapitalismus- Verstehern und Israel-Apartheid-Freunde kennzeichnen.  Insdofern erweist sich Buchholz als "verteidigungspolitische Sprecherin" als Fehlbesetzung in der Bundestags-Linksfraktion. Die verteidigungspolitische Sprecherin der Linksfraktion im Bundestag, Christine Buchholz, lehnt die Initiative ab - vor allem wegen ihrer Putin-freundlichen Schlagseite..

Im Kern ziele der Antrag, der unter anderem von Sahra Wagenknecht, Wolfgang Gehrcke und Sevim Dagdelen unterzeichnet worden war, »auf eine Positionierung der Partei Die Linke an der Seite Putins Russland ohne auch nur im Ansatz die dortige Hochrüstungspolitik und Militarisierung zu benennen«, so Buchholz.

Weiter zitiert Strohschneider das Papier:

Der als Offener Brief an Gorbatschow formulierter Antrag an den Bielefelder Parteitag ist einerseits als symbolischer Appell an den früheren sowjetischen Staatschef zu verstehen, in dem das Agieren der USA und der NATO vor allem gegen Russland kritisiert und Gorbatschow um »die internationale Koordinierung des Widerstandes gegen diese brandgefährliche, extrem abenteuerliche Politik« gebeten wird. Verwiesen wird unter anderem auf das Vorrücken des nordatlantischen Pakets in Richtung Russland, auf die Rolle des Westens im Ukraine-Konflikt und auf Militärmanöver in Osteuropa; auch wird von »zunehmender Aggressivität« der von den USA dominierten NATO und dem neuen »Verantwortungs«-Militarismus der Bundesregierung gesprochen. Mit dem Antrag sollen aber offenbar auch innerparteiliche Linien gezogen werden. Das Papier war unter anderem als Kritik an rot-rot-grüner Offenheit verstanden worden.

Damit muß man Tom Strohschneider bescheinigen, das er die Position der linken Antragsteller um Dagdelen udn Wagenknecht wenigstens transparent macht und inhaltlich vernünftig rüberbringt, wenn man mal die Anführungszeichen ausblendet. Auch das Papier von Grünberg von der sozialistischen Linken erwähnt er.

Russland könne »eine fortschrittliche Rolle bei der Bildung einer internationalen, antimonopolistischen Allianz spielen«, heißt es in einem Diskussionspapier von Harri Grünberg von der Sozialistischen Linken. 

Allerdings auch die eben diese Fakten ausblendende Erwiderung von Stotz und Böhlke, die diesen ganzenglobalpolitischen Sachverhalt eben auch in Gänze nicht verstanden haben.

Es sei eine »falsche Orientierung«, wenn der Linken »letztlich ein Bündnis mit den herrschenden Klassen anderer Staaten vorgeschlagen wird, die jedoch selbst Teil des imperialistischen Lagers sind«, heißt es in einer Replik auf Grünberg von Ben Stotz und Nils Böhlke. Die Linkspartei solle »alles tun, die Bundesregierung unter Druck zu setzen und für einen Austritt aus der NATO argumentieren. Aber der Feind unseres Feindes, Putins Russland oder andere BRICS-Staaten, sind deswegen nicht unsere Freunde oder Verbündete«.

Weiterhin zitiert Strohschneider leider Linke, die diesen ganzen globalpolitischen Kontext des Weltkapitalismus  und der besonderen Rolle des US- Imperialismus ausblenden:

Ähnlich liest sich auch die Kritik von Vorstandsfrau Buchholz. Anstatt Putin in Schutz zu nehmen, sollten Linkspartei und Friedensbewegung »ihre Kräfte darauf konzentrieren, die konkrete Beteiligung Deutschlands an der Eskalationspolitik der NATO in Osteuropa zu kritisieren«

Abschließend bedient der ND-Chefredakteur noch diese falsche Denkweise, indem er jemanden wie Buchholz am Ende seiner Ausführungen zitiert, der eben diese angebliche Völkerrechtsverletzung Rußlands in der Ukraine mit den unzähligen Aggressionen der USA und ihrer verbündeten gleichsetzt.  Dabwei ist es strittig, obwohl die Handlugen Rußlands in der Ukraine überhaupt völkerrechtswidrig waren, zumal die Krim immer Bestandteil der Sowjetunion und damit eines von Rußland dominierten Staatenbundes war, den es auch in den USA gibt.