13 Tote: Bestialisches ukrainisches Terror-Attentat auf Zivilisten in Donezk

Immer wieder werden Zivilisten von Ukrainern im Donbass bombardiert 

Ukrainischer Angriff reißt Zivilisten in Donezk in Stücke: 13 Tote 

https://vk.com/video-134310637_456258075 Schock Video 

Ein brutaler Artillerieangriff hat am Montag die Hauptstadt der Donezker Volksrepublik erschüttert. Beim Beschuss des Platz der Bakinskich Komissarow kamen nach Angaben des Bürgermeisters 13 Menschen ums Leben. Das Video eines Kriegskorrespondenten zeigt die grausamen Folgen des Angriffs.

 

Es war ein sonniger Vormittag in Donezk, und viele Einwohner gingen in Ruhe ihren Alltagsgeschäften nach, auch am Platz der Bakinskich Komissarow im Kuibyschew-Bezirk. Doch dieser belebte Ort wurde heute durch einen Artilleriebeschusses in Sekundenschnelle für Passanten in eine tödliche Falle verwandelt: Dreizehn Menschen starben.

Neben den Rettern eilten auch in der Stadt ansässige Reporter an den Tatort und filmten unzensiert die Folgen des Angriffs, darunter der italienische Journalist Vittorio Nicola Rangeloni. Sein Video zeigt starke Zerstörungen in einem Döner-Laden und einem Lebensmittelgeschäft und die entsetzlichen Bilder Getöteter, die in Stücke zerrissenen Körper.

Laut Meldungen anderer Donezker Medien gab es an diesem Platz der Bakinskich Komissarow insgesamt neun Treffer von 155mm-Geschossen aus französischen Caesar-Haubitzen. Sie explodierten unmittelbar vor einem Bistro und Lebensmittelgeschäft kurz nach zwölf Uhr Ortszeit nahe einer Bushaltestelle. Zwei der Getöteten seien Kinder, wurde auf dem Telegram-Kanal WarGonzo mitgeteilt.

Der Chef der Donezker Volksrepublik Denis Puschilin sprach den Familien und Freunden der Getöteten sein tiefes Beileid aus. Er wies darauf hin, dass die Opfer durch Granaten des 155 mm-NATO-Kalibers getötet wurden. Er sagte:

"Die ukrainischen Bestien schossen gezielt auf Orte, an denen sich Zivilisten aufhielten: auf eine Haltestelle öffentlicher Verkehrsmittel, ein Geschäft, eine Bank. Sie wollen uns zerstören, uns brechen. Es wird nicht funktionieren."

Medien weisen darauf hin, dass dieser Platz schon im Jahre 2014 stark beschossen wurde.

 

Tagtäglich werden Donezk und dessen Randgebiete und Satellitenstädte von der ukrainischen Armee mit langreichweitiger NATO-Artillerie beschossen, täglich gibt es Todesopfer. Die Ständige Vertretung der Russischen Föderation bei der OSZE hat die Führung der Organisation aufgefordert, die von den ukrainischen Streitkräften in Donezk begangenen Verbrechen an Zivilisten nicht zu vertuschen und zu beschönigen, insbesondere den Tod von Kindern nach dem Beschuss der Bushaltestelle im Kuibyschew-Bezirk durch die ukrainischen Streitkräfte.

"Bei dem heutigen gezielten Beschuss einer Bushaltestelle in Donezk durch das Kiewer Regime wurden Kinder getötet. Wir fordern eine Reaktion der OSZE-Führung, hören Sie auf, die Verbrechen der ukrainischen Formationen schändlich zu beschönigen!" heißt es im Telegrammkanal der Ständigen Vertretung. 

Der brutale Angriff am Montag hat offenbar die Zivilgesellschaftliche Kammer der Donezker Volksrepublik (DVR) dazu bewogen, einen Appell an den DVR-Chef Denis Puschilin zu richten mit der Forderung, unverzüglich ein Referendum zum Beitritt der DVR zu Russland durchzuführen. In der öffentlich verlesenen Erklärung heißt es: Dafür, dass der Donbass Russlandsei, kämpften wir und erdulden wir seit acht Jahren den täglichen Beschuss unserer Häuser, Straßen, Krankenhäuser, Schulen und Kindergärten:

"Es ist Zeit, die Grenze zwischen uns auszuradieren, so wie sie in unseren Herzen längst getilgt ist, und das Referendum über den Beitritt der Volksrepublik Donezk zur Russischen Föderation durchzuführen."

Die Gräber von Isjum und die distanzlose Erzählung der deutschen Medien

DVR-Staatsoberhaupt schlägt Lugansk gemeinsame Durchführung des Beitrittsreferendums vor 

 

Das Staatsoberhaupt der Volksrepublik Donezk, Denis Puschilin, reagierte auf das Gesuch der Gesellschaftlichen Kammern der DVR und der LVR, die am Montag die sofortige Durchführung eines Referendums über den Beitritt der Volksrepubliken zur Russischen Föderation gefordert hatten, indem er das Staatsoberhaupt der Volksrepublik Lugansk, Leonid Passetschnik, anrief und die gemeinsame Vorbereitung und Durchführung des Referendums anregte. Das geht aus einem am Abend veröffentlichten Video des Telefonats hervor. 

 

 

Putin beschuldigt westliche Eliten das Volk frieren und hungern lassen zu wollen

Brandrede in Wladiwostok

Putin: Das „Sanktionsfieber“ der westlichen Eliten wird das einfache Volk „frieren“ lassen und sein Leben zerstören

 

Der russische Präsident Wladimir Putin hat in einer umfassenden Rede vor dem östlichen Wirtschaftsforum in Wladiwostok im Fernen Osten des Landes, an dem, wie wir bereits berichteten, die größte chinesische Delegation teilnahm, das anhaltende „Sanktionsfieber“ im Westen angeprangert. Der führende chinesische Gesetzgeber Li Zhanshu war anwesend, als der russische Staatschef betonte, dass es unmöglich sei, Russland zu isolieren, sosehr man dies auch wolle.

Stattdessen sagte er, dass die Rückwirkungen der von der EU und den USA verhängten Sanktionen und der Versuche, sich von den russischen fossilen Brennstoffen abzukoppeln, dem Westen das Leben schwer machen. Jetzt sehen wir, wie eine Produktion und ein Arbeitsplatz nach dem anderen in Europa geschlossen werden“, sagte Putin und betonte, dass dies durch „westliche Eliten“ geschehe, „die objektive Fakten nicht anerkennen wollen oder sogar können.“

Sein Thema war, wie in einer Reihe früherer großer Reden, die Unfähigkeit der westlichen Eliten, den unvermeidlichen Wandel von einer unipolaren zu einer multipolaren Welt zu erkennen (wörtlich heißt das diesjährige Forum „Auf dem Weg zu einer multipolaren Welt“), oder weg von „der Weltordnung, die nur ihnen nützt und alle zwingt, nach den Regeln zu leben, die sie erfunden haben und die sie regelmäßig brechen und je nach Situation ständig ändern“, sagte er laut einer Übersetzung der staatlichen Medien.

Dass sie „objektive Fakten“ über die globalen Veränderungen nicht anerkennen wollen oder sogar können, zeigt ihre „wachsende Distanz“ zu den einfachen Menschen, die sie angeblich vertreten. Und doch könnte die europäische Bevölkerung jetzt „erstarren“, während ihr wichtige russische Energie von Politikern vorenthalten wird, die kurzsichtig und emotional auf die Invasion in der Ukraine reagieren wollen:

Die [Coronavirus-]Epidemie ist durch andere globale Herausforderungen ersetzt worden, die die ganze Welt bedrohen“, sagte Putin auf dem östlichen Wirtschaftsforum in Russlands pazifischer Hafenstadt Wladiwostok.

Ich beziehe mich auf das Sanktionsfieber des Westens“, sagte er und kritisierte die „unverhohlenen und aggressiven“ Versuche, Länder zu „unterjochen“, die Russland keine wirtschaftlichen Beschränkungen auferlegt haben.

Er wies die weitverbreiteten Behauptungen, Russland setze Gas als Energiewaffe ein, als „Unsinn“ zurück und sagte, es sei so einfach wie die Freigabe der für das sichere und ordnungsgemäße Funktionieren der von Gazprom betriebenen Pipelines erforderlichen Teile.

„Gebt uns Turbinen und wir schalten morgen Nord Stream ein, aber sie werden uns nichts geben“, sagte Putin vor dem Publikum. Er ging auch auf die jüngsten weltweiten Schlagzeilen über eine von der EU geplante Preisobergrenze für russisches Öl und Gas ein und nannte den Vorschlag „eine weitere Dummheit“. Er meinte, das Dilemma sei ganz einfach:

Es gibt vertragliche Verpflichtungen, und wenn es politische Entscheidungen gibt, die ihnen widersprechen, dann werden wir sie einfach nicht erfüllen. Wir werden überhaupt nichts liefern, wenn es unseren wirtschaftlichen Interessen, in diesem Fall, widerspricht. Wir werden kein Gas, Öl, Kohle oder Heizöl liefern.

Zu den erwähnten objektiven Tatsachen, die die westlichen Führer nicht anerkennen wollen, gehört, dass die Länder, die russische Energie importieren, „nicht in der Lage sind, ihren Willen zu diktieren“. Putin sagte, er sei immer noch „zuversichtlich, dass wir [nach dem Einmarsch in die Ukraine] nichts verloren haben und nichts verlieren werden. Unser Hauptgewinn ist die Stärkung der Souveränität“.

„Sie sollen zur Vernunft kommen“, betonte Putin. Und dennoch: „Die EU-Behörden verweigern den europäischen Unternehmen den Zugang zu Rohstoffen, Energie und Märkten.“ Und so werden der sinkende Lebensstandard und die steigende Inflation, die die Europäer jetzt – vorwiegend in den Wintermonaten – erleben, weiterhin den amerikanischen Interessen geopfert, bis diese Führer endlich zur Vernunft kommen, erklärte der russische Führer.

Es wird keine Überraschung sein, wenn die Marktanteile der europäischen Unternehmen, sowohl auf dem Kontinent als auch weltweit, von ihren amerikanischen Gönnern übernommen werden. Wenn sie ihre Interessen verfolgen, schränken sie sich nicht ein und schrecken vor nichts zurück“.

Interessanterweise sprach er den Status der Nord Stream 2-Pipeline von Russland nach Deutschland an, die im Zuge der Ukraine-Krise gestoppt wurde, bevor sie überhaupt in Betrieb genommen werden konnte, und sagte, Moskau sei weiterhin „bereit“, Gas durch NS2 zu pumpen, wenn die andere Seite dazu bereit sei:

Wir bauen nichts ohne Grund. Wir haben die notwendige Technologie erhalten und perfektioniert. Wir werden Nord Stream 2 einschalten, wenn es nötig ist“, sagte Putin.

Ihm zufolge ist Nord Stream 1 derzeit praktisch geschlossen, und der Westen behauptet, dass Moskau die Gaspipeline als Energiewaffe einsetzt. „Das ist Unsinn. Wir liefern so viel, wie unsere Partner benötigen – wir erfüllen alles, was sie beantragen“, fügte Putin hinzu.

Putin würdigte die Anwesenheit einer großen chinesischen Delegation und die Teilnahme des drittwichtigsten chinesischen Regierungsvertreters an dem Forum und sagte: „Ich hoffe, Xi Jinping bald in Usbekistan zu sehen.“

Der russische Energieriese Gazprom hat Anfang der Woche ein recht provokantes Video veröffentlicht, das sich an Europa richtet und zeigt, was es im kommenden Winter zu erwarten hat:

Daraufhin wurde von Kreml-Beamten bestätigt, dass „Putin und der chinesische Präsident Xi Jinping nächste Woche auf einem Gipfel in Usbekistan zusammentreffen werden“, wie ABC News berichtet. Die beiden großen nuklear bewaffneten Nationen haben gerade eine Woche gemeinsamer Kriegsspiele in Wostok 2022 in derselben Region im Fernen Osten Russlands abgeschlossen, an denen auch zahlreiche andere Nationen teilnahmen.

 

Samarkand: Nicht Russland ist isoliert sondern USA und EU!

Pakt zwischen China und Russland bringt auch Indien auf ihre Seite

 

Die Shanghai-Konferenz SOZ umfasst inzwischen die Hälfte der Weltbevölkerung 

Iran strebt Vollmitgliedschaft an 

Fortsetzung folgt 

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 Pakt zwischen Russland, Indien und China wird nach Ukraine-Krise gestärkt. Allein sie vertreten  ca 3 Milliarden Menschen ! 

Im Vergleich dazu vertritt der Russland-Hasser-Block USA und EU mal gerade 800 Millionen Menschen.  

Zudem sind Länder wie Brasilien eher den BRICS und SOZ Lager also eher dem pro-russischen Lager zuzuordnen, die ebenfalls nicht auf der Seite des US Imperiums stehen und keine unipolare USA und  alleinige Dollar Vorherrschaft wollen.

Die Mehrheit der Welt will eine multipolare statt eine unipolare US Weltherrschaft. 

Der Ukrainekrieg zementiert den Beginn einer neuen Weltordnung ohne USA Vorherrschaft. 

Rede von Xi und Putin in Samarkand

Im Wortlaut September 2022

Die vollständige Rede von Xi und Putin auf dem SCO-Gipfel in Samarkand

 

SAMARKAND, Usbekistan, 16. September (Xinhua) – Der chinesische Präsident Xi Jinping hielt am Freitag eine Rede auf der 22. Sitzung des Rates der Staatschefs der Shanghaier Organisation für Zusammenarbeit (SOZ).

Im Folgenden finden Sie den vollständigen Text der Rede: Quelle des Originals

Auf dem Trend der Zeit reiten und Solidarität und Zusammenarbeit verstärken, um eine bessere Zukunft anzustreben
Erklärung von S.E. Xi Jinping
Präsident der Volksrepublik China
Auf dem 22. Treffen des Rates der Staatschefs der Shanghaier Organisation für Zusammenarbeit
Samarkand, 16. September 2022

Ihre Exzellenz Präsident Schawkat Mirzijojew,

liebe Kollegen,

ich freue mich sehr, an der Sitzung des Rates der Staatschefs der Shanghaier Organisation für Zusammenarbeit (SOZ) teilzunehmen. Ich möchte Ihnen, Präsident Mirziyoyev, für Ihre herzliche Gastfreundschaft und die durchdachten Vorbereitungen danken. Ich gratuliere Usbekistan für die großartige Arbeit, die es während seiner Präsidentschaft im vergangenen Jahr zur Förderung der SCO-Zusammenarbeit in verschiedenen Bereichen geleistet hat.

Samarkand, das als Perle der Seidenstraße bekannt ist, war Zeuge des Glanzes der alten Seidenstraße, einer Route, die den Warenfluss, die Verbreitung von Wissenschaft und Technologie, die Interaktion von Ideen und die Integration verschiedener Kulturen auf dem eurasischen Kontinent stark gefördert hat. In der Tat ist die alte Seidenstraße eine historische Inspirationsquelle für uns SOZ-Mitgliedsstaaten geblieben, die wir Frieden und Entwicklung anstreben.

In diesem Jahr feiern wir den 20. Jahrestag der SCO-Charta und den 15. Jahrestag des Vertrags über langfristige gute Nachbarschaft, Freundschaft und Zusammenarbeit zwischen den SCO-Mitgliedstaaten. Im Laufe der Jahre ist es uns gelungen, auf der Grundlage dieser beiden Gründungsdokumente einen neuen Weg für die Entwicklung internationaler Organisationen zu beschreiten, und wir können viel von der reichen Praxis der SOZ lernen.

  • Politisches Vertrauen. Geleitet von der Vision, dauerhafte Freundschaft und Frieden zwischen den SOZ-Mitgliedsstaaten zu schaffen, respektieren wir die Kerninteressen und die Wahl des Entwicklungsweges des jeweils anderen und unterstützen uns gegenseitig bei der Verwirklichung von Frieden, Stabilität, Entwicklung und Verjüngung.
  • Win-Win-Zusammenarbeit. Wir tragen den Interessen der anderen Seite Rechnung, bleiben dem Grundsatz der Konsultation und Zusammenarbeit zum gemeinsamen Nutzen treu, verstärken die Synergie zwischen unseren jeweiligen Entwicklungsstrategien und bleiben auf dem Weg der Win-Win-Kooperation zum gemeinsamen Wohlstand.
  • Gleichheit zwischen den Nationen. Wir bekennen uns zum Grundsatz der Gleichheit aller Länder unabhängig von ihrer Größe, zur konsensbasierten Entscheidungsfindung und zur Behandlung von Problemen durch freundschaftliche Konsultationen. Wir lehnen die Praxis ab, dass die Starken die Schwachen oder die Großen die Kleinen schikanieren.
  • Offenheit und Inklusivität. Wir stehen für ein harmonisches Zusammenleben und gegenseitiges Lernen zwischen verschiedenen Ländern, Nationen und Kulturen, den Dialog zwischen den Zivilisationen und die Suche nach Gemeinsamkeiten bei gleichzeitiger Zurückstellung von Unterschieden. Wir sind bereit, mit anderen Ländern und internationalen Organisationen, die unsere Vision teilen, eine Partnerschaft aufzubauen und eine Zusammenarbeit zu entwickeln, von der alle profitieren.
  • Gleichheit und Gerechtigkeit. Wir bekennen uns zu den Zielen und Grundsätzen der UN-Charta; wir behandeln wichtige internationale und regionale Fragen auf der Grundlage ihrer Verdienste und lehnen die Verfolgung der eigenen Agenda auf Kosten der legitimen Rechte und Interessen anderer Länder ab.

Diese fünf Punkte verkörpern rundum den Geist von Shanghai, nämlich gegenseitiges Vertrauen, gegenseitiger Nutzen, Gleichheit, Konsultation, Achtung der Vielfalt der Zivilisationen und Streben nach gemeinsamer Entwicklung. Es hat sich gezeigt, dass dieser Geist die Quelle der Kraft für die Entwicklung der SOZ ist. Er ist auch die grundlegende Richtschnur, an der wir uns in den kommenden Jahren weiter orientieren müssen. Den bemerkenswerten Erfolg der SCO verdanken wir dem Geist von Shanghai. Und wir werden uns auch in Zukunft von ihm leiten lassen.

Kolleginnen und Kollegen,

die menschliche Gesellschaft hat, wie die Natur, in ihrer Entwicklung sowohl sonnige als auch regnerische Tage. Unsere Welt durchläuft heute einen beschleunigten Wandel, wie wir ihn seit einem Jahrhundert nicht mehr erlebt haben, und sie ist in eine neue Phase der Unsicherheit und des Wandels eingetreten. Die Jahrhunderte alte Pandemie hält unvermindert an. Regionale Konflikte flammen immer wieder auf. Die Mentalität des Kalten Krieges und die Gruppenpolitik sind wieder im Kommen, ebenso wie Unilateralismus und Protektionismus. Die wirtschaftliche Globalisierung ist auf Gegenwind gestoßen. Die Defizite in den Bereichen Frieden, Entwicklung, Vertrauen und Regierungsführung haben zugenommen. Die menschliche Gesellschaft ist an einem Scheideweg angelangt und steht vor noch nie dagewesenen Herausforderungen.

Unter diesen neuen Bedingungen sollte sich die SOZ als wichtige konstruktive Kraft in internationalen und regionalen Angelegenheiten angesichts der sich verändernden internationalen Dynamik gut positionieren, auf den Trend der Zeit reagieren, Solidarität und Zusammenarbeit stärken und eine engere SOZ-Gemeinschaft mit einer gemeinsamen Zukunft aufbauen.

Erstens müssen wir die gegenseitige Unterstützung verstärken. Wir sollten den Austausch auf hoher Ebene und die strategische Kommunikation verstärken, das gegenseitige Verständnis und das politische Vertrauen vertiefen und einander in unseren Bemühungen um die Wahrung unserer Sicherheits- und Entwicklungsinteressen unterstützen. Wir sollten uns vor Versuchen externer Kräfte hüten, eine „Farbenrevolution“ anzuzetteln, uns gemeinsam der Einmischung in die inneren Angelegenheiten anderer Länder unter einem Vorwand widersetzen und unsere Zukunft fest in den eigenen Händen halten.

Zweitens müssen wir die Sicherheitszusammenarbeit ausbauen. Ein usbekisches Sprichwort besagt: „Mit Frieden genießt ein Land Wohlstand, so wie mit Regen das Land gedeihen kann.“ Mit der von China vorgeschlagenen Globalen Sicherheitsinitiative sollen das Friedensdefizit und die globalen Sicherheitsherausforderungen angegangen werden. Sie ruft alle Länder dazu auf, der Vision einer gemeinsamen, umfassenden, kooperativen und nachhaltigen Sicherheit treu zu bleiben und eine ausgewogene, wirksame und nachhaltige Sicherheitsarchitektur aufzubauen. Wir laden alle Beteiligten ein, sich an der Umsetzung dieser Initiative zu beteiligen.

Wir sollten weiterhin gemeinsame Anti-Terror-Übungen durchführen, hart gegen Terrorismus, Separatismus und Extremismus, Drogenhandel sowie Cyberkriminalität und grenzüberschreitende organisierte Kriminalität vorgehen und uns den Herausforderungen in den Bereichen Datensicherheit, Biosicherheit, Weltraumsicherheit und anderen nicht-traditionellen Sicherheitsbereichen wirksam stellen. China ist bereit, in den nächsten fünf Jahren 2.000 Strafverfolgungsbeamte für die SOZ-Mitgliedsstaaten auszubilden und eine chinesisch-sowjetische Basis für die Ausbildung von Personal zur Terrorismusbekämpfung einzurichten, um den Aufbau von Strafverfolgungskapazitäten in den SOZ-Mitgliedsstaaten zu fördern.

Wir sollten sicherstellen, dass die SCO-Afghanistan-Kontaktgruppe und der Mechanismus für die Koordinierung und Zusammenarbeit zwischen den Nachbarländern Afghanistans weiterhin ihre Rolle spielen; und wir sollten die afghanischen Behörden ermutigen, eine breit angelegte und integrative politische Struktur zu schaffen und dem Terrorismus den Boden zu entziehen.

Drittens: Wir müssen die praktische Zusammenarbeit vertiefen. Unser gemeinsames Ziel ist es, den Menschen in allen Ländern der Region ein besseres Leben zu ermöglichen. Die von China ins Leben gerufene Globale Entwicklungsinitiative zielt darauf ab, die weltweite Aufmerksamkeit auf die Entwicklung zu lenken, eine globale Entwicklungspartnerschaft zu fördern und eine robustere, grünere und ausgewogenere globale Entwicklung zu erreichen. China ist bereit, mit allen anderen Akteuren zusammenzuarbeiten, um diese Initiative in unserer Region voranzutreiben und die nachhaltige Entwicklung der regionalen Länder zu unterstützen.

Wir müssen die beiden Erklärungen zur Sicherung der internationalen Energie- und Ernährungssicherheit, die auf diesem Gipfel angenommen werden sollen, umsetzen und die Energie- und Ernährungssicherheit besser schützen. China wird bedürftigen Entwicklungsländern humanitäre Soforthilfe in Form von Getreide und anderen Hilfsgütern im Wert von 1,5 Milliarden RMB Yuan zur Verfügung stellen.

Wir begrüßen den umfassenden Plan zur Umsetzung des SOZ-Vertrags über langfristige gute Nachbarschaft, Freundschaft und Zusammenarbeit für die Jahre 2023 bis 2027, der auf diesem Gipfel angenommen werden soll. Wir sollten die im Rahmen des Gipfels angenommenen Dokumente zur Zusammenarbeit in Bereichen wie Handel und Investitionen, Aufbau von Infrastruktur, Schutz von Lieferketten, wissenschaftliche und technologische Innovation und künstliche Intelligenz vollständig umsetzen. Es ist wichtig, unsere Bemühungen fortzusetzen, um die Komplementarität der Gürtel- und Straßeninitiative mit nationalen Entwicklungsstrategien und regionalen Kooperationsinitiativen zu erreichen, die submultilaterale Zusammenarbeit und die subregionale Zusammenarbeit auszuweiten und mehr Wachstumsmotoren in der Zusammenarbeit zu schaffen.

Wir müssen die Umsetzung des Fahrplans für die SOZ-Mitgliedsstaaten sicherstellen, um den Anteil der Abrechnung in lokaler Währung zu erhöhen, das System für grenzüberschreitende Zahlungen und Abrechnungen in lokaler Währung besser zu entwickeln, auf die Einrichtung einer SOZ-Entwicklungsbank hinzuarbeiten und so die regionale wirtschaftliche Integration zu beschleunigen. Im nächsten Jahr wird China Gastgeber eines SOZ-Ministertreffens zur Entwicklungszusammenarbeit und eines Industrie- und Lieferkettenforums sein und das China-SOZ-Kooperationszentrum für Big Data einrichten, um neue Motoren für die gemeinsame Entwicklung zu schaffen. China ist bereit, in der Raumfahrt mit allen anderen Parteien zusammenzuarbeiten und ihnen Satellitendaten zur Verfügung zu stellen, um sie bei der landwirtschaftlichen Entwicklung, der Konnektivität sowie der Katastrophenvorsorge und -hilfe zu unterstützen.

Viertens: Wir müssen den zwischenmenschlichen und kulturellen Austausch verstärken. Der Austausch fördert die Integration zwischen den Zivilisationen, was wiederum den Fortschritt der Zivilisationen ermöglicht. Wir sollten die Zusammenarbeit in Bereichen wie Bildung, Wissenschaft und Technologie, Kultur, Gesundheit, Medien, Radio und Fernsehen vertiefen, den anhaltenden Erfolg von bedeutenden Programmen wie dem Jugendaustauschcamp, dem Frauenforum, dem Forum für Völkerfreundschaft und dem Forum für traditionelle Medizin sicherstellen und das SOZ-Komitee für gute Nachbarschaft, Freundschaft und Zusammenarbeit sowie andere nicht-offizielle Organisationen dabei unterstützen, die ihnen gebührende Rolle zu spielen. China wird eine chinesisch-sowjetische Eis- und Schneesport-Demonstrationszone einrichten und im nächsten Jahr die SOZ-Foren über Armutsbekämpfung und nachhaltige Entwicklung sowie über Partnerstädte ausrichten. In den nächsten drei Jahren wird China 2.000 kostenlose Katarakt-Operationen für die SOZ-Mitgliedsstaaten durchführen und ihnen 5.000 Möglichkeiten zur Ausbildung von Humanressourcen bieten.

Fünftens: Wir müssen den Multilateralismus aufrechterhalten. Die Besessenheit, einen kleinen Kreis zu bilden, kann die Welt nur in Richtung Spaltung und Konfrontation treiben. Wir sollten das auf die Vereinten Nationen ausgerichtete internationale System und die auf dem Völkerrecht basierende internationale Ordnung entschlossen verteidigen, die gemeinsamen Werte der Menschheit praktizieren und Nullsummenspiel und Blockpolitik ablehnen. Wir sollten den Austausch der SCO mit anderen internationalen und regionalen Organisationen wie den Vereinten Nationen ausbauen, um gemeinsam einen echten Multilateralismus aufrechtzuerhalten, die Weltordnungspolitik zu verbessern und sicherzustellen, dass die internationale Ordnung gerechter und ausgeglichener ist.

Kolleginnen und Kollegen,

der eurasische Kontinent ist unser aller Heimat. Die Wahrung des Friedens und der Entwicklung ist das gemeinsame Ziel der Länder in unserer Region und der Welt insgesamt, und die SOZ trägt bei der Verwirklichung dieses Ziels eine wichtige Verantwortung. In den letzten Jahren hat eine wachsende Zahl von Ländern den Beitritt zu unserer SCO-Familie beantragt. Dies ist ein Beweis für die Kraft der Vision der SOZ und das weithin geteilte Vertrauen in ihre Zukunft. Indem wir die Entwicklung und den Ausbau der SOZ fördern und ihre positiven Auswirkungen voll zur Geltung bringen, werden wir eine starke Dynamik und neue Impulse für die Sicherung eines dauerhaften Friedens und gemeinsamen Wohlstands auf dem eurasischen Kontinent und in der ganzen Welt schaffen. China unterstützt die aktive, aber umsichtige Förderung der SCO-Erweiterung. Dazu gehört die Durchführung des Verfahrens zur Aufnahme des Irans als Mitglied, die Einleitung des Verfahrens für den Beitritt von Belarus, die Aufnahme von Bahrain, den Malediven, den Vereinigten Arabischen Emiraten, Kuwait und Myanmar als Dialogpartner und die Gewährung des ihnen zustehenden Rechtsstatus für die betreffenden Bewerberländer. Wir müssen die Gelegenheit ergreifen, um einen Konsens zu erzielen, die Zusammenarbeit zu vertiefen und gemeinsam eine glänzende Zukunft für den eurasischen Kontinent zu schaffen.

An dieser Stelle möchte ich Indien die Glückwünsche Chinas zur Übernahme des nächsten SCO-Vorsitzes übermitteln. Wir werden Indien gemeinsam mit anderen Mitgliedstaaten während seiner Präsidentschaft unterstützen.

Kolleginnen und Kollegen,

In diesem Jahr, in dem China mit einem komplexen und herausfordernden Entwicklungsumfeld sowohl im Inland als auch im Ausland konfrontiert war, ist es dem allgemeinen Grundsatz verpflichtet geblieben, Fortschritte zu machen und gleichzeitig eine stabile Leistung aufrechtzuerhalten, und es hat sich bemüht, sowohl eine wirksame Eindämmung von COVID-19 als auch wirtschaftliche Stabilität und Entwicklungssicherheit zu gewährleisten. Wir haben weiterhin auf COVID-19 reagiert und die wirtschaftliche und soziale Entwicklung in einer gut koordinierten Weise gefördert. Auf diese Weise haben wir so weit wie möglich sowohl das Leben und die Gesundheit der Menschen geschützt als auch die allgemeine wirtschaftliche und soziale Entwicklung sichergestellt. Die Grundlagen der chinesischen Wirtschaft, die sich durch eine starke Widerstandsfähigkeit, ein enormes Potenzial, einen großen Spielraum für politische Anpassungen und langfristige Nachhaltigkeit auszeichnen, werden weiterhin solide sein. Dies wird die Stabilität und die Erholung der Weltwirtschaft erheblich fördern und anderen Ländern mehr Marktchancen bieten.

Nächsten Monat wird die Kommunistische Partei Chinas ihren 20. nationalen Kongress abhalten. Nationalkongress einberufen. Es ist ein wichtiges Treffen, das zu einem kritischen Zeitpunkt stattfindet, da China sich auf eine neue Reise in Richtung seines zweiten hundertjährigen Ziels begibt, ein modernes sozialistisches Land in jeder Hinsicht aufzubauen. Auf diesem Nationalkongress wird die Kommunistische Partei Chinas die wichtigsten Errungenschaften und wertvollen Erfahrungen, die bei den Reform- und Entwicklungsbemühungen Chinas gesammelt wurden, umfassend überprüfen. Sie wird auch Aktionsprogramme und übergreifende Politiken formulieren, um Chinas neue Entwicklungsziele auf dem Weg in die neue Ära und die neuen Erwartungen des Volkes zu erfüllen. Wir werden weiterhin den chinesischen Weg der Modernisierung beschreiten, um die Verjüngung der chinesischen Nation zu erreichen, und wir werden weiterhin den Aufbau einer Gemeinschaft mit einer gemeinsamen Zukunft für die Menschheit fördern. Auf diese Weise werden wir mit neuen Fortschritten in der Entwicklung Chinas neue Möglichkeiten für die Welt schaffen und mit unserer Vision und unserer Kraft zu Frieden und Entwicklung in der Welt und zum Fortschritt der Menschheit beitragen.

Kolleginnen und Kollegen,

Auch wenn die Reise lang ist, werden wir unser Ziel sicher erreichen, wenn wir den Kurs beibehalten. Lassen Sie uns im Geiste Shanghais handeln, für die stetige Entwicklung der SOZ arbeiten und gemeinsam unsere Region zu einem friedlichen, stabilen, wohlhabenden und schönen Zuhause aufbauen!

Ich danke Ihnen

***

Der russische Präsident Wladimir Putin: Herr Präsident, liebe Kollegen, Quelle

Ich teile rundum die Erklärungen meiner Kollegen und ihre positive Einschätzung der Arbeit der Shanghaier Organisation für Zusammenarbeit und ihres wachsenden Ansehens in internationalen Angelegenheiten. Die SOZ ist in der Tat die größte regionale Organisation der Welt geworden. Wie meine Vorredner bereits hervorgehoben haben, lebt mehr als die Hälfte der Weltbevölkerung in den SOZ-Mitgliedsstaaten, die etwa 25 Prozent des globalen BIP erwirtschaften und über ein starkes intellektuelles und technologisches Potenzial sowie einen beträchtlichen Teil der weltweiten natürlichen Ressourcen verfügen.

Gleichzeitig bleibt die SOZ nicht stehen, sondern entwickelt sich weiter und baut ihre Rolle bei der Bewältigung internationaler und regionaler Probleme und der Aufrechterhaltung von Frieden, Sicherheit und Stabilität im gesamten eurasischen Raum aus. Liebe Kolleginnen und Kollegen, dies ist besonders wichtig in der gegenwärtigen komplizierten internationalen Lage, über die wir während unseres Treffens mit beschränkter Teilnehmerzahl ausführlich gesprochen haben.

Ich möchte jedoch wiederholen, dass die globale Politik und Wirtschaft vor grundlegenden und unumkehrbaren Veränderungen steht. Die wachsende Rolle neuer Machtzentren rückt in den Vordergrund, und die Interaktion zwischen diesen neuen Zentren beruht nicht auf Regeln beliebiger Art, die ihnen von außen aufgezwungen werden und die niemand kennt, sondern auf den allgemein anerkannten Grundsätzen der Völkerrechtsstaatlichkeit und der UN-Charta, nämlich der gleichen und unteilbaren Sicherheit und der Achtung der gegenseitigen Souveränität, der nationalen Werte und Interessen.

Auf diesen Prinzipien, die frei von jeglichem Egoismus sind, beruhen die gemeinsamen Anstrengungen der SOZ-Mitgliedsstaaten in Politik und Wirtschaft. Dies eröffnet weitreichende Perspektiven für eine kontinuierliche, für beide Seiten vorteilhafte Zusammenarbeit in den Bereichen Politik, Wirtschaft, Kultur, humanitäre Hilfe und anderen Bereichen.

Die Bekämpfung von Terrorismus und Extremismus, Drogenhandel, organisiertem Verbrechen und illegalen bewaffneten Formationen bleibt eine Priorität unserer Zusammenarbeit. Ein weiterer wichtiger Bereich ist die Unterstützung bei der politischen und diplomatischen Beilegung von Konflikten an unseren Außengrenzen, unter anderem in Afghanistan.

Die Stärkung der wirtschaftlichen Zusammenarbeit ist traditionell ein wichtiger Bestandteil der Aktivitäten der SOZ. Unsere gemeinsamen Bemühungen zielen auf die Ausweitung des Handels- und Investitionsaustauschs, die Durchführung von für beide Seiten vorteilhaften Geschäftsprojekten in verschiedenen Branchen und die Erhöhung des Volumens der Abrechnungen in nationalen Währungen.

Wie bereits erwähnt, auch vom kasachischen Präsidenten, sind wir offen für eine Zusammenarbeit mit der ganzen Welt. Die SCO ist eine Vereinigung ohne Blockbildung. Wir helfen bei der Bewältigung der Energie- und Nahrungsmittelprobleme, die infolge bestimmter Systemfehler in den führenden Volkswirtschaften der Welt im Bereich Finanzen und Energie weltweit zunehmen. Unsere Politik ist nicht egoistisch. Wir hoffen, dass andere Teilnehmer an der wirtschaftlichen Zusammenarbeit ihre Politik auf denselben Prinzipien aufbauen und aufhören, die Instrumente des Protektionismus, der illegalen Sanktionen und des wirtschaftlichen Egoismus zu ihrem eigenen Vorteil einzusetzen.

Die Entscheidung der Europäischen Kommission, die Sanktionen gegen russische Düngemittel aufzuheben, ist ein anschauliches Beispiel für ein solches egoistisches Verhalten. Wir sind uns der wichtigen Rolle der Düngemittel bei der Bewältigung des Nahrungsmittelproblems bewusst. Natürlich begrüßen wir die Entscheidung, die Sanktionen aufzuheben. Aber es stellt sich heraus, dass diese Sanktionen gemäß der Klarstellung der Europäischen Kommission vom 10. September nur für EU-Länder aufgehoben wurden. Es stellt sich heraus, dass sie die Einzigen sind, die unsere Düngemittel kaufen können. Was ist mit den ärmsten Entwicklungsländern der Welt?

Ich möchte die Anwesenheit von UN-Untergeneralsekretärin [Rosemary] DiCarlo nutzen, um das UN-Sekretariat zu bitten – ich habe diese Angelegenheit vorgestern mit UN-Generalsekretär Antonio Guterres besprochen -, seinen Einfluss auf die Entscheidung der Europäischen Kommission nicht in Worten, sondern in Taten geltend zu machen und zu fordern, dass sie, unsere Kollegen von der Europäischen Kommission, diese eindeutig diskriminierenden Beschränkungen für Entwicklungsländer aufheben und russischen Düngemitteln Zugang zu ihren Märkten gewähren.

Vorgestern habe ich Generalsekretär Guterres darüber informiert, dass 300.000 Tonnen russischer Düngemittel in den EU-Häfen lagern. Wir sind bereit, sie den Entwicklungsländern kostenlos zur Verfügung zu stellen.

Ich möchte auch darauf hinweisen, dass Russland seine Getreideexporte auf die internationalen Märkte erhöht. In diesem Jahr werden es 30 Millionen Tonnen sein, und im nächsten Jahr werden es 50 Millionen Tonnen sein, wobei 90 Prozent unserer Lebensmittelexporte in die Märkte Asiens, Afrikas und Lateinamerikas gehen.

Die Beschlüsse und Dokumente des laufenden Gipfels zur Verbesserung der Effizienz der internationalen Verkehrskorridore, zum Ausbau der intraregionalen Zusammenarbeit, zur Förderung der industriellen und wissenschaftlich-technischen Zusammenarbeit und zur Einführung von High-Tech-Lösungen in der Landwirtschaft und im Gesundheitswesen werden zweifellos die weitere Entwicklung der Geschäftsbeziehungen innerhalb der SOZ fördern.

Es ist auch wichtig, die kulturelle und humanitäre Zusammenarbeit innerhalb der SOZ zu fördern.

Die Abkommen und Memoranden über die Zusammenarbeit in den Bereichen Tourismus und Museologie, die während des heutigen Treffens unterzeichnet werden sollen, werden den nächsten Schritt auf diesem Weg darstellen.

Es scheint, dass es gute Möglichkeiten gibt, die Zusammenarbeit im Sport zu intensivieren und möglicherweise große Sportveranstaltungen unter der Schirmherrschaft der SOZ durchzuführen. Zu diesem Zweck könnten wir über die Gründung einer Vereinigung von Sportorganisationen unter dem Dach unserer Assoziation nachdenken.

Freunde,

wie heute auf der Sitzung mit beschränkter Teilnehmerzahl festgestellt wurde, konzentrieren sich die SOZ-Staaten auf die Ausweitung der Zusammenarbeit mit Ländern, die einen offenen und gleichberechtigten Dialog mit unserer Organisation anstreben und an einem Beitritt zu ihr interessiert sind. In diesem Zusammenhang befürwortet Russland zweifelsohne den frühestmöglichen Beitritt der Islamischen Republik Iran zur SOZ, was mit den Dokumenten und dem Memorandum, die heute unterzeichnet werden, erreicht werden soll. Wir sind davon überzeugt, dass die vollwertige Teilnahme Irans für die Assoziation von Vorteil sein wird, da dieses Land eine wichtige Rolle in der eurasischen Region und in der Welt insgesamt spielt.

Wir stehen auch uneingeschränkt hinter dem Beschluss, der dem Rat der Staatsoberhäupter zur Genehmigung vorgelegt wurde, den Prozess der Aufnahme der Republik Belarus als SCO-Mitglied einzuleiten. Ich möchte klarstellen, dass wir immer dafür eingetreten sind, dass Weißrussland, das ein strategischer Partner und engster Verbündeter Russlands ist, in vollem Umfang an der SOZ teilnehmen sollte. Dies wird zweifellos unsere Fähigkeit verbessern, die Einheit in Politik, Wirtschaft, Sicherheit und humanitären Angelegenheiten voranzutreiben.

Natürlich begrüßen wir, dass Ägypten, Katar und Saudi-Arabien den Status eines SCO-Dialogpartners erhalten haben und dass das Königreich Bahrain, der Staat Kuwait, die Republik Malediven, die Republik der Union Myanmar und die Vereinigten Arabischen Emirate das Verfahren zur Erlangung dieses Status eingeleitet haben. Es gibt noch mehr Länder, die mit der SOZ in verschiedenen Funktionen zusammenarbeiten möchten, und die Anträge anderer Staaten und internationaler Vereinigungen verdienen unsere größte Aufmerksamkeit und wohlwollende Prüfung.

Abschließend möchte ich Präsident Shavkat Mirziyoyev für die Gastfreundschaft und die hervorragende Organisation unserer Arbeit danken und Usbekistan zu seinem erfolgreichen Vorsitz in der SCO gratulieren. Ich möchte auch unseren indischen Freunden, die heute den Vorsitz übernehmen, viel Erfolg wünschen.

Ich danke Ihnen für Ihre Aufmerksamkeit.

Ukrainer mit dem SUV protzend zur Tafel vorgefahren

Luxus Gäste aus der Ukraine drehen auf

Auch in Brandenburg sieht man neuerdings viele Ukrainer, die selbst ohne weiteren Nachweis allein wegen ihres Passes Hartz IV-  und arbeitsberechtigt  sind, mit dicken SUV Fahrzeugen der Luxusklasse vorfahren.

Jetzt schlagen sogar Tafeln Alarm. 

Bei deutschen Tafeln gibt es oft Probleme mit ukrainischen Neukunden. Das System dahinter scheint ihnen nicht bekannt und nicht jeder erweckt den Anschein der Bedürftigkeit. Problem: Die Tafeln selbst dürfen das nicht prüfen.
Ukrainer bei der Tafel in Weimar: "Man muss doch nicht mit dem SUV zur Tafel fahren"
Quelle: www.globallookpress.com © Martin Schutt

In Weimar klagt eine ehrenamtliche Mitarbeiterin der Tafel gegen die durch ukrainische Flüchtinge verschärfte Situation. Dem MDR sagte sie:

"Wenn du nach jedem Dienst zu Hause sitzt und heulst, ist das doch nicht Sinn der Sache."

Der Grund für ihren Burnout liegt in der Betreuung der vielen neuen echten oder vermeintlichen Hilfebedürftigen aus der Ukraine. Zunächst war "nur" der große Ansturm ein Problem. Marco Modrow, Leiter der Weimarer Tafel, sagt:

"Normalerweise betreuen wir hier etwa 1.400 Erwachsene und 700 Kinder. Inzwischen sind noch etwa 800 Menschen aus der Ukraine dazugekommen."

Dazu kamen in letzter Zeit immer häufiger Beschwerden seiner Mitarbeiter. Modrow gibt ein Beispiel:

"Die Tafel-Gäste aus der Ukraine waren pikiert, dass ihnen fremde Menschen die Tasche füllten, dass sie nicht selbst aussuchen konnten. Es gab Ärger, dass mal ein Apfel eine Druckstelle hatte oder das Mindesthaltbarkeitsdatum fast erreicht war."

Eine Angestellte wurde sogar einmal mit einem Salatkopf beworfen, der nicht mehr ganz frisch war. Sie erzählt:

"Wir werden hier fast täglich angepöbelt, weil jemandem irgendetwas nicht passt. [...] Das haben wir bei den Syrern nie erlebt."

Oft gibt es Beschwerden über das Angebot und darüber, dass nicht sie selbst ihre Taschen füllen, sondern die Mitarbeiter. Modrow spekuliert, ob dieses System den Ukrainern überhaupt bekannt ist, und meint, sie kommen aus einem Land mit einem europäischen Lebensstandard. Daher kritisiert er: "Trotzdem ist es zumindest unsensibel, die zwei Euro hier bei der Tafel mit einem Hundert-Euro-Schein zu bezahlen. Das sind unsere Mitarbeiter nicht gewöhnt."

Auch die zahlreichen großen Autos auf dem Parkplatz tragen zum Missmut der Angestellten bei. Eine Mitarbeiterin sagt: 

"Manchmal kommt man kaum noch durch. Große, teure Autos sind dabei, und alle haben ukrainische Nummernschilder. Man muss doch nicht mit dem SUV zur Tafel fahren!"

Die Tafeln können aber nicht prüfen, ob diese Kunden wirklich auf ihr Angebot angewiesen sind. Das tun die Behörden, denn jeder, der Leistungen nach dem Zweiten Sozialgesetzbuch bezieht, kann bei der Tafel einkaufen – also auch erwerbsfähige ukrainische Frauen und Männer, die alle seit dem 1. Juni 2022 vom Jobcenter betreut werden und Hartz IV bzw. neuerdings "Bürgergeld" beziehen.

Auf der anderen Seite gibt es abseits der Oligarchen und ihres Umfeldes in der Ukraine selber bittere Armut von Leuten, die es sich nichtz leisten können nach Westeuropa zu pendeln. 

 

Die ärmste und kränkste Bevölkerung Europas, Drehscheibe für Niedriglohnarbeiter, Weltspitze beim Handel mit dem weiblichen Körper und mehr Soldaten als jeder europäische NATO-Staat: Willkommen in der Ukraine. Der Beitrag erschien am 21. Juli auf den „NachDenkSeiten“. Für den Nachdruck in der UZ  und später der IZ wurde er gekürzt und redaktionell überarbeitet.

96 Euro für Vollzeitarbeit – 2017 war das der monatliche Mindestlohn in der Ukraine. Selbst den bekam ein Drittel der meist weiblichen Beschäftigten in der Textil- und Lederindustrie nur durch erzwungene, unbezahlte Überstunden. Das offizielle Existenzminimum in der Ukraine 2017: 166 Euro pro Monat.

Textilindustrie

Etwa 2.800 Textilunternehmen sind in der Ukraine registriert. Die Zahl nicht registrierter Kleinbetriebe dieser Branche dürfte ebenso hoch liegen. 220.000 Menschen arbeiten in der Textilbranche, überwiegend ältere Frauen. Sie halten sich durch Subsistenzwirtschaft über Wasser, zum Beispiel durch einen eigenen Garten mit Hühnerstall.

Die Ukraine führte 2015 einen Mindestlohn ein. Der lag zunächst bei 34 Cent pro Stunde, stieg über die Jahre an und liegt seit 2021 bei 1,21 Euro pro Stunde. Bezahlt wird er bei Weitem nicht immer. Verbreitet sind Stücklöhne – eine bestimmte Zahl an Kleidungsstücken muss innerhalb einer Stunde fertig genäht werden, klappt das nicht, muss unbezahlt nachgearbeitet werden – und unbezahlter Urlaub, der angeordnet wird, wenn keine Aufträge vorliegen. Westliche Gewerkschaften und „Menschenrechtler“ blicken nach Südostasien, wenn es um Niedriglöhne in der Textilindustrie geht. Dabei sind die Löhne in der Ukraine noch niedriger als in Bangladesch.

Die ukrainischen Textilunternehmen dienen meist als Zulieferer für international vernetzte Billigproduzenten in benachbarten EU-Staaten. So gehen beispielsweise 41 Prozent der in der Ukraine gefertigten Schuhe als Halbfertigware an die Niedriglohnfabriken Rumäniens, Ungarns und Italiens, wo sie das unschuldige Etikett „Made in EU“ bekommen.

Die Hungerlöhne führen dazu, dass Textilarbeiterinnen sich selbst nur in Second-Hand-Klamotten aus dem Westen kleiden können. Die Ukraine importiert mehr Textilien als sie exportiert.

Autozulieferer, Pharma, Maschinenbau

Ähnlich läuft es auch in anderen Branchen. Die Ukraine war ein Schwerpunkt industrieller Produktion der Sowjetunion. Nach der Selbstständigkeit 1991 übernahmen Oligarchen die Firmen, machten Gewinne, steckten aber nichts in Innovationen. Für westliche Firmen standen Millionen gut qualifizierter Beschäftigter zu Niedrigstlöhnen bereit.

Tausende Unternehmen, vor allem aus den USA und der EU, vergeben Zulieferaufträge für eher einfache Teile. Vor allem deutsche Firmen: Porsche, VW, BMW, Schaeffler, Bosch und Leoni etwa für Autokabel. Pharmakonzerne wie Bayer, BASF, Henkel, Ratiopharm und Wella lassen ihre Produkte abfüllen und verpacken. Arcelor Mittal, Siemens, Demag, Vaillant und Viessmann unterhalten Montage- und Verkaufsfilialen. Hier werden durchaus Löhne von zwei bis drei Euro gezahlt. Mehr als der Mindestlohn, aber immer noch deutlich weniger als in Ungarn, Polen oder Rumänien.

Arbeitsmigration

3412 01 - Europäische Werte: 1,21 Euro Mindestlohn - Europäische Union, NATO, Ukraine - Hintergrund
Vier Hektar Land bekamen ehemalige Kolchosbauern nach der Selbstständigkeit der Ukraine im Schnitt zugeteilt – zu wenig für eigenständige Landwirtschaft. Bauern verpachten ihr Fleckchen Land meist an Oligarchen. Manche leisten dann zum Mindestlohn Hilfsdienste auf Großfarmen. (Foto: Petr Pavlicek/IAEA)

 

 

Die selektive Ausnutzung von Standortvorteilen durch westliche Kapitalisten hat nicht zu volkswirtschaftlicher Entwicklung geführt. Im Gegenteil verarmte die Ukraine. Immer mehr Ukrainer sahen sich gezwungen, ihr Land zu verlassen und im Ausland nach Arbeit zu suchen.

 

 

Schon bis Ende der 1990er Jahre waren mehrere hunderttausend Ukrainer nach Russland ausgewandert. Dort waren die Löhne zwar nicht viel höher, die Lebenshaltungskosten aber spürbar geringer.
Seit den 2000er Jahren und beschleunigt durch die Folgen des Maidan-Putsches 2014 sind etwa fünf Millionen Ukrainer als Arbeitsmigranten unterwegs. Zwei Millionen leben mehr oder weniger dauerhaft im Ausland. Drei Millionen pendeln in die Nachbarstaaten. Insbesondere Polen, das Ansprüche auf westliche Teile der Ukraine erhebt, fördert die Arbeitsmigration aus der Ukraine. Zwei Millionen Ukrainer verdingen sich in Polen vor allem als Putzkräfte, Haushaltshilfen, Kellner, Altenpfleger oder Lkw-Fahrer. In Polen blüht das Geschäft von Vermittlungsagenturen, die Ukrainer zu polnischen Staatsangehörigen erklären und sie etwa als häusliche Pflegekräfte nach Deutschland oder in die Schweiz vermitteln. Da wird schon mal der dortige Mindestlohn bezahlt für eine 40-Stunden-Woche. In Wirklichkeit sind die Pflegekräfte oft 24 Stunden in Bereitschaft.

Prostitution blüht

Der patriarchale Oligarchenstaat Ukraine hat die Ungleichheit zwischen Mann und Frau extrem vertieft. Mit 32 Prozent Gender-Pay-Gap stehen ukrainische Frauen an allerletzter Stelle in Europa. Im Durchschnitt bekommen sie ein Drittel weniger Lohn und Gehalt als ihre männlichen Kollegen. Im Bereich Finanzen und Versicherung sind es bei gleicher Arbeit sogar 40 Prozent. Der EU-Durchschnitt liegt bei 14 Prozent. Frauen werden besonders häufig in prekäre Teilzeitjobs abgedrängt.

Prostitution ist in der Ukraine verboten, unter diesen Bedingungen blüht sie besonders. Selbst Grundschullehrerinnen, die mit ihren 120 Euro im Monat nicht auskommen, zählen zu den geschätzten 180.000 Frauen, die in der Ukraine als Prostituierte arbeiten.

Weil Prostitution verboten ist, verdienen Bordellbetreiber ebenso mit wie Polizisten und Taxifahrer. Etwas weniger als die Hälfte der Einnahmen bleibt bei den Frauen. Viele hoffen, nur vorübergehend darauf angewiesen zu sein. Oft vergeblich. Ein Drittel wird drogensüchtig, ein Drittel gilt als HIV-positiv.

Nach der „Liberalisierung“ von Sexarbeit durch die Regierung Schröder/Fischer wurde Deutschland zum Bordell Europas. Die bundeseigene Entwicklungsgesellschaft GTZ warb in ihrem „Deutschland-Reiseführer für Frauen“ um Ukrainerinnen, die gute Aussichten im Sex-Geschäft hätten.

Babyfabriken

Weibliche Körper werden über illegale Prostitution hinaus gewerblich genutzt. Die Ukraine ist der globale Hotspot für industrielle Leihmutterschaft. Vittoria Vita, La Vita Nova, Delivering Dreams oder BioTex: Unter solchen Namen preisen in Kiew und Charkow Agenturen für Leihmutterschaft ihre Dienste an. In Katalogen werden zahlungskräftigen Ausländern hübsche, gesunde Ukrainerinnen angeboten. Die Preise für ein gesund abgeliefertes Baby liegen zwischen 39.900 und 64.900 Euro. Die Wunschkind-Touristen kommen aus den USA, Kanada, Westeuropa und China.

Das Geschäft ist in der Ukraine wenig reguliert. Die austragende Frau darf genetisch nichts mit dem Kind zu tun haben. Sie ist nur ein Werkzeug, das nach Benutzung sofort vergessen und für die nächste Nutzung durch ein anderes fremdes Paar bereitstehen soll.

Die Agenturen bieten Komplettpakete an mit Hotelunterbringung und Ausstellung von Geburtsurkunde und Reisepass in der Botschaft des Heimatlandes der Auftraggeber. Mehr als 10.000 solcher Babys wurden bisher „ausgeliefert“. Die Leihmutter bekommt während der Schwangerschaft eine monatliche Prämie zwischen 300 und 400 Euro. Nach Ablieferung des „Produkts“ wird die Erfolgsprämie auf 15.000 Euro aufgestockt. Bei einer Fehlgeburt, einem behinderten Kind oder wenn die Auftraggeber die Annahme verweigern, geht die Leihmutter leer aus. Ihre seelische Verfassung bleibt unbeachtet. Sie ist nicht gegen gesundheitliche Schäden abgesichert. Untersuchungen über Langzeitfolgen gibt es nicht.

Null-Stunden-Verträge

Bisheriger Höhepunkt im Kampf der Regierung Selenski gegen die Beschäftigten ist das Arbeitsgesetz vom Dezember 2019:
Null-Stunden-Arbeitsverträge sind legal: Arbeit auf Abruf. Die Zahl der Arbeitsstunden und das Einkommen können auch mal bei null liegen.

 

 

Entlassungen müssen nicht mehr begründet werden.

 

 

Die „individuelle Aushandlung“ von Arbeitsverträgen wird gefördert. Ein beschönigender Begriff für Angebote, die angesichts der hohen Arbeitslosigkeit alternativlos sind. In Unternehmen mit weniger als 250 Beschäftigten – das sind über 95 Prozent – können Tarifverhandlungen ausgesetzt werden. Davon profitieren insbesondere staatliche Unternehmen, aber auch Konzerne wie Nestlé und Philip Morris.

 

 

Hunderttausende Ukrainer protestierten gegen das neue Gesetz, unbeachtet von westlichen Medien. In einem Brief vom 9. September 2021 wiesen die Internationale Gewerkschafts-Föderation und die Europäische Gewerkschafts-Föderation die ukrainische Regierung darauf hin, dass sie mit dem neuen Arbeitsgesetz nicht nur Bestimmungen der UNO und der Internationalen Arbeitsorganisation ILO verletzt, sondern auch die niedrigen Standards der EU – keine Reaktion.

 

 

Kürzlich beschlagnahmte die „Nationale Agentur für die Aufdeckung, Rückverfolgung und Verwaltung von Vermögenswerten aus Korruption und anderen Straftaten“ der Ukraine Gewerkschaftsvermögen in Höhe von 200 Millionen Euro (siehe UZ vom 5. August).

Verarmung der Bauern

 

 

Die etwa sieben Millionen Kolchosbauern bekamen nach der Selbstständigkeit der Ukraine durchschnittlich vier Hektar Land aus ihren Kollektivfarmen als Eigentum zugeteilt. Zu wenig für eigenständige Landwirtschaft. Deshalb verpachteten die Bauern ihr kleines Stückchen Land an in- und ausländische Oligarchen für durchschnittlich 150 Dollar pro Jahr. Oligarchen wie Andry Werewsky oder Oleg Bachmatjuk kommen so auf jeweils über 500.000 Hektar Ackerland. Auch ausländische Investmentbanken und Pensionsfonds mischen mit. Sie sind voll in die EU und den Weltmarkt integriert.
Einige wenige der Bauern können zum Mindestlohn Hilfsdienste in diesem Agrobusiness leisten. Ein bisschen nicht verpachtetes Land ermöglicht ihnen ein kümmerliches Überleben.

 

 

Die Selenski-Regierung beendete die Pachtpraxis. Seit dem 1. Juli 2021 können Bauern ihr Land verkaufen. Zunächst nur an Käufer mit ukrainischer Staatsangehörigkeit. Dafür richtete die Regierung ein Auktionsportal ein, in dem auch anonym geboten werden kann. Die Freigabe des Verkaufs der höchst fruchtbaren ukrainischen Schwarzerde wurde nicht nur von Oligarchen verlangt, sondern auch vom Internationalen Währungsfonds, der der hoch verschuldeten Ukraine für einen neuen Fünf-Milliarden-Kredit unter anderem diese Auflage machte. Ein Referendum 2024 soll den Weg frei machen für den Verkauf auch an Ausländer. Viele Bauern protestieren gegen diese „Landreform“ – ohne Wirkung.

 

 

Zigarettenschmuggel

 

 

Ab 1992 kauften internationale Tabak­konzerne die Zigarettenfabriken in der Ukraine. Dort produzieren gut ausgebildete, aber schlecht bezahlte Fachkräfte für den Export. Dafür senkte die Regierung die Tabaksteuer auf ein international konkurrenzlos niedriges Niveau, weniger als die Hälfte der in Europa sonst geltenden Steuer. Zollkontrollen finden kaum statt. In der Ukraine kostet eine Schachtel Marlboro 2,50 Euro. In Deutschland liegt der Preis bei 7 Euro. Deshalb gehen Export und Schmuggel aus der Ukraine weiter.

 

 

Höchste Militärausgaben Europas

 

 

Das ärmste Land Europas rüstete seit 2016 massiv auf. Die ukrainischen Militärausgaben stiegen von 2,6 Prozent des Bruttoinlandsprodukts im Jahr 2016 auf 5,9 Prozent im Jahr 2020. Mit dieser Quote steht die Ukraine weltweit an zweiter Stelle, nach Saudi-Arabien. Die Ukraine mit ihren jetzt 41 Millionen Einwohnern hat mit 292.000 Soldaten mehr Militärs als alle NATO-Mitglieder, ausgenommen die USA.

 

 

Ärmste Bevölkerung Europas

 

 

Der IWF lieh dem laut Transparency International „korruptesten Staat Europas“ Geld mit Auflagen wie Kürzungen von Renten und Sozialleistungen, Erhöhung kommunaler Gebühren und staatlicher Energiepreise sowie Privatisierungsprogrammen. Der IWF war auch Kriegstreiber: Der Verlust des Donbass würde sich negativ auf die Höhe der westlichen Kredite auswirken, ließ er verlautbaren.
Die Staatsverschuldung wurde 2020 auf optisch hübsche 60 Prozent herabgedrückt – passend für einen EU-Beitritt. Begleitfolge: Die Mehrheit der Bevölkerung verarmte weiter. Die Durchschnittsrente betrug 2013, vor dem Maidan-Putsch, noch 140 Euro, das war der Höhepunkt in der Geschichte der unabhängigen Ukraine. 2017 lag sie bei 55 Euro. Immer mehr Rentner müssen weiterarbeiten.

 

 

Die ärmste Bevölkerung Europas ist auch die kränkste: Die Ukraine steht in Europa an erster Stelle bei Todesfällen wegen Mangelernährung.

 

 

Ursula von der Leyen, Präsidentin der Europäischen Kommission, hatte gesagt, die Ukraine verdiene den EU-Beitrittsstatus, „denn sie ist bereit, für den europäischen Traum zu sterben“. Damit hat sie recht – mehr, als ihr klar sein dürfte.