Linkspartei muß Protestpartei bleiben statt systemische Kaderpartei zu werden - Kein Rot-Rot-Grün auf Bundesebene

Die Linkspartei hat ihre Wurzeln in der Novemberrevolution von 19/18, die der Leninschen Oktoberrevolution in Rußland vn 1917  folgte und dort den Sozialismus als Gegenmodell zum  Kapitalismus und Feudalismus eingeführt hatte.

Der Verrat der SPD, die für Kriegskredite des Kaisers und für die Einführung des Neoliberalismus in der Weimarer Republik statt für sozialistische Räterepubliken und Basisdemokratie einsetzte, führte zum Bruch der Linken  mit der SPD.

So entstand unter Karl Liebknecht und Rosa Luxemburg mit der Gründung der KPD die sozialistische Alternative in Deutschland.

Noch heute beruft sich die aus dem Zusammenschluß aus der PDS und der WASG hervorgegangenen Linkspartei auf Liebknecht und Luxemburg und somit auf die KPD-Gründung. 

Der Parteisitz der Linkspartei befindet sich noch immer im Karl Liebknecht Haus der KPD in Berlin, die von Luxemburg und Liebknecht gegründet wurde und  die in der DDR bereits 1946 mit der SPD im Osten mit der KPD zur SED fusionierte. 

Somit befindet sich die Linkspartei in einer szialistischen und marxistischen Tradition links der SPD.

Doch in den letzten Jahren biedert sich ein Teil der Kader der  Linkspartei immer offener der neoliberalen SPD an - manche fordern gar eine bedingunglose Hingabe zur SPD.

So forderte der linke Regierungschef Bodo Ranelow gar, dass die Linkspartei Imperialismus und Krieg also der Nato-Politik zustimmen solle. Das wäre eine Selbstaufgabe der Partei, die bald in der Bedeutungslosigkeit versinken würde. Eine zweite neoliberale SPD 2.0 braucht niemand im Lande,

Vielmehr führte diese Politik dazu, das sich auch im Osten immer mehr Menschen eine alternative Protestpartei suchten, die anti-systemisch wirkt und die sie in der AfD glauben gefunden zu haben. In Wahrheit ist die AfD  aber auch eine wirtschaftspolitisch neoliberale und politisch rechtspopulistische Partei, die für Sozialabbau und Niedriglohnpolitik im Interesse der Wirtschaft steht.

Man hätte also diese Menschen, die zur AfD abwanderten vielfach für eine Linkspartei besonders im Osten gewinnen können, die bis 2016 dort immer als singuläre Protestpartei  in der Tradition der SED wahrgenommen wurde und deshalb immer bis zu 30 % Stimmen als Volkspartei im Osten erlangte.

Durch die Anbiederungspolitik an die SPD und den neoliberalen Grünen ist diese Zeit vorbei.  Mit Sahra Wagenknecht besteht die Chance diese Leute zurückzuholen.

Aber wie sieht es im Inneren der Linkspartei durch Kader-Dominanz wirklich aus??

In Bayern wird von der Linkspartei gerade ein Kreisvorsitzender gemobbt, der diese Anbiederungspolitik insbesondere seines Landes-Parteivorstandes und seiner bayrischen Bundestagsabgeordneten an die neoliberale SPD im Lande scharf  kritisiert hatte.

Er wurde als Sprecher abgewählt und die Landesspitzenpolitiker forcierten diese Abwahl von aussen.  Jedenfalls setzte sich kein Kader öffentlich für ihn ein. Vilsmeier aus Niederbayern wurde durch zwei Jugendliche ersetzt, die man wohl leichter glaubt unter Kontrolle  und auf Linie bringen zu können. 

Dazu hat gerade Vilsmeier eine These aufgestellt, die ich mal in leicht abgewandelter Form wiedergebe:

Es gibt demnach Linke, die können sich gar nichts anderes vorstellen, als Rot Rot Grün.

Vor allem auf der Ebene der Mandatsträger, des Parteivorstandes, der Parteiangestellten und der aufstrebenden Funktionäre sind sie zuhause.

Sie hoffen auf ein paar Ministerposten, Staatssekretärsposten und auf Stellen in den Ministerialbürokratien. So etwa 300 bis 400 Jobs sollten es schon sein, die dabei herausspringen müssten.

Der Kurs der letzten Jahre, die Zentralisierung, die Institutionalisierung und die sogenannten "Professionalisierung" ( um nicht Amnbiederung an den Mainstream zu sagen)  war begleitet von der Verdrängung der innerparteilichen Opposition.

Die dadurch verlorenen Aktivisten an der Basis (durch sehr viele Frustierte und Parteiaustritte)  und auf der mittleren Funktionärsebene wurden durch Büros und "wissenschaftliche Mitarbeiter" kompensiert. Dieser Weg hat die Partei DIE LINKE. in eine Sackgasse geführt.

Insbesondere Bundestagsabgeordnete bilden eine Art Ich  AG en, die mit eigene Mitarbeitern sich einen eigenen Hofstaat um sich herum aufbauen. Bundestagsabgeordnete bekommen über 9000 €uro Diäten monatlisch und Aufwandsentschädigungen für Mitarbeiterkosten usw.  So verfügen Klaus  Ernst,  Eva Bulling Schröter, Händel usw als MdB über mehr Gelder als alle Mitglieder durch ihre Mitgliedsbeiträge zusammen betrachtet. Siehaben mehr Einfluß und können sich lokale und regionale Machtzentren zusammenorganisieren.

Es ist auch kein Zufall, dass sich deshalb gerade ein Bundesgeschäftsführer der  Linkspartei mit dem Charme eines Sparkassenangestellten wie Matthias Höhn für eine fast bedingungslose Zusammenarbeit mit der neoliberalen und pro-imperialistischen SPD in der Zuikunft einsetzt.  Er wurde allerdings durch den Parteivorstabnd gestoppt.

Nach einer Prognose des Bundesfinanzrates wird es in 2017 / 2018 zu großen Mitgliederverlusten kommen und in Folge dessen, zu einem massiven Einbruch der Beitragseinnahmen.

Da die Parteiführung weiterhin nicht auf gesellschaftliche Verankerung, soziale Bewegungeb udn die Friedensbewegung und Ausweitung der Basis setzt, stellt Rot Rot Grün aus Sicht all jener, die ihre beruflichen Ambitionen mit der Partei DIE LINKE. verbunden haben, die einzig mögliche Perspektive dar. Rot  Rot Grün ist für Politprofis in der LINKEN. der letzte Strohhalm, an den sie sich klammern, um ihre berufliche Zukunft zu sichern.

Eine Begrenzung der Amtszeiten auf 2 Jahre und ein Rotationssytem würde diese Karriere- Bestrebungen als Selbstzweck eindämmen. Ebenso die Trennung von Amt und Mandat sowie mehr Basisdemokratie.

Politische Forderungen und programmatische Grundpositionen, von denen jedes Kind weiß, dass sie weder mit dieser SPD noch mit den Grünen durchsetzbar sind, werden daher in den nächsten Monaten immer mehr zu Disposition gestellt werden.

Wer glaubt, Rot  Rot Grün würde Hartz IV beseitigen, CETA und TTIP verhindern, eine friedlichere Außenpolitik ermöglichen, die Armut zurückfahren etc., der lügt sich selbst ins Fäustchen oder in die Tasche . - Für Karrieristen sind programmatische Inhalte per se verhandelbare Gegenstände von Deals.

Die Hoffnung linker Karrieristen, Rot Rot Grün werde klappen, obwohl sich die SPD ohnehin immer weiter selbst mit Zustimmung zu Ceta u.a. demontiert, stirbt zuletzt. -

Vorher werden sie diejenigen über die Klinge springen lassen [sic !], die Rot Rot Grün ablehnen oder auch nur ansatzweise in Frage stellen.

Die Partei DIE LINKE. soll nach ihren Wünschen eine etablierte Partei werden.

In etablierten Parteien jedoch, ist die Basis der natürliche Feind der Karrieristen, lässt sie sich doch nur begrenzt kontrollieren und führen. Man weiß nie, was die Basis letztendlich will! - Da sind bezahlte MitarbeiterInnen schon deutlich pflegeleichter.

Beendet Rot-Rot- Grün auf  Bundesebene dauerhaft, solange die SPD sich nicht für Sozialismus statt Neoliberalismus und für Frieden statt für Imperialismus und Kriege der Nato einsetzt. Kein Rot-Rot-Grün 2017 auf Bundesebene! 

 

 

 

 

 

Tausende demonstrieren für Politikwechsel in Deutschland vor dem Bundeskanzleramt

Klatsche für die politische Elite vor dem Tag der deutschen Zwietracht.

Eine Studie hatte jüngst festgestellt, dass Deutschland auch nach 26 Jahren tief gespalten ist und der Rassismus wächst.

Mehrere Tausend Menschen forderten heute in Berlin einen Politikwechsel in Deutschland. Im Mittelpunkt stand die Kritik an der militärischen Aufrüstung und der NATO. Aber auch Umweltpolitik und die Rechte der aus den Kriegsgebieten geflüchteten Menschen waren Themen.

Am heutigen Samstag haben in Berlin mehrere Tausend Menschen gegen die aktuelle Politik der Bundesregierung protestiert. Zu der Kundgebung hatte der Journalist Ken Jebsen über soziale Medien mobilisiert. Von einer überdachten Bühne redeten vor dem Bundeskanzleramt zunächst Jebsen und der Musiker Owe Schattauer. 

Beide kritisierten die Aufrüstung in der Bundesrepublik und die Mitgliedschaft in der NATO. Insbesondere das Verhältnis zu Russland und der Syrienkrieg seien die Folgen einer verfehlten Wirtschaftspolitik, die auf den Raub von Ressourcen und den Machterhalt einer kleinen Elite angelegt sei, so Jebsen. 

Die Sprecher der Aktion "Es reicht" appellierten an die Bevölkerung, sich nicht durch künstliche Widersprüche spalten zu lassen. Hautfarbe, Religion und andere Unterschiede seien Teil der Natur und der Schöpfung, argumentierte, der ehemalige Radiomoderator. Um gemeinsam für Frieden und eine zukunftsfähige Wirtschaft einzustehen, die nicht darauf basiert, Ressourcen zu enteignen und zu verschwenden, sollten die Menschen das Gemeinsame suchen. 

Die Veranstalter begrüßten, dass Deutschland und Europa eine große Zahl von Flüchtlingen aufnimmt.  Allerdings bräuchten die Menschen eine Perspektive, auch in ihre Länder zurückkehren zu können. Das Wichtigste sei es, die Ursachen der Flucht zu bekämpfen: die Kriege und ungerechte Wirtschaftsbeziehungen. Politiker aller Parteien mussten sich harsche Kritik anhören. 

"Wer die Interessen der Bevölkerung nicht vertritt, ist auch kein Volksvertreter", so Ken Jebsen.

Am 1. Oktober fand deshalb  vor dem Kanzleramt in Berlin eine Demonstration unter dem Motto: „Es reicht!“ statt. Der freie Journalist Ken Jebsen und seine „KenFm“-Crew haben den Protest initiiert.

Die Aktion am 1. Oktober soll ein „Gründungstreffen der ‚Entschlossenen'“ sein. Auf dem KenFm-Portal heißt es dazu :

„Der Countdown läuft: Am 1. Oktober wollen wir in Berlin gemeinsam mit euch Grip auf die Straße bringen, um uns selber und ‚denen da oben‘ unter Beweis zu stellen, dass wir nicht nur reden, sondern auch tun. 

Dass wir nicht bloß passiv zuschauen, sondern uns aktiv demokratisch engagieren. Dass wir die Sache selber in die Hand nehmen, wenn es nötig ist. Und aktuell ist es nötig. Die Stimmung in Deutschland und Europa droht zu kippen, und die Politik wartet mit einer nie da gewesenen Unentschlossenheit auf, obwohl es fünf vor zwölf ist. Wir, die Entschlossenen, die wir uns kommenden Samstag um 11.55 Uhr treffen, werden vor dem Kanzleramt ein Lebenszeichen der wirklichen Demokratie aussenden, und gemeinsam miteinander sprechen, um Lösungsansätze herauszuarbeiten.“

ES REICHT!

„Wer ein Problem erkennt und nichts zu seiner Beseitigung unternimmt, ist möglicherweise ein Teil des Problems.“

Die Regierung Angela Merkel ist ein Test:
Wie weit kann man Europa – und damit auch Deutschland – weiter an die Wand fahren? Was ist den Bürgern Demokratie eigentlich wert? Reicht es ihnen, 24 Stunden und 7 Tage die Woche die Möglichkeit des Shoppings zu haben, oder ist da noch mehr?

Stört es das wiedervereinigte Deutschland, dass die Nation unter Merkel und Gauck zu einem Land verkommt, in dem Eliten machen können, was sie wollen? Stört die Bewohner dieses Landes der Dauerkotau der Regierung vor den USA nicht? Sind sie happy mit TTIP, Ramstein-Terror und NSA-Spitzelstaat? Angela Merkel scheint das mehr oder weniger egal zu sein. Vielleicht empfindet sie bei kompletter Bevormundung auch so etwas wie Nostalgie.

Wer Kinder hat, dem kann nur Angst und Bange werden, denn unter Merkel ist die Kriegsgefahr in Europa massiv gestiegen.

Sie ist an den deutschen Rüstungsexport gebunden – und der macht Bombengeschäfte. Wie kann es sein, dass diese Regierung sich einen Sch***s um die eigene Verfassung kümmert und für den schnöden Profit die innere Sicherheit gefährdet?

„Wir schaffen das!“ Ja?

Was schaffen wir? Wir haben es geschafft, uns aktiv an diversen völkerrechtswidrigen NATO-Kriegen zu beteiligen. Egal, was aus dem Pentagon kommt, Merkel ist flexibel wie warmes Wachs.

Wer Wind sät, wird Sturm ernten. Nur haben wir eben einen Orkan gesät. Die Anschläge der letzten Wochen in Europa und auch in Deutschland sind erst der Anfang. Wir bekommen es mit einem Gegner zu tun, der nichts mehr zu verlieren hat und der bereit ist, sich selber in die Luft zu sprengen. Hier handelt es sich um Rache. Rache für die jahrelange Beteiligung an US-Ressourcenkriegen.

Man kann diese Gewaltspirale nicht mit noch mehr Gewalt stoppen. Wir brauchen eine völlig andere Politik. Wir brauchen einen Regime-Change in den Konzernetagen, die in Wahrheit Merkels Politik bestimmen. ( Aus Sicht der IZ Redaktion wäre eine Vergesellschaftung der Konzerne noch wichtiger).

Wie schnell ein Wechsel stattfinden kann, konnten wir beim Ausstieg aus der Kernenergie erkennen. Nur musste erst Fukushima kommen.

Wollen wir warten, bis sich ein Terror-Super-Gau in Deutschland ereignet?

Diese Regierung hat kein Konzept für das 21. Jahrhundert. Vielleicht ist sie damit auch vollkommen überfordert.

Fakt ist, dass wir alle den Preis für die zelebrierte Unfähigkeit zu bezahlen haben. Es sind unsere Gesellschaften, die unter dem „Krieg gegen den Terror“ immer größere Teile ihrer demokratischen Errungenschaften aufgeben. Wir müssen nicht nach Ankara schauen. Paris hat den Ausnahmezustand nach dem Anschlag von Nizza verlängert!

Deutschland unter Merkel ist von dieser Entscheidung nur noch eine Autobombe entfernt. Während die meisten von uns im Urlaub waren, hat Merkel auf der Sonder-Bundespressekonferenz angekündigt, jetzt auch den Einsatz der Bundeswehr im Inneren stärker in Erwägung ziehen zu wollen. Im Rahmen der Terrorbekämpfung, versteht sich. Wer in der Demokratie schläft, wacht in einer Diktatur auf.

Wollen wir das? Wollt Ihr das? Ich will es nicht und ich kämpfe als Journalist, Reporter, Aktivist und Vater von drei Kindern gegen dieses immer wahrscheinlicher werdende Szenario.

So entstand die spontane Aufforderung, sich am 1. Oktober mit 25.000 Person vor das Kanzleramt zu stellen. Zwei Tage später würden Merkel & Co. gerne in aller Ruhe den Tag der Deutschen Einheit für sich und ihre menschenfeindliche Politik missbrauchen. Mit vorsortierten Gästen und systemkonformen Reden. Das alles kennt die Frau aus ihrer Vergangenheit, genauso wie der Bundespräsident.

Ob wir eine offizielle Demonstration vor dem Kanzleramt genehmigt bekommen, steht noch in den Sternen. Die Polizei lässt sich bei der Bearbeitung der Anfrage Zeit…

Stört mich das? Nein. Im Gegenteil. Ich stelle mich trotzdem vor das Gebäude. Fünf Minuten vor Zwölf werde ich da sein. Es ist ein Zeichen. Mir reicht es. Ich kann die Kriegspolitik dieser Regierung nicht mehr mittragen und nicht mehr ertragen.

Merkel gefährdet meine Gesundheit und fügt Menschen in meiner europäischen Umgebung schweren Schaden zu. Aber vor allem misst diese Politik menschliches Leben mit zweierlei Maß.
Wie passt das zum C der CDU?

Ich bin nicht bereit, bei der chronischen Ermordung von Menschen im Mittleren Osten die Augen zu verschließen. Ramstein ist eine US-Terror-Zentrale auf deutschem Boden und jeder, der dagegen nicht aufsteht, hat aus der deutschen Geschichte nichts gelernt.

Entweder wir beginnen endlich als Spezies zu denken, kooperieren auch mit anderen Kulturen, anstatt sie permanent zu dämonisieren und zum Abschuss freizugeben, oder aber wir werden diesen Planeten in Kürze vollständig unbewohnbar gemacht haben, für Menschen wohlgemerkt! Wir schaffen uns ab.

Freunde der Restdemokratie und des verbliebenen Stolzes, ich appelliere an Euren Instinkt. Erkennt die Zeichen der Zeit. Wir stehen unmittelbar vor einer Katastrophe. Kriege, große Kriege, sind längst wieder Teil des politischen Handelns. Dafür steht Merkel als Teil eines neoliberalen Verteilerschlüssels, bei dem immer nur wenige Menschen obszönem Reichtum wie einer Droge verfallen sind, während immer größere Teile der Menschheit im Elend verrecken. Niemand kann diese wütenden Horden mit Gewalt aufhalten. Hier helfen nur eine ehrliche Analyse und ein Aufbruch in ein 21. Jahrhundert, das der Empathie gewidmet sein muss. Empathie mit dem Leben an sich. Die Natur ist kein Sklave, der unserer Spezies zu dienen hat. Die Natur wehrt sich.

Es ist 5 Sekunden vor 12. Darum stehe ich am 1. Oktober um 5 vor 12 in Berlin vor dem Kanzleramt. Mit oder ohne Genehmigung. Nur, brauche ich überhaupt für zivilen Ungehorsam gegen eine den inneren Frieden in Deutschland gefährdende Politik eine behördliche Erlaubnis?

Es wird Zeit, dass wir 26 Jahre nach Mauerfall aus dem System Merkel ausreissen. Seht dieses Treffen als Teil eines Prozesses. Direkte Demokratie und Politik von unten, statt einer gekauften Parteienlandschaft, deren Mitgliedern auf dem Weg nach oben via NATO-Presse klargemacht wurde, dass das Parlament ein Ort ist, an dem man gerne viel reden kann, nur, dass die elementaren Entscheidungen längst von Eliten getroffen wurden. Politiker sollen den persönlichen Findungsprozess lediglich vortäuschen und „ihr“ Ergebnis der Bevölkerung verkaufen.

Dieses System der gelenkten Demokratie hat uns direkt an den Abgrund geführt.

Wir sind längst selber Opfer des „Kriegs gegen den Terror“, der in Wahrheit zwei Felder beackert. Er zerstört ganze Staaten, die über Ressourcen verfügen und nicht bereit sind, diese zu Schleuderpreisen an Global-Player zu verhökern, UND er stranguliert die Rest-Demokratien, indem er aus „Sicherheitsgründen“ immer größere Teile der Freiheit aufgibt.

Steht dagegen auf. Steht am 1. Oktober 2016 um 12 Uhr vor dem Kanzleramt in Berlin. Seid einfach da. Lernt, Demokratie mit den Füßen zu machen. Dieser erste Schritt ist der Beginn eines neuen politischen Bewusstseins, bei dem der einzelne Mensch, der Bürger, endlich im Mittelpunkt steht.

Es reicht nicht, nur GEGEN diese Regierung zu sein, wir müssen auch lernen, FÜR etwas zu sein.
Zu aller erst müssen wir UNS dafür kennenlernen. Das ist ausdrücklich erlaubt und vor dem Kanzleramt ist reichlich Platz.

25.000 sind möglich. Wetten, dass?
https://kenfm.de/es-reicht-demonstration/

Ken Jebsen war bis 2011 als Fernseh- und Radiomoderator tätig, zuletzt beim Rundfunk Berlin-Brandenburg (RBB). Nachdem Jebsen damit begann, über kritische politische Themen zu berichten und brisante Fragen zu stellen, wurde er wegen angeblicher „antisemitischer“ Äußerungen kritisiert, die es nicht gab. Entsprechend mußte der Sender die Kündigung umformulieren.

Nachtrag;
 Auf der Veranstaltung trat auch eine "Reichsbürgerin" auf, wie die Redaktion später erfuhr.  Sie vertreten viele wirre und unhaltbare Positionen. Aber auch richtige Positionen, wie den Hinweis darauf, dass Deutschland nach wie vor nicht souverän ist, was auch Gregor Gysi  vielfach sagte.  Sie sind Bürgerliche aber laut Marx in der Friedensbewegung bzw. im Kampf gegen  britischen oder US-Imperialismus und gegen  Neo-Kolonialismus für den Kampf für die nationale Befreiung legitim.

Aus dem Marx Lexikon über "Nationale Befreiung":

Nationale Befreiung

 

1. Auswärtige Eroberer, nicht die eigene Bourgeoisie,

sind bis zur nationalen Befreiung der Hauptfeind

„Solange ein lebensfähiges Volk von einem auswärtigen Eroberer gefesselt ist, wendet es alle seine Kraft, alle seine Anstrengungen, alle seine Energien notwendig gegen den äußeren Feind; solange bleibt also sein inneres Leben paralysiert, solange bleibt es unfähig, für die soziale Emanzipation zu arbeiten.“ K. Marx, Über Polen, MEW 18, 574.

 

„Jeder polnischer Bauer und Arbeiter, der ... zur Teilnahme an allge-meinen Interessen aufwacht, stößt zuerst auf die Tatsache der nationalen Unterjochung (durch Russland und Preußen), sie tritt ihm überall als erstes Hindernis in den Weg. Sie zu beseitigen ist Grundbedingung jeder gesunden und freien Entwicklung. Polnische Sozialisten, die nicht die Befreiung des Landes an die Spitze ihres Programms setzen, kommen mir vor wie deutsche Sozialisten, die nicht zunächst die Abschaffung des Sozialistengesetzes, Press-, Vereins-, Versammlungsfreiheit fordern wollten. Um kämpfen zu können, muss man zuerst einen Boden haben, Luft, Licht und Ellenbogenraum. Sonst bleibt alles Geschwätz.“ F. Engels, Brief an Kautsky (1882), MEW 35, 270.

 

 

3. Nationale Befreiungsbewegungen schließen auch Bürgerliche ein

„Wir alle haben ja ursprünglich, soweit wir erst durch Liberalismus oder Radikalismus durchgegangen sind, diese Sympathien für alle ‚unterdrückten‘ Nationalitäten mit herübergenommen, und ich weiß, wie viel Zeit und Studium es mich gekostet hat, sie, dann aber auch gründlich, loszuwerden. ...

Wir haben an der Befreiung des westeuropäischen Proletariats mitzuarbeiten und diesem Ziel alles andere unterzuordnen. Und wären die Balkanslawen etc. noch so interessant, sobald ihr Befreiungsdrang mit dem Interesse des Proletariats kollidiert, so können sie mir gestohlen werden.

Die Elsässer sind auch unterdrückt (von Bismarck-Deutschland), und es soll mich freuen, wenn wir sie wieder los sind. Wenn sie aber am Vorabend einer sichtbar heranziehenden Revolution einen Krieg zwischen Frankreich und Deutschland provozieren, diese beiden Völker wieder verhetzen und die Revolution dadurch vertagen wollten, so sage ich: Halt da! Ihr könnt ebenso viel Geduld haben wie das europäische Proletariat. ...

Ebenso mit den (Balkan-)Slawen...

Um der paar Herzegowiner willen einen Weltkrieg entflammen, der 1000-mal mehr Menschen kostet, als in der ganzen Herzegowina wohnen – das ist nicht meine Ansicht von der Politik des Proletariats.“ F. Engels, Brief an Bernstein (1882), MEW 35, 278ff.

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Macht Rot-Rot-Grün nicht wieder zum Sargnagel für die Linke in Berlin

Wenn es nicht passt und Inhalte nicht stimmen, will man diesmal lieber in der Opposition bleiben - Duldung einer Minderheitsregierung wäre weitere Option

Von 2001 bis 2011 hat die Linke in Berlin schon einmal in einer Rot-Roten Regierung unter Wowereit in Berlin mitregert.

Die 10 Jahre waren durch den Verrat linker Grundsätze durch die Linkspartei gekennzeichnet. so wurde sogar das Wasser und Wohnungen der kommunalen Wohungsbaugesellschaft in neoliberaler Manier privatisiert.

Beispielsweise wurden viele Wohnungen an einen US- Finanzmarktspekulanten verscherbelt und somit Mietpreisexplosionen in Berlin durch die Linkspartei mitverursacht.

Nach Zustimmung der Führungsgremien starten am nächsten Donnerstag die rot-rot-grünen Koalitionsverhandlungen. SPD, Grüne und Linke werden jeweils acht Hauptverhandlungsführer entsenden, die sich voraussichtlich zwei Mal pro Woche treffen.

Die drei Parteien wollen die Details des Koalitionsvertrages in 14 Facharbeitsgruppen aushandeln. Drei davon betreffen Querschnittsressorts: Personal und Verwaltung; Flüchtlinge, Ausländerbehörde und Integration sowie „gutes Regieren“ (Zusammenarbeit auf parlamentarischer Ebene und mit dem Bund). Die Führungsgremien von SPD und Grünen beschlossen am Donnerstagabend beide einstimmig die Aufnahme von Koalitionsgesprächen.

Einstimmig war der Beschluss des Landesvorstands am Mittwochabend nicht, eine Empfehlung für Koalitionsgespräche auszusprechen. Von 17 anwesenden Vorstandsmitgliedern stimmten zwei dagegen, drei enthielten sich der Stimme. Die Ablehnung der Parteimitglieder liegt wohl weniger in der grundsätzlichen Ablehnung eines rot-rot-grünen Bündnisses oder einer Regierungsbeteiligung. Es geht vielmehr um Taktik: Soll die Linke mit einer Liste von Mindestbedingungen in die Verhandlungen gehen? Die deutliche Mehrheit ist gegen einen Forderungskatalog, um den Verhandlungspartnern nicht die Möglichkeit einzuräumen, von vornherein Bedingungen zu setzen.

Ein Parteitag der Linken ohne Protest ist kein echter, linker Parteitag. Vor dem Neuen Deutschland Haus versammelten sich Freitagabend Demonstranten und verteilten Zettel mit Forderungen nach Kohleausstieg, besserer Bezahlung der Mitarbeiter der Vivantes-Tochterfirmen und nach ein Nachtflugverbot. Drinnen im ND-Gebäude debattierten Genossen, ob die Linke rot-rot-grüne Koalitionsverhandlungen aufnehmen soll, ob sie wieder den Schritt in die Regierungsverantwortung machen soll, diesmal mit zwei weiteren Partnern. Parteichef Klaus Lederer sprach bedächtig, vermied konkrete inhaltliche Aussagen und wiederholte mehrfach das Wort „Herausforderung“. Die 142 Delegierten folgten ihm und stimmten mit großer Mehrheit für die Aufnahme von Koalitionsverhandlungen.
Die anstehenden rot-rot-grünen Gespräche würden „alles andere als leicht“ werden. „Es kann klappen, aber es muss nicht“, sagte Lederer. Und „nur um Kosmetik“ könne es ja wohl nicht gehen. Lederer sprach von der Entwicklung von Berlin in eine demokratischere und sozialere Stadt. Und ein „halbes Okay“ seiner Partei für die Verhandlungen reiche nicht aus. „Wir fordern scharfen Rückenwind aus der Partei.“

Spürbare Leidenschaft und echte Aufbruchstimmung fehlte - Die Enttäuschung über die letzte Linksregierung sitzt zu tief. Diesmal muß man es besser machen - oder es war das letzte Mal

Einige Genossen plädierten für rot-rot-grüne Gespräche; es wurde über „Projekte“, über „durchsetzungsfähige Politik“ gesprochen.

Was den linken Reform-Realpolitikern aber fehlte, war spürbare Leidenschaft.

Ausgerechnet Ex-Senator Harald Wolf, der nicht gerade für sprühende Empathie bekannt ist, wandte sich engagiert an die Delegierten.

„Warum soll man jetzt schon Gespräche ausschließen. Lasst uns mit Selbstbewusstsein in die Verhandlungen gehen. Und wenn es dann nichts wird, dann wird es eben nichts.“ Fraktionschef Udo Wolf, warnte davor in „komischem Symbolismus zu verfallen und auf die Sahne zu hauen.

Wir können es uns nicht erlauben, dass wir schuld wären am Scheitern der Verhandlungen“. Das gilt auch für die Grünen und noch mehr für die SPD. In Neukölln sind Genossen wie Lucy Redler aktiv, die der trotzkistischen Sozialistischen Alternative (SAV) und der Antikapitalistischen Linken (AKL), einer politischen Strömung in der Linken, angehören. Redner lehnt rot-rot-grüne Verhandlungen ab und schlägt stattdessen die Tolerierung einer rot-grünen Minderheitsregierung vor. Diese Forderung griff kein anderer Linker auf.
Am Dienstag will der Landesvorstand die Zusammensetzung der Verhandlungsgruppe beschließen. Nach Tagesspiegel-Informationen sind Klaus Lederer, Udo Wolf, Harald Wolf, Carola Bluhm, Katina Schubert, Kathrin Lompscher, Dagmar Pohle, Elke Breitenbach und Pascal Meiser im Gespräch.

 

Putsch der Linke Bayern gegen  einen unliebsamen Kreisverband  oder Kommödienstadl?

Der Landesverband der Linkspartei in Bayern hat sich für die "Absetzung durch Neuwahlen" des für sie unliebsamen Kreisvorsitzenden Heinz Michael Vilsmeier in Niederbayern Mitte eingesetzt und diese auch durchgesetzt.
 
Die Neuwahl wurde so von außen betrieben und es wurden zwei neue Kreisvorsitzende bzw. Kreissprecher gewählt.
 
Vorher hatte Vilsmeier bei einer Gegenkundgebung zur AfD im niederbayerischen Deggendorf die Verantwortung der Sozialdemokratie und der Gewerkschaftsspitzen des DGB und der IGM für den Vormarsch der Rechten heftig kritisiert.
Prompt fasste DIE LINKE. Passau einen Beschluss, in dem sie sich ausdrücklich vom Vorsitzenden des Nachbarkreisverbandes „entsolidarisierte“.
 
Dennis Neubert, der wie „zufällig“ kurz davor in DIE LINKE. eingetreten war und in Abstimmung mit Vilsmeier den Ortsverband Dingolfing aufbauen sollte, weswegen er zum Ortsvorsitzenden und in den Kreisvorstand gewählt worden war, schloss sich mit dem Kreisvorsitzenden von Passau kurz und brachte in Abwesenheit Vilsmeiers eine Stellungnahme des Kreisvorstands Niederbayern Mitte ein.
 
Gemeinsam mit Yenni Kellermann, der Orstvorsitzenden von Deggendorf, die ebenfalls wenige Wochen vorher eingetreten und in den Kreisvorstand Niederbayern Mitte gewählt worden war, sowie dem Vertrauten der Bundestagsabgeordneten und langjährigen Landessprecherin der Linkspartei  Bayern Eva Bulling-Schröter, Stefan Hölzl, dem Schatzmeister des Kreisverband Niederbayern Mitte, wurde eine öffentliche Distanzierung von Vilsmeier beschlossen.
 
Damit war, wie Vilsmeier später erfuhr, ein „strukturierter Angriff“ auf den Kreisverband Niederbayern Mitte eröffnet, der von Richard Spieß, dem Linkenstadtrat in Regensburg und Mitglied des geschäftsführenden Landesvorstand „koordiniert“ werden sollte.
 
Welches Ziel wurde mit diesem „strukturierten Angriff“ verfolgt? – Noch vor den letzten Bundestag- und Landtagswahlen kamen die eigentlichen Machthaber in der bayerischen Linken, Claus Ernst (MdB) und Thomas Händel (MdEP) einerseits sowie Eva Bulling-Schröter (MdB) und Harald Weinberg (MdB) andererseits zu der Erkenntnis, dass die nächsten Wahlen nicht mehr, wie in der Vergangenheit in den großen Städten gewonnen werden könnten.
 
Diese Einschätzaung bestätigte sich bei den Wahlen 2013. Ausgehend davon begannen die Mandatsträger der Partei in Abstimmung mit dem jeweiligen Landesvorstand eine Strategie umzusetzen, in deren Rahmen die kleineren Kreisverbände in den fränkischen, oberpfälzer, schwäbischen und niederbayerischen Bezirken zusammengelegt und unter die Kontrolle hauptamtlicher Mitarbeiter gestellt werden sollten.
 
Die Zusammenlegung der Kreisverbände Straubing, Deggendorf, Dingolfing und Rottal wurde zügig umgesetzt, später kam noch Regen dazu.
 
Doch das Debakel der 2013 er Wahlen brachte den Umstrukturierungsprozess ins Stocken.
 
Nachdem Vilsmeier 2013 überraschend in Niederbayern Mitte zum Kreisvorsitzenden gewählt worden war, geriet der Plan vorübergehend in Vergessenheit und Vilsmeier trieb den Aufbau des großen neu entstanden Kreisverbandes mit zahlreichen Veranstaltungen, Kundgebungen und Demonstrationen voran.
 
Über die Aktionen des zahlenmäßig kleinen aber sehr aktiven Kreisverbandes wurde sehr bald täglich in der Regionalpresse berichtet.
 
Offensichtlich war das den Mächtigen in der Linkspartei in Bayern ein Dorn im Auge.
 
Und als Vilsmeier beim 10. Parteitag in Hof gegen den Kandidaten der Mandatsträger für das Amt des Landesvorsitzenden antrat, war sein Schicksal besiegelt.
 
Von nun an hieß es, er arbeite „unprofessionell“, sei „beratungsresistent“, „unbelehrbar“ und „repräsentiere nicht die Positionen“ des Kreisverbandes.
 
Die Angriffe gipfelten darin, dass eine Mitgliederversammlung für den 29. September einberufen wurde, mit dem Ziel Neuwahlen durchzuführen, da das „Vertrauensverhältnis“ zu Vilsmeier „zutiefst“ erschüttert sei.
 
Vilsmeiers Angriffe auf die von SPD und Union vorangetriebene neoliberale Agenda und die Abwanderung linker Wähler, wurden als Gefährdung linker Bündnispolitik interpretiert.
 
In der Tat hatte Vilsmeier die Mitarbeiter der Mandatsträger in ihrer unkritischen und unterwürfigen Haltung gegenüber der SPD und die Zusammenarbeit seines Landesverbandes mit der SPD immer wieder scharf kritisiert.
 
Da stellt sich die Frage, ob Kritiker von Rot-Rot-Grün um jeden Preis in der Linkspartei in Bayern mundtot gemacht werden sollen? Yenni Kellermann und Dennis Neubert die erst vor wenigen Monaten als Neumitglieder in den Kreisverband eingetreten sind, wurden nun am 29. September als „Doppelspitze“ zu Vilsmeiers Nachfolgern gewählt.
 
Yennis Kellermann ist aus Deggendorf. Sie wurde dort sehr bald mit Vilsmeiers Unterstützung OV-Sprecherin. Kurz danach ist Dennis Neubert in den KV eingetreten,
 
Vilsmeier hatte auch ihm geholfen, Sprecher im Ortsverband Dingolfing zu werden, wo der OV neu aufgebaut werden musste.
 
Dies geschah in einer Phase, in der Vilsmeier über jedes neu gewonnene Mitglied für den Kreisverband froh war, da linke Politik im schwarzen CSU-beherrschten Niederbayern kein leichtes Unterfangen ist.
 
Nachdem die beiden Neumitglieder Ortsvorsitzende geworden waren, gab es im Juni Nachwahlen zum KV-Vorstand. Dabei wurden Yenni Kellermann und Dennis Neubert sofort in den Vorstand gewählt, da Vilsmeier das Prinzip eingeführt hatte, dass jeder Ortsverband im Kreisvorstand vertreten sein sollte.
 
Hintergrund ist, dass der Kreisverband in der Diagonale eine Ausdehnung von weit mehr als 100 Kilometer aufweist, was durch die Abstimmung der Ortsverbände im Kreisvorstand kompensiert werden soll.
 
Sie waren also schon vor der gestrigen Wahl im Kreisvorstand.
 
Der gesamte Vorstand ist personell praktisch nicht ausgetauscht worden. Der einzige Unterschied ist, dass Vilsmeier jetzt nicht mehr Sprecher ist.
 
Deshalb vermutet Vilsmeier, dass diese Kandidaten aufgrund des geplanten Putsches als Marionetten des Landesverbandes eingeschleust wurden.
 
Kurz vor dem Parteitag der bayrischen Linkspartei in Hof hatte Vilsmeier eine Kundgebung in Deggendorf gegen die AfD angemeldet.
 
Dem Aufruf haben sich ziemlich viele Organisationen angeschlossen. Bei seiner Rede hat er dann die SPD, die Gewerkschaftsspitzen und die CSU für ihre Verantwortlichkeit beim Vormarsch der Rechten, durch die neoliberale Politik angegriffen.
 
Damit sagte er, was auch die Linken- Fraktionschefin Sahra Wagenknecht sagt.
 
Postwendend kam vom Kreisverband aus Passau die öffentliche Entsolidarisierung Vilsmeier gegenüber und Dennis Neubert brachte in Vilsmeiers Abwesenheit in den KV-Vorstand ein Papier ein, in dem sie sich von seiner Krititk distanzierten.
 
Der 21 jährige Jung-Linke sah darin seine Chance sich zu profilieren. So gehe man nicht mit Bündnispartnern um, die er wohl in der verkommenen bayrischen SPD als gehorchender Grünschnabel sieht und Vilsmeier gefährde zudem so diese Bündnisarbeit.
 
Damit plappert er die Position des Passauer Kreisvorsitzenden und Weinberg-Mitarbeiter Josef Ilsanker nach, der auf dem Parteitag in Hof in den erweiterten Landesvorstand gehievt wurde.
 
Ilsanker sagte dort in seiner Kandidaturrede, mit ihm gebe es nur „Bündnisse auf Augenhöhe“, „die Anderen“ müssten auf DIE LINKE. zugehen …
 
Nach dem Parteitag kamen die Angriffe gegen Vilsmeier immer heftiger und der linke Stadtrat Richard Spieß schickte seine Lebensgefährtin und Genossin im LV in die Ortsverbände, um klar zu stellen, welche politischen Akzente sie zu setzen hätten.
 
Vilsmeier entgegnete, dass sie ihre „politischen Akzente“ in der Regel selbst setzen. Später bekam er von einem Genossen aus dem Norden Bayerns die Information, dass es um den "strukturierten Angriff" auf den Kreisverband Niederbayern gehe und eben auch auf Vilsmeier.
 
Und dieser Angriff werde von Regensburg aus koordiniert.
 
Dieser Kreisverband hängt angeblich wohl am Tropf der Landespartei und er wird mit der linken Bundsetagsabgeordneten Eva Bulling Schröter intern in einen Zusammenhang gebracht.
 
Die von aussen initiierte und koordinierte Neuwahl wird größeren Schaden zur Folge haben.
 
Weder haben Vilsmeier noch die anderen Mitglieder des bisherigen KV-Vorstands ihre Ämter niedergelegt - noch wurde ein formell korrekter Abwahlantrag gestellt, so Vilsmeier.
 
Dennoch hat die Kreismitgliederversammlung des KV Niederbayern Mitte, bestehend aus 9 Mitgliedern, im Laufe der Sitzung kam ein weiteres Mitglied hinzu, wovon 6 Anwesende dem Kreisvorstand angehörten, mit einer Gegenstimme für die Durchführung von Neuwahlen votiert und diese unter Missachtung der Satzung durchgeführt, so Vilsmeier.
 
Diese Farce fand in Anwesenheit von Richard Spieß (Mitglied des geschäftsführenden Landesvorstand der PDL. Bayern) und Marina Mühlbauer (Mitglied des erweiterten Vorstands der PDL. Bayern) statt.
 
Beide kommen aus dem Nachbarkreisverband Regensburg, von wo aus die Neuwahl des Vorstandes des Kreisverbandes Niederbayern Mitte vorbereitet und koordiniert wurde.
 
Richard Spieß beantragte, um sicherzustellen, dass bei der Durchführung der Neuwahl keine "Fehler" passieren, Rederecht und stellte Anträge.
 
Die Versammlungsleitung wurde Hannes Keller vom Ortsverband München Nord übertragen. Hannes Keller hat Jürgen Meyer also mich im Vorfeld der Sitzung mehrfach angerufen und er versuchte den Vorgang zu beschwichtigen ohne die Vorwürfe und Ungereimtheiten auch gegen den Kreisverband bezüglich Coburg und Mitgliederstatistiken ausräumen zu können.
 
Stattdessen sprach er von teilweise beleglosen Vermutungen und Pauschalisierungen. Gemeint sind damit wohl Unregelmäßigkeiten und Angriffe gegen die innerparteiliche Opposition in den letzten Jahren, mit denen sich die Mandatsträger Thomas Händel, Claus Ernst, Harald Weinberg, Eva Bulling-Schröter und Nicole Gohlke die Macht innerhalb der PDL. Bayern sicherten.
 
Vilsmeier hatte, nachdem die Angriffe gegen ihn begonnen hatten, eine Datei aus dem Jahr 2010 in die Hände bekommen, die die Dateibezeichnung „Dossier0001-1-KE“ und enthält ein PDF-File, das eine Fax-Sendekennung trägt.
 
Das PDF-File enthält eine sog. „Analyse der Gegenkräfte im Landesverband Bayern“, die detaillierte Handlungsanweisungen zur Zersetzung der innerparteilichen Opposition, aka AKL (Antikapitalistische Linke) enthält.
 
Dieses Papier ist in der Folge erweitert worden um Namenslisten mit persönlichen Angaben zu „Gegenkräften“ und ihren Schwachpunkten, an denen sie am effektivsten zu verletzen und unter Druck zu setzen sind.
 
Da bei einem ersten Bekanntwerden des Papiers in 2011, der Landesvorstand die Authentizität des Papiers bestritten und behaupteten, die Autoren kämen nicht aus der Partei DIE LINKE. Bayern, die SZ, die taz, die Welt und viele andere Blätter berichteten damals darüber, hatte Vilsmeier damit begonnen, die zurückliegenden Jahre zu untersuchen und nach Fällen zu recherchieren, die Aufschluss darüber geben könnten, ob das Zersetzungspapier in die Praxis umgesetzt wurde.
 
Dabei stieß er auf eine große Zahl von Fällen und fand zahlreiche Belege und Zeugen die das Vorgehen gegen die innerparteiliche Opposition AKL bestätigten.
 
Diese veröffentlichte er in den zurückliegenden Wochen und geriet damit immer mehr unter Beschuss.
 
Vilsmeier sieht die „Neuwahl“ des Vorstandes in seinem Kreisverband Niederbayern Mitte als Fortsetzung dieser Aktionen und erkennt die Wahl des neuen Kreisvorstands jedenfalls nicht an, auch weil sie gegen die Regularien der Linkspartei in Bayern verstoße.
 
Er wird daher die Schiedskommission anrufen und gegebenenfalls auch ein ordentliches Gericht.
 
Die Begründung dafür ergibt sich für ihn weitgehend aus den Ausführungen von Rainer M. Lindner zu seinem gestrigen Beitrag auf Linksgruppen bei Facebook . - Ich zitiere: "... es [der KV Ndb-Mitte] ist eine Gliederung unserer Partei - und somit gelten unsere Regelwerke und das Parteiengesetz, dem wir alle unterliegen.
 
Basisdemokratie ist - zumindest im Manifest seiner Partei - ein festgeschriebenes Gut. Die Basis einer Gliederung wählt aus ihren Reihen Personen, denen sie für eine Amtszeit von i.d.R. 2 Jahren das Vertrauen ausspricht, diese Gliederung ist zum Wohle der Partei und im Sinne der Regeln und Programmatik der Partei zu führen. Dazu haben diese gewählten Vorstände gewisse Privilegien (Macht, Möglichkeiten), aber auch erweiterte Pflichten: sie müssen gegenüber der sie wählenden Basis Rechtfertigung bzw. Rechenschaft ablegen und die Verantwortung für ihre Arbeit übernehmen.
 
Ist die Basis der Meinung, ein Vertrauen vorzeitig (also vor Ablauf der Amtszeit) nicht mehr gewähren zu können, dann hat die Basis das Recht, diese Meinung demokratisch umzusetzen.
 
Dazu wird nach den Regeln der Linkspartei laut Satzung bzw der Regularien eine Versammlung der Basis einberufen (regulär oder außerordentlich). Entweder auf Verlangen der Basis oder aber mit der Mehrheit des gewählten Vorstandes. Das Vertrauen zu entziehen bedeutet, die demokratische Wahlentscheidung rückgängig zu machen - also eine Abwahl gegen eine/mehrere Personen zu verlangen.
 
Damit dieses demokratische Korrektiv nicht einfach missbraucht werden kann, gibt es gewisse formale Hürden, die einzuhalten sind: Die Abwahl muss in der Einladung zu der Versammlung klar und deutlich benannt werden (Abwahlantrag gegen XY, kurze Begründung oder Verweis auf mündliche Einbringung).
 
Der Abwahlantrag wird dann gemäß Tagesordnung bei der Versammlung aufgerufen und entsprechend der Regularien der Linkspartei behandelt.
 
Kommt bei der geheimen Abstimmung eine Mehrheit zustande, ist die betreffende Person ihres Amtes enthoben, kommt die Mehrheit nicht zustande, bleibt die Person bis zum regulären Ende der Amtszeit in Funktion.
 
Natürlich kann auch, besonders ein Vorstand, einem seiner Mitglieder das Vertrauen entziehen. Dies hat jedoch keine rechtliche Wirkung, weshalb in solchen Fällen diese Mitglieder normalerweise kollektiv von ihren Ämtern zurück treten (Schriftform notwendig).
 
Ein Organ selbst (also ein Vorstand) kann nicht per Mehrheitsbeschluss (außer einstimmig) seine Funktionsweise aufheben. Ist durch Rücktritt einiger Vorstände die Handlungsfähigkeit des Vorstandes (mindestens 3 gewählte Vorstände) nicht mehr gegeben, muss die übergeordnete Gliederung/Organ (Landesverband, Landesvorstand) schnellstmöglich eine geschäftsfähige Situation herbeiführen.
 
Dazu erfolgt (normal zusammen mit den verbliebenen Vorständen, Kraft Autorität aber auch in eigener Regie) eine Einladung der Mitglieder (Basis) um die notwendige Anzahl an Vorständen nachzuwählen. Die Handlungsunfähigkeit des Vorstandes führt nicht automatisch zur Aufhebung von bereits durchgeführten Wahlhandlungen. Das bedeutet: scheiden aus einem 5 köpfigen Vorstand 4 Vorstände aus, verliert der 5. gewählte Vorstand dadurch das Handlungsunfähigkeit eingetreten ist nicht automatisch ebenfalls sein Wahlmandat ! Wahlämter können nur abgegeben werden durch: Ende der Amtsperiode, Tod, Parteiaustritt, Abwahl durch die obersten Organe (=Mitglieder), Beschluss der Schiedskommission(en) oder Auflösung der Gliederung selbst und Rücktritt des Amtsinhabers/in (Verzicht).
 
Ob im genannten Kreisverband die Formalien eingehalten wurden bzw. heute noch werden, kann ich nicht beurteilen. Aber ich bitte meine GenossInnen in diesem Kreisverband, gerade in der angespannten Situation, darauf zu achten, dass ihr selbst - in eurem eigenen Interesse - keine demokratischen Handlungen vornehmt, die nicht den geltenden Regularien entsprechen, schrieb Lindner auf Facebook !
 
Rene Hähnlein behauptet auf Facebook hingegen, dass es einen solchen Abwahlantrag gegeben habe.
 
Das wird die Schiedskommission zu prüfen haben, wer hier den richtigen Standpunkt vertritt. Es wurde demnach eine Einladung verschickt, in der eine Neuwahl angekündigt wurde.
 
Vilsmeier hat im Protokoll vermerken lassen, dass er dafür keine Notwendigkeit sieht, weil sie im letzten Jahr erst den Vorstand neu gewählt hatten und in diesem Jahr, also vor wenigen Monaten, Yenni Kellermann und Dennis Neubert in den Vorstand gewählt hatten.
 
Kurz nachdem sie im Vorstand waren, hiess es plötzlich, das Vertrauen im Kreisverband sei zutiefst zerrüttet.
 
Deshalb vermutet Vilsmeier hier eine Intrige des Landesverbandes. Vilsmeier hatte eine KV Vorstandssitzung aufgebracht verlassen. In seiner Abwesenheit wurde dort dann eine neue Mitgliederversammlung beschlossen.
 
Zwischendurch war Richard Spieß noch mit den Dreien auf dem Gäubodenfest in Straubing, wo sie sich gemeinsam mit ihm fotografieren haben lassen. -
 
Das Foto wurde dann auf FB gepostet mit der Beschriftung Richard Spieß "ganz nah an der Basis!"
 
Da wurde Vilsmeier klar, dass Intrigen im Hintergrund gesponnen werden. Er spricht deshalb von einer Inszenierung des Landesverbandes.
 
In der Linkspartei gibt es nur eine Autorität, die eine verbindliche Sichtweise/Auslegung unseres Regelwerkes durchführen darf: die Landes-Schiedskommission, im Instanzenverfahren die Bundes-Schiedskommission - und danach ggf. ordentliche Zivilgericht unseres Landes. Niemand sonst ist befugt, eine _verbindliche_ Auslegung unserer Satzungen und Ordnungen vorzunehmen.
 
Deshalb liebe GenossInnen in Niederbayern-Mitte war sein Rat: "Achtet besonders darauf, dass ihr nicht in Versuchung geführt werdet, euer hohes demokratisches Recht der Wahl/Abwahl missbräuchlich - einer zugegeben angespannten Situation wegen - wahrzunehmen". Das würde nämlich noch weit größeren Schaden für die Linkspartei bedeuten, als alles, was bisher in den letzten Wochen schon an Schaden entstanden ist oder auch zukünftig vielleicht noch entstehen wird."
 
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IZ History: NPD - Neo Nazi Führer Thadden war britischer MI6 Agent  ( englisch)

NPD - Neo-Nazi leader Thadden 'was MI6 agent'

Germany's most notorious postwar neo-Nazi party was led by an intelligence agent working for the British, according to both published and unpublished German sources.

The alleged agent - the late Adolf von Thadden - came closer than anyone to giving the far-right real influence over postwar German politics.

Under his leadership, the National Democratic party (NPD) made a string of impressive showings in regional elections in the late 60s, and there were widespread fears that it would gain representation in the federal parliament.

Yet, according to a report earlier this year in the Cologne daily, the Kölner Stadt-Anzeiger, the man dubbed "the New Führer" was working for British intelligence throughout the four years he led the NPD, from 1967 to 1971.

However, a former senior officer in German intelligence told the Guardian this week that he had been informed of a much longer-standing link between Von Thadden and British intelligence. His recollection raises the question of whether the German far-right-winger was under the sway of M16 when he and others founded the NPD in 1964.

Dr Hans Josef Horchem, who was the head of the Hamburg office of the Verfassungsschutz - the West German security service - from 1969 to 1981, said he received regular visits from British intelligence liaison officers.

"We held general discussions on security. At one of these - I think it was towards the end of the 70s- they said, 'Adolf von Thadden was in contact with us', and that that was in the 1950s". Mr Horchem did not know whether the links between the German and British intelligence had continued into the 60s and 70s.

According to the Kölner Stadt-Anzeiger, whose report passed virtually unnoticed when it was published, the neo-Nazi leader met his British contact at a hotel in Hamburg.

Germany's government is currently trying to ban the NPD on the basis that its policies violate the constitution.

But the government's case is in danger of collapse after the disclosure that some senior NPD members were agents of the Verfassungsschutz. This has sparked debate about the extent to which counter-intelligence officers were sustaining the far right in their efforts to monitor it. Similar issues arise in Von Thadden's case.

The question also arises of whether MI6 was seeking help from the neo-Nazi movement when far-left militancy was sweeping Europe after the uprising of May 1968 in Paris.

Von Thadden left the NPD in 1975, and died at the age of 75 in 1996.

His younger sister, Barbara Fox von Thadden, said she had had no reason to suspect her brother worked for British intelligence. But she added that they had very different political views and steered away from political discussion.

They had an English grandmother, and Ms Fox von Thadden said her brother "did like coming to Britain, and did like Britain very much".