Kanzlerin wird attackiert: Unionsfraktionsvize Friedrich macht Merkel für Erstarken der AfD verantwortlich 

Götterdämmerung - Ist das Ende von Merkel gekommen?

Erstmals gibt es für die Kanzlerin schwere Kritik aus den eigenen Reihen.


Die Rechtspopulisten machen in der Union mobil und Merkel für den Aufstieg der AfD verantwortlich.

Sie sei zu liberal und verwalte als Kanzlerin sozialdemokratische Politik - Das treibe viele konservative und rechtspopulistischewähler in die Hände der AfD und wohl auch der  islamophoben und rassistischen Pegida. 

Kein geringerer Kader als Ex-Bundesinnenminister Friedrich CSU äussert diese Kritik , die in Reihen der Union bisher undenkbar war. Nur ist es ein Plädoyer für einen Rechtsruck, was die CDU zu einem möglichen Koalitionspartner der AfD mutieren lassen könnte. In Thüringen hatte der CDU Fraktionschef Mohring ein solches Bündnis gegen rot-rot-grün in Geheimgesprächen bereits angestrebt. 

Es soll wohl auch eine Rechtsfront als Option für die Bundestagswahlen 2017 gegen rot-rot-grün salonfähig gemacht werden. Ausländerfeindlichkeit odre gar Rassismus soll hoffähig werden und auch in der CDU einen herausragenden Platz bekommen.  

Die Kanzlerin nehme SPD und Grünen die Themen weg, statt sich um die Inhalte der AfD zu kümmern. Wenn Merkel ihren Kurs nicht ändere, werde die AfD zur "tödlichen Gefahr" für die Union. Das ist starker Tobak von einem Mann, der immerhin Unionsfraktionsvize ist. Beginnt jetzt also eine Debatte über die bisher sakrosankte Merkel?

Dass es in der Union Diskussionsbedarf gibt, ist offensichtlich. In der AfD ist eine neue Konkurrenz entstanden, die durch Pegida noch mehr Zulauf erhalten könnte. Viele in der Union treibt das um. Mit seiner harschen Attacke hat Friedrich dieser Debatte aber keinen Dienst erwiesen.

Zum einen ist der Ex-Minister nicht sonderlich glaubwürdig. Er hat an verantwortlicher Stelle alle Beschlüsse mitgetragen, die er jetzt kritisiert. Egal ob Rente mit 63, Mindestlohn, Mietpreisbremse oder Frauenquote - Friedrich hat sich in keinem Fall darum bemüht, die SPD-Gesetze im Sinne der Union abzumildern oder gar zu verändern. Umso überraschender ist jetzt seine Wortmeldung.

Außerdem schadet die AfD der Union ja nicht nur, sie hilft ihr taktisch sogar. Die Wähler der Euro-Kritiker kommen auch aus dem Lager der Linken und der SPD. Die AfD wird deshalb linke Mehrheiten erschweren. In Rheinland-Pfalz und Baden-Württemberg wäre es mit den rot-grünen Mehrheiten vorbei, wenn die AfD den Einzug in die Landtage schaffte-

Vor allem aber scheint er der Kanzlerin bis heute nicht verziehen zu haben, dass sie ihn in der Edathy-Affäre eiskalt fallen ließ . Als  Rächer in eigener Sache macht man sich aber keine Freunde. Und so hat Friedrich mit seiner Kritik nicht nur Merkel sondern auch sich selbst geschadet.