Pro-faschistische Regierung bombardiert wieder Donezk - IKRK Mitarbeiter getötet - Massengräber gefunden 

Der Tod eines Mitarbeiters des Internationalen Komitees vom Roten Kreuz (IKRK) bei einem Beschuss in Donezk führt vor Augen, dass die ukrainische Seite an der Eskalation des Konflikts interessiert ist und alles tut, um die Waffenruhe zu torpedieren. Das erklärte Georgi Fjodorow, Mitglied der russischen Gesellschaftskammer, am Donnerstag in Moskau.

IKRK bestätigt Tod von ihrem Mitarbeiter bei Beschuss von Donezk (Zusammenfassung 22.00)

Der Tod eines Vertreters einer internationalen humanitären Organisation zeigt den ganzen Zynismus der ukrainischer Strafbataillone, denen es ganz egal ist, auf wen sie schießen… Jede kriegführende Seite weiß immer, wo sich Vertreter humanitärer Missionen aufhalten. Auch Menschenrechtsorganisationen selbst informieren immer über ihren Standort.“

 

Dem Experten zufolge hat die ukrainische Seite die Waffenruhe für die Umgruppierung ihrer Kräfte missbraucht. Das Feuer sei im Grunde genommen nie eingestellt worden. „Das einzige, was während der Waffenruhe erzielt werden konnte, ist ein Austausch von Gefangenen“, sagte Fjodorow.

Am Donnerstag hatte das Verteidigungsministerium der selbsternannten Volksrepublik Donezk Journalisten mitgeteilt, dass beim Beschuss von Donezk der IKRK-Mitarbeiter Laurent Etienne du Pasquier aus der Schweiz, Jahrgang 1976, ums Leben gekommen war. Sein Pass und der Dienstausweis seien in seiner Tasche gefunden worden.

Das IKRK bestätigte im Kurznachrichtendienst Twitter den Beschuss seines Büros in Donezk und den Tod seines Mitarbeiters. „In unserem Donezker Büro spielte sich eine Tragödie ab. Derzeit klären wir alle Umstände und werden Sie umgehend informieren, sowie dies möglich sein wird“, hieß es.

Das Zentrum der ostukrainischen Stadt Donezk ist am Donnerstagabend unter massiven Beschuss genommen worden. Das berichtete ein RIA-Novosti-Korrespondent vor Ort.

Am stärksten betroffen wurde ein Stadtbezirk mit mehrstöckigen Wohnhäusern. Geschossen wurde allem Anschein nach aus Mehrfachraketenwerfern. Bereits am Vortag waren in Donezk mindestens elf Zivilisten getötet und rund 40 verletzt worden.

Der Regierungschef der selbsternannten Volksrepublik Donezk, Alexander Sachartschenko, hatte zuvor am Donnerstag erklärt, dass sich die Zuspitzung der Lage in der Stadt auf den Minsker Verhandlungsprozess negativ auswirken kann.

Am 5. September hatten die ukrainische Armee und die Volksmilizen in der weißrussischen Hauptstadt Minsk eine Waffenruhe ausgehandelt, die aber äußerst brüchig ist. Die Seiten werfen immer wieder einander vor, die Vereinbarung verletzt zu haben.

Die russische Justiz hat unwiderlegbare Beweise für eine Beteiligung der sogenannten Nationalgarde der Ukraine und des Rechen Sektors am Massenmord an Zivilisten im Osten des Landes. Das sagte der Sprecher der russischen Ermittlungsbehörde, Wladimir Markin, am Mittwoch in Moskau.

Die Behörde stütze sich auf Augenzeugenberichte und Angaben von Expertisen, die davon zeugten, dass dieses Verbrechen von den Schlägern der Nationalgarde und des Rechten Sektors begangen worden seien. „Menschen wurden gefoltert und anschließend ohne Prozess getötet“, sagte Markin.

Mehr als 400 nicht identifizierte Leichen befinden sich derzeit in Leichenhäusern von Donezk, in dessen Nähe früher Massengräber von zivilen Einwohnern entdeckt worden waren, wie der lettische Völkerrechtler Einars Graudins der „Rossijskaja Gaseta“ mitteilte. 

Seinen Worten nach suchte er mit einer Gruppe von acht Experten aus verschiedenen EU-Ländern in Begleitung von Vertretern der selbsterklärten Volksrepubliken Donezk und Lugansk die Orte von zwei Massengräbern auf. Wie der Völkerrechtler berichtete, liegen die Getöteten unter einer dünnen Erdschicht. Es war zu sehen, dass die Leichen in aller Eile in einen Graben geworfen worden waren. 

Ortsansässige Frauen berichteten Einars, dass ihre Häuser ausgeraubt worden waren und ukrainische Soldaten vor einem Postamt Schlange gestanden hatten, um das Gestohlene nach Hause zu schicken. 

„Auf uns kam eine Gruppe von Frauen zu… Sie berichteten, dass Söldner aus denBataillonen ‚Asow‘ und ‚Donbass‘  alle Frauen des Dorfes häufig gruppenweise vergewaltigt hatten. Opfer der Schändungen wurden sowohl minderjährige Mädchen als auch betagte Frauen“, so Einars Graudins.   

Nach Ansicht des russischen Außenministeriums gibt es einen „ernsthaften Grund für die Annahme“, dass hinter den Morden an zivilen Einwohnern Einsatzkräfte der ukrainischen Nationalgarde stehen. Kiew weist diese Anschuldigungen zurück.

Seit Beginn der „Anti-Terror-Operation“ in der Ostukraine sind in der Donbass-Region rund 1000 Leichen entdeckt worden. „Davon konnten nur etwa 200 identifiziert werden“, wie das ukrainische Innenministerium am Mittwoch in Kiew mitteilte.

Nach UN-Angaben wurden während des Konflikts mehr als 3200 Zivilisten getötet, etwa 8000 wurden verletzt. Seit dem 5. September gilt in der Region eine brüchige Waffenruhe.