Das US-Verteidigungsministerium hat verschiedene Universitäten und Hochschulen für mehrere Millionen Dollar beauftragt, Faktoren für den Ausbruch und die Ausbreitung von Unruhen zu erforschen. Dabei geht es nicht nur um arme Regionen, sondern auch um “Länder mit mittleren Einkommen.”
Die US Regierungen stehen nicht erst seit dem Attentat von 9/11 und der NSA-Affäre im Verdacht, bestimmte Entwicklungen und kriminelle Handlungen zu studieren, die sie dann aber selber verüben.
Da spielt dann der Brandstifter immer wieder gerne Feuerwehrmann.
So wurden auch vom FBI nachweislich selber Terroranschläge vorbereitet und verübt, nachdem man lange Zeit angeblich Terrorismus studiert und analysiert hatte. Insider sprechen gerne von sogenannten "False Flag-Operationen", die zum Teil militärischen Chartakter haben. http://www.hintergrund.de/20100109653/globales/terrorismus/ist-der-taeter-ein-opfer-der-geheimdienste-zum-vereitelten-anschlag-auf-den-flug-253.html
Das Pentagon pumpt Millionen Dollar in Untersuchungen, mittels denen wichtige Faktoren für Unruhen rund um den Erdball ergründet werden sollen. Laut einem am vergangenen Donnerstag veröffentlichten Artikel von Guardian-Journalist Nafeez Ahmed gibt es beispielsweise die nur wenig bekannte Minerva Research Initiative, ein Programm des US-Verteidigungsministeriums, das seit 2008 mit Universitäten kooperiert, um soziale, kulturelle und politische Kräfte überall auf der Welt strategisch zu untersuchen.
Laut der Website der Initiative wurden zuletzt Millionen Dollar bereitgestellt, um Vorschläge von verschiedenen Bildungseinrichtungen zu verschiedenen Themen zu erhalten, darunter ein Projekt mit dem Titel “Tracking Critical-Mass Outbreaks in Social Contagions”, dass die Ausbreitung sozialer Unruhen und deren Ursachen erforscht. Eine weitere Studie beschäftigt sich mit dem “Verständnis amerikanischer Muslime im Kontext von Sicherheit und Gesellschaft.” Finanziert werden alle Studien zu 100 Prozent durch das US-Verteidigungsministerium.
Für eine Studie mit dem Titel “Verstehen von Entstehung, Eigenschaften und Auswirkungen politischer Massenbewegungen” der Universität von Washington wurden vom Pentagon 2 Millionen Dollar bereitgestellt. Dabei geht es unter anderem um den Einsatz von Kindern als Soldaten in terroristischen Organisationen.
Jonathan Moyer vom Pardee Center for International Futures an der School of International Studies, Universität von Denver, erklärte in einer Veröffentlichung, dass er an einem Projekt beteiligt sei, “das uns die Instabilität in Ländern mit mittlerem Einkommen zu verstehen lehrt, nicht nur in Ländern mit niedrigen Einkommen.” Untersucht werden dafür u.a. die Unruhen in Tunesien, Libyen und der Ukraine.
Insgesamt stellt das Verteidigungsministerium dafür 17 Millionen Dollar über einen Zeitraum von drei Jahren bereit, so die Minerva-Initiative auf ihrer Website.
Weiterführende Links:
Twitter-Beiträge und Twitter- Dialoge sollen seziert und untersucht werden ", um zu ergründen, wie und wann Menschen durch soziale Bewegungen tangiert und infiziert werden ".
Ein anderes Projekt der Universität von Washington "versucht, die Bedingungen, unter denen politische Bewegungen bei großen politischen Veränderungen und ökonomischen Wandel ausgerichtet entstehen aufzudecken",- zusammen mit ihren "Merkmalen und Folgen."
Das Projekt, das von dem US Army Research Office verwaltet wird, konzentriert sich auf die "großen Bewegungen, die mehr als 1.000 Teilnehmer in dauerhafte Aktivität" repräsentieren - und wird in insgesamt 58 Ländern untersucht.
Im letzten Jahr des DoD Minerva Initiative finanziert ein Projekt, um festzustellen, "wer ein Terrorist wird und warum?" .
Und wie die Wechselwirkungen von Terror-Bereitschaft und Unterstützung durch friedliche Aktivisten ist, interessiert die Regierung der USA offensichtlich ebenfalls.
14 Fallstudien des Projekts "beinhalten ausführliche Interviews mit zehn oder mehr Aktivistinnen und Aktivisten in Parteien und NGOs, die zwar radikale Ursachen haben, sich aber für einen Weg der Gewaltlosigkeit entschieden haben."
Kritische Fragen beantworteten die Leiter des Minerva-Projektes gegen über Journalisten nicht, berichtet der Guardian.
So wurde auch die Frage nicht beantwortet, warum gewaltbereite Aktivisten mit friedlichen Aktivisten von NGO s in der Studie gleichgesetzt werden .
Ebenso weigerten sich die Organisatoren des Programms die Frage zu beantworten, warum friedliche NGO s angeblich die Gesellschaft radikalisieren können und so angeblich eine Bedrohung für die nationale Sicherheit darstellen?
Im Jahr 2013 finanzierte die Universität von Maryland-Projekt via dem Minerva-Programm eine Zusammenarbeit mit dem US Department of Energy Pacific Northwest National Laboratory, das Risiko von Unruhen wegen des Klimnawandels beurteilen soll.
Ein Drei-Jahres-$ 1.900.000 Projekt behandelt die Entwicklung von Modellen und soll das Verhalten der Gesellschaft auf den Klimawandel antizipieren.
Von Anfang an wurde das Minerva-Programm im Umfang von 75 Millionen Dollar über fünf Jahre für Sozial-und Verhaltensforschung geplant. Allein in diesem Jahr wurde ein Gesamtbudget von 17,8 Millionen US-Dollar von dem US-Kongress zugeordnet.
Eine interne E-Mail-Kommunikation eines Minerva Mitarbeiter belegt, dass auch Feldstudien zum Komplex " Islamismus" existieren. (2012 Masters Dissertation)
Die Dissertation war Teil eines Minerva-finanzierten Projektes namens "Gegen radikalen muslimischen Diskurs" an der Arizona State University.
Offiziel geht es um Grundlagenforschung. In Wahrheit geht es aber auch um Anwendungsbereiche. Insofern ist Dr. Harald Hawkins als Research Supervisor kritisch zu hinterfragen.
Viele unabhängige Wissenschaftler kritisieren die Militarisierung und Instrumentalisierung der Sozialwissenschaften durch die US Regierung, die so in den Dienst des Krieges gestellt werde.
Im Mai 2008 hat die American Anthropological Association (AAA) ,diese Vorgehensweise scharf kritisiert,
Solche Kriegsspiele stehen im Einklang mit einer Reihe von Planungsunterlagen, die Pentagon darauf hin, dass die National Security Agency ( NSA ) eine Massen Überwachung praktiziert.
James Petras, Bartle Professor für Soziologie an der Binghamton University in New York, teilt die Bedenken.
Minerva-finanzierte Sozialwissenschaftler des Pentagon an der Aufstandsbekämpfung zu binden, sei rein ideologisch motiviert.
Minerva ist ein Paradebeispiel für die tief engstirnige und selbstzerstörerische Natur der militärischen Doktrin und Ideologie. Schlimmer noch, ist die mangelnde Bereitschaft der DoD Beamten, die grundlegenden Fragen zu beantworten.
Es ist zunehmend unpopulär, globale Systemes für die Interessen einer kleinen Minderheit zu instrumentalisieren.