Jakob Augstein bezeichnet USA als Unrechtsstaat 

In einer Spiegel-Kolumne bezeichnet der Herausgeber Jakob Augstein die USA als Unrechtsstaat.

Jetzt haben wir es schwarz auf weiß: Die USA sind ein Folterstaat. Es genügt nicht, die CIA-Verbrechen zu veröffentlichen. Wenn der Westen seine Würde wiedererlangen will, müssen die Täter vor Gericht.

Die USA sind ein Folterstaat. Wir wussten das. Jetzt können wir es nachlesen. Schwarz auf weiß. In einem Bericht des amerikanischen Senats. Man sieht an den Reaktionen weltweit: Es macht einen Unterschied, ob die Dinge bekannt sind oder bewiesen.

Für den Westen geht es jetzt um alles: seine Werte, sein Wesen, seine Identität. Die Veröffentlichung der Verbrechen der CIA war ein politischer Akt. Und ein Zeichen der Stärke des amerikanischen Systems. Aber das Zeichen der Stärke kann immer noch zum Zeichen der Schwäche werden. Wenn diese Veröffentlichung ohne juristische Folgen bleibt, wenn die Täter nicht vor Gericht kommen, dann bleibt vom Westen nur noch die Erinnerung.

Waterboarding, Kälteschocks, Prügel, Würgen, Aufhängen in der Zelle - die Liste der Foltermethoden der CIA ist lang. In den USA wurde Unrecht zum System und das System dadurch zum Unrechtsstaat. Die Verbrechen der CIA, die unter der Regentschaft von  George W. Bush begangen wurden, haben das Antlitz Amerikas besudelt, das Antlitz des Westens. Das wird lange bleiben. Wer auch immer reflexartig auf noch brutalere Foltermethoden in anderen Unrechtsstaaten wie China oder Iran verweist, sollte es sich zweimal überlegen: Ist der Maßstab unseres Handelns inzwischen so niedrig?

George W. Bush, der sicher eine der größten Katastrophen ist, die den USA und dem Westen in den vergangenen Jahrzehnten widerfahren sind, schrieb im Jahr 2010 in seinen Memoiren, er habe die Wahl gehabt "zwischen Sicherheit und Werten".

Die ganze Kolumne unten im Spiegel-Link

Palästinensischer Minister von Israeli totgeschlagen und vergast 

Beerdigung von Ziad Abu Ein - sein Mörder im Bild .

Hussein al-Sheikh, palästinensischer Minister für zivile Angelegenheiten, sagte, die Autopsie habe ergeben, dass Abu Ein durch Schläge und die Inhalation von Tränengas starb. Außerdem sei der Politiker nicht schnell genug medizinisch versorgt worden. Damit trage Israel "die volle Verantwortung für seinen Tod", sagte Sheikh.

Israelische Besatzungsbehörde - die ohnehin völkerrechtswidrig im Westjordanland agieren- sprechen von eine Herzinfarkt. Doch die Obduktion gibt diesen Befund nicht her. Und selbst dann bliebe der Vorwurf der unterlassenen Hilfeleistung bestehen. 

Wenn es nun umgekehrt gewesen wäre, Sicherheitskräfte der Autonomiebehörde ermorden einen israelischen Minister? Dann wären tage- oder wochenlange Bombardierungen von Zivilisten mit tausenden Toten natürlich "Selbstverteidigung".

 

Ein palästinensischer Minister ist bei einer Auseinandersetzung mit israelischen Soldaten gestorben. Ziad Abu Ein habe in einem Dorf nördlich von Ramallah Tränengas eingeatmet, sagte ein ranghohes Mitglied der Fatah-Organisation dem palästinensischen Rundfunk. 

Abu Ein sei bei einem Protestmarsch von israelischen Soldaten erschlagen worden."Todesursache waren heftige Schläge auf die Brust", sagte Ahmed Bitaui, Direktor im Zentralkrankenhaus von Ramallah, der Nachrichtenagentur AFP.

Nach Angaben palästinensischer Sicherheitskräfte schlugen die Soldaten, die den Protestmarsch stoppen wollten, mit Gewehrkolben und ihren Helmen auf Abu Ein ein. Ein Sanitäter berichtete der Nachrichtenagentur Reuters, der Politiker sei bereits auf dem Weg ins Krankenhaus gestorben.

Dem Vorfall war offenbar eine Demonstration vorausgegangen: Mit Dutzenden anderen Palästinensern soll Abu Ein ein Olivenbäumchen als Zeichen des Protestes gegen den israelischen Siedlungsbau durch das Dorf Turmusiya getragen haben, berichtete ein Fatah-Führer. Demnach schoss die israelische Armee schließlich mit Tränengas auf die Demonstranten und schlug mit Gewehrkolben auf sie ein.

Er leitete die palästinensische Beobachtungsstelle für israelische Siedleraktivitäten und galt als enger Vertrauter von Palästinenserpräsident Mahmud Abbas.

 

Seit dem Zusammenbruch der Friedensverhandlungen im April hat sich die Lage in Israel und den Palästinensergebieten zugespitzt. Im Sommer hatte sich Israel einen zweimonatigen völkerrechrtswidrigen Krieg mit den Palästinensern im Gaza-Streifen geliefert. Samals starben etwa 2000 Palästinenser - darunter über 500 Kinder. 

 

CDU Bundesinnenminister de Maiziere zeigt Verständnis für  Pegida-Anti-Semitismus und Islamfeindlichkeit

Innenminister de Maizière: "Diese Sorgen müssen wir ernst nehmen"

Für Antisemitismus gegen Juden zeigt Bundesinnenminister de Maiziere noch kein Verständnis - dafür aber für Anti-Semitismus gegen Muslime und für Islamfeindlichkeit im Rahmen der Pegida-Bewegung, der auch NPD Kader angehören, die auch gerne mal gegen Juden hetzen.

 

 Die Märsche der "Patriotischen Europäer gegen die Islamisierung des Abendlandes" (Pegida) wurden in ihren Anfängen mit Entsetzen und Abwehr zur Kenntnis genommen, nun häufen sich die Äußerungen des Verständnisses bei Rechtspopulisten.

Bundesinnenminister Thomas de Maizière räumte am Donnerstag in den ARD-"Tagesthemen" ein, dass es bei den Initiatoren "problematische Entwicklungen" gebe. Anders, als sie sich selbst bezeichneten, seien sie keine patriotischen Europäer, so der CDU-Politiker: "Aber unter denjenigen, die da teilnehmen, gibt es doch ganz schön viele, die bringen ihre Sorgen zum Ausdruck vor den Herausforderungen unserer Zeit."

De Maiziere zitierte aus einer Studie, die belege, dass sich ein Teil der Bürger wie Fremde im eigenen Land fühlten. "Diese Sorgen müssen wir ernst nehmen, damit müssen wir uns auseinandersetzen." Aufklärung, Gespräche und das Lösen der Probleme könnten dabei helfen.

Die Pegifa-Bewegung hat ihre Fortführung in Dresden - nachdem gewaltbereite Hooligans der HoGeSa in Köln randaliert hatten . An der wöchentlichen Demonstration hatten sich am Montag 10.000 Rassisten  beteiligt - 9000 Gegendemonstranten hatten zugleich gegen die Kundgebung protestiert.

Auch Bayerns rechtspopulistischer CSU Innenminister JoqachinmHerrmann sagte der "Bild"-Zeitung, der Aufruf zur Toleranz allein werde nicht mehr reichen. Der CSU-Politiker forderte die in Köln laufende Innenministerkonferenz von Bund und Ländern auf, eine Strategie zu entwickeln. "Dabei müssen wir die Ängste der Bevölkerung aufnehmen, bevor es rechtsextremistische Rattenfänger mit ihren dumpfen Parolen tun." Zuvor hatten Politiker der Alternative für Deutschland (AfD) bereits Verständnis für die  rechtsradikale Bewegung gezeigt.

 

Bundesdeutsches Schulsystem noch immer ungerecht - DDR Schulsystem war besser 

Das bundesdeutsche  Schulsystem ist immer noch ungerecht und gewährt vielen Kindern aus sozial benachteiligten Haushalten immer noch keine echte Chancengleichheit. 

Während in der DDR ein einheitliches Schulsystem von der 1. bis zur 10. Klasse die Regel war, wurden in der BRD schon immer 10 Jährige nach der 5. Klasse ausselektiert und oftmals schon früh ihrer Lebenschancen beraubt, indem sie in unterprivilegierte Hauptschulen oder gar Sonderschulen abgeschoben wurden. In der ehemaligen DDR wurden dann für Gymnasiasten einfach noch 2 Jahre oben draufgepackt. So studierten u. a. auch Angela Merkel und Gregor Gysi in diesem System im DDR-Lande.  

Finnland hatte vor Jahre dieses DDR-Schulsystem kopiert und wurde damit PISA-Weltmeister. In Ostdeutschland wurde es durch die "Wende" hingegen abgeschafft. 

Noch immer hat  man in der Bundesrepublik als Gymnasiast bessere Chancen einen Ausbildungsplatz und einen qualifizierten Arbeitsplatz zu bekommen.  Selbst als Realschüler ist man stark benachteiligt und vielfach schon früh seiner Lebenschancen beraubt.

Dieses dreigliedrige Schulsystem der BRD lehnt sich noch an die preußischen Ständezeiten des 19.Jh. an.  Die Oberschicht bzw. reiche Oberklasse schickt ihre Kinder aufs Gymnasium , während Arbeiterkinder und Kinder sozial Ausgegrenzter in die Hauptschule oder allenfalls in die Realschule gelangen können . Studien zeigen, dass sich hier Schranken bilden und das System wenig durchlässig ist. Die Kinder werden früh aussortiert und geprägt und  je nach Schultyp entsprechend wenig oder gut geförtdert.

Das belegt auch erneit eine Studie der bürgerlichen Bertelsmann-Stiftung. 

Eine neue Studie zeigt: Die Schulpolitik ist in fast allen Bundesländern gleich schlecht - mit einer Ausnahme in Ostdeutschland nämlich in Sachsen.

Mit Pisa fing alles an: 2001 erschrak Deutschland über den Zustand seines Schulsystems. Seither ist Pisa Ausgangspunkt und Maßstab zugleich - für Bildungspolitiker wie Bildungsforscher.

Zwar steigt die Zahl der Abiturienten und es sinkt die Zahl der Schulabbrecher leicht,  doch die Chancenungleichheit bleibt signifikant.

Die Schulabbrecherquote in Sachsen liegt mit 9,1 Prozent deutlich über dem Bundessdurchschnitt (6 Prozent). Zu diesem Ergebnis kommt die Bertelsmann Stiftung in der Studie "Chancenspiegel". Schlechter sind in Deutschland nur noch Berlin (9,3 Prozent), Sachsen-Anhalt (11,6) und Mecklenburg-Vorpommern (12,0). Immerhin konnte sich Sachsen seit 2009 um einen Prozentpunkt verbessern.

Sachsens Kultusministerin Brunhild Kurth ist das aber noch nicht genug: "Mit dieser Quote können wir nicht zufrieden sein." Im Koalitionsvertrag habe man das Ziel verankert, die Zahl der Schulabbrecher zu senken. Einen Weg der Umsetzung nannte Kurth nicht.

Regionale Ungleichheiten kritisiert Sachsens Linke, diese seien zwischen den Kreisen und kreisfreien Städten noch zu groß. Laut der Studie lag der Anteil an Schulabbrechern je nach Region zwischen 5,5 und 13,4 Prozent. Besonders benachteiligt: Nord- und Mittelsachsen sowie Görlitz. Hier gebe es die meisten Schulabgänger ohne Abschluss und zugleich die wenigsten Abiturienten. Die bildungspolitische Sprecherin der Linken, Cornelia Falken, fordert deshalb, das Bildungsangebot im ländlichen Raum zu verbessern. "Dazu sollte auch die Gemeinschaftsschule gehören, die aufgrund ihrer Struktur den Umgang mit sozialer und kultureller Vielfalt ermöglicht," so Falken.

Insgesamt steht Sachsen bei der Abiturientenquote auch schlecht da und belegt mit seinen 44,7 Prozent wieder mit Mecklenburg-Vorpommern, Sachsen-Anhalt, aber auch Bayern die letzten Plätze. Im Durchschnitt machen 54,9 Prozent der Deutschen Abitur. An der sächsischen Zahl stößt sich die Kultusministerin jedoch nicht. Angesichts der von der Wirtschaft beklagten 'Akademikerschwemme' halte es die Kultusministerin für zweifelhaft nach einem immer höheren Abiturientenanteil zu streben und den hohen Anspruch der dualen Berufsausbildung unbeachtet zu lassen, heißt es in einer Mitteilung des Ministeriums. Man hat also nichts kapiert.

Es geht nicht darum, dass jeder Abi bekommt, sondern darum, dass jeder die gleichen Buildungschancen bekommt und dann in der 10. Klasse frei und erwachsen selber entscheiden können soll, ob er Abitur machen und studieren will oder nicht. 

 Wer aus einem benachteiligten Umfeld kommt, braucht in deutschen Klassenzimmern nicht auf Fairness und Chancengerechtigkeit zu hoffen. "Der Bildungserfolg, gemessen in Kompetenzen von Neuntklässlern in Mathematik, bleibt weiterhin stark von der sozialen Herkunft abhängig", schreiben die Forscher, "es gelingt Schulen in Deutschland also immer noch zu wenig, die herkunftsbedingten Benachteiligungen ihrer Schüler auszugleichen."

Wer aus wirtschaftlich schwierigen Verhältnissen stammt, vielleicht noch einen Migrationshintergrund mitbringt und nicht auf das akademische Bildungserbe seiner Eltern und Großeltern zurückgreifen kann, hat ungleich schlechtere Chancen auf einen höheren Bildungsabschluss. Die mangelnde Chancengerechtigkeit, sagen die Forscher, bleibe "die größte Baustelle", auch wenn es langsame - sehr langsame - Fortschritte gebe: "Neuntklässler aus höheren Sozialschichten haben in Mathematik bis zu zwei Jahre Vorsprung vor ihren Klassenkameraden aus bildungsferneren Familien." Unterschiede, die sich nicht mehr allein mit unterschiedlichen Schulsystemen in den Bundesländern erklären lassen.

Der Statusbericht zur Chancengleichheit vergleicht die Durchlässigkeit der Schulsysteme, die Entwicklungs- und Integrationsmöglichkeiten für Schüler und ihre Chance, einen guten Abschluss zu erhalten. Dabei spielen auch Unterschiede zwischen den Bundesländern eine Rolle, aber: "Kein Land ist in allen Bereichen Spitze oder Schlusslicht."

Einige Teilergebnisse:

 

 

  • Thüringen und Mecklenburg-Vorpommern gehören bei den Kriterien "Durchlässigkeit" und "Kompetenzförderung" zur Spitzengruppe - und sind neben Hamburg die einzigen Bundesländer, die es überhaupt schaffen, in zwei der vier bewerteten Bereiche ganz oben mit dabei zu sein.
  • Bezogen auf alle vier bewerteten Felder im Bereich der Bildungsgerechtigkeit kommt Thüringen auf die höchste Wertung aller Bundesländer.
  • Bei der Integrationskraft erreichen Berlin und Bremen gute Werte, schwächeln dafür aber bei den anderen Kriterien.
  • Bayern punktet im Bereich der Kompetenzförderung, zeigt sich aber in den Feldern Durchlässigkeit und Integrationskraft deutlich restriktiver.
  • Völlig ausgeglichen präsentieren sich Schleswig-Holstein undRheinland-Pfalz: Sie erreichen jeweils bei allen vier Kriterien einen Mittelfeldplatz.
  • Eine klare Ost-West-Trennung gibt es bei der Zertifikatsvergabe, also der Chance auf einen guten Abschluss: Alle ostdeutschen Bundesländer gehören hier zur Schlussgruppe, während Baden-Württemberg, Hamburg, NRW und das Saarland die Spitzenreiter sind, schreibt Spiegel Online. 

 

Bodo Ramelow darf bei der Ministerpräsidentenkonferenz mitspielen - Bückling vor Merkel 

Bodo Ramelow nahm erstmals als Ministerpräsident von Thüringen an der Ministerpräsidentenkonferenz in Berlin teil.   

Er möchte als Länderchef dazugehören und da darf die Verbeugung vor der Kanzlerin Merkel nicht fehlen. 

CDU Ministerpräsidenten begrüßten ihn eher kühl und abweisend, während SPD- Ministerpräsidenten ihn teilweise höflich begrüßten. Gleichwohl durfte er an der Gruppensitzung der SPD- Ministerpräsidenten nicht teilnehmen, obwohl die SPD in Thüringen als Junorpartner mitregiert. 

Der grüne Ministerpräsident und Ex-KBW-Maoist Kretschmann aus Baden-Würrtemberg nimmt hingegen schon seit längerer Zeit an diesen Sitzungen teil.

Trotzem berichtete Ramelow im Anschluss an die Ministerpräsidenten-Konferenz stolz von einem Abendessen mit Woidke, das dieser mit den Worten beendet habe: „Ich heiße Dietmar.“

Aus Brandenburg verlautete, Ramelow werde sicher demnächst dazugebeten, aus Berlin und Nordrhein-Westfalen heißt es hingegen, das sei nicht sicher. Denn die Runde dürfe nicht zu heterogen werden.