Asylbewerber sollen im ehemaligen KZ Dachau untergebracht werden

Rechtspopulistischer CSU-Innenminister Hermann will in Bayern verstärkt abschieben 

Karl Freller, Alexander Mazo, Antje Seubert, Kurt Gribl, Charlotte Knobloch, KZ Dachau, Augsburg, Asylbewerber, Flüchtlinge, KZ-Außenlager

In einem Außenlager des KZ Dachau sollen künftig Flüchtlinge untergebracht werden.

 

Der Augsburger Stadtrat hat beschlossen, die sogenannte „Halle 116“ in ein Asylbewerberheim umzubauen. 90 Flüchtlinge sollen künftig in dem ehemaligen Außenlager des Konzentrationslagers Dachau wohnen,berichtet der „Bayerische Rundfunk“.

Stadträte aller Parteien gaben gestern – auf den Tag 70 Jahre nach der Befreiung des KZ Auschwitz – ihre Zustimmung zu den Plänen gegeben – im Bewusstsein, wie sie betonten, dass es sich um ein sensibles Thema handle, das begleitet werden müsse.

Der Umbau der 1750 Quadratmeter für die Asylunterkunft würde trotz des relativ guten Zustandes 1,75 Millionen Euro kosten.

Zu NS-Zeiten mussten in der Halle 116 bis zu 2000 Häftlinge zwangsweise für den deutschen privatwirtschaftlichen Rüstungskonzern und  Flugzeugbauer Messerschmidt arbeiten.

Charlotte Knobloch, die ehemalige Chefin des Zentralrats der Juden in Deutschland, sieht den Vorgang kritisch : „Das ist ein völlig indiskutabler Vorgang, das Ende der dringend notwendigen Erinnerungskultur“, sagte sie dem „Spiegel“.

Auch Karl Freller, der Direktor der Stiftung Bayerische Gedenkstätten und Fraktionsvize der CSU im Landtag, lehnt die Augsburger Pläne entschieden ab. „Da hätte es auch eine andere Möglichkeit geben müssen“,sagte er der „Abendzeitung“.

 

Die Halle 116 in Augsburg ist nicht das erste Asylbewerberheim, das auf dem Gelände eines ehemaligen KZ-Außenlagers errichtet werden soll. 

In der nordrhein-westfälischen Stadt Schwerte sollen demnächst 21 Flüchtlinge in einem Außenlager des KZ Buchenwald einziehen. Dagegen gibt es auch massive Proteste. 

Dort sollen 21 Asylbewerber auf dem Gelände einer ehemaligen Außenstelle des KZ Buchenwald untergebracht werden. 700 Gefangene waren hier einst untergebracht und mussten für die Eisenbahn arbeiten...
Frühere KZ-Außenstelle in Augsburg wird Asylbewerberheim . Flüchtlingsorganisationen finden die Idee menschenverachtend und zynisch. 

Der rechtspopulistische CSU Innenminister Herrman  will inBayern verstärkt abschieben. 

Bayern hatte 2014 nur 32 000 Asylbewerber aufgenommen - und zwar vorwiegend aus Kriegsgebieten wie Syrien. Den versteckten Nato-Krieg gegen Syrien und Assad trägt die CSU im Kern aber mit und sie ist somit auch für dadurch ausgelöste Flüchtlingswellen selber mit verantwortlich. Das scheint homophobe und menschenfeindliche Rechtspolitiker und Zyniker wie Herrmann (CSU) aber nicht weiter zu interessieren.