Linke in Brandenburg verliert bei der Bundestagswahl massiv an Stimmen 

Überall dort wo die Linkspartei wegen zu großer Nähe zur Sozialdemokratie kaum noch eigenständig  erkennbar ist, verliert die Linkspartei massiv an Stimmen.

In Brandenburg verliert die Linke von 28,5% auf 22,4% ganze 6,1 % ein und vor allem verliert die Linke im Osten alle 4 Direktmandate. Hier erstarken CDU und AfD als Protestpartei.  

Insgesamt hat die Linkspartei sogar 13 Direktmandate im Osten verloren und zwar insbesondere da, wo die  Linkspartei eine zu große Nähe zur SPD aufweist. Deshalb trifft es u a. auch Steffen Bockhahn in Rostock/MV nicht zufällig, der eine extreme Nähe zur reformistischen SPD Politik aufweist. 

In Brandenburg gibt es eine rot-rote Regierung und deshalb fallen hier die Verluste besonders deutlich aus.

In Berlin gibt es eine Große Koalition aus SPD und CDU und hier kann sich die Linke im Osten am besten behaupten und sie gewinnt sogar 4 Direktmandate hinzu.  

Der Landeschef Ludwig redet sich das Desaster schön. 

Golze, die im Wahlkampf kaum zu sehen war, wurde abgestraft: Immerhin 4,7 Prozent verlor sie (23,8 Prozent) gegenüber 2009, uneinholbar hinter Steinmeier (33,1) und Voßhoff (32,8).

Bei der Bundestagswahl am vergangenen Sonntag gewann die CDU in Brandenburg 11,2 Prozent hinzu. Alle anderen bislang im Parlament vertretenen Parteien bis auf die rechtspopulistische AfD haben Stimmen verloren :

Die FDP 6,8 Prozent, die SPD 2,0 Prozent und die Grünen 1,4 Prozent. Die Verluste der Sozialisten belaufen sich auf 6,1 Prozent. Kann der Landesvorsitzende mit dem Ergebnis der Partei in Brandenburg zufrieden sein? »Natürlich nicht«, räumt er ein.

»Dennoch haben wir allen Umfragen zum Trotz 22,4 Prozent und nicht 19 Prozent - wie vorausgesagt - erreicht«, erinnert Ludwig. »Unser Plan für die Bundestagswahl sah vor, 25 Prozent plus X, und ich wollte mindestens fünf Brandenburger Abgeordnete für den Bundestag«, sagt er.

Fünf Abgeordnete sind es tatsächlich geworden. Allerdings gingen die vier im Jahr 2009 gewonnenen Wahlkreise sämtlich verloren. Die LINKE hatte sich vorher vorgenommen, den Wahlkreis von Dagmar Enkelmann zu verteidigen und hier ausnahmsweise auch gezielt um Erststimmen zu werben, obwohl klar war, dass es nicht leicht werden würde.

Stefan Ludwig sagt, es sei »besonders schmerzlich«, dass Dagmar Enkelmann »nur wenige Stimmen« von ihrem CDU-Mitbewerber Hans-Georg von der Marwitz trennen, der den Wahlkreis diesmal holen konnte. »Wir alle hätten ihr gewünscht, dass sie ihren Wahlkreis wieder gewinnt. Ich bin aber überzeugt davon, dass sie sich mit ihren politischen Erfahrungen weiter engagieren wird. Vor allem in der Rosa-Luxemburg-Stiftung brauchen wir sie dringender denn je«, erklärt Ludwig. »Im Übrigen bedauere ich jeden der vier wieder abgegebenen Direktmandate/Wahlkreise  und hätte mich über jede Erststimme und jeden Sieg gefreut«, fügt er hinzu.

Neben der Landtagswahl gibt es im kommenden Jahr auch Kommunal- und Europawahlen.

Auf die Frage, ob er angesichts der Zugewinne der CDU sowie der Verluste von SPD und LINKE jetzt um das Fortbestehen der rot-roten Mehrheit nach der Landtagswahl 2014 fürchte, antwortet Ludwig, er glaube nicht, »dass der Wahlerfolg der CDU bei den Bundestagswahlen wirklich etwas mit der Qualität der Arbeit der Landes-CDU zu tun hat«.

 

Was die LINKE betrifft, so sagt er: »Vor uns steht weiterhin harte Arbeit, ob in der Landesregierung oder im außerparlamentarischen Raum.

« Es sehe zwar auf der politischen Karte tatsächlich erstmals in Brandenburg so aus, als sei das Bundesland schwarz geworden. »Ich bin jedoch überzeugt davon, dass sich bei den kommenden Wahlen unsere solide Arbeit vor Ort auszahlen wird.

« Die LINKE werde ihre Politik »ganz auf das Soziale ausrichten«. Aufgabe der Sozialisten sei es, Brandenburg zu gestalten. »Dabei ist 100 Prozent sozial unser Markenkern, unser Weg ist der sozial-ökologische Umbau.« Dazu gehören laut Ludwig gute Arbeit, gesundheitliche Versorgung und gute Lebensbedingungen in allen Landesteilen, Chancengleichheit beim Zugang zu guter Bildung und zukunftsfähige Verwaltungen - »um nur einige zu nennen«.