In der Bundesrepublik sind 1,6 Mio. Kinder auf Hartz IV angewiesen 

Jedes 7. Kind unter 15 Jahren ist betroffen 

 In Der Bundesrepublik ist mehr als jedes siebte Kind auf Hartz IV angewiesen. »15 Prozent aller Kinder unter 15 Jahren waren 2012 in der Grundsicherung für Arbeitsuchende gemeldet - insgesamt 1,62 Millionen«, zitiert die in Düsseldorf erscheinende »Rheinische Post« aus einer neuen Veröffentlichung der Bundesagentur für Arbeit. Gegenüber dem Vorjahr habe sich die Lage damit nicht verbessert.


Etwa die Hälfte der Kinder in Hartz-IV-Haushalten lebte den Daten zufolge im vergangenen Jahr bei einem alleinerziehenden Elternteil. Die Hilfequote von Alleinerziehenden war mit 39,4 Prozent mit Abstand am höchsten. Im bevölkerungsreichsten Bundesland Nordrhein-Westfalen lag die Quote der Kinder in Hartz-IV-Haushalten mit 17,9 Prozent über dem Bundesdurchschnitt.

Die meisten Kinder in Hartz-IV-Haushalten gibt es mit 34,3 Prozent in Berlin. Das ist mehr als jedes dritte Hauptstadt-Kind.

Auch in den ostdeutschen Ländern, in den Stadtstaaten Hamburg und Bremen sowie in Berlin und im Saarland sind dem Bericht zufolge überdurchschnittlich viele Kinder auf staatliche Hilfe angewiesen. Am besten ist die Situation in Bayern und Baden-Württemberg: Dort liegt die Quote der hilfebedürftigen Kinder unter zehn Prozent.

Parallel dazu ist die Zahl der Bezieher des sogenannten Kinderzuschlags gestiegen. Während es Ende 2005 knapp 41 000 Kinder gegeben habe, deren Eltern den Kinderzuschlag bezogen hätten, seien es im August 2012 mehr als 210 000 gewesen, hieß es in dem Bericht. Etwa 87 Prozent von ihnen seien jünger als 15 Jahre.

Der Kinderzuschlag ist für Haushalte gedacht, in denen die Eltern ihren eigenen Bedarf zwar durch ihr Einkommen decken können, aber wegen des Bedarfs ihrer Kinder Anspruch auf Hartz IV hätten. Durch den Kinderzuschlag wird in diesen Fällen der direkte Hartz-IV-Bezug vermieden.