Jürgen Meyer IZ 9.6. 25
Kalifornischer Gouverneur Newsom, Quelle FAZ
Im US-Bundesstaat Kalifornien eskalieren die Proteste gegen die rigorose Abschiebepolitik der Trump-Regierung, nachdem der US-Präsident die Nationalgarde gegen massive Proteste und bürgerkriegsähnliche Unruhen im Lande eingesetzt hatte.
Droht gar wie in der ehemaligen Sowjetunion die Sezession des Staates Kalifornien, nachdem der Gouverneur des Landes die brutale Polizei- und Militärgewalt gegen Migranten scharf verurteilt hatte.
Immerhin sind die USA ein Staatenbund, der aus 50 souveränen Bundesstaaten besteht, die natürlich durch einen Volksentscheid jederzeit die Trennung von den USA beschließen können - zumal Staaten wie Kalifornien eine Geschichte als Bestandteil Mexikos haben und sich jederzeit mit Mexiko wieder vereinen oder aber für unabhängig und souverän erklären könnten.
Dann würde sich das demokratisch und anti-republikanisch tickende Kalifornien auf einen Weg begeben, der den Weg der Ukraine als Ex-Sowjetstaat in Richtung Sezession gegangen ist.
Der demokratische Gouverneur von Kalifornien, Gavin Newsom, kritisiert US-Präsident Donald Trump scharf für dessen Entsendung der Nationalgarde (2000 Soldaten) nach Los Angeles.
Trump habe entgegen dem Willen der lokalen und regionalen bzw. bundesstaatlichen Sicherheitsbehörden militärische Truppen in die Region geschickt, um Chaos zu stiften, warf Newsom dem Präsidenten in mehreren Posts auf der Plattform X vor.
Die Regierung habe so die Gewalt angeheizt. „Das sind die Handlungen eines Diktators, nicht eines Präsidenten“, schrieb Newsom.
Diese Begrifflichkeit des Gouverneurs deutet jedenfalls darauf hin, dass die dortige Regierung die Legitimität des US-Präsidenten schon jetzt infrage stellt.
Viele Beobachter sprechen von einer Kriegserklärung gegen das Volk in Kalifornien.
Die Stimmung sei umgeschlagen, als einige Demonstranten nach Angaben der Polizei Eigentum zerstörten, Angriffe verübten und andere Schäden verursachten, berichtete der Sender weiter. Um die Demonstration aufzulösen, hätten die Behörden die Proteste zu einer „ungesetzlichen Versammlung“ erklärt. Einige Menschen seien dennoch geblieben und hätten später in anderen Straßen Gebäude und ein Polizeiauto beschädigt. Eine weitere Gruppe habe sich geweigert, sich aufzulösen. Dabei sei es zu den Festnahmen gekommen. Zwei Beamte wurden dem Bericht zufolge verletzt. Zudem sei eine Schusswaffe sichergestellt worden.
Auf dem Video des Senders Nine News ist zu sehen, wie der Polizist offensichtlich bewusst von hinten auf die Reporterin Lauren Tomasi zielt, die gerade in die Kamera gesprochen hat, und abdrückt. Tomasi wird am Bein getroffen. Sie wurde nicht ernsthaft verletzt und konnte ihre Arbeit fortsetzen.
Kaliforniens Gouverneur Gavin Newsome hat mit offensiver Rhetorik auf Drohungen der US-Regierung im Zuge der angespannten Lage in Los Angeles reagiert. "Nehmt mich halt fest. Lasst es uns hinter uns bringen", sagte der Demokrat beim Sender NBC in Richtung von Tom Homan – dem Mann, den US-Präsident Donald Trump mit der Oberaufsicht über seine Abschiebepolitik betraut hat.
Homan hatte bei NBC nicht ausgeschlossen, Newsom oder auch die Bürgermeisterin von Los Angeles, Karen Bass, festnehmen zu lassen, sollten sie der US-Regierung bei deren Entscheidungen im Weg stehen. Er räumte dabei jedoch ein, dass bislang niemand eine rechtliche Grenze überschritten habe.
"Er weiß, wo er mich findet", sagte Newsom darauf angesprochen. "Diese Art von Geschwafel ist anstrengend. Also, Tom, nimm mich fest." Der Gouverneur warf der Trump-Regierung vor, gezielt Panik zu schüren und Migranten zum politischen Feindbild zu machen. Kalifornien werde sich gegen das Vorgehen mit allen Mitteln zur Wehr setzen. Newsom hat eine Klage angekündigt.
Trump ließ sich diese Kampfansage nicht zweimal sagen. "Ich würde es tun, wenn ich Tom wäre (...) es wäre eine großartige Sache", sagte der Republikaner auf Nachfrage von Reportern.
Über das Wochenende hatte Trump Soldaten der Nationalgarde nach Los Angeles entsandt, um gegen Proteste im Zusammenhang mit verstärkten Razzien der Einwanderungsbehörde ICE vorzugehen. Nach Darstellung des Präsidenten war die Lage außer Kontrolle geraten – örtliche Behörden widersprachen dieser Einschätzung jedoch.