Ermordung des Friedensaktivisten und Kommunisten Philipp Müller vor 73 Jahren
Georg Theis und Jürgen Meyer
IZ vom 11. Mai 2025
Heute vor 73 Jahren, am 11. Mai 1952, wurde der damals 21-jährige Philipp Müller auf einer Friedensdemonstration in Essen, die sich gegen die Wiederbewaffnung der BRD richtete, von einem Polizisten erschossen. Der gelernte Schlosser war schon frühzeitig politisch aktiv, seit 1950 war er in der Münchner KPD aktiv.
Die Adenauer-Regierung strebte eine militärische Bindung an die NATO und die Wiederzulassung der Armee als Bundeswehr und der Rüstungsindustrie an. Dagegen formierte sich reger Protest, insbesondere aus linken Jugendorganisationen, die auf einer Konferenz Anfang Mai 1952 zu einer Jugendkarawane am 11. Mai 1952 in Essen aufriefen.
Die Demo, an der über 30.000 vorrangig junge Menschen teilnahmen, wurde kurzfristig verboten und mit brutalster Polizeigewalt aufgelöst.
Als sich gegen die besagte Polizeigewalt Widerstand bildete, machte ein Polizist von der Schusswaffe Gebrauch, wodurch Philipp Müller ermordet wurde.
In der DDR wurde Philipp Müller verehrt. Etliche Straßen wurden nach ihm benannt, unter anderem in Halle an der Saale. Die dortige Philipp-Müller-Straße wurde jedoch vor einigen Jahren in Willy-Brandt-Straße umbenannt. Leider unterstützte seinerzeit auch Die Linke die Umbenennung und stellte somit auch hier unter Beweis, dass sie mit ihren ursprünglichen Zielen und Positionen sowie Idolen restlos gebrochen hat.
Wir als Internetz-Zeitung werden jedoch weiterhin Philipp Müller ehren und seiner würdig gedenken.