Jürgen Meyer IZ 20.4. 25

Es ist eine Schande, wie die etablierte politische Klasse der Mitte die Befreiung Deutschlands am 8. Mai 1945 durch die Rote Armee der Sowjetunion historisch besudelt, indem die Hauptbefreier aus Moskau von den Feierlichkeiten ausgeladen wurden.

Ich habe schon immer Hitler-Faschisten und Neonazis verachtet. Aber genauso sind Politiker der Mitte von SPD, CDU und Grünen zu verachten, die ein echtes Gedenken an allen Opfern des Hitlerfaschismus unterbinden und verhindern wollen.

Die Sowjetunion hat für den Krieg und den Sieg der Menschheit über den Hitlerfaschismus 27 Millionen Menschen geopfert. Der Holocaust mit 6 Millionen Juden ist ebenfalls eine große Schuld der deutschen Rechten - aber in der Dimension nicht mit der Ermordung von 27 Millionen Sowjetbürgern zu vergleichen. Andere historische Angaben gehen von bis zu 100 Millionen Toten aus. 

Es gibt inzwischen sogar Dokumente der politischen Klasse, die auffordern, vom Hausrecht Gebrauch zu machen und Russen herauszuwerfen, die bei Gedenkfeierlichkeiten auftauchen sollten.

Das hat das Niveau davon, Juden auszuladen, die am Gedenken des Holocausts in Deutschland teilnehmen wollen. Das ist Geschichtswergessen. Ich schäme mich für dieses moralisch verkommen Land, dass mal einen pro-sowjetischen Teilstaat bis zur Annexion der DDR 1990 umfasste.

Deutscher Mord an Russen – Ohne Befreier die Befreiung vom Hitlerfaschismus feiern,  ist das Motto der politischen Klasse des Landes.

Auch Uli Gellerman von der Rationalgalerie äußert sich entsprechend empörend. Entsprechend äußert er sich im Wortlaut:

"Die Entscheidung des offiziellen Berlin, Vertreter Weißrusslands und Russlands von den Gedenkfeiern zum 80. Jahrestag des Kriegsendes auszuschließen, ist ein beispielloser Skandal und eine Schande für Deutschland. Nicht nur erinnerungspolitisch führt Noch-Außenministerin Baerbock das Land an den Abgrund.

Es waren Millionen Russen und Belorussen, die im Kampf zur Befreiung Deutschlands vom Nazi-Regimes gefallen sind. Aber die deutschen Faschisten hatten zuvor noch 5,7 Millionen sowjetischer Kriegsgefangener ermordet. Mord durch Hunger, Mord durch Folter, Mord durch Genickschüsse. Auch unter diesen Ermordeten stellten die Russen und Belorussen die Mehrheit. Diesen Opfern werden von einer Mehrheit des Deutschen Bundestags noch postum ins Gesicht geschlagen: Sie sind bei der "Zentralen Gedenkfeier zum 80. Jahrestag des Endes des Zweiten Weltkriegs am 8. Mai" ausdrücklich ausgeschlossen.

Hass gegen die Sieger und Befreier

Dieser geschichtsvergessene Hass gegen die Sieger und Befreier kommt aus dem Hause Baerbock und ist sogar mit der Formulierung einer Dienstanweisung garniert, man solle notfalls vom "Hausrecht" Gebrauch machen, man soll also die Russen rauswerfen, wenn sie am Gedenken an die Opfer teilnehmen wollen. An diesem Hass kann man den Baerbock-Opa Waldemar erkennen. Der war laut Wehrmachts-Akte "ein bedingungsloser Nationalsozialist". Jetzt versucht die Baerbock, diesen Nazi-Krieg im Nachhinein durch ihre Dienstanweisung zu gewinnen.

Vielleicht steckt in  der etablierten politischen Klasse auch der Wunsch dahinter, die Niederlage des Hitlerfaschismus im 2. Weltkrieg rückgängig machen zu wollen und zu rächen. Revanchisten  gibt es insbesondere in der CDU schon seit 1946. Viele Altnazis dder NSDAP landeten nach 1946 in führenden Positionen in der CDU und im CDU-Staat von Konrad Adenauer. Sie wurden später sogar mit CDU -Ticket Bundeskanzler, Bundespräsidenten und Ministerpräsident. 

"Nie wieder"

Die Deutschen Nazi-Enkel sind wegen ihrer Herkunft nicht schuldig zu sprechen. Sie sollten sich allerdings der Geschichte stellen: Die verlangt ein klares "Nie wieder". Und während die Deutschen diesen Anspruch gegenüber dem Mord an den europäischen Juden geradezu vorbildlich erfüllen, empfinden sie gegenüber den Russen offenkundig kein Schuldbewusstsein, geschweige jene Dankbarkeit, wie sie gegenüber Befreiern normal wäre.

Vielmehr macht dieses Verhalten das Gedenken an Holocaust und Judenmord ebenfalls unglaubwürdig. Sie verniedlichen ja den Hitlerfaschismus, indem sie den Massenmord an 27 Millionen Russen geringschätzen, kleinreden, relativieren oder gar leugnen. 

Rassenkrieg aus dem AA

Diese gespaltene Blindheit gegenüber der Geschichte ist eine Form des Rassismus: Himmlers "Untermensch" – in einer Broschüre des Reichsführers SS von 1942 – wird offenkundig vom Auswärtigen Amt bis heute als Leitfaden begriffen. Diese Broschüre begründete den Krieg gegen die slawischen Völker als Rassenkrieg und gab den Nazi-Morden einen ideologischen Unterbau.

Kriegsbesoffene Funktionsträger

In den Fußstapfen ihres Großvaters Waldemar verkündete Frau Baerbock vor dem Europarat auf Englisch: "We are fighting a war against Russia." Wer mag "wir" sein? Wer hat diesen Krieg gegen Russland erklärt? Wenn es nur die Baerbock allein wäre, die in einen Krieg gegen Russland zöge, könnten wir ihr zum Abschied fröhlich zuwinken. Aber sie und andere kriegsbesoffene Funktionsträger aus Deutschland könnten das ganze Land in einen neuen Krieg ziehen. Diese Kriegsbesoffenheit hat die Deutschen im 2. Weltkrieg 3,8 bis 4 Millionen tote Soldaten und 1,65 Millionen Zivilisten gekostet.

Auch der Opa von Friedrich Merz entpuppt sich nach neuesten Recherchen als überzeugter Nazi im 3. Reich und auch Friedrich Merz verweigert eine kritische Auseinandersetzung mit seinen Vorfahren, indem er sie nur lobend erwähnte.  

Nukleare Abschreckung?

Wer sich selbst und seine Kollegen und Nachbarn retten möchte, der muss der ideologisch vernagelten Baerbock in den Arm fallen. Und wer vor ihr fliehen will, der sollte eine weite Reise auf sich nehmen. Denn die Dame behauptet: "Der Einsatz für nukleare Nichtverbreitung und nukleare Abschreckung sind in diesen Zeiten kein Widerspruch." Sie spielt offenkundig mit der "nuklearen Abschreckung". Diese "Abschreckung" wird im Kriegsfall Mitteleuropa unbewohnbar machen. Die "schreckliche" Baerbock hat vielleicht einen schönen Bunker in Aussicht. Der normale Bürger ohne staatliches Bunkerplätzchen sollte auf einen Abmarsch der Baerbock orientieren".