Jürgen Meyer IZ 13.4. 25
Die globale Staatsverschuldung ist erstmals über 100 Billionen Dollar gestiegen. Allein die USA haben eine Verschuldung von ca. 37 Billionen Dollar. Das entspricht 120 % des jährlichen Bruttoinlandproduktes des Landes.
Russland ist im internationalen Vergleich nur gering verschuldet. In Russland beträgt die Verschuldung 20 % des BIP.
Deutschland ist mit 62 % des BIP verschuldet. Das entspricht ca. 2,5 Billionen Dollar. Die deutsche Verschuldung ist also dreimal so hoch wie die russische Verschuldung. Durch die vom Bundestag beschlossene Neu-Verschuldung und sinnlose Mega-Hochrüstung wird dieser Wert extrem ansteigen.
Durch den Handelskrieg gegen die ganze Welt hat die US-Regierung Trump jetzt ein Erdbeben an den Weltmärkten ausgelöst und sich offensichtlich verzockt. Nur die Zölle gegen China bleiben bestehen, weil man im Vergleich zur VR China am Weltmarkt schlicht nicht mehr konkurrenzfähig ist. Die Weltbörsen waren nach der massiven Zollerhöhung massiv eingebrochen.
Der Renditeanstieg der US-Staatsanleihen verteuert die Kreditaufnahme für die USA, weil die Zinsen für Staatsanleihen steigen. Doch jetzt muss Trump zurückrudern. Er setzt die erhöhten Zölle für die meisten Länder für 90 Tage aus.
Weitaus beunruhigender als die absolute Höhe der Renditen an den Anleihemärkten war allerdings die Kürze der Zeit, in der sich dieser Anstieg vollzog - und sein Ausmaß. So schnellte die Rendite der zehnjährigen US-Staatsanleihen gestern im frühen US-Handel zeitweise auf 4,5 Prozent, nachdem sie am Freitag noch auf 3,9 Prozent gefallen war.
Noch deutlicher fiel der Anstieg bei Anleihen mit 30-jähriger Laufzeit aus: Dort ging es seit Freitag sogar um rund 0,7 Prozentpunkte nach oben - von 4,3 auf 5,0 Prozent; und damit so stark wie seit 1981 nicht mehr.
Mit anderen Worten: Investoren verlangten nun höhere Zinsen, also höhere Risikoaufschläge, für die Bindung ihres Geldes über längere Laufzeiten. Für Trump und die US-Administration eine riskante Entwicklung: Höhere Anleiherenditen verteuern nämlich für den Staat die Kreditaufnahme. Schließlich sind Staatsanleihen nichts anderes als Schuldpapiere, die der Staat ausgibt, um seine Ausgaben zu finanzieren.
Wer es genau wissen will, kann sich den Schuldenstand live bei US National Debt Clock ansehen.
Unter Trump dürfte sich der Anstieg der US-Staatsverschuldung nochmals beschleunigen, plant der Republikaner doch weitreichende Steuererleichterungen. Laut Daten des Internationalen Währungsfonds (IWF) dürfte die Schuldenquote (Höhe der Gesamtverschuldung im Verhältnis zum Bruttoinlandsprodukt) der Vereinigten Staaten 2025 auf 124,1 Prozent steigen. Damit wären weltweit nur sieben Länder höher verschuldet als die USA. Zum Vergleich: Für Deutschland rechnet der IWF mit einer Schuldenquote von 62,1 Prozent in diesem Jahr.
Die USA sind somit auf niedrige Zinsen auf ihre Staatsanleihen angewiesen, um ihre Schulden auch künftig finanzieren zu können. Finanzminister Scott Bessent hatte jüngst noch die Hoffnung geäußert, dass die Renditen durch die Trumpsche Zollpolitik sinken könnten. Doch die Märkte spielten nicht mit. Nur wer hat hier eigentlich verkauft?
Einem Bericht der Nachrichtenagentur Reuters zufolge steckten dahinter auch Hedgefonds, die auf die kleinen Preisunterschiede zwischen den Kursen der Staatsanleihen und der damit verbundenen Terminkontrakte wetteten. Im Branchenjargon wird dies als "Basis-Trade" bezeichnet. Angesichts der Marktturbulenzen sahen sich die Hedgefonds gezwungen zu verkaufen, um ihr Risiko zu reduzieren und rasch an Liquidität zu kommen.
Am Markt wurde allerdings auch darüber spekuliert, dass China einen Teil seiner US-Staatsanleihen verkaufen könnte - als Gegenreaktion auf die drastischen Importzölle auf seine Waren. Laut Daten des US-Schatzamtes hielt China zuletzt Staatsanleihen in Höhe von 760,8 Milliarden Dollar und war damit nach Japan der zweitgrößte ausländische Gläubiger der USA
China ist zweitgrößter Gläubiger der USA
Fakt ist: Die USA sind zur Refinanzierung ihrer Schulden auf Geldgeber aus dem Ausland angewiesen. Und Fakt ist auch: Die Länder, mit denen sich Trump angelegt hat, sind am Ende des Tages gleichzeitig auch die größten Gläubiger der USA, allen voran Japan und China.
Trumps plötzliche Umkehr in seiner Zollpolitik ist ein eindrücklicher Beweis dafür, dass Trump bei dem von ihm initiierten Spiel "Wir gegen den Rest der Welt" womöglich doch nicht am längeren Hebel sitzt. Hat der Republikaner die Rechnung am Ende ohne die Geldgeber der USA gemacht?
China ist der zweitgrößte Gläubiger von USA-Staatsanleihen. Nur Japan sitzt auf noch mehr USA-Staatsanleihen.
China hat US-Staatsanleihen in einem Volumen von ca 760 Milliarden Dollar. Aber noch kann man nicht davon sprechen, dass China die USA gehört. Nur Japan hat mit ca 1 Billion Dollar mehr US-Staatsanleihen als China. GB verfügt über ca. 740 Mrd. Dollar von US Staatsanleihen.