CDU-Merz-Absturz - Große Mehrheit hält Merz für nicht vertrauenswürdig und unsympathisch

Nach dem AfD-Kungel-Debakel im Bundestag in der Migrationsfrage stürzt Merz in Umfragen ab

Jürgen Meyer  IZ 04.02. 2025

Lobbycontrol

Nachdem bis zu 240 000 Menschen bundesweit gegen den Rechtsruck der CDU und der Anbiederung an die Migrationspolitik der AfD auf die Straße gegangen waren, stürzt der ehemalige Black-Rock-Repräsentant Friedrich Merz in Umfragen wenige Wochen vor der Bundestagswahl massiv ab. Nur noch 24 % der Bürger halten ihn für vertrauenswürdig und nur noch 16 % für ehrlich und  sympathisch. Die CDU hatte gemeinsam mit AfD Rassisten für eine Verschärfung der Migrationspolitik gestimmt. 

Merz der Vasall der Oligarchen, der Superreichen und der Großkonzerne

https://correctiv.org/aktuelles/wirtschaft/2025/01/28/bester-mann-der-grosskonzerne-das-lobby-netzwerk-von-friedrich-merz/

Der Mann der Großkonzerne: Das Lobby-Netzwerk von Friedrich Merz

Der Chemieriese BASF bestätigt erstmals frühere Mandate des CDU-Kanzlerkandidaten. CORRECTIV-Recherchen ( obwohl Correctiv oft Fake News verbreitet, ist diese Aufklärung mal korrekt) zeigen, welche Unternehmen nach der Wahl von der Nähe zu Friedrich Merz profitieren könnten. Schon jetzt stimmt das CDU-Wahlprogramm teils wortgenau mit Forderungen der Chemie- und Metallindustrie überein.

Als Konzern-Anwalt muss Friedrich Merz eine Wucht gewesen sein. Sein früherer Kollege John P. Schmitz gerät noch heute ins Schwärmen. „Wir arbeiteten viele Jahre zusammen bei der Kanzlei Mayer Brown“, sagt er. Merz betreute als Senior Counsel bis 2021 wichtige Kunden der Großindustrie; die großen Aufträge gingen über seinen Schreibtisch. „Merz nutzte seine engen Kontakte zur deutschen Wirtschaft, um Mandanten zu gewinnen: Er managte bedeutende Klienten, vor allem DAX-Konzerne.“

John P. Schmitz, zuvor politischer Berater des früheren Präsidenten Ronald Reagan und George H.W. Bush, war wie Merz Partner in der Anwaltsfirma Mayer Brown. Unter ihrer Führung wuchs laut Schmitz der deutsche Ableger der Kanzlei aus Chicago zu einer der wichtigsten Wirtschaftskanzleien in Deutschland an. Der Amerikaner lernte Merz vor rund 30 Jahren bei einem Dinner der Bayer AG in Leverkusen kennen, und ab 2004 arbeiteten beide in der Berliner Kanzlei.

Merz verdiente Millionen mit gut dotierten Jobs in Aufsichts- und Beiräten und mit Aufträgen für Großkonzerne. BASF bestätigt die Recherchen von CORRECTIV, wonach Friedrich Merz die Gesellschaft mehrfach als Anwalt vertreten hat. Es habe sich um Aufträge in den Jahren 2010 und 2011 gehandelt. Nun steht Merz kurz davor, Bundeskanzler zu werden – Fleiß müsse wieder im Geldbeutel spürbar werden, heißt der CDU-Slogan. Aber in wessen Geldbeutel? Welche Interessen wird Merz vertreten, wenn er sich bei der Wahl durchsetzt?

Seit Tagen dreht sich die politische Debatte um die Migrations-Abstimmungen der Union zusammen mit der AfD im Bundestag. Bei CDU/CSU hofft man, dass man mit den Vorstößen Wähler für sich gewinnen kann. Einer Umfrage zufolge hat zumindest Friedrich Merz nicht davon profitiert.

Zum ersten Mal wurde vergangene Woche ein Antrag der CDU im Bundestag mit Stimmen der AfD beschlossen.

Eingebracht hatte ihn die Unionsparteien CDU und CSU. 

Sie nahm offen und bewusst in Kauf, dass die AfD, die in Teilen als gesichert rechtsextrem und auf Bundesebene als rechtsextremer Verdachtsfall eingestuft wird, dem Antrag zur Mehrheit verhalf.

Zwei Tage später stimmten Union und AfD dann zusammen für einen Gesetzentwurf zur Begrenzung der Migration, der allerdings scheiterte.

Es profitiert leider nur die AfD, wie insbesondere eine Umfrage des Independent in diesen Tagen deutlich macht.

Bei der Union hatte man vermutlich die Hoffnung, dass der Vorstoß in der Migrationspolitik der AfD vor der Wahl den Wind aus den Segeln nehmen könnte. Doch bislang ist das Resultat vor allem massive Kritik an der CDU/CSU. So gingen etwa in den vergangenen Tagen Hunderttausende Menschen aus Proteste gegen CDU und CSU auf die Straße.

Auch ich halte Merz für ziemlich verlogen. CDU Merz ist verlogen - Für Krieg gegen Afghanistan und Taliban, die Flüchtlingswelle traumatisierter Kriegsopfer bewirkte aber jetzt fordert er indirekt Kooperation mit den Taliban zwecks Rückführungen. KEINE STIMME FÜR DIE CDU

Und eine neue Umfrage deutet auch darauf hin: Zumindest Friedrich Merz hat das Manöver anscheinend sehr geschadet.

Denn in der Forsa-Umfrage im Auftrag des "Stern", "RTL" und "NTV" büßt Merz in vier von sechs Kategorien an Zustimmung ein. So halten ihn 49 Prozent für "führungsstark" (minus zwei Punkte im Vergleich zur vorausgegangenen Erhebung im August 2024), 43 Prozent für "kompetent" (minus drei Punkte). Für "vertrauenswürdig" halten ihn noch 24 Prozent (minus sechs Punkte) und für "sympathisch" sogar nur 16 Prozent (minus acht Punkte).

In einigen Umfragen war die CDU/CSU nach der Ankündigung der Kooperation mit der AfD von 31 % auf 28 % abgeschmiert und dieser Trend könnte jetzt erst richtig an Fahrt gewinnen und die CDU/CSU unter die 25 % Marke drücken - ohne die CSU sogar in den Bereich von 20 %. Damit wäre eine Kanzlerschaft von Friedrich Merz in weite Ferne gerückt - zumal die CSU eine Kooperation mit den Grünen strikt ablehnt.