Rückständig-reaktionäre USA führen die Sippenhaft wieder ein

Michigan: Elternteil eines Täters erstmalig verurteilt

In Deutschland gab es die Sippenhaft zuletzt im Hitlerfaschismus der 30 er und 40 er Jahre im letzten  Jahrhundert.

Eltern von Freiheitskämpfern gegen dass NS Regime wurden genauso verurteilt wie der Täter selber - auch wenn die Eltern gar keine Kenntnis von der Tat gehabt haben.

Nach der Todesstrafe im Mittelater  und in den USA der Neuzeit hat  man gedacht, dass man  das archaische Denken in den USA kaum noch toppen kann -  aber es geht  auch unter Demokraten noch reaktionärer. Da braucht es keinen Trump, der genauso oder noch rückwärtsgewandter tickt.

Erstmals wurde die Sippenhaft in den USA im Staate Michigan wieder angewendet.

Im NS-Staat war die Sippenhaft eine mit Gewalt erzwungene Sippenhaftung, die als Druckmittel gegen die weitere Verwandtschaft eines Schuldigen eingesetzt wurde und Angehörige mit Freiheit, Vermögen oder Leben haftbar machte. Sippenhaft bedeutete dabei in der Regel Einweisung in ein Gefängnis oder gar einem  Konzentrationslager.

Erstmals ist in den USA ein Elternteil für tödliche Schüsse eines Jugendlichen verurteilt worden.

Jennifer C. drohen bis zu 15 Jahre Haft. Das wäre lebenslänglich nach deutschem Recht. Ihr Sohn - der Todesschütze - hatte sich bereits schuldig bekannt.

Die Mutter eines Teenagers, der 2021 vier Schüler an einer Schule im US-Bundesstaat Michigan erschoss, ist wegen fahrlässiger Tötung verurteilt worden. Ein Geschworenengericht in der Stadt Pontiac befand Jennifer C. in allen vier Anklagepunkten für schuldig.

Über das Strafmaß soll am 9. April entschieden werden, der 45-Jährigen drohen bis zu 15 Jahre Haft. Übereinstimmenden Medienberichten zufolge ist es das erste Mal, dass in den USA ein Elternteil eines Todesschützen aufgrund persönlicher Verantwortung für solch ein Verbrechen verurteilt worden ist.

Tatwaffe war Geschenk für damals 15-jährigen Sohn

In Deutschland darf man mit 14 Jahren schon eine scharfe Waffe besitzen.

Außerhalb von Schießstätten bedarf das Schießen mit Schusswaffen einer Erlaubnis. Auf Schießstätten darf ohne behördliche Erlaubnis geschossen werden: ab 12 Jahren: mit Druckluft-, Federdruck- und CO2-Waffen. ab 14 Jahren: mit sonstigen Waffen im Kaliber bis zu 5,6mm. Jugendlichen, die das 14. Lebensjahr vollendet haben, das Schießen mit Kleinkaliberwaffen oder Einzelladerflinten bis zum Kaliber 12.

Die Frau wurde am Dienstag der fahrlässigen Tötung in vier Fällen für schuldig befunden, wie unter anderem der Sender CNN und die "New york Times" aus dem Gerichtssaal in Pontiac berichteten.

Auch C.s Mann James muss sich in dem Fall vor Gericht verantworten - sein Fall wird jedoch getrennt verhandelt. Er soll sich im März vor Gericht verantworten.

Gegen die Eltern des heute 17-Jährigen waren nach der Tat schwere Vorwürfe erhoben worden, weil sie die Tatwaffe gekauft und ihrem minderjährigen Sohn Zugang dazu gewährt hatten. Die Waffe war demnach ein Geschenk für den damals 15 Jahre alten Ethan C. Sie sollen außerdem Warnungen aus dem schulischen Umfeld des Jungen ignoriert haben, dass dieser gewalttätig werden könnte.

Die 45-jährige Mutter plädierte in dem Verfahren auf "nicht schuldig". Der Sohn hatte sich in allen 24 Anklagepunkten schuldig bekannt. Im vergangenen Jahr war er zu einer lebenslangen Haftstrafe ohne Bewährung verurteilt worden. Im Prozess gegen seine Mutter sagte er nicht aus.

In ihrem Schlussplädoyer sagte Staatsanwältin Karen McDonald, Ethans Mutter habe es versäumt, "die übliche Sorgfalt walten zu lassen". "Sie hätte die Munition wegschließen können. Sie hätte die Waffe wegschließen können", betonte McDonald. Verteidigerin Shannon Smith argumentierte dagegen, dass ihre Mandantin nicht für die Taten ihres Sohnes verantwortlich gemacht werden könne. Niemand habe diese vorhersehen können, sagte sie.

Ethan C. tötete im November 2021 vier Mitschüler

Der Teenager hatte im November 2021 an seiner Schule in der nördlich von Detroit gelegenen Kleinstadt Oxford mit einer Pistole der Marke Sig Sauer das Feuer eröffnet. Er tötete vier Mitschüler und verletzte sechs weitere Schüler sowie einen Lehrer. Die Todesopfer an der Oxford High School waren zwischen 14 und 17 Jahre alt. Im vergangenen Dezember war er dafür zu lebenslanger Haft verurteilt worden.

Die Eltern waren am Tag der Tat zu der Schule gerufen worden, weil Zeichnungen des damals 15-Jährigen mit Gewaltfantasien gefunden worden waren. Sie sollen abgelehnt haben, ihren Sohn mit nach Hause zu nehmen - und auch nicht überprüft haben, ob der Teenager die Waffe bei sich hatte. Kurze Zeit später hatte der Jugendliche das tödliche Feuer eröffnet.

Während des Prozesses erklärte Jennifer C., ihr Mann habe dem Sohn die Waffe gekauft. Sie habe nie Grund zu der Annahme gehabt, dass der Teenager zu einer derartigen Gewalttat fähig sei, betonte sie. "Ich wünschte, er hätte uns stattdessen getötet."