Stellungnahme von Georg Theis zum Nahostkonflikt
Heute fand im Deutschen Bundestag eine einzige Heuchelei statt.
Man gedachte der Opfer des ,,palästinensischen Terrors" und heulte Krokodilstränen.
Natürlich ist der Raketenbeschuss der Hamas auf Zivilsten durch nichts zu rechtfertigen und klar zu verurteilen.
Und man darf auch NIEMALS Opferzahlen gegeneinander ausspielen, doch die Einseitigkeit und permanente Täter-Opfer-Umkehr stinkt und schreit zum Himmel.
Keiner stellt die entscheidende Frage:
Was war denn zuerst?
Peter Scholl-Latour bezeichnete seinerzeit völlig zu Recht den Gazastreifen als das größte Freiluftgefängnis der Welt.
Seit der israelischen Staatsgründung vor 75 Jahren sind die Palästinenser dort Luftangriffen und einer barbarischen und beispiellosen Kriegs-, Besatzungs-, Siedlungsbau- sowie Embargo- und Abriegelungspolitik durch die selbsternannte ,,Nahost-Demokratie" Israel ausgesetzt.
Mittlerweile sind die Strom- und Wasserversorgung zerstört und der Gazastreifen komplett abgeriegelt, so dass den Menschen selbst das Nötigste zum Leben fehlt, keine Lebensmittel und Medikamente mehr zugänglich sind und sie nicht mal vor dem Bombenhagel und den Raketenangriffen Israels fliehen können.
Fast täglich werden in Gaza Wochenmärkte, Wohnsiedlungen, Schulen, Kitas und Krankenhäuser und Gebäude von Hilfsorganisationen durch Israel angegriffen. Auch Kriegsreporter werden kaltblütig ermordet.
Wollte man sich endlich einmal ehrlich machen, so müsste man in erster Linie im Parlament ein Gedenken für die vielen zivilen Opfer des Gazastreifens abhalten und überall für sie Kerzen aufstellen und Rosen niederlegen.
Dann erst wäre ein Hauch von Wahrhaftigkeit gegeben.
Statt immer zum willfährigen Unterstützer des Tel-Aviver Kriegs-Kabinett infernale zu mutieren und bedingungslose Solidarität mit Israel nun auch noch durch die Entsendung von Bundeswehrsoldaten zu diskutieren, sollte die Bundesregierung schleunigst ihre Nahostpolitik korrigieren und Diplomatie und eine Zweistaaten-Lösung mit einem souveränen Staat Palästina mit Ost-Jerusalem als Hauptstadt zur deutschen Staatsräson erklären.
Israel hat sich gefälligst auf das Gebiet zurückzuziehen, was ihm 1967 nach Einigung mit den Palästinensern und in einer Resolution durch die UNO zugebilligt wurde. Da gibt es überhaupt nichts zu diskutieren!
Erst wenn Israel seine aggressive Politik unverzüglich einstellt und lernt endlich mal Völkerrecht anzuerkennen und vor allem auch zu akzeptieren, ist der erste Schritt für einen wahren und gerechten Frieden in Nahost getan!