Jetzt nähern sich Iran und Saudi Arabien an - Eine Klatsche für die USA

Auch im Nahen Osten brechen den USA die engsten Verbündeten weg

Es war schon auffällig, dass sich vorher schon Saudi Arabien immer mehr Russland angenähert und die einseitige Fixierung auf die USA aufgegeben  hatte.

Beispielsweise unterlief Saudi Arabien wie auch alle BRICS Staaten faktisch das Embargo der USA und der EU gegen Russland und hat ganz  konträr dazu die Erdölimporte aus Russland trotz Ölreichtum massiv ausgeweitet und so die Öl-Embargo-Politik torpediert.

Feinde an einen Tisch: Hat China den Westen mit einer Rochade überrascht?

Der Iran und Saudi-Arabien haben bekanntgegeben, ihre Todfeindschaft beenden zu wollen. Vermittelt wurde der Deal von China.

Das ist ein weiterer Sargnagel für die unipolare Weltordnung der USA und nur noch Israel steht als eindeutiger Vasall der USA zur Verfügung.

Aber selbst diese Eindeutigkeit bröckelt, weil in Israel immer mehr Russen zuziehen  und so auch die einseitige Ausrichtung der Politik in Frage stellen könnten.

In aller Stille entwickelt sich parallel dazu Rotchina zu einer Weltmacht, die sich immer mehr als Garantiemacht für Russland  positioniert.

Das bedeutet für den Westen und besonders für Deutschland die Notwendigkeit einer Neuorientierung.

Bisher war die Westbindung  angeblich alternativlos und exklusiv.

Mit dem Ende des Kalten Krieges entstanden neue Optionen. Die erfolgreichsten Allianzen schließen in einer sich schnell verändernden Welt diejenigen, die ihre nationalen Interessen mit der richtigen Mischung aus Flexibilität und Prinzipientreue verfolgen.

Entscheidend sind der Zugriff auf Technologie und die Bereitschaft zu Zweckbündnissen über ideologische Grenzen hinweg. Wir leben nämlich in einem Zeitalter der Überraschungen: Am Freitag gaben der Iran und Saudi Arabien bekannt, ihre Todfeindschaft begraben zu wollen.

China hatte die historische Annäherung möglich gemacht. Mehrere Tage wurde in Peking verhandelt, in aller Stille, ohne öffentlichen Aufhebens. Der Iran ist seit vielen Jahren Stellvertreter Chinas und Russlands im Nahen Osten.

Den Saudis hatte der frisch gewählte chinesische Präsident Xi Jinping erst vor wenigen Monaten ein Angebot zur Kooperation unterbreitet.

Den USA ist diese Neuausrichtung ein Dorn im  Auge und wohl auch deshalb wurde Kanzler Scholz von US Präsident Biden in  den USA einbestellt.

Die Enthüllungen über den Pipeline-Terror der USA wollte man  wohl  auch glattbügeln,  indem man eine neuen Täter aus dem Hut zauberte.

Leider hat der Westen sowohl in Asien als auch im Nahen Osten viel Kredit verspielt: Die Herablassung, mit der westliche Politiker gegenüber arabischen Ländern aufgetreten sind, hat das Vertrauen untergraben.

Der 20 jährige völkerrechtswidrige Angriffskrieg gegen den Irak und der Afghanistankrieg sowie der Libyenkreg, der heimliche Syrienkrieg und der Jemenkrieg  hat den Ländern in der Region die Augen geöffnet.

Der Irak hat sich längst in Richtung Iran orientiert.

Zuletzt war dies am Beispiel Katars und der Fußball-WM zu beobachten, wo sich vor allem Deutschland in der Region ziemlich unbeholfen ins geopolitische Abseits dribbelte.

Als schließlich der neue saudische Thronfolger wegen der mutmaßlichen Ermordung des saudischen Journalisten Jamal Khashoggi vom Westen zum Paria erklärt wurde, wendete sich das Königreich ab und suchte neue Verbündete im Osten.

China kam da gerade recht, nutzte die Gunst der Stunde und zog die Saudis auf ihre Seite.

Neben Peking kooperiert Riad auch mit Moskau.

Die Türkei ist ebenfalls ein Partner für viele geworden und mäandert gar zwischen den Welten.

Auch Erdogan torpediert das Embargo der USA und der EU gegen Russland permanent.

Selbst extrem verhärtete Fronten sind aufgebrochen: Das Abraham-Abkommen hat die Vereinigten Arabischen Emirate und Bahrain mit Israel an einen Tisch gebracht, weitere Staaten wie Saudi-Arabien könnten folgen.

Selbst ein furioser Sieg der Ukraine über Russland wäre in der globalen Kräfteverschiebung zwar ein Prestige-Gewinn für den Westen. Doch der Krieg hat den Westen und Russland im Vergleich mit China geschwächt.

Der Krieg im Jemen könnte unter Chinas Vermittlung zu einem Ende gebracht werden.

Für die Amerikaner und die anderen westlichen Koalitionspartner könnte die neue starke Rolle Pekings in der Region zum Desaster werden. Eine Gruppe jemenitischer Staatsangehöriger hat bereits vor einigen Tagen in den USA eine Klage gegen die Rüstungsunternehmen Raytheon, Lockheed Martin und General Dynamics eingereicht und ihnen vorgeworfen, „Kriegsverbrechen und außergerichtliche Tötungen unterstützt und begünstigt“ zu haben.

Deutschland muss die Lage eigenständig beurteilen. Es gilt, die neuen Koordinaten in einer Welt zu verstehen, in der China immer stärker auf den Platz auf dem Fahrersitz drängt.

Totalversager wie Außenministerin Baerbock sind da eine absolute Fehlbesetzung.

Die Entwicklung der Shanghai-Konferenz SOZ weist in die gleiche Richtung.