Kriegstreiber: USA wollen weitere 2 Mrd Dollar für Raketen in die Ukraine pumpen

USA planen weitere Eskalation des Krieges in Europa 

Washington bereitet einem Bericht der Nachrichtenagentur "Reuters" zufolge ein neues Zwei-Milliarden-Dollar-Hilfspaket für die Ukraine vor. Das neue Hilfspaket soll auch Raketen enthalten, die tief in russisches Gebiet eindringen können.
Bis September 2022 hatten die USA schon  40 Milliarden Dollar für Militärhilfe in die Ukraine gepumpt. 
 
Die Ukraine ist auf dem Weg, zum größten Empfänger militärischer Hilfe der USA in diesem Jahrtausend zu werden. Die Unterstützung mit Waffen ist auf Jahre ausgerichtet. Kritiker warnen vor den Risiken.
 

Seit Beginn des Ukraine-Kriegs hat die US-Regierung mehr Geld und Waffen in die Unterstützung des ukrainischen Militärs gepumpt als im Jahr 2020 an Afghanistan, Israel und Ägypten zusammen, berichtet das investigative US-Medium The Intercept. Damit hat die Ukraine in wenigen Monaten mehr Militärhilfe erhalten als die Gruppe der größten Empfänger von US-Unterstützung. Es unterstreicht, welche geostrategische Bedeutung die Ukraine für die US-Administration erhalten hat.

Es ist dabei nicht leicht, den Überblick über die Geldflüsse zu behalten. Denn bei manchen Summen handelt es sich um Versprechen, bei anderen um bereits getätigte Zahlungen. Zudem ist es schwierig, zwischen militärischer und nicht-militärischer Hilfe präzise zu unterscheiden. Dazu kommt, dass sich die Hilfen aus unterschiedlichen Quellen speisen, die dann zusammengerechnet werden müssen.

Analysten in den USA gehen nach Angaben von The Intercept aber davon aus, dass die Gesamtsumme der US-Hilfen an die Ukraine deutlich höher liegt als die Summe, die sich aus den öffentlichen Verlautbarungen ergibt. Auf bis zu 40 Milliarden Dollar sollen sich die Verpflichtungen der Vereinigten Staaten danach belaufen. Das bedeutet auf das letzte Jahr umgerechnet täglich 110 Millionen Dollar an militärischer Hilfe. Der Umfang und die Steigerungsrate der Ukraine-Unterstützung hat damit ein historisches, bisher nicht gekanntes Niveau erreicht.

Militärexperten gehen davon aus, dass sich die Ukraine – seit 2014 an sich schon der größte Empfänger an US-Sicherheitsleistungen in Europa –, auf dem Weg befindet, der größte Empfänger an US-Militärhilfen in diesem Jahrhundert zu werden. Die USA hätten zwar immer die militärischen Fähigkeiten ihrer Verbündeten in der Vergangenheit mit großen Summen ausgebaut, von Vietnam bis Afghanistan. Allein für Afghanistan stellte die US-Administration 73 Milliarden bereit. Israel hat seit dem Zweiten Weltkrieg insgesamt 146 Milliarden an Ausrüstung und Unterstützung erhalten und ist zusammengerechnet der größte Empfängerstaat von US-Hilfen.

Mit dem neuen Paket haben die USA der Ukraine Stand Januar 2023 offiziell nach Angaben des US-Verteidigungsministeriums  laut ARD Tagesschau seit Beginn der Amtszeit von Präsident Joe Biden militärische Hilfe im Umfang von mehr als 27,4 Milliarden US-Dollar bereitgestellt oder zugesagt, mehr als 26,7 Milliarden US-Dollar davon seit Beginn des Krieges Ende Februar 2022. Wie gesagt liegt die Summe wohl noch wesentlich höher.

 
 
Reichweite 150 Kilometer: USA wollen GLSDB-Raketen an Ukraine liefern
© US Air National Guard / Staff Sgt. Jordan Martin

Die Regierung von US-Präsident Joe Biden hat einem Bericht der Nachrichtenagentur Reuters zufolge beschlossen, Raketen mit größerer Reichweite an die Ukraine zu schicken. Damit sollen die Kiewer Streitkräfte in die Lage versetzt werden, weiter entfernte Ziele hinter der Frontlinie zu treffen.

Die Lieferung der sogenannten GLSDB-Raketenmunition (Ground Launched Small Diameter Bomb) mit einer Reichweite von 150 Kilometern soll Teil eines bevorstehenden Militärhilfspakets für die Ukraine im Wert von mehr als zwei Milliarden US-Dollar (rund 1,84 Milliarden Euro) sein.

Reuters beruft sich dabei auf zwei namentlich nicht genannte US-Beamte, die mit den Plänen vertraut sein sollen. Das Paket soll auch zusätzliche Javelin-Panzerabwehrwaffen, minenresistente Fahrzeuge, Mehrfachraketenabschuss-Systeme (MLRS) und Unterstützungsausrüstung für Patriot-Luftabwehrsysteme umfassen.

Die GLSDB-Raketen könnten den ukrainischen Streitkräften eine größere Reichweite verschaffen und die Reichweite der MLRS- und HIMARS-Munition, die Washington und seine NATO-Verbündeten bisher erhalten haben, nahezu verdoppeln.

Kurswechsel in Washington?

Biden hatte bisher gezögert, Waffen zu schicken, die russischen Boden treffen könnten und damit eine Eskalation in einen größeren Konflikt mit Moskau riskieren würden, aber in den letzten Wochen scheint es einen Kurswechsel in Washington gegeben zu haben.

Die USA haben in der vergangenen Woche die Entsendung von M1-Abrams-Panzern nach Kiew genehmigt, obwohl Biden im März zunächst behauptet hatte, die Vereinigten Staaten würden keine Panzer oder Flugzeuge bereitstellen.

Während die in den USA hergestellten Panzer voraussichtlich Ende dieses Jahres oder sogar erst 2024 an die Ukraine geliefert werden, ist die erste Charge der bereits genehmigten 60 Bradley-Kampffahrzeuge bereits auf dem Weg, wie das US-Transportkommando am Montag bestätigte.

Die GLSDB wurde vom US-Verteidigungsunternehmen Boeing Co. in Zusammenarbeit mit dem schwedischen Rüstungsunternehmen Saab entwickelt. Sie kombiniert die GBU-39-Bombe mit kleinem Durchmesser mit dem M26-Raketenmotor, die beide aus den vorhandenen US-Waffenbeständen entnommen werden können.

Berichten zufolge wird Washington den oft wiederholten Wunsch des ukrainischen Präsidenten Wladimir Selenskij nach dem taktischen Raketensystem MGM-140 (ATACMS) nicht erfüllen, dessen Reichweite mit etwa 300 Kilometern doppelt so groß ist wie die der GLSDB.

"Wird Probleme innerhalb Russlands geben"

Während US-Beamte immer wieder beteuern, dass sie nicht beabsichtigen, die der Ukraine zur Verfügung gestellten Waffen für Angriffe auf russisches Territorium zu verwenden, scheinen die Kiewer Streitkräfte offenbar keine Bedenken gegen solche Angriffe zu haben.

Der ukrainische Geheimdienstchef Kirill Budanow erklärte am Dienstag:

"Solange die territoriale Integrität der Ukraine nicht wiederhergestellt ist, wird es Probleme innerhalb Russlands geben."

Er fügte hinzu, dass Kiew die Krim bis zum Sommer zurückerobern will. Der Kreml hatte angekündigt, dass Moskau bei jeder Bedrohung des russischen Territoriums, einschließlich der Krim und der Gebiete, die im September für den Beitritt zu Russland gestimmt haben, "stärkere Waffen" einsetzen werde.

Der Duma-Vorsitzende Wjatscheslaw Wolodin warnte Anfang des Monats vor einer möglichen "globalen Tragödie" für die Menschheit, wenn westliche Staaten weiterhin Waffen liefern, mit denen Kiew zivile Städte angreifen und versuchen könnte, russische Territorien zu erobern.

Hinzu kommen weitere Waffenlieferungen aus pro-westlichen Staaten - vor allem aus der EU und  aus GB.

https://de.wikipedia.org/wiki/Liste_der_Auslandshilfen_f%C3%BCr_die_Ukraine_seit_2014

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