Danke ihr selbstmörderischen Russland-Basher: Inflation steigt auf 10 %

Der Irrsinn nimmt weiter Fahrt auf

Die Inflation in Deutschland hat sich im September massiv erhöht und ist auf den höchsten Stand seit Anfang der 1950er Jahre geklettert. Nach dem Wegfall des 9-Euro-Tickets und des Tankrabatts kosteten Waren und Dienstleistungen durchschnittlich 10,0 Prozent mehr als ein Jahr zuvor, wie das Statistische Bundesamt am Donnerstag in einer ersten Schätzung mitteilte. Von Reuters befragte Ökonomen hatten nur mit einem Anstieg auf 9,4 Prozent gerechnet, nach 7,9 Prozent im August.

Höchstes Niveau seit den 50er Jahren

Im Dezember 1951 lag die Jahresteuerung - auf weitgehend vergleichbaren Daten - bei 10,5 Prozent lag. Der Ukraine-Krieg hat die Preise vor allem für Energie, aber auch von Rohstoffen und Lebensmitteln enorm in die Höhe getrieben.

Höhere Teuerungsraten schmälern die Kaufkraft von Verbraucherinnen und Verbrauchern, diese können sich für einen Euro weniger leisten. Der finanzielle Spielraum der Menschen schrumpft. Nach einer Umfrage des Handelsverbandes Deutschland (HDE) schränken sich bereits 60 Prozent der Verbraucher beim Einkaufen ein.

Für die kommenden Monate richten sich demnach sogar 76 Prozent der Befragten darauf ein, sparsamer einzukaufen.

 
Viele Haushalte sind momentan gezwungen, deutlich mehr Geld für Energie auszugeben beziehungsweise für deutlich höhere Heizkostenabrechnungen zurückzulegen. Entsprechend müssen sie bei anderen Ausgaben, wie zum Beispiel neuen Anschaffungen, sparen.
Rolf Bürkl, Experte des Nürnberger Konsumforschers GfK

Das hat Folgen für Europas größte Volkswirtschaft, denn der Privatkonsum ist eine wichtige Konjunkturstütze. Seit Monaten sind Energie und Lebensmittel die größten Preistreiber.

Der russische Angriff auf die Ukraine und daraus resultierende selbstzerstörerische "Sanktionen"  sowie Lieferengpässe haben die bereits angespannte Lage verschärft.

Im September kostete Energie 43,9 Prozent mehr als ein Jahr zuvor, Nahrungsmittel verteuerten sich um 18,7 Prozent.

Unterdessen hatte die Bundesregierung am Donnerstag ein weiteres Entlastungspaket von über 200 Milliarden Euro angekündigt. Statt der Gasumlage soll es eine Gaspreisbremse geben, zudem werden Laufzeiten von Kraftwerken verlängert, weitere wirtschaftliche und Stützungsmaßnahmen für belastete Unternehmen getroffen. Das soll auch die Bürgerinnen und Bürger unterstützen, damit die gestiegenen Preise sie nicht so hart treffen.

Schon der Titel des Herbstgutachtens verheißt nichts Gutes: „Energiekrise – Inflation, Rezession, Wohlstandsverlust“. Vier Wirtschaftsinstitute rechnen mit einem Konjunkturabschwung.

Zum Vormonat August stiegen die Verbraucherpreise im September insgesamt um 1,9 Prozent.
Für etwas Entlastung sorgten in den vergangenen Monaten der von der Bundesregierung auf den Weg gebrachte Tankrabatt sowie das 9-Euro-Ticket für den öffentlichen Personennahverkehr. Beide Maßnahmen liefen Ende August aus.