Von Baerbock, Lanz und anderen Märchenerzählern

Warum erinnert diese Russophobie nur an den Hitlerfaschismus 

Realitätsverweigerung: Schlechte Nachrichten für Baerbock, Lanz und andere Märchenerzähler

Man agiert nach dem Motto der  Jude und der Russe ist das Böse - wobei  der angeblich "jüdisch-bolschewistische Untermensch" laut Ausführungen von Adolf Hitler in "Mein Kampf" aus dem Jahre 1924 das Böse schlechthin sei und der russische Bolschewismus ohnehin eine Erfindung des Judentums sei. 
 
Es gibt keine Anschuldigung, die deutsche Regierungsvertreter gegen Russland nicht schon ausgesprochen hätten. Diese werden von den Medien bereitwillig nacherzählt. Das Ausmaß der Realitätsverweigerung hat damit groteske, geradezu skurrile Züge angenommen.
Realitätsverweigerung: Schlechte Nachrichten für Baerbock, Lanz und andere Märchenerzähler
© ZDF Screenshot

Als der russische Präsident Wladimir Putin die angekündigten Referenden in den russisch kontrollierten Gebieten der Ukraine und Donbass-Republiken als Akt des bürgerlichen Entscheids gegen das neonazistische Regime Kiews in einer Ansprache begrüßte, läuteten im Westen die Alarmglocken. In Berlin schaltete sich Markus Lanz nach New York und besprach die Neuigkeiten aus Moskau mit Bundesaußenministerin Annalena Baerbock. Das Gespräch dauerte mehr als 20 Minuten.

Ihre recht abenteuerliche Version der Ereignisse erwies sich in der schon gut bekannten Baerbock-Manier als wahre Zitatengrube für peinliche Patzer. Der Ukraine-Krieg werde anders geführt als im 19. Jahrhundert, erklärte die Ministerin, denn damals kämpfte man "nur mit Panzern". Die Behauptung über die Panzer Napoleons und Bismarcks lassen wir mal unkommentiert so stehen. Schließlich ist fehlende Allgemeinbildung in Geschichtsfragen für die Ministerin eine Nebensächlichkeit, wenn es darum geht, Wladimir Putin zu bekämpfen und auf die Referenden in den historischen Gebieten Neurusslands angemessen zu reagieren.

Wozu Geschichte, wenn wir sofort belehrt werden, dass Referenden, also Volksbefragungen, eine Drohung seien? Außerdem seien dies gar keine Befragungen, sondern Ausdruck des bestialischen Terrors. Baerbock wörtlich:  

"Wenn wir das jetzt akzeptieren würden, dass man mit vorgehaltenen Waffe am Kopf der Menschen, so ist es ja bei den Referenden – sie (die abstimmende Bürger) werden erschossen, sie werden vergewaltigt, und dann sollen sie innerhalb von 3 Tagen Kreuze machen, während neben einem ein Soldat mit Kalaschnikow steht!"

Natürlich meinte sie, dass es so nur bei russischen Referenden abläuft. Sie finden grundsätzlich mit Maschinengewehr an der Schläfe statt. Denn Russen seien ihr zufolge das Böse in seiner reinsten Form, schließlich hätten ihre Panzer in der "Ostukraine" nur schlimme Gräueltaten hervorgebracht, nichts anderes. Und ja, dieser wilde Vorwurf völlig ohne Beleg sei keine Propaganda, denn laut Baerbock sei "hybrider Krieg" mit Fake News und Propaganda ebenso eine alleinige russische Erfindung.

Denn wie wir alle wissen – und das sollte zum Wissensstand eines jeden Bürgers gehören –, ist die Gemeinheit der Russen so unermesslich, dass sie auch das von ihnen kontrollierte Atomkraftwerk "massiv beschießen". Ja, auch nach dem IAEA-Besuch im AKW Saporoschje ist Baerbock sich sicher, dass Russen die Anlage mit einem verheerenden Katastrophen-Potenzial ausgerechnet deshalb besetzt haben, um sich ins ukrainisch kontrollierte Territorium unbemerkt einzuschleichen und von dort mit NATO-Munition zu schießen. Was ist das Motiv? Auch da weiß die Kennerin der dunklen russischen Seele genau Bescheid – um die Welt mit Nukleargefahr zu erpressen.

Es war interessant zu beobachten, wie Moderator Markus Lanz und die versammelten Experten auf diese Art von Informationen direkt aus dem UN-Hauptquartier reagierten. Ihre Gesichter zeigten, dass sie sich durchaus etwas dabei gedacht hatten. Denn es ist keine auch nur so wichtige Einzelmeinung, sondern eine aufs letzte Detail abgestimmte Position, die die Grundlage für das politische Handeln im Weltmaßstab bildet.

Der Gesprächsverlauf mit Baerbock und die anschließende Diskussion zeigten jedoch, dass es keinen Meinungsunterschied gab. So geht Markus Lanz grundsätzlich davon aus, dass die Geschichte, die der russische Außenminister Sergei Lawrow Baerbock erzählen wird, eine glatte Lüge sein wird. Seine journalistische Distanz beseitigt er mit einem kleinen Nebensatz. Als er über das geplante, aber von der deutschen Seite schließlich abgesagte Treffen Baerbocks mit Lawrow spricht, sagt er:

"Er wird Ihnen eine ganz andere Geschichte erzählen – er wird sie anlügen mit anderen Worten."

Der Lügen TV Sender ZDF suggeriert sogar, dass Russland seine eigene Gas-Pipeline-Infrastruktur  in die Luft gesprengt hat. Die Verschwörungstheoretiker des ZDF  können von ihrer einseitigen Kriegspropaganda offensichtlich nicht loslassen.