Nato Türkei exportiert immer mehr Waren nach Rußland
BRD-Aussenministerin Baerbock kocht vor Wut
Nicht nur China, Indien und Saudi Arabien steigern den Wirtschaftshandel mit Russland drastisch .
Auch die Nato Türkei knüpft immer engere Wirtschaftsbeziehungen nach Russland und steigert die Wareneinfuhr aus der Türkei.
Die deutsche Aussenministerin traf sich mit der türkischen Regierung dann auch mit mächtig Wut im Bauch.
Türkische Exporte nach Russland steigen rasant an

Die türkischen Exporte nach Russland sind im Juni sprunghaft angestiegen, da neben den traditionellen Lebensmitteln auch vermehrt Maschinen und Ausrüstungen geliefert wurden. Das berichtete das türkische Statistikamt am Freitag.
Dem Bericht zufolge stiegen die Ausfuhren nach Russland im vergangenen Monat im Vergleich zum Vorjahr um 46 Prozent auf 791 Millionen US-Dollar. Damit ist das Land auf dem besten Weg, von Platz zehn im Jahr 2021 zum fünftgrößten Warenlieferanten Russlands aufzusteigen. Die Sanktionen des Westens wegen des Ukraine-Kriegs veranlassten Moskau, weniger aus den als "unfreundlich" eingestuften Ländern zu importieren. Die Türkei liegt nunmehr auf der Liste der russischen Einfuhrländer vor Italien, Polen, Japan, den Niederlanden, Frankreich und den USA. China, Weißrussland, Deutschland und Kasachstan waren im Mai die größten Lieferanten Russlands. Analysten gehen davon aus, dass diese Länder ihre Position auch in naher Zukunft behalten werden.
Die Einfuhr von türkischen Früchten wie Pfirsichen und Kirschen nach Russland sind im Juni immens angestiegen. Türkische Erzeuger lieferten im vergangenen Monat Früchte und Nüsse im Wert von 168 Millionen Dollar nach Russland, 33 Prozent mehr als im Juni 2021 (113 Millionen Dollar) und doppelt so viel wie im Mai 2022 (72 Millionen Dollar).
Allerdings importierte Russland im Juni auch deutlich mehr türkische Maschinen, Geräte und elektronische Komponenten als in den Vormonaten. Die Lieferungen von Ausrüstungen und mechanischen Geräten stiegen von 73 Millionen im Mai auf 102 Millionen Dollar im Juni, die von elektrischen Maschinen und Geräten von 28 auf 32 Millionen Dollar, die von Kraftfahrzeugen und Bauteilen von 25 auf 34 Millionen und die von Kunststofferzeugnissen von 34 auf 48 Millionen Dollar.
Laut der UN-Handelsdatenbank Comtrade waren die türkischen Lieferungen nach Russland pro Monat die höchsten seit mindestens Anfang 2010.
In der ersten Jahreshälfte 2022 gingen nur 2,3 Prozent (oder 2,9 Milliarden US-Dollar) der türkischen Gesamtausfuhren (125,9 Milliarden US-Dollar) nach Russland, da sich die Lieferungen eher auf die USA und die EU konzentrierten. Im gleichen Zeitraum wurde Russland jedoch mit 27,7 Milliarden Dollar (16 Prozent der Gesamteinfuhren des Landes) zur wichtigsten Quelle für Importe in die Türkei. Davon entfielen mehr als 60 Prozent auf Öl und Gas.
Der bilaterale Handel könnte in Umfang und Volumen weiter zunehmen, da die beiden Länder Berichten zufolge darüber diskutieren, den Handel in der türkischen Währung, der Lira, abzuwickeln. Dies würde es Moskau ermöglichen, beim Kauf von Waren und Dienstleistungen von lokalen Anbietern die Lira zu verwenden und so den mit Sanktionen belegten US-Dollar und Euro zu umgehen, sagen Analysten.
Am zweiten Tag ihres Türkei-Besuchs hat Außenministerin Annalena Baerbock nach einem offenen Streit mit ihrem türkischen Kollegen Mevlüt Cavusoglu Vertreter der Opposition getroffen.
Offen werden diese Entwicklungen nicht angesprochen. Stattdessen werden Konflikte wie der Inselstreit zwischen Griechenland und der Türkei thematisiert.
Baerbock war vor ihrem Türkei-Besuch in Athen und hatte sich dort im Streit um griechische Inseln wie Rhodos, Kos und Lesbos im östlichen Mittelmeer klar an die Seite Griechenlands gestellt. Die türkische Regierung stellt die Souveränität Athens über diese Inseln infrage und fordert den Abzug aller griechischen Truppen.
Cavusoglu warf Deutschland vor, Partei zu ergreifen und kein Vermittler mehr zu sein, wie Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) es gewesen sei. „Um die Wahrheit zu sagen war Deutschland in dieser Zeit ein ehrlicher Vermittler. Es war ausgewogen. Deutschlands Politik war ausgewogen”, sagte Cavusoglu.
Das sei nun nicht mehr der Fall. Die Kurdenpolitik und die Syrienpolitik der Türkei bleiben hingegen wirklich fragwürdig.
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