Todesurteil für die deutsche Wirtschaft?

 

Oder wie selbstgerechte Ideologien unsere Wirtschaft in den Abgrund reißen.

 

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Deutsche Stahl- und Metallindustrie - ohne Gas undenkbar

 

Wir schreiben Montag, den 11 Juli 2022 und die alljährlichen Wartungsarbeiten an der Gaspipeline Nord Stream 1, haben begonnen. Soll heißen, ab heute fließt kein Gas mehr durch die Pipeline, weil der größte Gaslieferant Deutschlands unter anderem eine reparierte Turbine wieder einbauen möchte. Im Gegensatz zu den vergangenen Jahren beginnt nun für Politiker, Wirtschaftsbosse und nicht zuletzt für jeden Bundesbürger das große Zittern. Es könnte nämlich durchaus passieren, dass die Pipeline für immer stillgelegt wird. Bevor wir auf die Gründe eingehen schauen wir uns einmal an, wie sich ein kompletter Stopp auf die deutsche Wirtschaft auswirken würde. Der größte Abnehmer von russischem Gas in Deutschland ist, laut Tagesschau.de, die chemische Industrie.

Rund 15 % des gesamten deutschen Gasverbrauchs wurden 2020 von der chemischen Industrie getätigt. Dies liegt an der großen Anzahl von chemisch-pharmazeutischen Unternehmen in Deutschland. Gas wird dabei nicht nur als Energieträger, sondern auch als Rohstoff für viele Produkte benötigt. Zum Beispiel wird Ammoniak, als Ausgangsstoff für Düngemittel, mit Gas und Wasserstoff hergestellt. Wenn man überlegt, dass 2,5 Millionen Tonnen jährlich benötigt werden, bekommt man eine Vorstellung davon, welche Auswirkungen ein Gaslieferstopp bedeutet.

Neben Dünger, der vor allem in der Landwirtschaft gebraucht wird, sind Produkte des täglichen Lebens ebenfalls direkt betroffen. Alle Prozesse, die etwas mit Reinigungsmitteln, Verpackungen oder Schutzanzügen zu tun haben, würden eingestellt werden müssen. Noch schlimmer wäre wahrscheinlich die Tatsache, dass auch die Herstellung medizinischer Produkte in Mitleidenschaft gezogen werden würde.

Da Gas auch als Rohstoff für die Acetylenherstellung benötigt wird, ist auch die Produktion von Kunststoffen, Arzneimitteln, Lösemitteln, Elektrochemikalien sowie von hochelastischen Textilfasern stark von einem Stopp betroffen. Ganz einfach gesagt: Die chemische Industrie benötigt dringend Gas, ansonsten stirbt unser größter Industriezweig oder verlagert seine Produktion ins Ausland. So ist es auch nicht verwunderlich, dass Wirtschaftsminister Habeck von der ursprünglich geäußerten Strategie, zuerst die privaten Haushalte zu beliefern, langsam Abstand nimmt. Wahrscheinlich werden die Erbauer der deutschen so genannten „erneuerbaren Energie-Wolkenkuckucksheime“ langsam aber sicher von der grausamen Realität eingeholt.

Der zweitgrößte wirtschaftliche Gasverbraucher ist die Metallindustrie. Wie sich hier ein Gaslieferstopp auswirken würde, können wir auf Merkur.de nachlesen. Dort wird am Beispiel der Aluminiumgießereien gezeigt, dass durch eine Verringerung der Gaslieferungen und die damit einhergehenden Preissteigerungen die Branche sowieso schon an die Belastungsgrenze gestoßen ist. Sollte kein Gas mehr geliefert werden, würde auch kein Aluminium mehr gegossen werden können, was wiederum große Auswirkungen auf die Autoindustrie hätte.  Die größten deutschen Autobauer sind auf Aluminium-Teile angewiesen. Ohne diese wird die Produktion von verschiedenen E-Autos stillstehen, was in der heutigen Zeit der E-Mobilität sicherlich eine Abwanderung zur Folge hätte. Wenn man darüber hinaus noch erkennt, dass Aluminium beispielsweise auch in der Flugzeug- und Bauindustrie zum Einsatz kommt wird einem klar, wie weitreichend wir vom Gas abhängig sind.

Politiker neigen dazu diese Problematik gerne etwas zu verharmlosen indem sie verkünden: „Dann holen wir uns das Gas von anderen Ländern“. Hört sich gut an. Allerdings sind die Preise jetzt schon so hoch, dass reihenweise Firmen geschlossen werden oder Insolvenz anmelden müssen. Unsere Politikstrategen haben es geschafft, ohne ersichtlichen Grund Deutschland geradeswegs an den Abgrund zu steuern. Man könnte auch sagen, mit der verheerenden Politik haben sie das Todesurteil für die deutsche Industrie gesprochen. Wir werden in Zeiten zurück katapultiert, die wir längst vergessen hatten. Genauso sicher wie uns Rot-Grün-Gelb in ein Energiechaos steuert, genauso sicher haben sie uns zu Kriegsteilnehmern werden lassen. Es ist eigentlich verwunderlich, dass Putin uns nicht schon längst den Hahn abgedreht hat.  

Gravierende Auswirkungen könnten ausbleibende Gaslieferungen auch auf die Herstellung von Glas haben. Anders als bei sonstigen Gießereien kann man bei Glas keine Komplettabschaltung vornehmen, ohne einen Totalverlust hinzunehmen. Die Glaswannen müssen kontinuierlich betrieben werden und schaltet man hier das Feuer aus, werden die Wannen beschädigt. Ein Verlust einer solchen Anlage würde, nach Angaben des Glasverbandes, mit 50 Millionen Euro zu Buche schlagen. Die Glasindustrie kämpft  momentan schon mit den hohen Energiepreisen. Sollte es tatsächlich zu einem Gaslieferstopp kommen, würde das tödliche Folgen für viele Betriebe haben.

Es gibt noch viele weitere Branchen, in denen Gas aus Russland dringend gebraucht wird. Beispielsweise die Papier- und Tonindustrie. Des Weiteren würden sämtliche modernen Lackieranlagen stillstehen wenn die Trocknungsanlagen wegen Gasmangel nicht mehr betrieben werden können. Es hätte kolossale Auswirkungen auf fast alle Bereiche der Wirtschaft und man fragt sich, ob in Berlin alle den Verstand verloren haben. Wir könnten Gas so billig wie nie von Russland über Nord Stream 2 beziehen, und alles wäre gut. Niemand bräuchte sich Sorgen um die Wirtschaft oder um eine kalte Wohnung machen.

Ja, kalte Wohnungen, die wird es mit Sicherheit geben, wenn der Kurs der Bundesregierung nicht schlagartig geändert wird. Man rechnet mit Teuerungsraten im Gaspreis um bis zu 800 %. Was das für Klein- und- Mittelverdiener bedeutet kann sich jeder selbst ausrechnen. Es könnte so weit kommen, dass es in Deutschland wieder tausende Familien geben wird, die im Winter frieren, weil sie ihre Gasrechnung nicht begleichen können. Da kommt man mit dümmlichen Sprüchen wie: „Nur wenn es weht tut spart man Energie“ auch nicht weiter. Vielmehr ist es der blanke Hohn, wenn Großverdiener wie unsere Politiker solche arroganten Sprüche ablassen und unsere Qualitätsmedien dazu auch noch applaudieren.

Es ist ein offenes Geheimnis, dass die großmäulig verkündeten Sanktionen komplett gescheitert sind und darüber hinaus Putin sogar genutzt haben. Es ist mit normalem Verstand nicht mehr zu ertragen, wenn die deutsche Wirtschaft sehenden Auges gegen die Wand gefahren wird, der größte Teil der arbeitenden und nichtarbeitenden Bevölkerung in die Armut getrieben und mit dummen Sprüchen stehen gelassen wird. Überall in Deutschland überlegt man und sucht nach einem tieferen Sinn in den getroffenen Sanktionen und Handlungen, aber wie zum Teufel soll man einen Sinn in diesem unlogischen und gefährlichen Unsinn erkennen?

Wir helfen weder den Menschen in der Ukraine, noch schaden wir Putin. Alles was wir machen ist, den Wirtschaftsstandort Deutschland abzuwickeln. Dieser Aspekt des Narrativs vom „bösen Russen“ dürfte mittlerweile auch der letzten Fehlbesetzung im Kanzleramt bekannt sein, und der einzige Grund weshalb man immer noch an dieser verfehlten Politik festhält kann eigentlich nur Vorsatz sein …

Selbst wenn wir noch teilweise Gas erhalten werden die Preise so hoch sein, dass wirtschaftliches Arbeiten nicht mehr möglich ist. Es funktioniert nur mit günstigem Gas aus Russland, wenigstens jetzt noch. Geht es allerdings so weiter, dann werden sehr viele Firmen dem Standort Deutschland den Rücken kehren. Nur die Stärksten werden im Ausland überleben, währen die kleineren Betriebe hier in Deutschland mit ansehen müssen wie unfähige Ideologen ein Todesurteil für das Land und die Bevölkerung vollstrecken.