UN Beobachter und französischer Zeuge : Ukrainer foltern Russen - Kastration russischer Soldaten

Kriegsverbrechen der Ukraine von UN Beobachter "glaubhaft festgestellt"

Gefangene offenbar kastriert

Penis- und Hodenamputation an russischen  Soldaten: Ukrainische Hetze gegen Russen zeigt Wirkung. Weitere Grausamkeiten wahrscheinlich

imago0158195452h(1).jpg
Ein russischer Soldat wird von der ukrainischen Armee in einem örtlichen Krankenhaus in Charkiw, Ukraine, festgehalten

Die Sache ging Mitte März durch den ukrainischen und russischen Blätterwald. Im nationalen Infosender Ukraina-24 hatte der Arzt und Leiter des Projekts »Mobiles Lazarett«, Gennadij Drusenko, mitgeteilt, er habe seine nachgeordneten Militärärzte angewiesen, russische Kriegsgefangene, die ihnen auf den OP-Tisch gerieten, bei der Gelegenheit gleich zu kastrieren. Früher, so Drusenko, sei er ein großer Humanist gewesen und habe den Standpunkt vertreten, Verwundete seien keine Feinde mehr, sondern Patienten – aber dieser habe sich mit dem ukrainisch-russischen Krieg verändert. Heute betrachte er die Russen nicht mehr als Menschen, sondern als Küchenschaben, und er wolle dazu beitragen, dass möglichst viele von ihnen auf ukrainischem Boden »krepierten, wie die Deutschen bei Stalingrad«.

Die Aussage stand nicht allein da, auch wenn sich Drusenko wenige Tage später davon halbherzig distanzierte und sagte, er habe sich von seinen Emotionen hinreißen lassen. In seinem Projekt sei niemand kastriert worden und werde auch künftig niemand so behandelt. Kurz zuvor aber hatte auf demselben Sender ein Moderator namens Fahruddin Scharafmal ein Porträt von Adolf Eichmann in voller SS-Uniform eingeblendet und erklärt, wenn Russland die Ukrainer als Nazis bezeichne, dann verdienten sie es nicht anders, als auf nazistische Weise behandelt zu werden: Insbesondere habe Eichmann auf die Notwendigkeit hingewiesen, Kinder einer Nation zu töten, um diese am Überleben zu hindern. Er, so Scharafmal, sei persönlich bereit, hieran mitzuwirken.

Es sah nach dem – vielleicht auf Anweisung von oben nachgeschobenen – Dementi Drusenkos so aus, als seien diese Aufrufe eine widerliche Momentaufnahme des Hasses in Kriegszeiten, aber doch im Kern folgenlos geblieben. Aber es ist vermutlich schlimmer. Zu den von Drusenko erst geforderten und dann abgestrittenen Kastrationen ist es vermutlich tatsächlich gekommen. Darauf deutet eine Nachricht aus dem Donbass an eine in Deutschland lebende Ukrainerin hin, die jW in Kopie vorliegt.

Autorin ist eine in Donezk tätige Ärztin – der Name ist der Redaktion bekannt, die Übermittlerin der Nachricht eine seriöse Person. Diese Ärztin schrieb Anfang dieser Woche, sie sei völlig schockiert, weil sie entsprechende Nachrichten bisher immer für Greuelpropaganda gehalten habe. Doch der Sohn ihrer Kollegin sei jetzt nach einem Gefangenenaustausch nach Donezk zurückgekehrt – nachdem ihm in der Gefangenschaft die Hoden amputiert worden seien. Der private und nicht zur Veröffentlichung vorgesehene Kontext der Aussage verleiht ihr weitere Glaubwürdigkeit.

Kastrationsdrohungen von ukrainischer Seite haben ausgetauschte russische Gefangene nach ihrer Befreiung auch an anderer Stelle bezeugt. Ebenso wie ständige Schläge auf Wunden und Todesdrohungen, »um mit ihnen weiter keinen Ärger zu haben«. Ebenfalls im März wurden Videos bekannt, die zeigten, wie ukrainische Spezialkräfte russischen Gefangenen bewusst in die Beine schossen. Sie waren so eindeutig, dass sogar die Kiewer Präsidialkanzlei Ermittlungen ankündigte. Von dieser war aber seitdem nichts mehr zu hören. Auch auf russischer Seite wurden Ermittlungen gegen ukrainische Hetzer wie Drusenko und Scharafmal eingeleitet, wenn auch mit wenig Aussichten auf Erfolg.

Anfang April ging ein weiteres Video um die Welt, in dem Russen, die während des Rückzugs aus dem Gebiet Kiew von ihren Kameraden verwundet zurückgelassen wurden, von ukrainischen Soldaten gezielt erschossen wurden. Auch die US-Tageszeitung New York Times kam nicht umhin, den Film als »mutmaßlich authentisch« zu bezeichnen.

Es steht leider zu erwarten, dass dies keine Einzelfälle bleiben, auch wenn nach offizieller Lesart allein russische Soldaten zu allen denkbaren Grausamkeiten fähig sind. Denn in dem Maße, wie sich die ukrainische Seite siegessicherer fühlt und spürt, dass sie auf die »bedingungslose Solidarität« ihrer westlichen Sponsoren zählen kann, wächst zwangsläufig auch das Gefühl der Straflosigkeit, wenn gegen bestehende Regeln des Kriegsrechts verstoßen wird.

Erneut Medienberichte über Folter und Tötung russischer Kriegsgefangener

Berichte über Kriegsverbrechen der ukrainischen Seite an russischen Kriegsgefangenen häufen sich.
 
Diese Woche hat der französische Radiosender "Sud Radio" ein Interview mit einem humanitären Helfer, der Augenzeuge von Misshandlungen und Tötungen gewesen sein soll, veröffentlicht. Die "junge Welt" berichtet über Kastrationen von Gefangenen aus dem Donbass.
Erneut Medienberichte über Folter und Tötung russischer KriegsgefangenerQuelle: Gettyimages.ru © ManopBoonpeng/EyeEm

Berichte über konventionswidrige Behandlungen russischer Kriegsgefangener durch die ukrainischen Streitkräfte und Freiwilligenverbände reißen nicht ab. 

Am Dienstag strahlte der private französische Radiosender Sud Radio ein Interview mit Adrien Bocquet aus, einem Franzosen, der in den zurückliegenden Monaten zweimal in längeren Einsätzen mit humanitären Hilfsgütern in der Ukraine war. Nach seinen Angaben hatte er an Orten zu tun, die vom Asow-Regiment kontrolliert wurden. Allerdings wird in Frankreich "Asow" häufig als gemeinsame Bezeichnung für alle nationalistischen Freiwilligenverbände in der Ukraine verwendet.

Bocquet gibt an, dass es Neonazis gewesen seien, die Symbole und Insignien der SS an ihren Uniformen getragen hätten. Aus Gesprächen mit den Kämpfern, die Russisch und Englisch sprachen, gewann er den Eindruck, dass diese Rassisten und Antisemiten waren. Der Franzose erklärt im späteren Verlauf des Interviews, dass er unter "Asow" nicht allein das dem ukrainischen Innenministerium unterstellte Sonderregiment mit etwa 5.000 Kämpfern versteht, sondern auch dessen rechtsradikales paramilitärisches Umfeld, das er auf etwa 20.000 Personen schätzt.

Bei seinen Missionen soll sich Bocquet unter anderem in Kiew, in dem Kiewer Vorort Butscha und im westukrainischen Lwow aufgehalten haben.  

Selbst gesehen hat Bocquet laut seinem Bericht in dem Interview, wie in Kriegsgefangenschaft geratene russische Militärangehörige durch die ukrainischen Verbände behandelt wurden.

Die Gefangenen sollen in den Hof, in dem Bocquet eingesetzt war, in kleinen Gruppen von drei oder vier Personen pro Transporter vorgefahren worden sein. Während des Transports sollen sie bereits gefesselt gewesen sein und hätten Spuren von Misshandlungen auf dem Körper gehabt. Jedes Mal, wenn der Transporter vorfuhr und die Gefangenen aus dem Transporter ausstiegen, soll ihnen in die Knie geschossen worden sein:

"Allen, die sie (aus den Transportern) herausholten, schossen sie mit Kalaschnikows in die Knie, den wehrlosen, gefesselten Gefangenen. Ich habe ein Video dazu. Russischen Gefangenen wird in die Knie geschossen, noch bevor sie überhaupt befragt werden."

Schlimmer sei es jenen ergangen, die als Offiziere erkennbar waren oder zugaben, Offiziere zu sein. Bocquet: 

"Wenn ein unglücklicher Gefangener antwortete, er sei ein Offizier, wurde ihm in den Kopf geschossen. Sagen Sie, was Sie wollen, aber ich habe es mit meinen eigenen Augen gesehen."

Von seinem Aufenthalt in Butscha erzählt der Franzose, dass sich die russischen und die ukrainischen Truppen Artillerieduelle geliefert hätten.

Doch während die russischen Artilleristen die Stellungen des ukrainischen Militärs ins Visier genommen hätten und es keine Treffer in den dahinter liegenden Häusern gegeben habe, soll die ukrainische Seite wiederholt Wohnhäuser hinter den Stellungen der russischen Armee beschossen haben.

Er selbst sei darüber in Konflikt mit einem amerikanischen Journalisten geraten, der von den ukrainischen Truppen verursachte Schäden filmte und behauptete, es seien Schäden durch russisches Feuer. 

Die aus Butscha in westlichen Medien demonstrierten Aufnahmen seien eine Inszenierung gewesen, behauptet Bocquet.

Er sage nicht, dass Russland keine Kriegsverbrechen begehe, doch habe er in den 16 Tagen seines Aufenthaltes vor Ort nur Kriegsverbrechen der ukrainischen Seite gesehen, und es empöre ihn, dass im Westen "weder von rechts noch von links" darüber gesprochen wird: 

"Ich war Zeuge von Kriegsverbrechen, ich habe viele Kriegsverbrechen gesehen. Die einzigen Kriegsverbrechen, die ich in den Tagen, in denen ich dort war, gesehen habe, wurden vom ukrainischen Militär begangen." 

Im westukrainischen Lwow will Bocquet beobachtet  haben, dass die europäischen Waffenlieferungen in Kellern ziviler Wohnhäuser untergebracht werden, um sie von der Zerstörung durch gezielte russische Raketenangriffe zu schützen. 

Die Angaben des französischen Helfers lassen sich derzeit nicht unabhängig überprüfen, stimmen aber mit anderen Berichten und Videos, die insbesondere im März diesen Jahres in Umlauf waren, überein. 

Sud Radio ist ein französischer privater Radiosender, der 1958 gegründet wurde. Bis 2017 hatte er seinen Sitz in Labège, Departement Haute-Garonne, und zog dann nach Courbevoie, Departement Hauts-de-Seine bei Paris, um. Der Umzug in die Pariser Region ermöglicht es dem Sender, mehr Politiker und andere Persönlichkeiten für Studiointerviews zu empfangen.

Die in Berlin erscheinende Tageszeitung junge Welt berichtet in ihrer Donnerstagsausgabe über Kastrationen russischer Kriegsgefangener in der Ukraine. Der langjährige Osteuropa-Reporter der Zeitung, Reinhard Lauterbach, beruft sich dabei auf den schriftlichen Bericht einer im Donbass lebenden Ärztin:

"Autorin ist eine in Donezk tätige Ärztin – der Name ist der Redaktion bekannt, die Übermittlerin der Nachricht ist eine seriöse Person. Diese Ärztin schrieb Anfang dieser Woche, sie sei völlig schockiert, weil sie entsprechende Nachrichten bisher immer für Gräuelpropaganda gehalten habe. Doch der Sohn ihrer Kollegin sei jetzt nach einem Gefangenenaustausch nach Donezk zurückgekehrt – nachdem ihm in der Gefangenschaft die Hoden amputiert worden seien."

Nach Einschätzung der jungen Welt verleiht der "private und nicht zur Veröffentlichung vorgesehene" Kontext des Berichts ihm weitere Glaubwürdigkeit. 

Kastrationsdrohungen gegen Soldaten aus Russland und dem Donbass wurden von ukrainischer Seite wiederholt auch öffentlich ausgesprochen. Beispielsweise hatte der Arzt und Leiter des Projekts "Mobiles Lazarett", Gennadi Drusenko, im nationalen Infosender Ukraina-24 Mitte März mitgeteilt, er habe seine nachgeordneten Militärärzte angewiesen, russische Kriegsgefangene, die ihnen auf den OP-Tisch gerieten, bei der Gelegenheit gleich zu kastrieren.

Früher, so Drusenko zur Begründung, sei er ein großer Humanist gewesen und habe den Standpunkt vertreten, Verwundete seien keine Feinde mehr, sondern Patienten – aber dieser habe sich mit dem ukrainisch-russischen Krieg verändert. Heute betrachte er die Russen nicht mehr als Menschen, sondern als Küchenschaben, und er wolle dazu beitragen, dass möglichst viele von ihnen auf ukrainischem Boden "krepierten wie die Deutschen bei Stalingrad".

Die von der jungen Welt aufgestellten Erwägungen, die ihre Redaktion zur Annahme, der Bericht sei glaubhaft, bewogen, können hier nicht überprüft werden. Unabhängige Bestätigungen von Kastrationen russischer Kriegsgefangener hat es bislang nicht gegeben. Als RT DE einen entsprechenden Bericht russischer Kriegsreporter überprüfen wollte, weigerte sich das russische Verteidigungsministerium die Behauptungen zu kommentieren: Man kommentiere Umstände von Gefangenenaustausch generell nicht. 

Das von Skeptikern, die Berichten über massenweise Kastrationen Kriegsgefangener keinen Glauben schenken wollen, vorgebrachte "Argument" gegen ihre Glaubwürdigkeit, hat es auch in sich: Die Ukraine, sagen die Skeptiker, würde verstümmelte Kriegsgefangene eher umbringen, als im Gefangenenaustausch der russischen Seite Zeugen und Beweise ihrer Kriegsverbrechen zu überlassen.  

Mehr zum Thema - Melnyk, die FAZ und der nächste Tabubruch: "Alle Russen sind Feinde"