False Flag - Was wirklich nach Kenntnisstand in Butscha geschah

Wieder False Flag des Selenski Regimes? Kanzler Scholz eskaliert den Konflikt mit Waffenlieferungen weiter 

Russisches Verteidigungsministerium entlarvt Butscha-Massaker und weist Anschuldigungen zurück

Das russische Verteidigungsministerium hat Anschuldigungen zurückgewiesen, wonach russisches Militär im Ort Butscha bei Kiew Zivilisten getötet haben soll. Die Vorwürfe seien eine Inszenierung Kiews und westlicher Medien.
 
Vermutlich wurden hier vom Nazi Geheimdienst der Ukraine sogenannte Russland-Kollaborateure mit ukrainischem Pass hingerichtet. 
Russisches Verteidigungsministerium entlarvt Butscha-Massaker und weist Anschuldigungen zurück

Videoaufnahmen des ukrainischen Verteidigungsministeriums zeigen Aufnahmen zahlreicher Leichen, die im Kiewer Vorort Butscha am Straßenrand liegen.

Einige von ihnen haben die Hände auf dem Rücken gefesselt. Laut Berichten westlicher Medien handelt es sich um mehr als ein Dutzend getötete Personen. Westliche Politiker werfen Russland einstimmig Kriegsverbrechen vor.

Das russische Verteidigungsministerium nahm nun Stellung zu den Vorwürfen.

"Alle vom Kiewer Regime veröffentlichten Fotos und Videos, die von angeblichen 'Verbrechen' russischer Soldaten in der Stadt Butscha in der Region Kiew zeugen, sind eine weitere Provokation", hieß es in einer Erklärung.

Das Ministerium wies darauf hin, dass zu dem Zeitpunkt, als die russischen Streitkräfte in dem Ort stationiert gewesen waren, kein einziger Anwohner Opfer von Gewalttaten wurde.

Die Anwohner konnten sich frei in der Stadt bewegen und das Mobilfunknetz nutzen.

Sie konnten den Ort in Richtung weißrussischer Grenze im Norden frei verlassen. "Gleichzeitig wurden die südlichen Außenbezirke der Stadt, einschließlich der Wohngebiete, rund um die Uhr von ukrainischen Truppen mit großkalibriger Artillerie, mit Panzern und Mehrfachraketenwerfern beschossen."

Wichtig sei dabei vor allem die Tatsache, dass alle russischen Einheiten bereits am 30. März, dem Tag nach der Gesprächsrunde zwischen Russland und der Ukraine in der Türkei, vollständig aus Butscha abgezogen worden waren. Der Bürgermeister Anatoli Fjodoruk habe in seiner Videoansprache am 31. März keine erschossenen Einheimischen mit gefesselten Händen auf der Straßen gemeldet.

Die russischen Soldaten hätten 452 Tonnen humanitäre Hilfe an die Zivilbevölkerung in der Region Kiew geliefert und verteilt.

"Daher ist es nicht verwunderlich, dass alle sogenannten 'Beweise für Verbrechen' in Butscha erst am 4. Tag auftauchten, als Beamte des ukrainischen Sicherheitsdienstes und Vertreter des ukrainischen Fernsehens in der Stadt eintrafen."

Laut den veröffentlichten Bildern sei der Zustand der angeblich seit mehreren Tagen auf der Straße liegenden Leichen äußerst ungewöhnlich. Denn auch nach den mindestens vier Tagen, seit die russischen Truppen den Ort verließen, würden die Körper der Toten noch keine Leichenflecken und noch keine Leichenstarre aufweisen, auch das Blut sei nicht geronnen.

Ein Bild eines Toten in einem Abwasserschacht lässt nähere Aussagen zu. 

Nach drei Tagen sind Leichen sehr wächsern. Der Wassergehalt im Körper lässt nach, dadurch fallen die Gesichtszüge ein. Das Blut, das beim Lebenden den Hautton ins Rosige verschiebt (ja, selbst Schwarze werden grau), sammelte sich längst am tiefsten Punkt des Körpers und bildete dort die Leichenflecken.

Der Mann in dem Abwasserschacht kann dort nicht drei Tage gelegen haben. Er ist zu rosig, und die Prellungen sind zu rot; das Hämoglobin, das die rote Farbe bildet, hätte zumindest teilweise zerfallen und die Farbe ins Bräunliche verschieben müssen. Noch irritierender ist das Gewebeband, das auf ihm liegt, weil es an ein Kennzeichen erinnert (vermutlich, ohne es zu sein): das Georgs-Band, das die Gegner des Euro-Maidan nutzten, um ihre antifaschistische Gesinnung zu zeigen, und das auch heute Truppen aus dem Donbass oder aus Tschetschenien in Mariupol zur Kennzeichnung tragen.

Am 2. April jedenfalls sind auf dem ersten Video, das die Getöteten zeigt, auch ukrainische Truppen zu sehen, mit blauen Armbinden. Diese blauen Armbinden waren schon öfter auf Aufnahmen aus Mariupol zu sehen, als Kennzeichen von Asow-Kämpfern.

In ihrem Code als Nazi-Asow-Milizen würde ein solches Band einen Gegner  als gebrandmarkt kennzeichnen, einen Colorado oder "Kartoffelkäfer", wie sie die russlandfreundlichen Anti-Maidan-Demonstranten eben wegen des orange-schwarz gestreiften Georgs-Bandes nannten. Natürlich, im Krieg lügt jeder, wie er kann, und es könnte auch ein nur vorgetäuschter Mord durch Asow sein, aber dagegen spricht die simple Tatsache, dass dieser Tod keine drei Tage her sein kann und danach keine russischen Truppen mehr vor Ort waren.

Überhaupt: drei Tage? Und niemand hat bis dahin auch nur ein Bettlaken über die Toten gebreitet? Geschweige denn, sie zumindest an den Straßenrand gelegt? Auch das ist eigenartig. Selbst in den Gegenden von Mariupol, die mehr oder weniger ständig unter Beschuss waren, wurden die Opfer so bald wie möglich bedeckt und oft, wenn es keine andere Möglichkeit gab, im Grünstreifen zwischen den Häusern begraben. Aber dass sich drei Tage niemand darum kümmert, widerspricht allem, was ich bisher gesehen habe. Was ich über acht Jahre hinweg in der Ukraine gesehen habe. Nicht nur die Aufnahmen aus den gegenwärtigen Kämpfen, auch die vergangener Jahre aus dem Donbass belegen, dass sowohl mit eigenen wie mit gegnerischen Toten üblicherweise mit Respekt umgegangen wird. Auf ukrainischer Seite ist das allerdings nicht so sicher. Da gibt es unzählige Berichte, dass eigene Gefallene nicht geborgen, ja, öfter sogar nicht einmal entgegengenommen wurden, wenn die Gegner sie bargen.

All dies deutet recht klar darauf hin, dass es sich bei den Fotos und Videos aus Butscha offenbar um eine Inszenierung des Kiewer Regimes für die westlichen Medien handelt, wie es bei der Entbindungsklinik von Mariupol und in anderen Städten der Fall war.

Offensichtlich sind  die Inszenierungen eine Reaktion auf Kriegsverbrechen, die Russland der Ukraine in den letzten Tage vorgeworfen hatte. 

Ein dort bei Kiew wochenlang  anwesender russischer Journalist bestätigt jetzt die Kollaborations-Rache-These. 

Russischer Kriegsreporter über die wahren Täter des Massakers von Butscha

In Butscha, einem Vorort von Kiew, sind drei Tage nach dem russischen Abzug über ein Dutzend Leichen getöteter Zivilisten gefilmt worden. Die westlichen Medien beschuldigen ohne jegliche Untersuchung die russische Seite, dort Kriegsverbrechen begangen zu haben. Der Journalist Aleksander Kots, der einen Monat lang in der Region war, bringt Gegenargumente.
Russischer Kriegsreporter über die wahren Täter des Massakers von Butscha
Quelle: AFP © Sergei SUPINSKY / AFP

Die grausigen Bilder aus dem Städtchen Butscha in der Region Kiew gehen heute um die ganze Welt.

Man sieht darauf mehrere Leichen und die Verantwortlichen dafür sind in den westlichen Medien bereits jetzt ausgemacht: Ein russisches Kriegsverbrechen soll es gewesen sein und einige deutsche Medien trommeln schon zum Vergeltungskrieg wie in Jugoslawien. 

Der russische Journalist und Kriegsreporter Alexander Kots, der bis zum Abzug der russischen Truppen einen Monat lang in der Nähe von Kiew verbracht hat, widerspricht dieser Vorverurteilung vehement und schildert auch, warum die ukrainische Darstellung zu dem "Massaker von Butscha" eine Fälschung ist. Er hält es für wahrscheinlich, dass die Tat von ukrainischen Freischärlern, die sich "Territorialverteidigung" nennt, begangen wurde. 

"Die Taktik der Videoinszenierung erstaunt mich seit Syrien gar nicht mehr, wo massive Raketenangriffe auf der Grundlage von [vorherigen] Inszenierungen der 'Weißhelme' beschlossen wurden. Und hier sind die 'Lehrmeister' für solche informationspsychologischen Operationen dieselben – mit britischen Ohren, die deutlich sichtbar abstehen.

Ich habe gesehen, wie sich die Haltung der Einheimischen gegenüber dem russischen Militär verändert hatte. Zuerst hatten sie Angst vor ihnen – das Ergebnis einer tiefgreifenden Gehirnwäsche im Fernsehen. Dann gab es eine vorsichtige Haltung, als die Neugier siegte und die Leute aus ihren Kellern kamen. Und später kam das Geschäftliche: Die Einheimischen tauschten Naturalien mit dem Militär. Wir haben zum Beispiel Benzin für einen Generator gegen Milch und Hüttenkäse getauscht. Außerdem verlangten wir keine Milch, sondern gaben den Kraftstoff kostenlos ab. Aber unsere Nachbarn dort hielten es für ihre Pflicht, sich zu revanchieren. Das Militär gab ihnen Trockenrationen und brachte Medikamente …

Aber das ist natürlich auch nicht das Hauptargument dafür, dass das ukrainische 'Srebrenica' eine Fälschung ist. Tatsächlich wurde Butscha anderthalb Monate lang nie vollständig von russischen Truppen kontrolliert, nicht einmal einen Tag lang. (…)

Die Wahrheit ist, dass die russischen Truppen im Rahmen der Umgruppierung Butscha einige Tage vor der Entdeckung der 'Opfer der Besatzung' verlassen hatten. Die ukrainischen Streitkräfte erkannten den Abzug nicht sofort und beschossen die Stadt fast drei Tage lang mit Artillerie, die auch Zivilisten hätte treffen können.

Als sie schließlich in die Stadt vorrückten, begann eine 'Hexenjagd' auf diejenigen, die mit den 'Besatzungstruppen' kollaboriert hatten. In der Hitze des Gefechts macht sich niemand die Mühe, nach Beweisen zu suchen, und so tauchen Leichen mit gefesselten Händen auf, die in Brunnen geworfen wurden. Nur: Der Zustand der Leichen lässt darauf schließen, dass sie frühestens vorgestern  also am 1.4. 2022 ermordet wurden. Ich weiß, wie Leichen aussehen, wenn sie tagelang auf der Straße gelegen haben. Hier ergibt sich ein ganz anderes Bild."

Dem Kriegsreporter ist aufgefallen, dass die auf den heute (!) von der ukrainischen Seite veröffentlichten Aufnahmen sichtbaren Getöteten in der Mehrzahl eine weiße Armbinde tragen.

Solche weißen Armbinden, schreibt Kots, waren bekanntlich stets das Erkennungszeichen der russischen Verbände. Mit der Zeit haben auch einheimische Zivilisten dieses Erkennungszeichen benutzt und trugen mehrheitlich selbstgemachte weiße Armbinden, damit die russischen Soldaten sie als die Ihrigen erkennen.

Als die russischen Truppen in der Nacht vom 30. auf den 31. März die Stellungen in und um Butscha verließen und aus diesem Teil der Region Kiew abgezogen wurden, haben die ukrainischen Truppen dies nicht sofort erfahren, berichtet Kots. Erst am 1. April wären sie – zuvorderst die Freiwilligen der Territorialverbände – in den Ort eingerückt. Nun wurden den Zivilisten, in erster Linie Männern, weiße Armbinden zum Verhängnis: Die Freischärler hielten sie für russische Militärangehörige oder Partisanen und schossen auf sie.

 

Alexander Kots schreibt: 

"Hier ist ein weiterer Beweis. Die Leichen in Butscha mit weißen Armbinden, die ein russisches Erkennungszeichen sind. Die ukrainischen Streitkräfte schossen auf Menschen – ohne Rücksicht darauf, ob sie Waffen trugen oder nicht. Die Hauptsache war, dass sie weiße Armbinden trugen, was [für die ukrainischen Streitkräfte] bedeutete, dass sie 'der Feind' sind. Ukrainische Journalisten, öffnet eure Augen! Es waren nicht die russischen Truppen, die die Zivilisten von Butscha abgeschlachtet haben. Es waren eure tapferen 'Terbatisten'."

Der Umstand, dass die russischen Truppen vor dem 31. März aus Butscha abgezogen sind, wahrscheinlich in der Nacht vom 30. März auf den 31. März, findet seine Bestätigung in einem bereits am Morgen des 31. März veröffentlichten Video des Bürgermeisters des Ortes, der darin triumphierend die "Befreiung" (von russischen Truppen) verkündet. Ein vorheriges Massaker erwähnte er dabei keineswegs. 

Auch der von französischen Journalisten geschilderte Umstand – neben gleichfalls der Bestätigung der weißen Armbinden bei den Opfern –, dass bei einem dieser Getöteten dessen ukrainischer Pass lag, stützt die Hypothese des russischen Kriegsberichterstatters Kots: Nur gegenüber ukrainischem Militär ergibt das Hochhalten eines ukrainisches Passes Sinn – als Versuch, sie hoffentlich noch vom Schießen abzuhalten. 

 

Die ersten Aufnahmen aus Butscha, auf denen Leichen zu sehen sind, kommen am 2. April medial in Umlauf, also am dritten Tag nach dem russischen Abzug aus diesem Ort.

Der 1978 geborene Alexander Kots arbeitet seit 1999 für die auflagenstarke Zeitung Komsomolskaja Prawda und war als Kriegsreporter im Kosovo, Afghanistan, dem Irak, Libyen, Syrien, dem Donbass und anderen Konfliktregionen im Einsatz.  

Das Verteidigungsministerium der Russischen Föderation hat jede Verantwortung russischer Truppen für die Tötungen von Zivilisten inzwischen offiziell zurückgewiesen. 

Zwar können auch die Angaben von Kots derzeit nicht unabhängig überprüft werden. Sie sollten aber zumindest nochmals daran erinnern, dass solche Vorverurteilungen stets höchst fragwürdig sind.

Auch deutsche Medien wie die Zeit meldeten am 25. März ( also  ca 1 Woche vor dem Leichenfund bei Butscha), dass sich russische Truppen auch nach ukrainischen Angaben aus dem Raum bei Kiew zurückgezogen haben. https://www.zeit.de/news/2022-03/25/kiew-abzug-einzelner-russischer-verbaende-nach-verlusten

Zitat: Im Nordosten der Ukraine sollen sich nach Angaben der ukrainischen Streitkräfte russische Truppen nach hohen Verlusten teils zurückgezogen haben. Das teilte der ukrainische Generalstab in seinem Lagebericht in der Nacht mit. 

Hier ein weiterer detaillierter Youtube Bericht vom 2. April, der den Abzug der russischen Truppen aus Bucha  bei Kiew sogar anhand von Landkarten erklärt. https://www.youtube.com/watch?v=YuHKMufIR6s

Auch Deutschlandfunk hat ein Interwiew veröffentlicht, die von weissen Armbinden als Erkennungszeichen der russischen Armee und von russischen Paramilitärs in der Ostukraine berichten.  https://www.deutschlandfunk.de/lage-in-der-ostukraine-ich-habe-nirgendwo-so-traurige-100.html

Zitat: 

Große Truppenaufmärsche in Luhansk“
Zurheide: Inwieweit beeinflusst denn der neue Konflikt in der Ostukraine die Lage? Ich weiß nicht, was Sie davon mitbekommen haben. Da gibt es ja den selbsternannten Führer der Republik Luhansk, der offensichtlich plötzlich zurückgetreten ist und in Moskau ist. Spürt man sowas auch über die Grenze hinaus, dass es da neue Sorgen gibt über möglicherweise kriegerische oder weitere kriegerische Auseinandersetzungen?
Strahl: Das spürt man stark, denn die Medien, die erreichbar sind, werden von den Ukrainern oder von den Leuten, die auf der ukrainischen Seite jetzt sind, sehr stark wahrgenommen. Die Sache ist sehr unklar. Ich habe das am Dienstag und Mittwoch noch mitbekommen, dass große Truppenaufmärsche stattfinden von Soldaten, die offensichtlich der russischen Armee angehören, aber ihre Hoheitsabzeichen nicht mehr tragen, sondern nur weiße Armbinden, die Stadt Luhansk übernommen haben, viele Militärfahrzeuge und Panzer sind dort aufgefahren und haben das Innenministerium und wichtige Gebäude in Luhansk selbst besetzt. Igor Plotnizki, der selbst ernannte Chef der Luhansker Volksrepublik, wie er sich nennt, ist – weiß man nicht genau, die Nachrichten aus Moskau sind unklar. Also wahrscheinlich ist er doch wieder zurückgekehrt. Er hatte ausgelöst das Ganze, weil innerhalb der Luhansker Regierung offensichtlich große Streitigkeiten stattfinden, und er hatte seinen Innenminister entlassen, der daraufhin offensichtlich russische Truppen ins Land gerufen hat und wieder eingesetzt worden ist. Aber es ist sehr schlecht zu überschauen von westlicher Seite.  Zitat Ende 

Medienbericht: Gewaltakte des ukrainischen Geheimdienstes und Militärs gegen die Zivilbevölkerung, die gestern am 2.4. 2022 in russischen Medien gemeldet wurden. 

 
Die Tageszeitung "junge Welt" berichtet in einer Schwerpunktausgabe über brutale Übergriffe seitens des ukrainischen Inlandsgeheimdienstes und des Militärs auf die eigenen Bürger. Strafrechtliche Konsequenzen seien jedoch nicht zu befürchten. Im Gegenteil: Einige Täter werden in hohe Positionen berufen.
Medienbericht: Gewaltakte des ukrainischen Geheimdienstes und Militärs gegen die ZivilbevölkerungQuelle: Gettyimages.ru © Anadolu Agency / Kontributor

Das Leid in einem Krieg ist vor allem für die Zivilbevölkerung unermesslich und nicht ansatzweise vorstellbar. Die Torturen nehmen jedoch unvorstellbare Ausmaße an, sollte die Bedrohung nicht nur aus militärischen Aspekten heraus resultieren, sondern zudem sich der eigene Staat mit körperlicher Gewalt und Willkür gegen seine eigenen Bürger wenden.

Die Tageszeitung junge Welt (jW) dokumentiert in ihrer Wochenendausgabe die Schicksale und das Leid nachgewiesener Gewaltakte und Verbrechen seit dem Beginn der jüngsten Ereignisse in der Ukraine. Zu Beginn weist die Autorin Susann Witt-Stahl darauf hin, dass Nachrichten von Gräueltaten gegen russische Kriegsgefangene mittlerweile bestätigte Tatsache seien. Immer öfter würden jedoch aber auch "ukrainische Zivilisten zu Opfern von Gewalttaten", so Witt-Stahl.

Diese würden beschuldigt, mit "russischen Invasoren zu kollaborieren" oder "Verbindungen nach Moskau" zu unterhalten. Die Autorin verweist auf den schockierenden Bericht eines freien US-Journalisten, der Aufnahmen einer verlassenen Basis des Asow-Bataillons aus dem Keller eines Schulgebäudes in Mariupol veröffentlichte. Im Artikel heißt es:

"Sie (die Leiche der Frau) war verstümmelt, auf ihrem Bauch ein Hakenkreuz eingeritzt, das mit ihrem Blut ausgemalt worden war. Manche solcher Horrorbilder lassen sich nicht verifizieren. Die meisten aber erweisen sich als authentisch; häufig werden sie von den mutmaßlichen Tätern im Internet zur Schau gestellt."

Witt-Stahl legt dar, dass die Täter der "sadistischen Barbareien" wenig zu befürchten hätten, da sie "meist von den ukrainischen Strafverfolgungsbehörden unbehelligt" bleiben oder es sogar zu Anerkennungen kommt:

"Anfang März wurde Maxim Martschenko, der ehemalige Kommandeur des von Menschenrechtsorganisationen für seine zahlreichen Gewaltexzesse angeklagten 'Ajdar'-Bataillons, zum Gouverneur der Oblast Odessa ernannt."

"Lizenz zum Töten, Quälen und Drangsalieren von Personen"

Gewalttäter, die aufgrund von "Mord oder Vergewaltigungen im Gefängnis saßen", seien mit Beginn der militärischen Operation als "Gefangene mit Kampferfahrung" durch einen Erlass des Präsidenten vom 28. Februar freigelassen worden, so der Artikel. Durch den am 19. März verkündeten Erlass, dass von "zwölf Parteien, darunter auch alle liberalen linken (die kommunistischen und sozialistischen wurden bereits 2015 ausgeschaltet)", verboten wurden, hätten "der Nationale Sicherheits- und Verteidigungsrat sowie Präsident Selenskij auch die andauernden Repressalien gegen Oppositionelle abgesegnet", so die Autorin. Dies könnte als "Lizenz zum Töten, Quälen und Drangsalieren von Personen" verstanden werden. Als Beispiel nannte Witt-Stahl:

"So entführten gleich am 20. März Unbekannte in Charkiw den Rechtsanwalt Dmitri Tichonenkow, der Dissidenten vor Gericht vertreten hat. Bereits eine Woche vorher hatte ein Neonazimob das Haus des linken Aktivisten Dmitri Lasarew in Odessa niedergebrannt."

Als ein weiteres Beispiel wird der Berater des ukrainischen Innenministeriums, Anton Geraschtschenko, genannt. Dieser ließ Anfang März mitteilen, dass:

"Wladimir Struk, Bürgermeister der Stadt Kreminna im von Kiewer Truppen kontrollierten Teil der Oblast Lugansk, nach einem 'Volkstribunal' – er war verdächtigt worden, mit den russischen Truppen, die noch 15 Kilometer entfernt waren, kooperieren zu wollen – von 'unbekannten Patrioten als Verräter gemäß dem Kriegsrecht erschossen' worden sei."

Witt-Stahl bezeichnet dies als "Lynchmord". Ein kürzlich bekannt gewordenes Video "von der Erschießung russischer Kriegsgefangener wahrscheinlich durch Mitglieder einer 'Asow'-Einheit für internationale Empörung" hätte bei dem Berater des Chefs des ukrainischen Präsidialamts, Alexei Arestowitsch, für Unruhe gesorgt. Arestowitsch hätte aufgrund der internationalen Kenntnisnahme wie folgt reagiert:

"Er appellierte eindringlich an seine Landsleute, fortan kein Bildmaterial mehr von Verstößen gegen das humanitäre Völkerrecht im Internet zu verbreiten – sie zu beenden forderte er jedoch nicht."

 

Gewaltexzesse des Inlandsgeheimdiensts SBU gegen Zivilisten

Im einem weiteren Artikel wird als weiteres Beispiel das Leid eines 31-jährigen Hotelkaufmanns dokumentiert. Demnach drangen fünf Personen in die Wohnung des Mannes ein, in der sich auch seine Lebensgefährtin aufhielt. Im Artikel heißt es zum Martyrium:

"Die beiden wurden angeschrien, mussten sich auf den Boden legen, durften sich nicht rühren. Die Angreifer sollen sich nicht ausgewiesen haben, zwei von ihnen aber durch Abzeichen an ihrer Kleidung als Angehörige des Inlandsgeheimdiensts SBU identifizierbar gewesen sein.

Während die Beamten die Räume durchsuchten, habe ein weiterer Mann in einer Militäruniform mit Emblem des faschistischen 'Asow'-Bataillons Matjuschenko verprügelt, um Aussagen zu erpressen. 'Dieselbe Person spuckte mir ins Gesicht und schnitt mir mit einem Messer die Haare ab', so Maria M. weiter. Matjuschenko sei insgesamt zwei Stunden geschlagen und malträtiert worden."

Die Schilderungen seien deswegen glaubwürdig, da von den Ereignissen Bildmaterial in den sozialen Medien – auf dem Telegram-Kanal der Stadt Dnipro, der rund 335.000 Follower hat – veröffentlicht wurde:

"Auf einem Foto ist Matjuschenko blutend auf dem Gesicht am Boden liegend mit einem auf seinen Hinterkopf gedrückten Gewehrlauf zu sehen. Ein Video zeigt, wie er durch Fußtritte gezwungen wird, immer wieder den Gruß der faschistischen Banderisten 'Slawa Ukrajini – Gerojam slawa!' zu rufen." 

Die Lebensgefährtin des Hotelkaufmanns schilderte der jW die nachfolgenden Ereignisse:

"Sie (die Täter) stülpten uns Säcke über unsere Köpfe, fesselten unsere Hände mit Tape und fuhren uns mit einem Wagen zum SBU-Gebäude. Dort verhörten sie uns weiter und drohten, uns die Ohren abzuschneiden."

Laut dem Artikel "häufen sich Berichte aus Dnipro von ähnlichen Fällen behördlicher Willkür". Ein linker Aktivist äußerte gegenüber der jW:

"Der Krieg wird genutzt, um Oppositionelle, die sich regierungskritisch äußern, zu entführen, einzusperren, sogar zu töten. Wir müssen alle um unsere Freiheit und unser Leben fürchten."

Faschistische Batallione werden als "Verteidiger der Ukraine" medial in Szene gesetzt

Im dritten Artikel der Serie erfolgt ein Interview mit dem italienischen Publizisten Alberto Fazolo. Dieser stellt in einer Antwort klar:

"Die Medien stellen die faschistischen Bataillone als die wahren Verteidiger der Ukraine dar. Auch wenn sicher einige ihrer Kombattanten tapfer kämpfen – die Realität sieht anders aus: Die Nazis benutzen die Bevölkerung als menschliches Schutzschild; viele Zivilisten, die aus den von russischen Truppen belagerten Städten zu fliehen versuchen, werden von ihnen beschossen und getötet. Aber die Faschisten bringen auch außerhalb der Kampfzonen Menschen um: politische Dissidenten, Russen, Roma."

Zudem wird in der Serie auf den jüngsten Report der Organisation Amnesty International (AI) vom 29. März mit dem Titel "UKRAINE 2021" verwiesen. Dieser bestätigt, dass der ukrainischen Generalstaatsanwaltschaft für 2021 insgesamt 79 neue Fälle mutmaßlicher Folter und 1.918 Fälle mutmaßlichen Amtsmissbrauchs durch Ordnungskräfte vorgelegen haben. Es wurden jedoch lediglich "gegen 51 Personen wegen einschlägiger Straftaten Anklage erhoben".  

Der Report berichtet des Weiteren, dass im März 2021 die ukrainische Generalstaatsanwaltschaft mitteilte, dass der Europäische Gerichtshof für Menschenrechte (EGMR) von Januar bis März 2021 in 115 Fällen zugunsten der Kläger gegen die Ukraine entschieden hätte, "indem er urteilte, dass Haftbedingungen den Tatbestand der Folter oder anderweitiger Misshandlung erfüllten".