BASF Boss befürchtet Zerstörung der deutschen Volkswirtschaft

Energie-Stopp aus Russland hätte dramatische Folgen

BASF-Chef fürchtet Zerstörung der "gesamten Volkswirtschaft"

Die deutsche Chemieindustrie hat vor einem europäischen Energieimport-Boykott gegen russisches Öl und Gas gewarnt. "Das könnte die deutsche Volkswirtschaft in ihre schwerste Krise seit Ende des Zweiten Weltkriegs bringen", mahnte der Vorstandsvorsitzende der BASF SE, Martin Brudermüller, am Sonntag in der Frankfurter Allgemeinen Zeitung (FAZ). Importstopps oder längerfristige Ausfälle russischer Gas- und Öllieferungen seien nach Angaben des BASF-Chefs, insbesondere für viele kleine und mittelständische Unternehmen, existenzbedrohend:

"Wollen wir sehenden Auges unsere gesamte Volkswirtschaft zerstören? Das, was wir über Jahrzehnte hinweg aufgebaut haben? Ich glaube, ein solches Experiment wäre unverantwortlich."

Die Menschen in Deutschland würden die riesigen eines solchen Boykotts völlig unterschätzen, so Brudermüller weiter. Energieimporte aus anderen Regionen seien "nicht auf Knopfdruck" zu erhöhen. Aus diesem Grund könne man die Folgen eines Gasmangels auch nicht über Subventionen oder Finanzhilfen abfangen, sagte Brudermüller dem Nachrichtenmagazin Focus. "Die Dimensionen, über die wir hier reden, sind noch viel größer als bei Ausbruch der Corona-Pandemie."

Auch die BASF wäre von einem Energie-Embargo gegen Russland betroffen. "Ab einem gewissen Punkt" könne der Chemiegigant einen Standort wie Ludwigshafen nicht mehr betreiben: "Wir stellen Produkte her, die am Anfang der Wertschöpfungskette stehen", erinnerte Brudermüller:

"Da hängt am Ende die Versorgung mit täglichen Gütern von Lebensmitteln bis hin zu Medikamenten dran."