Katar macht Gaslieferungsdementi und Rückzieher 

Das umweltschädliche LNG Schiefergas wird zudem mit Tankern transportiert, die viel Treibstoff dafür benötigen

Schon vor dem Besuch des "grünen" deutschen Wirtschaftsministers Robert Habeck war klar, dass das LNG Gas, das wegen der Methanerzeugung viel umweltschädlicher ist  als Pipeline-Erdgas aus Russland,  vor allem nach Japan und China exportiert wird und doppelt so teuer ist wie herkömmliches Gas.  

Wie erfolgreich war Robert Habecks Mission, zukünftig Gas aus Katar zu beziehen? Der Energieminister des kleinen, aber steinreichen Staates im Nahen Osten hatte sich zuletzt wenig vielversprechend geäußert. Ein möglicher Vertrag ab 2025 wird genannt.
Habecks Gas-Deal mit Katar: Alles nur heiße Luft?
Quelle: www.globallookpress.com © Bernd von Jutrczenka

Was hat der Besuch von Bundeswirtschaftsminister Robert Habeck in Katar mit dem Ziel einen neuen Gaslieferanten zu bekommen eigentlich gebracht? Laut eigener Aussage einiges:

"Es wurde fest vereinbart, eine langfristige Energiepartnerschaft, eine Kooperation einzugehen."

Anders hat sich jedoch Katars Energieminister Saad al-Kaabi nach dem Treffen laut t-online geäußert: Er ist weniger optimistisch – besonders mit Blick auf die Abhängigkeit von Russland. Diese zu verringern, könne Jahre dauern, denn es brauche Zeit, um Alternativen zu planen, sagte er der FAZ. Al-Kaabi sehe nicht, dass jemand hier kurzfristig einspringen könne.

Auch von einem Vertrag mit der Bundesregierung weiß er nichts.
 
Die Frage, ob es einen solchen gebe, beantwortete der Katari kurz: "Nein." Doch er sehe einen "klaren Willen", ins Geschäft zu kommen. 
 
Im Bundeswirtschaftsministerium ist man deutlich positiver gestimmt: "Unseres Wissens nach sind die deutschen Unternehmen in sehr guten und konstruktiven Gesprächen mit der katarischen Seite", sagte eine Sprecherin t-online.
 

Doch bis Flüssiggas aus dem Nahen Osten tatsächlich nach Deutschland geliefert werden könne, ist es noch ein weiter Weg; Nach al-Kaabis Angaben hat Qatar Energy erst ab 2025 an die Möglichkeit, große Mengen bereitzustellen.

Denn: Fast das gesamte katarische Gas sei bis 2026 durch bestehende Lieferverträge an anderen vor allem asiatischen  Staaten gebunden. Erst ab da wolle Katar seine Produktion von 77 Millionen auf 126 Millionen Tonnen pro Jahr erhöhen.

Zudem wird der Preis dann täglich auf  dem Gasmarkt neu festgelegt und europäische Interessenten müssen mit Asien konkurrieren und das treibt den Preis weiter hoch. 

Deutschlands gesamter Gasbedarf lag allein im Jahr 2020 bei 86,5 Millionen Tonnen.

In den vergangenen Jahren kamen über 50 Prozent aus Russland. Im März sind es immerhin noch 38 Prozent, wie die Bundesregierung auf ihrer Webseite bekannt gibt.

Mehr zum Thema - Habeck erntet in sozialen Medien Kritik für Katar-Besuch