Die 10 reichsten Milliardäre und Kapitaloligarchen werden durch Corona-Krise um 540 Milliarden Dollar reicher

Corona Krise verschärft globale Ungleichheit - Die Armen werden immer ärmer 

Das Vermögen der zehn reichsten Menschen der Welt zusammen sei Oxfam zufolge seit März 2020 um 540 Milliarden Dollar gestiegen.

„Milliarden Menschen, die zu Beginn der Corona-Pandemie an der Armutsgrenze lebten, hätten nun keine Einnahmen oder Unterstützung mehr, um die Krise zu überstehen“, sagte Danny Sriskandarajah, Geschäftsführer von Oxfam GB.

Zur selben Zeit habe eine kleine Gruppe mehr Geld angesammelt, als sie in ihrem ganzen Leben ausgeben könnten.

Dieser Zuwachs der 10 reichsten Kapitaloligarchen ist grösser als die Kosten der Impfung die gesamte Menschheit - wenn es überhaupt eine Impfbereitschaft gäbe, die hierzulande unter 50 % gesunken ist. 

Die Kosten der Impfstoffproduktion, Verteilung und Corona-Impfung an sich belaufe sich der Organisation zufolge auf 141,2 Milliarden Dollar. Nicht umsonst werden Rufe nach einer höheren Besteuerung von Superreichen und Tech-Unternehmer wie Elon Musk oder Jeff Bezos lauter. Dies fordert auch Oxfam. „Extreme Ungleichheit ist nicht unvermeidlich, sondern eine politische Entscheidung“, sagte Gabriela Bucher, Geschäftsführerin von Oxfam International.

Oxfam-Studie: Corona verstärkt globale Ungleichheit – Milliardäre profitieren trotz Pandemie

Erstmeldung vom Montag, 25.01.2021, 22.00 Uhr: Oxford/Davos – Während Milliardäre trotz Corona-Krise weiter profitieren, werden die Ärmsten der Welt immer weiter abgehängt. Das zumindest ist das Fazit des am Montag (25.01.2021) von der Organisation Oxfam vorgelegten Ungleichheitsberichts. Anlass der Veröffentlichung ist der Start des Weltwirtschaftsforums. Das findet in diesem Jahr wegen der Corona-Pandemie nicht in Davos, sondern online statt.

Grundlage der Untersuchung ist die Befragung von rund 300 Ökonomen aus 79 Ländern. 87 Prozent der befragten Wissenschaftler:innen erwarten, dass die Einkommensungleichheit im Zuge der Corona-Krise steigt oder sogar stark zunimmt.

Ungleichheitsbericht von Oxfam: Superreiche sind die großen Profiteure der Corona-Krise

Laut Oxfam-Bericht hat sich das Vermögen der zehn reichsten Männer der Welt seit Februar 2019 um eine halbe Billion Dollar auf nun insgesamt 1,12 Billionen Dollar (rund 920 Milliarden Euro) erhöht - und das trotz pandemiebedingter Rezession.

Dazu zählen unter anderem Amazon-Gründer Jeff Bezos, Tesla-Chef Elon Musk und der französische Luxusgüter-Unternehmer Bernard Arnault aber auch der Impf-Papst Bill Gates .

Die zehn reichsten Personen in Deutschland verfügen Ende 2020 über ein Gesamtvermögen von rund 242 Milliarden Dollar.

Das bedeutet im Vergleich zum Vorjahr eine Steigerung von rund 35 Prozent. Im Kontrast dazu stehen laut Oxfam rund 40 Prozent der Erwerbspersonen, die durch die Corona-Pandemie Einkommenseinbußen hinnehmen mussten.

Ungleichheitsbericht von Oxfam: Arme trifft Corona besonders hart

Nach den Berechnungen von Oxfam, trifft die Corona-Krise insbesondere die Ärmsten der Welt.

Für sie könnte es mehr als ein Jahrzehnt dauern, bis sie sich wirtschaftlich von der Krise erholt haben. Am stärksten betroffen sind Frauen, da sie häufiger Sektoren wie dem Hotelgewerbe oder der Gastronomie arbeiten, die von der Corona-Pandemie besonders getroffen sind. Außerdem stellen sie weltweit rund 70 Prozent der Arbeitskräfte im Sozial- und Gesundheitswesen und sind damit auch einem höheren Infektionsrisiko ausgesetzt.

Oxfam fordert im Ungleichheitsbereicht stärkere Regulierung und Unternehmenssteuern

Die soziale Ungleichheit habe laut Oxfam-Bericht strukturelle Ursachen. Unternehmen, Märkte und Politik seien „weltweit so gestaltet, dass kurzfristige Gewinninteressen zu oft über das Gemeinwohl triumphieren“, kritisierte Tobias Hauschild von Oxfam Deutschland.

Dabei blieben Themen wie Arbeitsschutz, Menschenrechte oder faire Löhne auf der Strecke.

 Oxfam plädiert daher für eine solidarisch und ökologisch gerecht Umverteilung der Wirtschaft. Erreicht werden könne dies etwa über Unternehmenssteuern und eine stärkere Regulierung bestimmter Sektoren. (Daniel Seeger mit AFP)