Die Corona-Krise macht die Superreichen noch reicher

Oligarchen profitieren von der Krise

Das Corona- Virus bringt Elend und Armut in die Welt. Unternehmen  der Mittelklassen gehen Pleite, viele Arbeitsplätze verloren.

Das ist  aber nur die eine Seite der Pandemie.

Auf der anderen Seite steht der Glanz jener Multi-Konzerne, die von der Corona-Krise profitieren.

Dies sind vor allem die Vorreiter aus der digitalen Welt, die mit zerstörerischer Kraft lang etablierte Geschäftsmodelle zum Kollaps bringen. Diesen Trend gab es schon vor Corona. Aber das Corona-Virus hat ihn nur noch mehr beschleunigt.

Beweisen lässt sich das mit dem Vermögen der Milliardäre in aller Welt.

Nach einer Studie der Schweizer Großbank UBS und der Beratungsgesellschaft PWC sind die Vermögen der Ultrareichen bis Ende Juli 2020 auf ein neues Allzeithoch von 10,2 Billionen Dollar geklettert.

Damit ist der bisherige Höchststand von 8,9 Billionen Dollar, der Ende 2017 erreicht wurde, deutlich übertroffen worden.

Die Zahl der Milliardäre ist seither um 31 auf 2189 gestiegen.

Davon leben 119 in Deutschland. UBS nennt keine Namen. Nach Schätzungen des Magazins „Forbes“ sind die Aldi-Erben Beate Heister und Karl Albrecht Junior mit einem Vermögen von 41 Milliarden Dollar die reichsten Deutschen gefolgt von Dieter Schwarz (35,6 Milliarden Dollar), dem Eigentümer von Lidl und Kaufland.

Aktienkurse der Tech-Unternehmen stark gestiegen

Die Auswertung der Daten von mehr als 2000 Milliardären in 43 Ländern zeigt, dass die Superreichen nach dem Absturz der Börsenkurse im März in stark unterschiedlichem Ausmaß von dem danach folgenden Wiederaufschwung profitiert haben.

An der Spitze der Erholung stehen die Milliardäre, die in der Technologie- und Gesundheitsbranche unterwegs sind - wie Bill Gates und Jeff Bezos.

Deren Vermögen stiegen von Anfang April bis Ende Juli 2020 um 41 und 36 Prozent. Dies korreliert mit den gestiegenen Börsenkursen von Unternehmen wie Amazon, Netflix, Tesla und Facebook.

Der Amazon-Gründer Jeff Bezos ist mit einem Vermögen von 189 Milliarden Dollar der reichste Mensch der Welt gefolgt von Bill Gates (124 Milliarden Dollar), Elon Musk (103) und Mark Zuckerberg (100).

Die innovativen Unternehmer sind mit ihren neuen, zumeist digitalen Technologien gestärkt aus der Krise hervorgegangen.
 
„Wissenschaftler, Computerprogrammierer und Ingenieure revolutionieren Industrien in noch die dagewesenem Tempo. Diese Innovatoren werden zu Serienunternehmern und nutzen neue Technologien wie Künstliche Intelligenz und Cloud Computing, um neue Produkte, Dienstleistungen und Geschäftsmodelle zu entwickeln“, schreiben die Studienautoren.
 
Die Milliardäre, die UBS und PWC als „Innovatoren und Disruptoren“ identifiziert haben, hätten ihr Vermögen zwischen 2018 und Juli 2020 um 17 Prozent auf 5,3 Billionen Dollar erhöht.
 
Dagegen sei das Vermögen der traditionellen Milliardäre in dieser Zeit „nur“ um 6 Prozent auf 3,7 Billionen Dollar gestiegen.

Dieser Durchschnittswert verschleiert, dass längst nicht alle Superreichen immer reicher werden. Nach Aussage von Maximilian Kunkel, UBS-Chefanlagestratege für Deutschland, haben in den vergangenen zwei Jahren 70 Personen ihren Status als Milliardär verloren. Das ist für Kunkel der Beleg, dass sich die zugrundeliegenden Trends in Gesellschaft und Wirtschaft stark beschleunigt haben.

Sprich: Wer sein Geld vor allem in Unternehmen investiert hat, deren Geschäftsmodell mangels digitaler Kraft angreifbar ist, wird über kurz oder lang ärmer. Genauso sind Kleinhändler die verlierer, die gege den Handelsriesesn Amazon nicht nur wegen horrender Ladenmieten in den Innenstädten stark benechteiligt sind. Diese Erkenntnis scheint sich im Angesicht der Corona-Krise auch bei vielen Superreichen in Deutschland durchgesetzt zu haben. 

Als die Aktienkurse im März im freien Fall waren, seien die Milliardäre nicht in Hektik oder Panik verfallen, sondern hätten ihr Vermögen verstärkt in Richtung der innovativen Unternehmen und Branchen umgeschichtet, die in der vom Virus bestimmten Welt zu den Gewinnern gehören könnten, sagt der UBS-Manager Carl von Wrede.