Baseler Studie: Querdenken kommt eher von links

Linkspartei überlässt Rechtspopulisten endgültig den Anti-Merkel-Protest

Studie: Viele Linken- und Grünen-Wähler unter den Querdenkern

Der Baseler Wissenschaftler Oliver Nachtwey hat mit zwei Kollegen die politische Soziologie der Corona-Proteste untersucht.

Das Ergebnis: Unter den Anhängern der Querdenker-Bewegung sind inzwischen besonders viele Wähler der AfD, der Grünen und der Linkspartei. Die eher linke Bewegung wird immer mehr von Rechten gekapert. 

Besonders für die Grünen könnte die Bewegung allerdings zu einem Problem werden. Die Rechten versuchen die Bewegung der eher linkslibertären Bewegung zu kapern, weil sich die Linkspartei gegen den Anti-Merkel und Anti-Corona Protest gestellt hatte. 

Jetzt ruft die Linkspartei sogar gegen Corona Demos auf und sie verschafft so den Rechtspopulisten und Nazis in deren Schlepptau den Spielraum diese Volksbewegung zu kapern, die sich  offiziell immer von Rechtsradikalen distanziert hatte und an der sich mittlerweile Zehntausende oder gar Hunderttausende in verschiedenen Städten im Laufe der Zeit beteiligt haben.

Dadurch räumt in Metropolen wie Leipzig die Linkspartei  die Position als klassische Oppsitionspartei im Osten und überlässt der AfD immer mehr diese Führerschaft in der Opposition - die aber in Wirklichkeit überhaupt nicht systemkritisch oder antikapitalistisch ist.  Sie spielen diese Fundamentaloppositionsrolle nur um Linke zurückzugewinnen - Leider auch  mit zunehmenden Erfolg weil die Kipping-Linke versagt.   

Wenn im kommenden Jahr die nächste Bundestagswahl ansteht, wollen 30 Prozent der Querdenken-Anhänger ihre Stimme der AfD geben. Das geht aus einer Studie des Basler Soziologen Oliver Nachtwey und seiner Kollegen Nadine Frei und Robert Schäfer hervor, über die die „Frankfurter Allgemeine Zeitung“ berichtet.

Bei der vergangenen Wahl vor drei Jahren sah das Bild demnach allerdings noch ganz anders aus. Da „haben 21 Prozent die Grünen und 17 Prozent die Linke gewählt, der AfD haben 14 Prozent ihre Stimme gegeben“, sagt Nachtwey.

Die Basis der nicht repräsentativen Untersuchung sind Befragungen in Telegram-Gruppen der Querdenker.

Nachtwey und seine Kollegen werteten 1150 Fragebögen aus, die sie an Mitglieder dieser Gruppen versandt hatten.

Außerdem beruhen ihre Erkenntnisse auf Interviews von Demonstrations­teilnehmern und ethnografischen Beobachtungen im Rahmen unterschiedlicher Demos.

„Enorm widersprüchlich“

„Sozialstrukturell handelt es sich um eine relativ alte und relativ akademische Bewegung.

Das Durchschnittsalter beträgt 47 Jahre, 31 Prozent haben Abitur, 34 Prozent einen Studienabschuss, der Anteil Selbstständiger ist deutlich höher als in der Gesamtbevölkerung“, ergänzt Nachtwey.

Er bezeichnet Querdenken als „eine Bewegung, die mehr von links kommt, aber stärker nach rechts geht, sie ist jedoch enorm widersprüchlich“.

Nachtwey benennt aber die Gründe nicht, warum die Bewegung nach rechts tendiert. Sie wird einfach unterwandert, weil die Linke sich als Protestpartei auf Rücksicht auf die neoliberal reformistische SPD und auf rot-rot-grüne Koalitionen zurückgezogen hat. 

Das war in der Geschichte Deutschlands übrigens immer so, dass Rechtpopulisten und Nazis von Konservativen und ihren Leitmedien stark und salonfähig gemacht wurden, um das Erstarken der Linken zu stoppen und um Protestwähler zurückzuholen. So machten Konservative Adolf Hitler 1933 sogar zum  Kanzler um die linke KPD zu stoppen, die nach der russichen Oktoberrevolution unter Lenin 1917 einen mächtigen Schub auch  hierzulande erreichte und zur Volkspartei im Weimar aufgestiegen war. 

In der Neuzeit haben CDU Konservative und CDU nahestehende Leitmedien die AfD Rassisten salonfähig gemacht.   Inzwischen bahnt sich in Sachsen Anhalt sogar eine offene Kooperation der CDU mit der AfD im Rundfunkbeitragsstreit an.  

Für die Grünen könnte sie zu einem Problem werden, mutmaßt er. „Die Professionalisierung der Grünen, ihre langjährige Regierungstätigkeit, hat auch dazu geführt, dass ein Teil des grünen Milieus sich von dieser Partei nicht mehr repräsentiert fühlt.

Vor allem ist das der anthroposophisch-esoterische Teil des grünen Milieus, Menschen also, die der modernen Industriegesellschaft und der Wissenschafts­gläubigkeit kritisch gegenüberstehen“, sagt Nachtwey.

Thüringens Innenminister Georg Maier (SPD), Vorsitzender der Innenminister­konferenz, hatte jüngst gesagt, bei Demonstrationen der Querdenken-Bewegung gehöre im Schnitt etwa ein Drittel der Teilnehmer  deshalb inzwischen zur rechtsextremen Szene.

Dabei handelt es sich aber in der Regel nicht um die Organisatoren sondern um infiltrierte Mitläufer, die danach gieren den Platz als die deutsche Opositionspartei einzunehmen und die Linke dort systematisch zu verdrängen.

 Bild könnte enthalten: eine oder mehrere Personen, Text „Am 6.12. Kein Meter für Querdenken! Am Sonntag demonstrieren wir zusammen mit unseren Bündnispartner*i innen von DSSQ gegen die Allianz von Querdenken und rechtsextremen Hooligans.“

Die Kipping-Linkspartei tappt in diese Falle und sie ergibt sich praktisch den Rechtspopulisten. Sie räumt den Platz als die Protestpartei im Osten, die aus der kapitalismuskritischen  und nominal pro sozialistischen SED hervorgegangen war! Das wird sich bei den Wahlen bitter rächen - insbesondere für die Linkspartei im Osten!  

 Die Linke ruft zu Gegenaktionen zur Corona-Kritik auf:

Am Sonntag demonstrieren wir ab 12:30 auf dem Grabbeplatz zusammen mit unseren Bündnispartner*innen von
Düsseldorf stellt sich quer
gegen die Allianz von Querdenken und rechtsextremen Hooligans.
Sozialer Protest kann nie zusammen mit Nazis, Antisemit*innen und anderen Menschenfeind*innen stattfinden.
Unser Protest gegen die Rechten und Pandemieleugner*innen ist kein stumpfes Bejahen der aktuellen Corona-Politik der Regierung. Denn die Corona-Krise zeigt mal wieder, dass unsere Gesundheit im Zweifelsfall weniger wert ist als die Kapitalinteressen der Konzerne. Trotz konstant hoher Infektionszahlen bleiben Superspreader wie Schlachthäuser oder Versandzentren normal in Betrieb. Orte mit ausgeklügelten Hygienekonzepten wie das Kino nebenan bleiben jedoch geschlossen. Allein im November mussten über 4.000 Düsseldorfer*innen in Kurzarbeit verharren und sich fragen, wie die Miete in der nächsten Zeit gezahlt werden kann. Zu kritisieren ist auch die Aushöhlung der parlamentarischen Kontrolle der Corona-Politik und die Missbrauchsgefahr willkürlicher Grundrechtseinschränkungen.
Wir sind der Überzeugung, dass diese Pandemie ernst genommen werden muss, um die massiven sozialen Folgen ernsthaft anzugehen und Ungerechtigkeiten zu benennen.
 
Dass wir wissen, wie ihre Regierungspraxis aussieht, ist einer der wesentlichen Unterschiede der Linken zur AfD. Die Linke hat auch radikale ZügeIm Grundsatzprogramm von 2011 steht unter anderem, dass die Partei "in einem großen transformatorischen Prozess gesellschaftlicher Umgestaltung für den demokratischen Sozialismus des 21. Jahrhunderts" kämpft. Und: Dieser Prozess werde "von Brüchen und Umwälzungen mit revolutionärer Tiefe" gekennzeichnet sein. Die Reformer in der Partei sahen darin damals ein "im Grunde neokommunistisches Politikverständnis" und bemängelten, es werde geradezu "ein Horrorszenario der Welt" skizziert, stellt T Online.de fest.
Es sind aber dubios-karrieristische Realpolitiker wie Ramelow, die den Kniefall vor dem Establishment begehen und die Linke so verbiegen  und auch entkernen!  Diese Kastration der Linken macht den Weg für die AfD Rassisten frei.
 
 Chaos in Erfurt: Die CDU muss ihr Verhältnis zur AfD klären. Keine Berührungsängste: Kanzlerin Angela Merkel und der thüringische Ministerpräsident Bodo Ramelow 2019. (Quelle: imago images)
 
Keine Berührungsängste oder schlicht Verrat an der Sache ? : Kanzlerin Angela Merkel und der thüringische Ministerpräsident Bodo Ramelow 2019. (Quelle: imago images) 
 
Hintergrund
 

Querdenker 711 wiederholen Mega Corona-Demo am  29. August 2020 in Berlin 

Historische Corona Demo vom 1.Aug. 2020 wird wiederholt

Aufgrund der riesigen Resonanz der historischen Corona-Anti-Merkel Demo will die Organisation Querdenker 711 aus Stuttgart die historische Demo vom 01. August 2020 wiederholen.  

Nach Angaben der Behörden und der Mainstreammedien hatten nur ca 17 000 Menschen an der Demo zwischen Siegessäule und Brandenburger Tor  in Berlin teilgenommen. Die Veranstalter haben aufgrund der Fülle der Strecke wie bei vergleichbaren Ereignissen an dieser Stelle hingegen von Hunderttausenden oder gar 1,3 Mio Menschen gesprochen.

Entgegen der Lügen der Mainstreammedien haben sich die Veranstalter um Ballweg von Rechtsradikalen als Teilnehmer der Hauptdemo klar distanziert. 

Zudem hatte sich der EX ZDF Reporter Peter Hahne beschämend über die Berichterstattung geäussert. Er sprach gar vom Ende des deutschen Journalismus.    

Der Bericht hat inzwischen  nach wenigen Tagen  bereits über über 70 000 Klicks.

https://www.internetz-zeitung.eu/6333-peter-hahne-rechnet-mit-den-mainsteammedien-ab

Ex ARD/ZDF Reporter Hahne schämt sich für Fake News von ZDF und Co. --  1. AUG 2020 Niedergang des deutschen Journalismus

Peter Hahne rechnet mit den Mainstreammedien ab

HISTORISCHER Tag wie 9. November 1989 wurde von Systemmedien beschämend reflektiert 

Der langjährige ARD/ZDF Redakteur und Chefredakteur und heute-Nachrichten-Reporter rechnet angesichts der grottenschlechten Berichterstattung der Mainstreammedien mit seiner Zunft angewidert ab . Der pensionierte Theologe und Ex ZDF Reporter im Wortlaut 

Ich weiß nicht, was nach dem gestrigen, wahrhaft historischen Tag in Berlin überwiegt: Wut über den unfaßbaren Niedergang des deutschen Journalismus inklusive der ganz offensichtlichen Zahlenmanipulation „der Behörden“ – oder die Begeisterung über die Bürger, die aus dem ganzen Land unter größtem Aufwand in die Hauptstadt geströmt sind, um einen „Tag der Freiheit“ zu feiern. Nachdem ich unten stehende Mail erhalten habe, überwiegt das Letztere. Wer gut informiert sein will, orientiert sich ohnehin längst nicht mehr an den „Gesinnungsmedien“. Deshalb muss man dagegen kaum noch anschreiben. Die Leser von TE und ähnlichen Nachrichtenportalen sind bestens informiert. Und wer heute die Sonntagszeitungen konsumiert, braucht nicht zu lesen (Vorsicht, Herzinfarkt-Gefahr!) — sehen reicht!
 
Die Bilder sprechen deutlicher als tausend Worte.
 
Die „Straße des 17. Juni“ war von der Siegessäule bis zum Brandenburger Tor gefüllt von Demonstranten. Und zwar so dicht, dass das ja der angebliche Grund des Abbruchs war. Dazu Tausende in den Nebenstraßen oder dem angrenzenden Tiergarten. Das gleiche Foto, allein vom „17. Juni“ , wurde in den letzten Jahren so beziffert: als Fußball-Fanmeile waren es 250.000 (11. Juli 2010), beim Christopher-Street-Day (CSD 2019) über eine Million, bei Obama am 24. Juli 2008 rund 215.000 — und jetzt bei denen, die schon im Vorhinein von Medien als Rechtsextreme abgestempelt wurden, oh Wunder: 17.000 bis 20.000! Wäre ich der Papst, ich würde die zählenden Beamten der Berliner Innenbehörde sofort heilig sprechen. Das muss man angesichts der explodierenden Weltbevölkerung erst einmal hinbekommen: Hunderttausende schrumpfen zu 17.000. Ein wahrhaft epochales Wunder. Da staunen selbst angereiste Atheisten aus dem „Osten“!
 
Und ein Zweites ist bemerkenswert: Rund zwei Stunden vor dem offiziellen Abbruch der Massendemonstration meldeten die Online-Dienste vieler Medien bereits den Abbruch. Auch das ein Wunder von Hellseherei, wie es sonst nur in den Wahrsage-Buden auf Kirmes oder Schützenfest zu finden ist. Wollte man die verzweifelten und vergebliche Versuche des SED-Regimes imitieren, die heranströmenden Menschenmassen noch zur Umkehr (!) zu bewegen? Wer gab die Anweisung, die Information, den Startschuss zu diesen Fake-Meldungen? Es wäre einen parlamentarischen Untersuchungsausschuss im Berliner Abgeordnetenhaus wert, Licht in diese behördliche Finsternis zu bringen.  Zitat Ende 

Jedenfalls plant der Organisator Querdenker 711 eine Neuauflage am 29.08. 2020 

Neben den Hauptorganisation hatten auch Linke wie "Aufstehen gegen Rassismus" und Antifaschisten zur historischen  Berlin Demo aufgerufen.  

Entgegen der Lügen der  weitgehend gleichgeschalteten Mainstreammedien hatten die Veranstalter  der Demo auch immer wieder auf die Abstände hingewiesen und auch den Mundschutz erwähnt. 

https://www.youtube.com/watch?v=XI1KZwb4e3M

Während schon Karl Marx schon witzelte, dass sich Geschichte wiederholt und zwar einmal als Tragödie und dann noch mal als Farce, könnte sich diesmal die Demo als Denkzettel gedacht bei der Wiederholung als Generalabrechnung mit dem Merkel-Scholz-Regime erweisen.