IZ History: Anfa-Käufe der EZB und der nationalen Notenbanken

Geheime Käufe der Notenbanken der EZB - Anfa

Anfa- Geheimkäufe der Notenbanken in Europa 

Geheime Staatsfinanzierung und Wertpapierkäufe in der Kritik 

ANFA-VEREINBARUNG EZB macht Geheimabkommen nach Kritik öffentlich

Schon länger stehen die Euro-Notenbanken im Verdacht, per Anleihekauf illegale Staatsfinanzierung zu betreiben.
 
2016 machte  die EZB reinen Tisch machen – und hat das Abkommen, das die Ankäufe regelt, veröffentlicht.

Die EZB hat nach wachsender Kritik ein bislang geheimes Abkommen zu umstrittenen Wertpapier-Käufen der einzelnen Euro-Notenbanken 2016 veröffentlicht.

So solle mehr Transparenz geschaffen werden, teilte die Europäische Zentralbank (EZB) seinerzeit mit.

Die sogenannte Anfa-Vereinbarung („agreement on net-financial assets“) zwischen der EZB und den nationalen Notenbanken regelt, in welchem Rahmen diese Wertpapiere – darunter Staatsbonds – auf eigene Rechnung zu eigenen Zwecken erwerben dürfen.

Solche Käufe gerieten zuletzt in die Schlagzeilen.

Sie waren in vergangenen Jahren zum Teil kräftig gestiegen, ohne dass die Öffentlichkeit näher informiert wurde. Dabei wurde in Medien auch der Verdacht geäußert, Notenbanken betrieben über Anfa-Käufe verbotene Staatsfinanzierung.

Nach Angaben der EZB sind diese Anfa-Finanzanlagen zuletzt  – EZB und die Länder-Notenbanken zusammengefasst – Ende 2015 bei 490 Milliarden Euro gelegen.

Seit der Einführung des Euro im Jahr 2002 seien diese Anlagenbestände im Schnitt um fünf Prozent jährlich gewachsen.

Eine Doktorarbeit an der Technischen Universität Berlin hatte 2015 die Diskussion über solche Anfa-Käufe ins Rollen gebracht. Der Arbeit zufolge war der Bestand an Krediten und Wertpapieren aus solchen Geschäften bei den nationalen Notenbanken von 2005 bis Ende 2014 um mehrere 100 Milliarden Euro nach oben geschnellt. Die Bundesbank hatte in ihrer Bilanz 2014 rund 12,4 Milliarden Euro an solchen Wertpapier-Investments ausgewiesen. Darunter waren allerdings keine Staatsanleihen.