Corona-Demo  Berlin 2020  Nachlese- Mainstream lenkt ab mit Nazi-Narrativ

Das Verbot und die, die es wollten, sind krachend gescheitert.
 
Die Demonstration am vergangenen Samstag in Berlin war bunt, friedlich und vor allem sehr groß. Nachdem Ignorieren nicht mehr funktioniert, verlegen sich Mainstream-Medien auf das Nazi-Narrativ. 
 
Früher haben nur Marxisten in der Tradition  von KPD und SED den Kampf gegen den Faschismus verkörpert. In Zeiten des Internets haben inzwischen rechtspopulistische CDU nahe systemisch-obrigkeitshörige Mainstreammedien das Outing von Nazis für sich entdeckt.
 
Natürlich wird dabei verschwiegen , dass vorgebliche Nazis auf Demos oftmals als VS Spitzel im Stile der "Stasi" in der Doppelfunktion einerseits als Nazi-Führer und andererseits gleichzeitig als Staatsspitzel im Auftrag der Merkel-Regierung  unterwegs sind. Der Fall NSU  (Nationalsozialistischer Untergrund)  hat viele Nazis wie Rolf Wohlleben, Tino Brandt oder Marschner in dieser Doppelfunktion enttarnt - davor auch das gescheiterte NPD Verbotsverfahren und zwar wegen Durchsetzung mit Spitzeln.
 
Diese Erkenntnis hält Konzernmedien und Staatsmedien wie ZDF nicht davon ab,  diese Nazi-Klaviatur gebetsmühlenartig und doktrinär zu schwingen.  
  
Am vergangenen Samstag demonstrierten in Berlin Menschen aus allen Klassen und Schichten der Gesellschaft  für Freiheit und gegen die Maßnahmen der Bundesregierung zur Bekämpfung der COVID-19-Pandemie.
 
Es geht in Wahrheit nicht um Corona sondern um die Krise des Kapitalismus, die der Virus nur verschärft und beschleunigt hat. Der Kerrn des Problems ist der Konzern Monopolkapitalismus, der die Akkumulations- und Verdrängungsprobleme der Mittelklasse durch Insolvenzwellen nur verschärft hat. 
 
Ich hätte mir auch lieber die Linkspartei an der Spitze der Corona-Protest-Bewegung gewünscht. Aber die Linkspartei hat bis auf wenige Ausnahmen wie Andrej Hunko sich dem Protest gegen das Merkel-Regime in Nibelungentreue zur neoliberalen und zudem rechtsoffenen SPD verweigert - obwohl die SPD sich selber in einer Querfrontregierung mit CSU Rechtspopulisten befindet! Deshalb haben Libertäre und andere Nichtlinke sich überhaupt erst an die Spitze der Protestbewegung stellen können . Deshalb ist der Parteivorsitz-Verzicht von Katja Kiipping in der Linkspartei auch konsequent richtig! 
 
Die lange angemeldete Demonstration war noch kurz zuvor von Berlins Innensenator Andreas Geisel (SPD) verboten worden. Erst zwei Gerichtsentscheidungen sorgten in letzter Sekunde doch noch für die Genehmigung.
 
Der Berliner Innensenator Andreas Geisel

Dennoch scheinen sich die Mainstream-Medien nicht für eine realitätsnahe und der Bedeutung dieses Protests angemessene Berichterstattung zu interessieren.

Die Größenordnung der Demonstration wird heruntergespielt, die bunte Zusammensetzung durch die Suggestion einer rechtsextremen Vereinnahmung diffamiert.

Durch Weglassen oder sprachliche Verkürzungen werden einmal mehr wesentliche Informationen unterschlagen oder in verzerrende Zusammenhänge gepackt.

Der Name "Kennedy" fehlt in der öffentlich-rechtlichen "Berichterstattung" völlig. Das neue mediale Mainstream-Narrativ lautet stattdessen, Rechtsextreme hätten den Bundestag "stürmen" und die Demokratie beseitigen wollen. Das es sich dabei um Theaterschauspieler gehandelt haben könnte, kommt den Fake News Medien nichtg in den Sinn.  Sie glauben dass 400 gewaltbereite Hardcore Nazis  von drei Polizisten am Sturm auf den Reichnstag abhalten lassen würden. Wer naiv genug ist, der glaubt diesen Unsinn auch.  

Wer aber vor Ort gewesen ist, konnte erleben, wie es war.

Die Diskrepanz zur offiziellen "Berichterstattung" dürfte zusammengefasst besonders folgende fünf Punkte betreffen:

1. Die Anzahl der Teilnehmer

Nach rbb-Informationen wird die Zahl der Demonstranten von den Behörden auf insgesamt 38.000 geschätzt.

Bei der Kundgebung am Großen Stern seien 30.000 Menschen gewesen. Diese Zahlen spotten jeder Beschreibung. Die Straßen rund um den Großen Stern und insbesondere die Straße des 17. Juni – das gesamte Areal – waren voller Menschen.

Zahlreiche Teilnehmer sind zudem in den anliegenden Tiergarten ausgewichen, der nicht minder frequentiert war. Die Menschen wurden von der Versammlungsleitung immer wieder aufgefordert, sich zu verteilen, um dem Abstandsgebot Genüge zu tun. Dadurch wurde der zeitliche Ablauf des Bühnenprogramms regelmäßig verzögert. Bei lediglich 30.000 Teilnehmern hätte dies jedoch weder organisatorisch noch zeitlich einen vergleichbaren Aufwand bedeutet.

Auch ein Blick auf ähnlich große Demonstrationen hilft weiter.

Bei der Demonstration gegen Bushs Irakkrieg 2003 oder bei der "Unteilbar"-Demonstration 2018 – beide fanden am selben Ort wie die vom Wochenende statt – sprachen Mainstream-Medien jeweils von mehreren Hunderttausend Teilnehmern.

Auch ohne jeden Einzelnen gezählt zu haben, wird bereits rein optisch schnell klar, dass es sich hier um eine ähnliche Größenordnung gehandelt haben muss. Die offiziellen Zahlen erscheinen vor diesem Hintergrund völlig absurd und dürften getrost als – vorsichtig ausgedrückt – unzutreffend bezeichnet werden.

Nach kraftvollem Signal aus Berlin: Mainstream lenkt ab mit Nazi-Narrativ© L: Fabrizio Bensch/Reuters R: MV/SULUPRESS.DE/
Links: Demo gegen den Irak-Krieg, an der laut Polizeiangaben eine halbe Million Menschen teilnahmen (29. März 2003). Rechts: Corona-Demo am vergangenen Samstag.

2. Die Zusammensetzung der Teilnehmer

Mainstream-Medien arbeiten als Konzernherren von Oligarche hier mit manipulativer Sprache.

Zwar wird erwähnt, dass es sich insgesamt um einen bunt zusammengesetzten Teilnehmerkreis handelte.

Jedoch geschieht dies in der Regel erst, nachdem auf Rechtsextreme, Reichsbürger usw. rekurriert wurde. Damit wird unterschwellig suggeriert, dass jene eine maßgebliche Rolle gespielt hätten, und der Demonstration zudem ein "Schmuddel-Image" verpasst.

Dabei sind 400 Nazis selbst nach offizieller Lesart allenfals 1 % von 40 000. 

Saskia Esken im August 2020 in Berlin

Tatsache war dagegen, dass es sich bei den Teilnehmern eher um einen "bunten Haufen" handelte. Sehr unterschiedliche Fahnen und Symbole waren zu sehen – auch rechte, ja, doch waren diese eher eine Randerscheinung - zudem womöglich inszeniert, um die demo insgesamt zu diskreditieren . Keineswegs konnte man den Eindruck gewinnen, dass Rechtsextremisten das Demogeschehen in irgendeiner Form bestimmt hätten. Vielmehr haben sich die  Hauptveranstalter von Querdrenker 711 klar von Nazis distanziert! 

Darüber hinaus hatten sich die Organisatoren gleich zu Beginn der aktuellen  Kundgebung auch noch einmal ganz explizit von "Rechtsextremismus " abgegrenzt und erhielten dafür lautstarken Beifall. Mainstream-Medien "vergessen" in der Regel, dies zu berichten. Doch vielleicht hörten sie ja an dieser Stelle einfach nicht so genau zu und verpassten dies daher.

Die ganze Veranstaltung war ansonsten von einer Art Volksfeststimmung geprägt. Es waren Menschen nahezu jeden Alters zugegen, Familien mit Kindern, Rollstuhlfahrer – kurz: die Mitte der Gesellschaft.

3. Kennedy sprach!

Von öffentlich-rechtlichen Medien gänzlich verschwiegen wurde der "Starredner" der Veranstaltung. Es handelte sich dabei um niemand Geringeren als den Sohn des ermordeten US-Justizministers Robert F. Kennedy und Neffen des – ebenfalls ermordeten – früheren US-Präsidenten John F. Kennedy. Die Rede Kennedys wurde von den Zuhörern mit tosendem Beifall quittiert. Auch an dieser Stelle scheinen die "Qualitätsmedien" wohl gerade nicht zugegen gewesen sein.

Kennedy sprach unter anderem darüber, wie groß mittlerweile die Gefahr eines neuen Meinungs-Totalitarismus ist. Auch zahlreiche andere Redner sprachen – beispielsweise ein Vertreter der Initiative "Ärzte für Aufklärung". Die Organisation bezeichnet die Maßnahmen zur Bekämpfung der Pandemie als "unverhältnismäßig und schädlich für die Bevölkerung". Auch ein Kommunalpolitiker der Grünen hatte gesprochen und die Ignoranz seiner Partei gegenüber Fakten in Sachen Corona scharf kritisiert. Ihm droht jetzt der Parteiausschluss.

 

4. Die Gegendemos – welche Gegendemos?

Der Konsument öffentlich-rechtlicher Medien konnte ganz zu Anfang der Berichterstattung den Eindruck gewinnen, es habe hier eine Art große Gegenbewegung "braver Bürger" gegen die "Schmuddel-Demo" der Kritiker der Corona-Politik gegeben. Dabei handelt sich aber lediglich um ein weiteres Beispiel manipulativer Berichterstattung.

Zwar wurde an dieser Stelle nicht offen gelogen, denn es gab sie durchaus, die Gegendemonstrationen.

Jedoch wurde hier ein Größen- und damit Bedeutungsverhältnis suggeriert, das so zu keinem Zeitpunkt vorlag.

Rein mengenmäßig dürfte die Zahl der Gegendemonstranten insgesamt bestenfalls im niedrigen vierstelligen Bereich gelegen haben. Trotzdem erhielten diese zunächst in nahezu gleichen Zeitanteilen mainstream-mediale Abdeckung wie die "große" Demo.

Es wurden Menschen mit "demokratischer" Gesinnung gezeigt und gehört, die man "schrulligen" Interviewgästen von der Demo gegen die Corona-Maßnahmen entgegenstellte.

Dies änderte sich bemerkenswerterweise in genau dem Moment, als das "Reichstagsthema" aufkam. Dieses ist seither für Mainstream-Medien sehr viel spannender.

Der Demoteilnehmer vom Großen Stern, dem Tiergarten oder der Straße des 17. Juni hat ohnehin sicher nirgendwo Gegendemos gesehen.

5. Zu guter Letzt: Der "Sturm auf den Reichstag"

Eine Absperrung niederzureißen und die Treppen des Reichstags hinaufzueilen, war zweifelsohne nicht nur großer Unfug, sondern auch – wie man so sagt – nicht hilfreich. Die meisten Demonstrationsteilnehmer – so um die 99 Prozent in etwa – dürften von diesem Ereignis jedoch überhaupt nichts mitbekommen haben. Sie waren nämlich zu diesem Zeitpunkt schon auf dem Weg nach Hause, da dies überhaupt erst zu etwas vorgerückter Stunde geschah.

Vor allem aber distanzierten sich die Organisatoren der Kundgebung am Großen Stern (für Nicht-Berliner: das ist nicht in unmittelbarer Nähe zum Reichstagsgebäude) klar von dieser Aktion. So äußerte Michael Ballweg, Kopf der Initiative Querdenken, etwa gegenüber der Welt:

Die haben mit unserer Bewegung nichts zu tun.

Querdenken sei eine friedliche und demokratische Bewegung, Gewalt habe da keinen Platz. Dies passt jedenfalls zu den Äußerungen und Abgrenzungen, die zuvor und für alle hörbar (außer für die Mainstream-Medien) auf der Kundgebungsbühne gemacht wurden. Auf der Bundespressekonferenz erklärte heute zudem ein Sprecher des Bundesinnenministeriums auf Nachfrage von RT, dass man "nicht klar benennen" könne, ob es sich bei der Reichstagsaktion nicht um eine "andere Demonstration" gehandelt habe.

Seitdem wird kräftig aufbauscht.

Man muss die Reichstagsaktivisten wahrlich nicht in Schutz nehmen – vor allem deswegen, da sie dem Ansinnen dieses überwältigenden Protestschreis schadeten.

Doch randaliert haben nicht mal sie. Und es war ganz sicher kein versuchter Staatsstreich. Das ist ein Treppenwitz.  Und ob – im Falle des Falles – drei Polizisten ein "Stürmen" wirklich hätten verhindern können, darf schon noch einmal hinterfragt werden. Dass sie jetzt das Bundesverdienstkreuz erhalten sollen, wirkt da eher etwas peinlich.

Die Inszenierung erinnert an die Inszenierung des Reicxhstagsbrandes 1932 durch echte Nazis, wo man die Schuld  als neue de facto "Machthaber"auch den Linken  der KPD und der Basis als "Volksmob" in die Schuhe schob. . 

Aber was soll's.

Man stelle sich einmal vor, es hätte dieses Ereignis nicht gegeben. Worüber hätten die Mainstream-Medien dann bloß berichtet? Über friedliche Demonstranten? Über einen gescheiterten Innensenator? Über den wachsenden Unmut der Mitte der Gesellschaft? Über Kennedy? Eines Tages werden sie das müssen. Fürs Erste aber war das an diesem Wochenende ein kraftvolles Signal.

 

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